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Foren => Mikroskopie-Forum => Thema gestartet von: Martin PolMik in März 05, 2012, 16:27:34 NACHMITTAGS

Titel: Falschfarben in Polaristionsmikroskopie
Beitrag von: Martin PolMik in März 05, 2012, 16:27:34 NACHMITTAGS
Bei der Arbeit in einfach polarisiertem Licht mit einem Zeiss Axiolab Pol habe ich folgendes Problem: Eigentlich durchsichtige Quarzkörner und Calcitkristalle zeigen Farben und Pleochroismus, wenn der Objekttisch gedreht wird. Das Problem sollte zu lösen sein, wenn ein Depolarisator in den Fototubus eingesetzt wird. Für die Baureihe Axiolab Pol gibt es einen Depolarisator, allerdings nur für den Bautyp 0.1 und nicht für den Typ 0.4, mit dem ich arbeite. Der Kundendienst hat versucht einen Depolarisator einzubauen, was nicht funktioniert hat. Gibt es vielleicht eine kostengünstige Lösung, das Problem in den Griff zu bekommen?
Titel: Re: Falschfarben in Polaristionsmikroskopie
Beitrag von: TPL in März 05, 2012, 16:50:57 NACHMITTAGS
Hallo Martin,
ich kenne das Axiolab Pol nicht genau genug, um spezifische Tipps zu geben, aber vielleicht hilft ja folgendes:
In den "Operating Instructions" zum Axiolab (G42-130/I-e; auf der amerikanischen Zeiss-Site) wird der Depolarisator mit der Bestellnummer 453675-000-000 und sein Einbau in den Binokulartubus gezeigt. Es gab also zumindest einmal einen für diesen Tubus.

Ob dieser Depolarisator auch für den Trinokulartubus / binokularen Fototubus passt, kann ich nicht sagen. Eigentlich seltsam, dass ein Polmikroskop überhaupt ohne Depolarisator ausgeliefert wird...

Übrigens: Falschfarben sind das ja nicht. Es ist bloß ein unerwünschtes Intereferenzphänomen, an dem die Prismen des Beobachtungstubus beteiligt sind.

Viel Erfolg und Gruß nach Köln,
Thomas

PS: Gerade sehe ich in einer jüngeren Anleitung zum Axiolab-POL, dass der binokulare Fototubus 30°/20 Pol D (450964) angeblich serienmäßig mit einem Depolarisator ausgestattet ist
ZitatThe binocular tubes Pol of the equipment 0.2 to 0.5 have depolarisers integrated in the tube.
Hätte mich auch gewundert.

PPS: Vielleicht kommt das ungewollte Intereferenzphänomen ja von ganz woanders her...? Sieh mal von unten in den abmontierten binokularen Fototubus (vorher Okulare entnehmen 8)). Ist dort nicht doch ein Bauteil, das aussieht wie ein Planglas-Scheibchen? Wurde der Depolarisator evtl. aus seiner orientierten Position verdreht? Dann wäre er wirkungslos...
Titel: Re: Falschfarben in Polaristionsmikroskopie
Beitrag von: reblaus in März 05, 2012, 19:15:07 NACHMITTAGS
Hallo -

ohne den Faden stören zu wollen - aber wenn gerade über Depolarisatoren geredet wird:
In vielen Zeiss-Analysator-Schiebern (39 mm) ist für die "Leerstellung" ein Platte orientiert eingebaut, die gemäß Untersuchung in polarisiertem Licht wie ein Kompensator wirkt. Ist das ein Depolarisator und, wenn ja, welchen Zweck erfüllt er - er kann ja nur alternativ zum  Analysator benutzt werden?

Gruß und Dank für Auskunft!

Rolf
Titel: Re: Falschfarben in Polaristionsmikroskopie
Beitrag von: Jürgen Boschert in März 05, 2012, 21:01:25 NACHMITTAGS
Hallo Rolf,

die Scheibe in Leerstellung hat eigentlich 2 Funktionen: zum einen wirkt sie depolarisierend, zum anderen soll sie einfach den Glasweg ausgleichen, der bei eingeschobenem Analysator ja durchlaufen werden muss. Wäre nun in der Leerstellung tatsächlich nur ein leerer Durchgang käme es zum "Springen" des Bildes, einem axialen Parallelversatz beim Einschieben / Herausziehen des Analysators.

Beste Grüße !

JB