Hallo in die Runde,
die Puristen behaupten ja immer, zusätzliches Adapterglas im Strahlengang sei beim Fotografieren etwas ganz Schlechtes und müsse vermieden werden. Einige von uns haben daher erhebliche Anstrengungen unternommen, um eine digitale Spiegelreflexkamera ans Mikroskop zu adaptieren. Ich auch. Aber so recht zufrieden war ich damit nicht. Deswegen habe ich an meinem Axioskop 2+ jetzt mal Vergleichsaufnahmen mit der alten Camedia C7070 an einem High-End-Adapter von Zeiss und einer Olympus E420 an dem 1,6fach T2-Adapter von Zeis gemacht. Beide Adapter sind meines Wissens das Optimale was Zeiss zur Adaption des jeweiligen Kameratyps anbietet. Im High-End-Adapter steckt eine Menge Glas, hinzu kommt das Kameraobjektiv. Der andere Adapter enthält zwar auch noch eine Optik, die ist aber vergleichsweise einfach aufgebaut. Objekt war eine Pleurosigma angulatum, Objektiv 40fach Plan-Neofluar, DIK. C7070 mit Halogenbeleuchtung Belichtung 1/125, E420 geblitzt bei 1/100 und sehr stark reduzierter Pilotbeleuchtung (ohne Blitz liefert die Spiegelreflex überhaupt kein brauchbares Bild). Hier Ausschnitte aus den Bildern:
(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures001/5925_33974262.jpg)(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures001/5925_50767467.jpg)
Das linke Bild ist mit der C7070 aufgenommen, das rechte mit der E420. Wobei das C7070-Bild ein Originalausschnitt ist, das E420-Bild ist etwas verkleinert, um einigermaßen auf den gleichen Maßstab zu kommen. Also wäre das E420-Bild sogar leicht im Vorteil, weil Verkleinern die Schärfe ja eher verbessert. Mir erscheint aber dennoch das C7070-Bild eindeutig besser. Gemessen am Histogramm hat es auch einen höheren Dynamikumfang. Dass die Alge in einem etwas anderen Winkel aufgenommen wurde, dürfte am leicht anders gedrehten Adapter liegen.
Meine Fragen dazu: Hat schon mal jemand ähnliche Vergleiche angestellt? Hat vielleicht jemand mal eine P. angulatum mit einem "Ofenrohradapter" fotografiert und kann ein Vergleichsbild bieten? Hat jemand eine Erklärung für die Unterschiede? Ich glaube, im alten Forum gab es mal einen Thread, der ein ähnliches Thema hatte, allerdings ohne direkte Vergleichsaufnahme. Und ich finde ihn nicht mehr.
Schöne Grüße
Bernd
Hi Bernd,
it's clearly not the same focal plane, you see the dot contrast reversion on the top of the valve, both give good resolution, but for the colour difference I wouldn't know. Did you white-balance both cameras beforehand, what for the flash? Just a guess.
Best wishes, Rene.
Lieber Bernd,
mangels DSLR-Adaption kann ich nicht vergleichen, habe aber kurz mit meiner "Umgebung" getestet.
- Pleurosigma angulatum aus der Lieder Testplatte DT8
- Olympus C7070
- Universal-Stativ mit DIK und Endlichoptik
- Neofluar 40/0,75
- SKPL-W 10x Brille
- Optovarstellung 2,0 (also so viel Glas zwischen Objekt und CCD, wie ich nur anbieten kann.
Nur beschnitten, sonst unbearbeitet (links), beim rechten die Grauwertspreizung in einen sinnvollen Bereich gebracht.
(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures006/5929_13452656.jpg) (https://www.mikroskopie-forum.de/pictures006/5929_14687998.jpg)
Tschüß, Wolfgang
Hi Rene,
many thanks for your hint, the focals planes are actually different. I think, now they are better comparable:
(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures001/5931_33715036.jpg)(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures001/5931_40139210.jpg)
The white balance ist shurely different, but I dont believe that white balance modifies the sharpness of pictures.
I took a lot of photographs with both cameras (and adapters), with and without flash and with different adjustments at the microscope. The result was always the same: The old C7070 shows more contrast and better resolution.
Many regards
Bernd
Beitragsinhalt auf Wunsch des Autors gelöscht
Zitat von: bewie in Januar 30, 2009, 20:24:25 NACHMITTAGS
Hallo in die Runde,
die Puristen behaupten ja immer, zusätzliches Adapterglas im Strahlengang sei beim Fotografieren etwas ganz Schlechtes und müsse vermieden werden.
...
