Hallo zusammen,
da wir uns ja auch immer wieder mit der Beleuchtung beschäftigen will ich hier eine Kuriosität zeigen, die ich noch nie beobachtet habe.
Zugegeben keine Mikroskopbeleuchtung!
Diese 60W-Lampe hat genau 3 Schaltvorgänge durchgehalten, dann machte es puff. Sch...-Qualität (Passt auch zur Eigenmarke, die man noch auf dem Aufdruck lesen kann ;D ).
Beim Wechseln habe ich diese herrlich scharfe Muster des teilweise verdampften Wolfram-Glühwendels gesehen und dachte, das ist es wert gezeigt zu werden.
Wer hat eine Idee, wie dieses M zu erklären ist?
(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures002/83869_13554614.jpg)
(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures002/83869_18868270.jpg)
Hallo Klaus, dreh das doch mal um 180° um, dann siehst Du ein W wie Wolfram :D :D :D
Gruß Kay
Hallo Klaus,
die maximale Lampenspannung beträgt 240V, nicht 240kV ::)
Bernd,
Zitatdie maximale Lampenspannung beträgt 240V, nicht 240kV
gut vielleicht habe ich ein wenig zu schnell geschaltet? 8)
Hallo Klaus,
vielleicht hast du die Lampe ja auch an einem Transformator für Niedervoltlampen betrieben und aus Versehen die Primärseite mit der Sekundärseite vertauscht... ;D
Lieber Klaus,
wer versucht dir da etwas zu buchstabieren? (Machsch du au Tischle rucke ?) ;D ;D ;D
Aber Spaß bei Seite, das ist bei normalem Betrieb wirklich nicht zu erwarten.
Vielleicht in ebay für viel Geld versteigern, wenn das M gerade in ist ?
Gruß Lothar
Auf jeden Fall ist das jetzt eine schöne Kohlebogenlampe. 8)
Lieber Klaus,
nun ganz nüchtern von mir noch mein Senf. Das erinnert mich an eine Flash-Verdampfung in der Vakuumtechnik. Das M oder W ist der Schatten vom restlichen Wolframfaden und es stimmte vermutlich die Gasfüllung nicht. So hat das Material mit einer Blitzentladung das nette Muster ergeben.
Oder es ist ganz anders und Du hast einen Scherzartikel auf dem Jahrmarkt gekauft ;D und ärgerst die Gemeinde hier.
Eine Flasche Cremant d'alsace stand jedenfalls nicht daneben, sonst wäre ein C eingebrannt.
Grüße
Peter
Lieber Peter,
ZitatDas M oder W ist der Schatten vom restlichen Wolframfaden und es stimmte vermutlich die Gasfüllung nicht. So hat das Material mit einer Blitzentladung das nette Muster ergeben.
Exakt dieses wäre auch meine Erklärung. Der Glühfaden ist nämlich genau in diesem Muster aufgehängt. Aber verblüffend ist die scharfe "Schattenwirkung" Ich habe das noch nie beobachtet und habe in meinem Leben schon viele durchgebrannte Lampen gewechselt.
Vielleich war das Vakuum auch "ausgelaufen" ;) sprich es herrschte eine oxidiernde Atmosphäre vor.
Verklagen kann man die Handelskette zur Zeit wohl nicht ;D
Hallo Klaus
Das ist eine illegale 60W Glühlampe, die sich gemäß EU - Ökodesign-Richtlinie 2005/32/EG selbst zerstören musste.
Wolfgang
Hallo Klaus,
ich denke, da lag einfach ein Missverständnis vor.
Nachdem Du dort gekauft hast, sind alle zufrieden, Der Schwabe hat seinen günstigen Preis, der Discounter seinen Umsatz.
Dass Du dann nach dem Kauf das Produkt auch benutzen willst, ist nicht Teil der Abmachnung bzw. die Lebensdauer ist eingepreist, wie früher bei Deinem Arbeitgeber die Lebensdauer der E-Klasse, aber das weißt Du ja.
