Liebe Pflanzenfreunde,
die Doldige-Ölweide kam aus Asien nach Europa. Die Pflanze gedeiht auch auf nährstoffarmen Böden, ist widerstandsfähig gegen Hitze, Trockenheit und Wind, und somit als Pioniergehölz zur Befestigung von Böschungen und Dünen geeignet.
Elaeagnus umbellata var. umbellata wurde von Carl Peter Thunberg beschrieben und benannt.
Die Doldige Ölweide ist eine Varietät aus der Gattung Elaeagnus, die 50 Arten umfasst und zur Familie der Elaeagnaceae (Ölweidengewächse) gehört.
Systematik:
Ordnung: Rosenartige (Rosales)
Familie: Ölweidengewächse (Elaeagnaceae)
Gattung: Ölweiden (Elaeagnus)
Art: Korallen-Ölweide
Wissenschaftlicher Name: Elaeagnus umbellata
Deutsche Trivialnamen: Doldige Ölweide, Korallen-Ölweide, Herbst-Ölweide, Schirm-Ölweide
Englischer Name: Autumn Olive
Französischer Name: Chalef d'automne
Der Strauch wird etwa 5 Meter hoch. Elaeagnus umbellata ist immergrün, die Blätter sind wechselständig angeordnet. Sie sind mittelgrün, eiförmig und haben einen gewellten Rand. Die röhrenförmigen Blüten sind gelb und erscheinen von März bis April. Die Blüten sind in Büscheln angeordnet. Die fleischigen Früchte sind anfangs braun, aber allmählich rot mit silbernen Punkten. Die dunkelrotbraunen Steinfrüchte sind essbar, saftig, süß-sauer, sie reifen Ende September und haften bis November an den Zweigen.
Ähnlich wie Hülsenfrüchtler (Leguminosen) und andere Ölweidengewächse ist die Korallen-Ölweide in der Lage, mit Hilfe von in Symbiose lebenden Bakterien (Frankia alni) Luftstickstoff in knöllchenartigen Gebilden an der Wurzel zu binden, umzuwandeln und den Pflanzen verfügbar zu machen. Analog zu den Mykorrhiza wird diese Form der Symbiose Aktinorrhiza genannt.
Bild 01 Kleine Hinweistafel aus dem Exotenwald (Arboretum) Bad Grund im Harz mit Informationen zur Pflanze.
(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures002/86238_54309635.jpg)
Elaeagnus umbellata stammt aus dem Himalaya, China, Korea und Japan.
Bild 02 Schnittstelle, Doldige Ölweide (Elaeagnus umbellata)
(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures002/86238_12102556.jpg)
Reichert - Jung Schlittenmikrotom Hn 40 - Schnittstärke beträgt 20 µm
Arbeitsanleitung:
Original Färberezept siehe Seite von Herrn Armin Eisner http://www.aeisner.de/
W-3A-Färbung nach Wacker (Acridinrot-Acriflavin-Astrablau) modifiziert
Arbeitsablauf :
1. Probe liegt in 30 % Ethanol.
2. Aqua dest. 3x wechseln je 1 Minute.
3. Vorfärbung Acridinrotlösung 8 Min.
4. 1x auswaschen mit Aqua dest. .
5. Acriflavinlösung (differenzieren bis gerade keine Farbwolken mehr abgehen - Lupenkontrolle) 12 Sekunden !!!.
6. 2 x auswaschen mit Aqua dest..
7. Nachfärbung Astrablaulösung 2 Minute.
Bei der Nachfärbung mit Astrablau eine Mischung aus Astrablau und Acriflavin im Verhältnis 4 : 1 verwendet (blau + gelb = grün).
8. Auswaschen mit Aqua dest. bis keine Farbstoffreste auf dem Objektträger verbleiben.
9. Entwässern mit 2x gewechseltem Isopropylalkohol ( 99,9 % ).
10. Als letzte Stufe vor dem Eindecken Xylol einsetzen.
11. Einschluss in Entellan.
Ergebnis :
Zellwände blaugrün bis grün, verholzte Zellwände leuchtend rot, Zellwände der äußeren Hypodermis orangerot, Cuticula gelb, Zellwände der innenliegenden Hypodermis tiefrot.
Fotos: Nikon D5000, die Übersichtsaufnahme wurde mit ,,MagniFlash" erstellt.