Meine Fragen dazu: Hat schon mal jemand ähnliche Vergleiche angestellt? Hat vielleicht jemand mal eine P. angulatum mit einem "Ofenrohradapter" fotografiert und kann ein Vergleichsbild bieten?
...
Schöne Grüße
Bernd
Hallo Herr Wiedemann,
im alten Forum habe ich einmal einen Vergleich digitale Kompaktkamera, DSLR Olympus und DSLR Samsung GX-1S eingestellt.
Der Artikel steht hier: http://www.mikroskopie.de/mikforum/read.php?2,51978,51978#msg-51978
Im Ergebnis ist schon zu sehen, das die Olympus etwas schwächelt.
Mit einem Bild von P. angulatum kann ich leider nicht dienen. Ich fotografiere nur meine Pflanzenschnitte
Viele Mikrogrüße
Rolf-Dieter Müller
Hallo Herr Müller, hallo Mike,
@ Herrn Müller: in Ihrem alten Thread sind die Unterschiede nicht gerade gewaltig, aber in der Tat schlägt sich auch dort die Olympus SLR nicht so toll.
@ Mike: Ich sehe vielleicht etwas dämlich aus, aber ganz so doof bin ich nun auch wieder nicht. Natürlich teste ich bei jeder neuen Adaptation gleich als erstes, ob die Einstellebenen konjugiert sind - und nicht erst, wenn ich schon 1000 Bilder damit geschossen habe. Da gibt es in der Tat manchmal Probleme, aber nicht bei den hier verwendeten Adaptern. Und außerdem mache ich bei solchen Vergleichsversuchen mit jeder Kamera eine Serie, die unter der Schärfenebene beginnt und darüber endet. Und eine Menge weiterer Serien mit allen möglichen Einstellungsvarianten. Und sehe mir dann alle Bilder an. Und zum Schluss noch die Preisfrage: Warum habe ich mit der SLR wohl geblitzt und mit der anderen nicht? Bei richtiger Antwort gibt's beim nächsten Treffen ein Extra-Bier!
Schöne Grüße und schönen Abend
Bernd
Hmm, yes, I see what you mean. It's like putting a contrastfilter in. I'm not convinced however the dslr is less sharp then the 7070, look critically along the raphe, that gives clear image on both cameras. For a 40x that is indeed a nice image, I agree with Herr Bettighofer! And yes indeed, the 7070 does come out very well. I'm still pretty fond on my coolpix990, even while I have a tucsen attached permanently, and no thanks, I do not wish to return of get the camera out the drawer, put the camera in, fiddle around, shoot, take card out, have to move it to the hard drive etc. Don't see much quality difference between them, but it saves a lot of time. I could do a proper check next week between tucsen and coolpix, might give me a surprise!?
Best wishes, Rene.
Hallo,
Mal nur kurz eine Idee: Liegt das irgendwie an einem Anti-Aliasing Filter oder so? Wegen den extrem feinen Details der Schalen. Nur so eine Idee, sagt mir ruhig wenn's total falsch ist.http://209.85.129.132/search?q=cache:pgUzWeU3j4EJ:de.wikipedia.org/wiki/Antialiasing_(Signalverarbeitung)+Anti+Aliasing+Filter&hl=de&ct=clnk&cd=1
Gute Nacht,
Nicolas
Hallo Nicolas,
der Gedanke an die Kamera-Software, die automatisch bei jedem Bild zuschlägt, ist absolut gerechtfertig! Das kann durchaus sein, denn außer ein paar Olympusingenieuren weiß wohl niemand so genau, was da abgeht. Andererseits: Im normalen Betrieb, im Garten, am Strand etc. und auch bei Makroaufnahmen am Balgengerät sieht man keine Defizite, da macht die Kamera glasklare Bilder.
Mit anderen Worten: Ich weiß einfach nicht, woran es liegt. Ich sehe nur das Resultat und verstehe es nicht. Denn Rene hat natürlich recht: Es ist völlig unlogisch, dass die E420 schlechter sein soll als die C7070, aber sie ist es! Wenn ich mich recht entsinne, hatte in dem alten Thread, den ich nicht mehr finde, jemand den Verdacht geäußert, dass auch die Reflexionseigenschaften des Chips bei der speziellen Strahlcharakteristik am Mikroskop eine ungünstige Rolle spielen könnten.
Wenn ich mal wieder ein bisschen Zeit übrige habe, werde ich jedenfalls weiter in der Geschichte herumbohren.