Werner Jülich
Hallo Werner,
Zitatdie Lebensdauer ist eingepreist, wie früher bei Deinem Arbeitgeber die Lebensdauer der E-Klasse, aber das weißt Du ja.
na ja die die ich jetzt habe ist knapp 7 Jahre alt und hat 190.000 km drauf und schnurrt die Berge hoch ohne zu zögern, was ich von mir nicht mehr uneingeschränkt sagen kann! ::)
Die Lampe dagegen hat gerade mal ein paar Stunden gehalten - sich aber zugegeben sehr ansprechend verabschiedet! ;D
Hallo Klaus,
ZitatDie Lampe dagegen hat gerade mal ein paar Stunden gehalten - sich aber zugegeben sehr ansprechend verabschiedet!
ich denke mal, daß du diese Lampe gut als Dunkelkammerbeleuchtung weiterverkaufen und dafür sogar eine hohe Lebensdauer garantieren könntest. ;D
Hallo Klaus,
da das M in der Lampe so schön blau schimmert vermute ich, dass es sich um eines der blauen Wolframoxide handelt. Es war also nicht genug Sauerstoff drin um gelbes Wolframtrioxid zu bilden. Daher vermute ich einen Feinstluftzieher im Sockel der Lampe. Wenn Du Spaß am basteln hast, kannst Du die Fassung der Lampe bergmännisch abbauen und den Sockel der Lampe ansehen. Entweder hat das Pumprohr im Bereich der Blase (da wo die das Vakuum hineingefüllt haben!) einen feinen Sprung im Glas (kommt davon, wenn man das Pumprohr vor dem Abziehen nicht richtig vorwärmt), oder es ist ein anderer Sprung im Lampensockel z.B. im Bereich der Lötung, wo der eine Lampendraht mit dem E27-Sockel verlötet ist. Manchmal werden auch die Drähte nicht sauber eingequetscht bei der Gestellherstellung, dann hat man eine feine Kapillare direkt am Draht. Der Möglichkeiten sind da immer mehrere. Es kommt auch sehr selten mal vor, dass der Einschmelzdraht Risse hat und durch diese feinsten Spalte dann Luft in die Lampe kommt.
Immerhin kannst Du die Lampe auch einfach behalten und Dich an dem schönen M erfreuen, ansonsten freut sich der Hausmüll!
Viele Grüße und Danke für Deine vielen Beiträge, es ist immer wieder Interessantes dabei!
Rainer
Hallo Rainer,
ich werde sie so lassen, weil das schon ein Kuriosum ist.
Der Glühwendel muss an einem tief unten liegendem Punkt gerissen sein. Durch die Querschnittverringerung steigt lokal der Widerstand, damit der Strom pro Querschnitt bis blitzartig Schmelzpunkt und letztlich Siedepunkt bei 5500° (!) erreicht werden. Ein feines Wolframtröpfchen verdampft kugelförmig und der Wendel bildet sich als niederschlagsfreie Linie ab. ("Schatten" wie Peter es schrieb). Ich denke es gibt nur minimale Oxidation.
Das sind feinste Wolframtröpfchen mit dünner Oxidhaut - meine Vermutung.
Wollte man das gezielt nachstellen würde man sicher verzweifeln.
ZitatWollte man das gezielt nachstellen würde man sicher verzweifeln.
Dabei wollte ich gerade ein 20er-Pack bei dir bestellen als Christbaumschmuck. Schaffst du das bis Weihnachten?
Hallo Klaus,
Ja, das ist definitiv verdampftes Wolfram, das sich dann an der kaelteren Glaswand der Birne niederschlug. Interessant ist, dass der Wolframdraht nicht gleich riss, was sonst passiert, wenn diese Birnen kaputt gehen. Der Strom muss also eine ganze Zeitlang geflossen sein durch die Wendel, damit des zu diesem der Wendel entsprechenden Abbildungsmuster kam.
Troeste Dich, mir ist vor einigen Wochen auch etwas mit einer solchen Birne passiert....die Loetmasse unten am Gewinde brach raus beim Einschalten der Lampe, was zu einer netten, kurzen Stichflamme aus dem Lampengehauese fuehrte, die wunderschoen in rot, gelb und gruenen Farben war (durch das austretende Gas). Birne und Lampe wurden entsorgt danach....
Beste Gruesse,
Martin
(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures002/85284_18365219.jpg) (http://www.fotos-hochladen.net/view/wolframverkljehrqinmkc.jpg)
Hallo Klaus, hallo Freunde archaischer Leuchtmittel,
als neulich eine Energiesparlampe mit ach so ,,überlegener Lebensdauer" ihr Lebenslicht aushauchte, fand sich in unserem wohl organisierten Haushalt leider nur eine gebrauchte Glühbirne als potenzieller Ersatz. Potenziell deshalb, weil mir das Fossil aus den Händen fiel und herunterplumpste. Äußerlich zwar heil geblieben, war dabei doch ihr ,,Lebensfaden" gerissen. Ein Stück desselben packte ich nun unters Mikro. Das Foto zeigt die Wendel bei etwa 200facher Vergrößerung, gestackt aus mehreren Aufnahmen.
