Hallo,
Hier sind 2 Fotos von Vitamin C gebildet durch Auskristallisieren (ohne Erhitzung) in wässriger Lösung.
(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures001/5613_37403935.jpg)
(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures001/5613_57166339.jpg)
Hier gehts zur Website: http://microscopy.okim.info/2009/01/vitamin-c-ascorbic-acid-crystals/
LG, Oliver.
Hallo Herr Kim,
großartige Bilder, besonders das zweite! Mich würden noch ein paar Daten interessieren, evtl. Hilfsobjekt usw.
Hallo,
Eigentlich war die Erzeugung der Kristalle relativ einfach, vorausgesetzt man beachtet einige Punkte:
a. Ich habe wenig (1 Messerspitze) reines Vitamin C (Apotheke, keine Tabletten) in vielleicht 2-3ml Aqua Dest (Leitungswasser auch ok) aufgelöst. Ich habe das nicht ausgemessen, sondern einfach versucht.
b. Beim Auskristallisieren ist es ganz wichtig, dass der gesamte Objektträger (von Kante zu Kante) mit Vitamin C Lösung bedeckt ist. Ansonst zieht sich beim Verdunsten der Tropfen auf dem Objektträger zusammen und die Vitamin C Konzentration steigt. Dadurch können keine dünnen Kristalle gebildet werden. Wenn der gesamte Objektträger (mit Kantenkontakt) mit Lösung bedeckt ist, dann bildet sich ein Vit. C Film, weil sich die Lösung von der Kante nicht ablösen kann. Der klebrige Film kristallisiert dann gleich aus. Man kann die Kristallisation beschleunigen, wenn man den Objektträger auf eine warme Herdplatte legt. Es darf aber nicht heiss sein, sonst geht das Vit C kaputt.
c. 2 linear Pol Filter besorgt (gebraucht aus dem Fotogeschäft, moderne pol. Filter sind oft zirkulär polarisierend, das geht nicht). Ein Filter auf die Lichtquelle, ein ander direkt auf den Objektträger. Unteren Filter drehen bis ein dunkler Hintergrund entsteht. Die Kristalle leuchten dann. Mit niedriger Vergrößerung mikroskopiert.
d. Befindet sich etwas Staub auf dem Objektrträger, so kann dieser als Kristallisationskeim hilfreich sein.
Ich habe die Methode auf meiner Website zusammengefasst (Englisch):
http://microscopy.okim.info/2008/12/growing-crystals/
http://microscopy.okim.info/2008/12/simple-polarization-microscopy/
LG, Oliver.
Danke; so mache ich es auch. Die Frage meinte : Objektiv, Hilfsobjekt, ggf. Nachbearbeitung?
Hallo,
Objektiv: 4x Achromat (kein spannungsfreies Objektiv, welche man normalerweise für Polarisation verwendet)
Fotoprojektrionsokular: 2.5x
Nachbearbeitung: wenig... Ich habe den Kontrast ganz wenig erhöht, damit die schwarzen Berreiche auch wirklich ganz schwarz sind, aber das war nicht viel. Im Prinzip sehen die Fotos so aus wie sie waren. Es war auch nicht nötig zu "stacken", da die Kristalle dünn waren.
Belichtungszeit: ca 1 sek. damit es keine Schwingungsprobleme gibt (lange genug damit System nach dem Auslösen ausschwingt)
Noch etwas: das alles natürlich ohne Deckglas.
Hilfsobjekt (Lamdaplatte) habe ich keines verwendet. Nur gekreuzte Pol Filter. Eigentlich war es nur ein improvisierter Aufbau. Man muss halt lange genug suchen und viele Objektträger anfertigen bis man ein schönes Motif findet.
LG, Oliver.