Schöne Grüße
Bernd
Hallo Nicolas,
wenn ich die Dimension der Waben ansehen, wie sie auf dem CCD abgebildet werden, dann gelangen wir sicher nicht in die Nähe der Nyquist-Fequenz. Da das CCD der C7070 gegenüber dem DSLR-Chip von Olympus doch recht klein ist, hätte er tendenziell die schlechteren Karten.
Also: Wenn der 1/1,8"-Chip (8,2x5,3mm) der C7070 keine Schwierigkeiten hat, dann darf der 4/3-Chip der Oly-DSLR mit seinen 17,3x13mm erste recht keine haben.
Tschüß, Wolfgang
Hallo Bernd,
hab die Pleurosigma mal über ein P10x/18 Brille mit einer A620 aufgenommen und dabei leicht schief beleuchtet.
Objektiv: Lomo Achromat 40x/0.65
Das Bild wurde nur verkleinert.
Freundliche Grüße
Frank
(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures001/5943_29604951.jpg) (http://www.fotos-hochladen.net)
Hallo zusammen,
ich habe einige Bedenken, wenn ich DIC lese und dann den Filteraufbau von Canon sehe. Sicher ist bei jeder Camera da eine andere Version im Spiel, aber gerade die Polfilter im Zusammenhang mit DIC "könnte" .....
(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures001/5945_5843455.jpg)
Vorschlag:
ohne DIC den Test machen.
Nächtliche Grüße
Peter Höbel
Hi Rene, Wolfgang, Frank, Peter!
@ Rene: Indeed it is hard to believe that the 7070 should give the better images. I reported, what I saw, but I dont understand it!
@ Frank und Wolfgang: Vielen Dank für die Vergleichsbilder. Sie sind zwar etwas kontrastarm, aber die Auflösung ist doch ganz gut!
@ Wolfgang: Am Nyquist kann es in der Tat kaum liegen. Ich habe nur die Vermutung zitiert, die ich glaube, damals gelesen zu haben, und die hatte nichts mit Nyquist, sondern mit Reflexionen am Chip zu tun. Was freilich wiederum weniger die Auflösung, sondern eher den Kontrast beeinträchtigen würden. Rene scheint ohnehin der Meinung zu sein, dass die Auflösung nicht schlechter ist, sondern nur der Kontrast. Bei Nicolas Posting habe ich ansonsten eher an einen Softwarefilter und weniger an einen optischen Filter gedacht.
Erstmals bewusst geworden ist mir die Geschichte allerdings an histologischen Präparaten, bei denen man ja im Gegensatz zu P. angulatum keine definierte Oberfläche sieht, sondern in die Präparateschicht mit ihren Eiweiß- und DNA-Präzipitaten hineinschaut. Da spielen dann kleine Unterschiede bei der Fokusebene keine Rolle, man sieht immer irgendwo ein paar scharfe und ein paar unscharfe Zellkerne und bekommt deswegen einen Gesamteindruck vom Präparat und seiner Abbildung. Und dieser Gesamteindruck war bei der E420 einfach schlechter als das, was ich zuvor auf den C7070-Bildern gesehen habe. Vollends platt war ich, als ich ein Histo-Bild gesehen habe, das Christian mit einer C5060 gemacht hat - das schien mir besser als meine Bilder mit der E420. Daraufhin habe ich mit den direkten Vergleichen angefangen - zunächst am histologischen Präparat, gleiche Stelle mit der C7070 und der E420 fotografiert. Die E420 hat nirgendwo im Präparat die Chromatindetails in den Zellkernen gezeigt, die man bei einigen Kernen im C7070-Bild gesehen hat. Erst daraufhin musste P. angulatum herhalten - mit dem gezeigten Ergebnis.
Aber ich muss zugeben: Ich weiß einfach nicht, woran es liegen könnte. Es ist unlogisch, aber ich seh' halt, was ich seh'!
@ Peter Höbel: Vielen Dank für den Hinweis! Bei den histologischen Präparaten ist der DIK zwar ausgeschaltet, aber das obere Wollaston-Prisma und der Lambdaschieber bleiben in der Tat drin. Bei der nächsten Versuchsreihe werde ich wirklich alle DIK-Elemente aus dem Strahlengang nehmen. Aber nicht mehr heute nacht ...
Schöne Grüße
Bernd
Hallo,
Dann hatte ich wohl doch unrecht...
Aber woran kann es sonst liegen? Ich würde es auch gerne wissen, schließlich würde durch diesen Test doch das Image der viel (auch von mir) gelobten DSLRs zerstört werden :(
tschüß
Nicolas
Beitragsinhalt auf Wunsch des Autors gelöscht
Ich habe einmal die Überschrift dem ursprünglichen Vergleich angepaßt.
