Liebe Kollegen,
nach etwas längerer Pause melde ich mich wegen des Rechteckfußes zurück über den wir in Winfrieds tollem Beitrag über seinen genialen Umbau des Zeiss Juniors berichtet. Ich habe länger mit mir gerungen ob ich das hier ins Forum setzen kann und hoffe dass mir die Forumsmoderation den Ausflug nicht übel nimmt. Es sind ohnehin nur ein paar wenige Bilder. Der Guss wird am morgigen Dienstag erfolgen, in schā'a llāh-
Für den angestrebten Sandguss ist ein Dauermodell anzufertigen, das um das Schwindmaß größer ist, als das des Metalls dass man zu gießen gedenkt. In unserem Fall: Aluminium, Reichtwert 1.2 % in jeder Raumrichtung. Der Sandguss erfolgt mit Naturformsand, den ich wegen der guten Bildsamkeit, d.h wegen der guten Oberflächengüte der Rohgüsse bevorzuge.
3D Zeichnung des Stativfußes.
(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures002/87746_64513369.jpg)
Modellbau:
Angefangen mit einem wunderbaren Holzstück des amerikanischen Ahorns (Acer saccharum), auf den der Umriss des Fußes übertragen wurde.
(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures002/87746_27802450.jpg)
Ausgesägt wurde mit einer professionellen großen Dekupiersäge.
(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures002/87746_66158665.jpg)
(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures002/87746_28150708.jpg)
(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures002/87746_13328375.jpg)
Ein Deckel wurde aufgeleimt, danach lange geschliffen, und zugegebenerweise auch ein wenig gespachtelt und dann lackiert. Der Feinschliff des Lacks fehlt derzeit noch und wird morgen, wenn der Lack durchgetrocknet ist vorgenommen.
(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures002/87746_9592473.jpg)
(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures002/87746_57747083.jpg)
Weitere Bilder vom Formen und Gießen wird es ab morgen Abend geben.
Herzlich,
Bastian
Hallo Bastian,
ich liebe es dabei zuzusehen, wenn jemand was richtig kann. Egal ob er einen Fisch filetiert oder wie Du ein reverse engineering von einem Mikroskopfuß vornimmt. Von mir aus könnte die Fotostrecke auch länger sein...
Herzlich
Martin
Hallo,
wieso off-topic? Ich finde deinen Beitrag absolut on-topic.
Das was Du zeigst macht ausserdem einen sehr kunstfertigen Eindruck,
danke fürs Zeigen. Ich freue mich schon auf Bilder vom Gießvorgang.
Aber:
Zitatschā'a llāh
warum ausgerechnet ,,schön lila" ;D?
Aber noch mal im Ernst: Ich frage mich schon länger,
ob es sich nicht lohnen könnte, das ein oder andere Ersatzteil kunstfertig zu
kopieren! Wobei ich tatsächlich mehr an Kunstoff (zB Epoxy/Glasfaser) gedacht habe, als an
so eine geniale Nummer, wie Du sie drauf hast.
Viele Grüße
Timm
Hallo Bastian,
schön, deine Arbeit auch mal in Bildern zu sehen. Ich freue mich schon sehr auf die Bilder vom fertien Werkstück. Dieser Beitrag gehört m.E. absolut hierher, vielen Dank für's zeigen!
viele Grüße
Thomas
Hallo Bastian,
Vielen Dank dafür, dass Du uns an dem Arbeitsfortschritt teilhaben lässt. Für mich - der ich handwerklich nicht besonders geschickt bin - ein toller "Blick über die Schulter" eines Könners.
Ich finde solche "praktischen" Beiträge absolut spannend und m. M. gehören sie unbedingt ins Forum, auch wenn ich selbst derartigen nie umsetzen könnte (und möchte).
Viele Grüße
Bernd
Hallo Martin, Timm, Thomas und Bernd,
das sind aber mal Komplimente mit denen ihr mich überschüttet :). Vielen Dank!
Schön dass ihr es nicht als OT empfindet.-
Es wird noch mehr Bilder zum Schleifen geben, wenn Du willst, Martin, aber die sind auf der "Werkstattkamera", und die hab ich heut nicht bei mir zu Hause.
Um ehrlich zu sein war es Olaf, der mich auf die Idee gebracht hat mal etwas für Mikroskope zu gießen, auch wenn es da um Messing und andere Cu Legierungen ging. Also, Timm, ja das ist ein durchaus gute Idee, und die Metalle sind auch kaum begrenzt, nur Stahl kann ich nicht gießen. Da fehlt mir die apparative Einrichtung...
Aber auch Kunststoffgüsse sind eine feine Sache, das Ganze in Silikonnegativformen und ab dafür.. Die Kunstharze stehen für die Anschliffe ohnehin rum. ;)
Thomas,
schön Dich hier wieder zu treffen; ja, auf die fertigen Stücke freue ich mich auch schon.
Bastian
Hallo Bastian,
zum Thema 'off-topc' gibt / gab es wahrlich andere Entgleisungen in diesem Forum, so weiss ich z.B. bis heute
nicht genau, was z.B. die Erwähnung eines Maybachs und die sich daran anschliessende Diskussion nun so
wirklich mit der Thematik eben *dieses* Forums zu tun haben soll...