Und nun meine Frage: die im Prinzip spiegelblanke Oberfläche zeigte an einigen Stellen ,,Korrosion", wie im Bild zu sehen ist. Deute ich das so richtig, wenn ich vermute, dass hier der Faden (bei sachgerechter Handhabung der Lampe) irgendwann durchgebrannt wäre? Oder sind diese ,,korrodierten" Stellen ohne Bedeutung für die Lebensdauer? Es ist sicher nicht so einfach, als dass man annehmen könnte: Faden an einer Stelle etwas dünner (oder weniger leitfähig) – wird deshalb heißer – Metall sublimiert stärker.
Ist in dieser Sache Erleuchtung möglich?
Gruß, Heiko
Hallo Heiko,
die Halogenlampen haben ihren Namen von etwas Methliodid oder-Bromid, das dem Xenon-Schutzgas beigemischt ist. Der Quarzglaskolben ist relativ dicht an der Wolfram-Glühwendel. Im normalen Betrieb wird die Wendel schon Wolfram verdampfen, das sich bei ca 1400° mit dem CH3J zu Wolfram-Iodid umsetzt. Dadurch wird verhindert, dass sich das verdampfte W am Quarzglaskolben absetzt. Am noch heißeren W-Glühwendel zersetzt sich das Wolfram-Iodid wieder in elementares Wolfram (und "füttert" den leicht dünneren W-Glühwendel wieder auf) Dadurch kann man bei hoherTemperatur (damit größerer Lichtausbeute) fahren, ohne dass die Lampe zu schnell durchbrennt.
Man nennt diesen Kreislauf eine Transportreaktion: das verdampfte Metall wird wieder vom Glaskolben zurück zum Glühwendel transportiert.
Durch dieses "Fahren an der Kante" bei dem man gerade unterhalb des Schmelzpunktes bleibt, setzt auch ein Kristallisationsprozess beim Glühwendel ein, der die erst glatte Oberfächen in eine zerklüftete Kristalllandschaft verwandelt. Das ist das, was du "Korrosion" nennst und führt tatsächlich zu einer partiellen Ausdünnung mit den fatalen Folgen: rasante Temperaturerhöhung durch geringeren Querschnitt bis zum Durchschmelzen.
Ich hatte mal Bilder gemacht - allerdings durch den Glaskolben durch:
(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures002/85316_46326436.jpg)
(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures002/85316_20335695.jpg)
Hallo Klaus,
herzlichen Dank für Deine interessanten Erläuterungen. Die nächste ausgediente Halogenlampe bzw. deren rekristallisierte Wendel, die mir unter die Finger kommt, wird auf jeden Fall unter's Objektiv geschoben ...
Viele Grüße,
Heiko
Hallo Klaus,
vorbei die Zeiten, wo man (ich) den Wechsel einer Scheinwerferlampe selbst bewerkstelligen konnte. Und auch der Monteur benötigte (unter meiner Aufsicht) geschlagene 20 Minuten und musste quasi den halben Motor ausbauen, um an die Lampe heran zu kommen ...
Aber dann hatte ich sie – eine im Dienst verschiedene Halogenlampe.
Mit einem Blatt Papier ummantelt – ein kurzer Knack im Schraubstock (mit erstaunlich heftigem Druckausgleich) – und das Innenleben lag frei.
(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures002/87779_18820200.jpg) (http://www.fotos-hochladen.net/view/wendelbjn7p94m26.jpg)
Diese gestackte Aufnahme zeigt den Materialverlust der Wendel.
(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures002/87779_33430703.jpg) (http://www.fotos-hochladen.net/view/wendelhaltermihdtjvklf1o.jpg)
Am Wendelhalter ist das Metall resublimiert.
(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures002/87779_28481545.jpg) (http://www.fotos-hochladen.net/view/wendelsublimatia4z0hxp1g.jpg)
Material vom Wendelhalter im Auflicht.
Viele Grüße,
Heiko
Hallo Heiko,
super deine Bilder! Besonders das erste finde ich sehr gut.
Muss tatsächlich auch noch eine Lampe knacken. Das Glas dazwischen stört doch beim Aufnehmen! Aber mein Unikat bleibt so wie es ist!
Vielen Dank für die Ergänzung/Erweiterung!