Mir fällt auf, dass es schon einige Anwender mit Olympus DSLR gibt, die mit der Leistung dieser Kameras am Mikroskop nicht so ganz glücklich sind. Ich denke, innerhalb meines Informationshorizontes werden es 4 oder 5 sein. Im Vergleich dazu höre ich viel weniger Hinweise von Besitzern anderer DSLR, obwohl speziell Canon viel häufiger vertreten sind.
Vielleicht sollte man einmal in diese Rcihtung suchen.
Werner Jülich
Zitat von: bewie in Januar 31, 2009, 00:21:50 VORMITTAG
Und dieser Gesamteindruck war bei der E420 einfach schlechter als das, was ich zuvor auf den C7070-Bildern gesehen habe. Vollends platt war ich, als ich ein Histo-Bild gesehen habe, das Christian mit einer C5060 gemacht hat - das schien mir besser als meine Bilder mit der E420. Daraufhin habe ich mit den direkten Vergleichen angefangen - zunächst am histologischen Präparat, gleiche Stelle mit der C7070 und der E420 fotografiert. Die E420 hat nirgendwo im Präparat die Chromatindetails in den Zellkernen gezeigt, die man bei einigen Kernen im C7070-Bild gesehen hat. Erst daraufhin musste P. angulatum herhalten - mit dem gezeigten Ergebnis.
Aber ich muss zugeben: Ich weiß einfach nicht, woran es liegen könnte. Es ist unlogisch, aber ich seh' halt, was ich seh'!
Lieber Herr Wiedemann!
Möglicherweise liegt es nicht am Chip und der allgemeinen Kameraleistung, daß Sie solche Unterschiede sehen. Ich habe da einen ganz anderen Verdacht, warum die C5060 oder due D7070 mehr Details zeigen. Und zwar aufgrund des folgenden Erlebnisses.
Mein Sohn und ich haben uns je eine Bridgekamera zugelegt, und zwar dasselbe Modell, eine Leica V-Lux 1. Auch Panasonic bietet ein baugleiches Modell an, die Lumix FZ50. (Für Mikroskop-Adaptionen nicht geeignet, wegen der tief im Objektivinneren liegenden Eintrittspupille.) Kameragehäuse und das Objektiv, ein Leica-Zoom 35-410 mm Brennweite, sind absolut baugleich, laufen in Tokyo wohl auch vom "selben Band". Das Leicagehäuse hat einige Abrundungen mehr, die der besseren "Haptik" dienen.
Nun aber: die Firmware! Wir wollten das genau wissen, weil zwischen beiden Kameras ein nennenswerter Preisunterschied von mehreren hundert Euro ist.
Die Lumix zielt eindeutig im oberen Preissegment auf Käufer, denen eine Leica zu teuer ist und die deshalb wohl bereit sind, den einen oder anderen Kompromiß zu machen. Die Rauschfilter sind recht rigoros programmiert, das Rauschen wird sehr wirkungsvoll unterdrückt. Das vereinfacht die Bedienung erheblich, macht sie recht bequem, der Benutzer muß sich zu diesem Punkt keine Gedanken machen. Diesem Effekt fallen aber mehr oder weniger deutlich allerfeinste Bilddetails zum Opfer, obwohl der allgemeine Schärfeeindruck durch Kantenschärfe und leichte Kontrastanhebung exzellent ist. Die Programmierer bei Leica hingegen haben keinerlei Kompromisse zu Lasten der Detailschärfe zugelassen, ihre Rauschfilter arbeiten erkennbar weniger aggressiv, belassen dafür aber auch allerfeinste Details im Bild, wie man bei stärkerer Vergrößerung sogar schon am PC-Monitor erkennt. Leica überläßt eine stärkere Rauschunterdrückung dem Wunsch und dem Geschick des Fotografen, der durch Bildbearbeitungsprogramme selbst Hand anlegen kann.
Die von Ihnen genannten Olympus-Kameras zielen mit ihrem Chip-Standard "Four Thirds" eindeutig auf den Massenmarkt, Berufsfotografen ziehen Vollformatchips vor. Ich kann mir deshalb gut vorstellen, daß auch die Olys kräftig wirkende Rauschfilter programmiert haben, die ein Bild bei stärkerer Vergrößerung verschlechtern.
(Übrigens verwenden Panasonic für die VZ50 und Leica ebenfalls das von Oly kreierte 4/3-Chipformat).
Servus!
KH
Hallo Herr Henkel,
Ich hätte da eine Idee, wie man dieses Problem beheben kann: Rauschunterdrückung einfach abschalten. Da Bernd Wiedemann ja sowieso geblitzt hat, wäre dies sogar gut möglich. ISO runter, Rauschunterdrückung abschalten, blitzen.