Aber wenn's denn gar nicht anders geht, werden Nebenschau-Plätzchen ja zuweilen allüberall gebacken ;D
Mein bedingungsloses Fazit:
Was Du da zeigst, ist meines Erachtens zweifellos *nicht* OT, sondern stellt eine Verbindung zwischen
dem Bereich 'Ideenreichtum' und 'handwerklicher Umsetzungskunst' zum Bereich 'Mikroskopie im weitesten
Sinne' her, und zu Letzterem gehört eben auch die mögliche Bedarfsanfrage zur Sonderform eines
Mikroskopfußes.
Ich finde es wirklich prima, einmal 'über den Zaun' schauen zu dürfen und eine ganz andere Welt kennen-
lernen zu können. Und: ich bin ich sehr gespannt auf Deine weiteren Darstellungen und freue mich schon
auf die bildhafte Fortsetzung aus der Welt des Metallgusses. Es bleibt uneingeschränkt hervorzuheben,
dass die von Dir hier vorgestellte Aufgabe mit dem Ziel 'Herstellung eines Mikroskopfußes' durchaus topic ist.
Viele Grüße
Joachim
Guten Abend Joachim,
es freut mich wenn auch noch weitere Menschen an meiner Arbeit haben.- Ich habe Jahre lang so etwas für Museen gemacht, nur dass ich da etwas ältere Gegenstände "reverse engineered" habe. Heutzutage scheitert das in den meisten Fällen an den Finanzen. Es ist aber eben ganz genau meine Arbeit. Auch die Materialmikroskopie ist hierfür nur eins meiner Arbeitspferd, wenngleich auch das faszinierendste! Umso mehr freut es mich dass Du an den Kernpunkt meiner Arbeit rechst, nämlich der Verbindung zwischen Handwerkstechniken, der modernen Materialwissenschaft und der Archäologie/Geschichte. - So nun genug geschw...
Bastian
Geachte Bastian,
(ich finde die niederländische Briefandrede hier wirklich angemessen)
Du gehörst offensichtlich zu denjenigen, die es verstehen, das Licht mit sehr leise vorgetragenem Nachdruck unter den
Scheffel zu stellen.
Zitatnämlich der Verbindung zwischen Handwerkstechniken, der modernen Materialwissenschaft und der Archäologie/Geschichte
Bisschen was vergessen?
Elektronik zusammenerfinden und gescheit löten kann der Mann ja schliesslich auch noch ;D
Beschämt und bescheiden gehe ich hin und denke über die eigene Leere der spärlich verbleibenden Zukunft nach ;D ;D
Gute Nacht
Joachim
Hallo Bastian,
von OT kann keine Rede sein, es geht ja schliesslich um einen Mikroskopfuss.
Du könntest von mir aus ruhig alles noch viel ausführlicher schildern.
Ich habe noch z.B noch nicht kapiert, wie die Sandform hergestellt wird. Wird die in zwei Teilen (Ober- und Unterteil) um das das Holzmodell herumgeformt und mit einem Bindemittel gebunden ? Oder wie macht man das ?
Geht die Sandform bei jedem Guss verloren oder kann sie mehrfach verwendet werden?
Ich bin ganz gespannt und voller Vorfreude
gut Guss
Wilfried
Guten Abend noch mal,
ich dachte schon es würde nie jemand fragen ;), gerne hole ich ein wenig aus ;D
Am Anfang...
Na also gut, ich beschränke mich ein wenig; zu Deinen Fragen Wilfried:
Die Sandform ist eine verlorene Form, d.h. sie muss für jedes Gussstück neu gemacht werden. Deshalb ist ein gutes, dauerhaftes Modell bares Geld wert, und Gießer geben die nicht gerne aus der Hand (Das ist so ähnlich wie mit Proben und Laborleitern).
Die Form besteht in aller Regel aus zwei Formhälften, bei Sandformen spricht man in der Regel von Formkästen, und zwar dem Ober- und dem Unterkasten. Diese Kästen sind eigentlich Rahmen aus profiliertem Stahl (seltener Alu, oder Messing, noch seltener aus Holz), und besitzen Vorrichtungen, die es erlauben die Kästen wiederholt aufeinander zu legen, so dass kein Spiel in ihrer Lage zu einander entsteht. Das ist gewissermaßen das A und O, sonst gibts Ausschuss.-
Der Sand den ich verwende, ist wie schon erwähnt ein natürliches Produkt. Die Geologen nennen so etwas Klebsand. Der Trick an der Sache ist in aller erster Linie das Bindemittel: Tonminerale. Ziemlich genau 12 gew% in meinem Falle, also fetter Sand, wie die Bauarbeiter das nennen würden. Das Ganze ist aber eben auch noch ein sehr feiner Sand, der wiederum geologisch, oder viel mehr bodenkundlich, gesprochen die Feinsand und Schlufffraktion enthält. Für alle die nicht wissen welche Korngröße Feinsand hat: 0.2 mm -0.063mm.