Bild 03 Übersicht, Spross,Querschnitt, Doldige Ölweide (Elaeagnus umbellata)
(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures002/86238_26442761.jpg)
Die Übersichtsaufnahme wurde mit ,,MagniFlash" erstellt.
Bild 04 Doldige Ölweide (Elaeagnus umbellata)
(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures002/86238_10411396.jpg)
Bild 05 Vergrößerung aus der Übersicht, Doldige Ölweide (Elaeagnus umbellata)
(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures002/86238_24214061.jpg)
Schuppenhaar in der Seitenansicht.
Eine Schnittdicke von unter 20 µm ist nicht zu empfehlen, da von den Schuppenhaaren sonst nichts mehr übrig bleibt.
Das Sternhaar ist mit dem unteren Teil, dem Fuß, in der Epidermis verankert. Sie dienen hauptsächlich als Strahlungs- und Verdunstungsschutz.
Der Fuß oder Stiel ist mehrzellig. Er wird auch als Emergenz bezeichnet, da er aus hypodermalen Zellen und der Epidermis aufgebaut ist.
Bild 06 Vergrößerung aus der Übersicht, Doldige Ölweide (Elaeagnus umbellata)
(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures002/86238_53252430.jpg)
Bild 07 Vergrößerung aus der Übersicht mit Beschriftung, Doldige Ölweide (Elaeagnus umbellata)
(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures002/86238_35866008.jpg)
H = Schuppenhaar, F = Fuß, in der Epidermis verankert, RI = Rindenparenchym, SK = Sklerenchymkappen, PH = Phloem, XY = Xylem, MA, p = parenchymatische Markstrahlzellen, MA = Markparenchym
Bild 08 Schuppenhaar in Aufsicht, Polarisation, Doldige Ölweide (Elaeagnus umbellata)
(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures002/86238_61220195.jpg)
Die Schuppenhaare sitzen sowohl an der Blattunterseite sowie am Spross, sie bestehen aus zahlreichen strahlig angeordneten Zellen, die nahezu in einer Ebene liegen. Im mittleren Bereich der Scheibe sind sie miteinander verwachsen, während ihre Spitzen frei über den Rand der Scheibe nach außen ragen.
Hierzu gibt es super Bilder von:
Ernst Hippe https://www.mikroskopie-forum.de/index.php?topic=2331.0
und
G. Helbig https://www.mikroskopie-forum.de/index.php?topic=3340.0
Bild 09 Schuppenhaar in Aufsicht, Polarisation Doldige Ölweide (Elaeagnus umbellata)
(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures002/86238_27000049.jpg)
Mit gekreuzten Filtern.
Bild 10 Spross, Querschnitt, Fluoreszenzaufnahme, Doldige Ölweide (Elaeagnus umbellata)
(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures002/86238_33260202.jpg)
Fluoreszenzaufnahmen mit Anregungswellenlänge RoyalBlue mit 455 nm, 3 Watt LED
Bild 11 Spross, Querschnitt, Fluoreszenzaufnahme, Doldige Ölweide (Elaeagnus umbellata)
(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures002/86238_21491041.jpg)
Fluoreszenzaufnahmen mit Anregungswellenlänge RoyalBlue mit 455 nm, 3 Watt LED
Bild 12 Schuppenhaar, Querschnitt, Polarisation, Doldige Ölweide (Elaeagnus umbellata)
(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures002/86238_8717452.jpg)
Mit gekreuzten Filtern
Bild 13 Spross, Zentrum, Markparenchym, Querschnitt, Polarisation, Doldige Ölweide (Elaeagnus umbellata)
(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures002/86238_21871247.jpg)
Mit gekreuzten Filtern
Bild 14 Schuppenhaar, Querschnitt, Polarisation, Doldige Ölweide (Elaeagnus umbellata)
(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures002/86238_24305905.jpg)
Mit gekreuzten Filtern
Literatur:
Walter Erhardt, Erich Götz, Nils Bödeker, Siegmund Seybold: Der große Zander. Eugen Ulmer KG, Stuttgart 2008, ISBN 978-3-8001-5406-7.
Christoper Brickell (Editor-in-chief): RHS A-Z Encyclopedia of Garden Plants. 3. Auflage. Dorling Kindersley, London 2003, ISBN 0-7513-3738-2.
Mit freundlichem Gruß
Hans-Jürgen