Oder, bei dem starren Objekt der Kieselalge vielleicht einfach eine sehr lange Belichtungszeit nehmen- und dafür aber noch die Lichtintensität runterdrehen. Die Erschütterungen sollten in so einer langen Zeit abgeklungen sein.
tschüss,
Nicolas
Hallo in die Runde,
@ KH: Lieber Herr Henkel, ihr Verdacht scheint mir durchaus plausibel, mir ist die Kamerasoftware sowieso immer suspekt. Allerdings zielten die 5060 und die 7070 eher auf einen noch breiteren Markt und nicht auf ein Spitzensegment. Aber ich werde in jedem Fall auch mal in diese Richtung weitertesten. Den Vorschlag von Nicolas kann ich allerdings nicht umsetzen, denn bei mir sind Rauschminderung, Rauschunterdrückung und ähnliche Spiränzchen grundsätzlich ausgeschaltet (und der ISO-Wert steht immer sehr weit unten, maximal bei 100).
@ Nicolas: Dass eine DSLR an (einer bestimmten) Mikroskopadaption Probleme macht, besagt ja nicht, dass sie schlecht ist. Die E-420 arbeitet am Balgengerät ganz exzellent. Manche Dinge tauchen eben nur in bestimmten Situationen auf. Paradebeispiel sind die allseits bekannten Coolpixringe. Und ich selbst habe mit der gerade so gelobten C7070 auch ein Problem:
(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures001/5972_37916560.jpg)
In jeder Mikroaufnahme ist dieser Fussel drin (hier im Bildausschnitt das halbe Schweineschwänzchen links oben). Bei ganz normalen Bildern sieht man keine Spur von ihm. Früher war er noch weiter in der Mitte und hat sich weder durch Zureden noch durch Schütteln beeindrucken lassen. Irgendwann ist er zum Glück aber von ganz alleine zur Seite gewichen.
Was die Rauschunterdrückung betrifft: Siehe oben. Und was die Langzeitbelichtung betrifft: Kann man vergessen, habe ich immer wieder mal versucht, liefert erbärmliche Bilder.
@ Herrn Jülich: Vielen Dank für die Info! Damit erhöht sich die Chance, dass ich mir das alles nicht nur einbilde.
Schöne Grüße
Bernd
Hallo Bernd, hallo Herr Höbel,
wie wäre es, nicht einfach ohne DIC zu testen (was ja summa summarum nicht praxisgerecht ist), sondern im Test zu prüfen, ob sich kameraseitig Veränderungen ergeben, wenn man Serienaufnahmen macht und die Kamera dabei jeweils um einen Winkel zwischen 30 und 45° dreht. Ich mache das demnächst mal mit der C7070, jetzt muss ich gleich weg.
Aber: Dieser Hinweis von Herrn Höbel erscheint mir ein wichtiger Testpunkt für alle, die Polarisation einsetzen und "IHRE" DSLR für's Mik suchen.
Tschüß, Wolfgang Bettighofer
PS: Nun habe ich auch die 2. Seite des Threads gelesen (hatte zuerst gar nicht bemerkt, dass es die gibt...):
Die Problematik mit "Was macht die Filter-SW aus den Kamera-Rohdaten" könnte man am besten loswerden, indem man mit den RAW-Daten arbeitet. Bei der C7070 erspare ich mir das, weil das JPeg-Ergebnis brauchbar ist und (vor allem) weil ich nicht 7s warten möchte, bis ich das nächste Bild machen kann. Da hat die C7070 eine große Schwäche. Wenn ich auf DSLR umgestiegen sein werde, wird es nur noch RAW-Bearbeitung bei mir geben, weil ein Mikro-Bild prinzipbedingt immer flach ist, d. h. ich mit Tonwertspreizung arbeiten muss, und ich eben bei der Spreizung VOR dem letzten Konvertierschritt nicht zwangsweise die Abstufung von 256 Tonwerten verliere.
Hallo Herr Bettighofer,
der Versuch mit einer Kameradrehung war einfach. Aber das Ergebnis doch ohne sichtbare Erkenntnis.
(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures001/5977_11075095.jpg)(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures001/5977_51425739.jpg)
(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures001/5977_28080549.jpg)(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures001/5977_10451846.jpg)
Olympus SPlan 40/0,70 , DIC , Projektiv NFK 1,67x , Canon EOS 10D , Spiegelvorauslösung und 1 sec Belichtungszeit
Kamera nur sehr vorsichtig gedreht, sonst keine Veränderung vorgenommen. Nur Bildausschnitt , keine sonst. Größenveränderung.
Also bleiben noch einige Rätsel offen für Spekulationen aller Art.
Wochenendgrüße
Peter Höbel
Guten Abend Herr Höbel,
ich habe nun mit der Kompaktkamera C7070 ebenfalls getestet, wie bei Ihnen gab es keine Richtungsabhängigkeiten. Das ist ein Indiz, dass die Filter vor unseren beiden Kameras-Chips sich bei linear polarisiertem Licht nicht anders verhalten als bei nichtpolarisiertem. Für meine Beobachtungspraxis finde ich dieses Ergebnis erfreulich.
Tschüß, Wolfgang Bettighofer
Wenn mir jemand ein Präparat zusenden könnte, würde ich Vergleichsaufnahmen mit dem SLR T2 Adapter und der D300 machen. Da wäre schonmal ein Vergleich mit ähnlicher Konfiguration möglich und ich könnte die Seite DSLR bereichern.
Gruß
Thomas
Hallo in die Runde,
ich konnte ebenfalls keinen Einfluss des DIK auf das Bild feststellen. Habe jetzt mal den Zeiss-Adapter rausgenommen und den Chip direkt ins primäre Zwischenbild gehängt, nachdem ich quasi durch Zufall eine schnelle Möglichkeit zur reinen und optikfreien T2-Adaption entdeckt habe. Das allseits bekannte Ofenrohr also, das bei der E420 bekanntlich auch funktioniert, weil die Chipdiagonale noch etwas kleiner ist als das Zeiss-Zwischenbild mit seinen 23 mm Durchmesser. Hier das Ergebnis, oben das alte C7070-Bild, unten die E420, dazwischen nochmals das E420-Bild mit dem 1,6-fach-Adapter:
(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures001/6115_60040156.jpg)
(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures001/6115_45727312.jpg)
(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures001/6115_62880485.jpg)
Das E420-Bild ist jetzt nicht mehr stärker, sondern geringer vergrößert als mit der C7070 und ich finde es mit meiner subjektiven Betrachtung eher besser als das C7070-Bild. Ich kann jetzt nur mal fabulieren: Wahrscheinlich katapultiert der Zeiss-Adapter das Bild in die leere Vergrößerung und bei der Verkleinerung des Bildes ist dies nicht mehr zu 100 Prozent korrigierbar. Also werde ich ihn jetzt weglassen. Nötig ist er offenbar nur für Kameras mit größerem Chip, wie man ihn beispielsweise bei diversen Canons der gehobenen Mittelklasse findet. Deren Chip passt rechnerisch ganz gut in das Zwischenbild, das der Adapter produziert. Für Vollformatkameras ist dann der 2,5-fach-Adapter nötig. Da bei den größeren Chips auch die Bildpunkte größer sind, stellt sich das Problem mit der leeren Vergrößerung möglicherweise nicht mehr.
Soweit meine Spekulation. Vielleicht liege ich auch völlig daneben, ich bin jedenfalls für Kritik immer dankbar.
Schöne Grüße
Bernd
Hallo Herr Wiedemann,
ich warne ja auch immer über zuviel Glas im Strahlengang. Mit Projektiven ist man nach meinen Erfahrungen ganz schnell im Bereich der leeren Vergrößerung. Dann noch bedenken welche Pixelgröße die heutigen Chips haben und was vor Jahren von den edlen Firmen für die Zerstreuungskreise auf Film rerechnet wurde.
Selbst ein gutes Leica-Objektiv (Fotosektor) hält mit neuen, guten Objektiven für die Digitaltechnik nicht mit. Auch wenn es jetzt ein Aufschrei gibt, ich habe zig Test gemacht. ;) und traure auch den alten Glasklötzen nach, aber es macht keinen Sinn mehr.
Schönen Abend
Peter Höbel
Hallo Herr Höbel,
die schlechten Erfahrungen mit alten Spitzenobjektive an Digikameras habe ich bei Nikon-Systemen auch schon gemacht.
Und was die Adaption der E420 betrifft, habe ich mich allzu unkritisch an die Empfehlung gehalten, die der Kamera-Assistent der Zeiss-Website für die Olympus E 410 gibt. Für Zeiss war das natürlich ein Vorteil, denn so sind um die 500 Euro mehr in die Zeiss-Kasse geflossen als mit dem einfachen "optisch leeren" T2-Adapter.
Schöne Grüße
Bernd
Hallo Bernd,
kannst Du Deine "Ofenrohr"-Adaptionslösung (an welchem Mikroskop - Schnittstelle 44 oder 60?) hier zeigen?
Zitat von: bewie in Februar 03, 2009, 18:15:13 NACHMITTAGS
...
Und was die Adaption der E420 betrifft, habe ich mich allzu unkritisch an die Empfehlung gehalten, die der Kamera-Assistent der Zeiss-Website für die Olympus E 410 gibt. Für Zeiss war das natürlich ein Vorteil, denn so sind um die 500 Euro mehr in die Zeiss-Kasse geflossen als mit dem einfachen "optisch leeren" T2-Adapter.
Schöne Grüße
Bernd
Hallo Herr Wiedemann,
im Herbst letzten Jahres habe ich die Direktadaption einer Olympus DSLR ohne Zwischenoptik untersucht und einen Beitrag hierüber veröffentlicht: http://www.mikroskopie-forum.de/index.php?topic=181.msg422#msg422 .
Mit dem Ergebnis war ich überhaupt nicht zufrieden, es reicht gerade einmal zur einfachen Zwischendokumentation. Die damit gemachten Aufnahmen würde ich niemals für eine Veröffentlichung nehmen.
Jetzt habe ich aber hinsichtlich der Qualtität an Mikroaufnahmen einen sehr hohen Anspruch, den mir nur die Verwendung des Zeiss DSLR-Adapter als Projektiv genügen kann. Die damit gemachte Aufnahmen bedürfen keiner weiteren Bildnachverarbeitung.
Beispiele finden Sie hier: http://www.mikroskopie.de/mikforum/read.php?2,51978,51978#msg-51978 . An anderer Stelle hatte ich bereits darauf verwiesen.
Viele Mikrogrüße
Rolf-Dieter Müller
Hallo Klaus, hallo Herr Müller,
@ Klaus: Das Ofenrohr ist im Zeiss-Onlineshop zu besichtigen (Anschluss 60-T2 1,0x, Artikel-Nummer 426107-0000-000). Adresse:
https://www.micro-shop.zeiss.com/index.php?s=329077718556ac&l=de&p=de&f=s&i=426107. Für einen Dreher dürfte es allerdings ein Klacks sein, so ein Ding herzustellen. Wie der Name schon andeutet, wird das Ding in den 60-mm-Ausgang gesteckt. Es muss eine optische Länge von 5 mm haben - klar, weil darauf dann das T2-spezifische Auflagemaß von 55 mm aufsetzt (bei mir ein Adapter T2 auf FourThirds-Bajonett, wie er bei diversen ebay-Shops inzwischen billig angeboten wird). Wenn ich mich recht entsinne, hast Du ja selbst einen Adapter für FourThirds konstruiert, allerdings klang das damals mit den diversen umgebauten Teilen in meinen Ohren ein bisschen kompliziert. Und Gerd Günther hat schon vor längerer Zeit mal einen Winkel-Adapter für das E-System beschrieben, der zwar einen Spiegel enthält, aber ansonsten optisch passiv bleibt. Und hat nicht Martin Kreutz auch mal eine Adaption einer Oly E-Kamera im Mikrokosmos beschrieben? Ich habe die Hefte hier gerade nicht zur Hand, sonst hätte ich mal nachgesehen.
@ Herrn Müller: Wenn ich ihre diversen Postings im alten Forum auf die Schnelle richtig gelesen habe, dann haben Sie die FourThirds-Kamera einmal mit dem Zeiss T2-T2 1,6x Adapter auf dem ebenfalls von Zeiss gelieferten Anschluss 60-T2 1,0x angeschlossen. Genau den habe ich auch benutzt. Und den optikfreien Anschluss haben Sie fast genauso realisiert wie ich, mit einer Ausnahme: Ich habe nicht drei Adapter (Zeiss-Adapter auf T2, T2 auf OM, OM auf FourThirds) gestapelt, sondern nur zwei: den Zeiss 60-T2 und einen T2-Adapter für das FourThirds-Bajonett. Wobei ich davon ausgehe, dass dieser Adapter das Auflagemaß der Kamera auch exakt auf die T2-spezifischen 55 mm verlängert, so dass die Chipoberfläche ohne Toleranzen direkt im Zwischenbild liegt. Nach meinem Eindruck waren die Ebenen jedenfalls perfekt konjugiert.
Ihre Erfahrungen, soweit sie die FourThirds-Kamera betreffen, kann ich allerdings nicht nachvollziehen, im Gegenteil: Mit diesem 1,6x-Adapter von Zeiss waren die Bilder bisher alle deutlich schlechter als mit dem einfachen Ofenrohr. Mit Vignettierungen habe ich beim Ofenrohr überhaupt kein Problem.
Mit den anderen Kameras, die Sie noch beschreiben, habe ich keine Erfahrung. Durchaus möglich, dass sie mit dem Zeiss-Adapter bessere Ergebnisse liefern. Ich schätze mal, für die Samsung GX-1S ist der 1,6x-Adapter sogar notwendig, um eine Vignettierung zu vermeiden. Der Chip dieser Kamera misst meines Wissens 22,5 mm x 15 mm und hat damit eine Diagonale, die über dem Zwischenbild-Radius liegt - oder täusche ich mich bei den Maßen? Wenn er dann auch noch 6 MPixel aufweist, wäre es kein Wunder, dass die Bilder mit dem 1,6x-Adapter sichtbar besser ausfallen, denn diese Konstellation gerät nicht annähernd so stark in die leere Vergrößerung wie die E-420 mit ihren 10 MPixeln und dem deutlich kleineren Chip.
Gewisse Bauchschmerzen habe ich angesichts der Pflanzenschnitte, die Sie in Ihren Postings zeigen: Derart bunte Bilder in Kombination mit nicht gerade dünnen Schnitten verschleiern manchmal mehr als sie aufdecken. Für Testaufnehmen vermeide ich im allgemeinen solche Objekte.
Schöne Grüße
Bernd
Zitat von: NicLi in Januar 31, 2009, 11:43:10 VORMITTAG
Hallo Herr Henkel,
Ich hätte da eine Idee, wie man dieses Problem beheben kann: Rauschunterdrückung einfach abschalten. Da Bernd Wiedemann ja sowieso geblitzt hat, wäre dies sogar gut möglich. ISO runter, Rauschunterdrückung abschalten, blitzen.
Oder, bei dem starren Objekt der Kieselalge vielleicht einfach eine sehr lange Belichtungszeit nehmen- und dafür aber noch die Lichtintensität runterdrehen. Die Erschütterungen sollten in so einer langen Zeit abgeklungen sein.
tschüss,
Nicolas
Lieber Nicolas!
Zunächst mochte ich Ihren freundlichen Ratschlag nicht beantworten, weil meine Erwiderung möglicherweise etwas sarkastisch ausgefallen wäre. Aber weil Sie mich direkt angesprochen haben, denke ich doch, daß ich antworten sollte.
Ich fotografiere seit über 60
(in Worten:
sechzig) Jahren. Was ich wann, wie, wo, wozu mit einem ein- und abschaltbaren Rauschfilter machen kann, weiß ich sehr wohl. Damit habe ich kein Problem. Wenn Sie meinen Beitrag noch einmal lesen, werden Sie vielleicht bemerken, daß ich über die unterschiedlich wirkenden
automatischen Rauschfilter verschiedener Kamerahersteller schrieb. Möglicherweise haben Sie beim ersten, flüchtigem Lesen geglaubt, ich hätte da Probleme. Deshalb vielen Dank für Ihren Ratschlag.
Die Rauschfilter, die Sie meinen, und die man mit der Software der Kamera abschalten kann, sind übrigens
zusätzliche Rauschfilter, die der Benutzer beeinflussen kann. Darüber hinaus gibt es aber eine grundsätzliche Auslegung der Kamera, die in der Firmware derart gespeichert ist, daß der Kamerabenutzer darauf keinen Einfluß hat. Das ist eine
Eigenschaft der Kamera. Profi-Kameras zeichnen sich dadurch aus, daß sie solche Rauschfilter nicht haben. Sie überlassen die Rauschunterdrückung dem erfahrenen Fotografen selbst. Kameras für den Amateurmarkt, das sind 90 Prozent aller Digitalkameras, sind hingegen mit automatisch wirkenden Rauschfiltern ausgestattet, die der Benutzer nicht abschalten kann. Denn sie sind für Käufer gedacht, die nicht wissen, was elektronisches Rauschen ist, noch es überhaupt wissen wollen. Die wollen nur die Kamera auf das Fotomotiv richten und auf den "Button klicken". Jedenfalls glauben das die Marketingmenschen der großen Fotofirmen.
Danke und Gruß
KH
Hallo Herr Henkel,
danke für Ihre Antwort.
Ich verstehe Sie voll und ganz...
Ich hab noch beim Beitrag zu den Erschütterungen gestern auf Ihrer HP geschaut.
Ich dachte eben, diese Rauschfilter könnte man abschalten. Bei meiner D40 gibt es zwar die Funktion "Rauschunterdrückung abschalten".
Aber dass damit auch die Firmware verändert wird, ist, wie Sie sagen, nicht der Fall.
Nichts für ungut!
tschüß
Nicolas