Zum Formen:
Das Modell liegt auf einer festen, geraden Platte. Dann wird Formpuder (hydrophob), heute meist Talkum, früher Bärlappsamen darüber gestäubt. Das trennt Modell und angefeuchteten Sand voneinander. Danach wird Sand aufgesiebt (feines Sieb), so dass nur feinster Sand am Modell anliegt. Das bestimmt die Oberflächengüte. Der Sand wird SORGSAM von Hand an gedrückt. Dann wird eine neue Schicht Sand mit einem groben Sieb aufgebracht und mit den Fingern verdichtet. Danach wird Sand eingeschaufelt und mit einem Spitzstampfer verdichtet. Das ist der Unterkasten.
Das Ganze wird mit Platte gewendet, Platte abgenommen, und nun sieht man das Modell mit der Unterseite nach oben liegend in den Sand des Unterkastens liegen. Nun folgt wieder das Einpudern, Sieben, etc pp.
Wenn der Oberkasten fertig ist, wird er abgehoben und bei Seite gestellt. Das Modell wird gezogen, In Ober- und Unterkasten werden noch die Eingusskanäle geschnitten- deswegen heißt das auch der Anschnitt. Kasten wird zugelegt, verkeilt, verschraubt oder mit Gewichten beschwert und dann kann eingegossen werden.
Wenn alles gut geht hat man dann einen schönen Mikroskopfuß. (:
Alles klar? ;D
Bastian
Moin Bastian,
das erinnert mich an die lang zurückliegende Praktikumszeit in einer Gießerei, wo Drehbankbetten und andere Maschinenteile gegossen wurden. Nach dem Verfahren wurde dort etwa auch gearbeitet. So hatte ich derzeit dort auch geholfen beim Sand in die Formen stopfen und feststampfen. Nebenbei habe ich mir sogar Formen für Aschenbecher gebastelt, die irgendwo noch rumfliegen müßten. Aber diese hier zu zeigen wäre nun wirklich OT. ;D
Viele Grüße
Bernd
Hallo zusammen,
wer bezweifelt noch, daß auch in unserem Metier sich das anvisierte Ziel schließlich als Weg erweist? ;D
Gruß - EFH
Liebe Kollegen,
wie ich das gestern angekündigt hatte folgen heute Bilder vom Guss. Außerdem ein animiertes GIF zur Formherstellung, Achtung 15MB
http://www.archaeometallurgie.de/microscopy/ZJ/animatedfus1.gif
Hier ein Film zum Guss (8MB, DivX Movie)
http://www.archaeometallurgie.de/microscopy/guss.divx
EDIT: Alles zusammen hier zu sehen: http://www.consult.archaeometallurgie.de/aluminium-guss
Bild 1: fertige Formhälften
(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures002/87833_4718038.jpg)
Bild 2: Schmelzofen
(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures002/87833_59221851.jpg)
Bild 3: Guss
(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures002/87833_12176793.jpg)
Bild 4: Gegossene Form
(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures002/87833_29486482.jpg)
Bild 5, 6 & 6: Öffnen der Form
(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures002/87833_986222.jpg)
(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures002/87833_40435135.jpg)
(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures002/87833_47227838.jpg)
Bild 8: Rohgüsse
(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures002/87833_57293196.jpg)
Für Fragen bin ich jederzeit offen.
Bastian
Mensch Bastian!
Das ist ja eine unglaublich gute Arbeit. Ich sehe gerade erst, was Du da für einen enormen Aufwand reinsteckst und diesen auch gekonnt und sehr interessant dokumentierst.
Vielen Dank, dass Du uns/mich daran teilhaben lässt!
Herzlichen Gruß,
Thomas
Thomas,
für das Forum nur das Beste :)
Allein das Dokumentieren des ersten Formkstens hat die Produktionszeit verdoppelt, aber ich finde das hat sich gelohnt. Ich wollte so eine 30s Animation vom Formherstellungsprozess schon immer mal machen und freue mich darüber dass Du die gut findest.
ZitatDas ist ja eine unglaublich gute Arbeit
Warte lieber mal ab bis Du das Produkt in den Händen hältst ;)
Ich werde morgen weiter gießen müssen, so dass ich auch alle Bestellungen fertig bekomme. Ich hoffe dass die dann noch diese Woche raus gehen!
Herzlich,
Bastian
Hallo Bastian,
sieht schon ganz gut aus, aber bis zum Endprodukt steckt wohl doch noch einiges an Arbeit drin. Wird dann eigentlich noch gespachtelt und geschliffen, bevor lackiert wird oder wie macht ihr das?
Und ist dieser Barren mit dem Einguss dran etwa Abfall?
Viele Grüße
Bernd
Lieber Bernd,
in der Tat steckt da noch viel Arbeit drin, und ich werde die Füße ggf spachteln, wenn nötig, auf jeden Fall aber mit Filler behandeln und schleifen bevor die Füße ihr finale Lackierung bekommen.
Nein, der "Barren" mit Trichter, der sonst eigentlich Schlackelauf heißt ist natürlich kein Abfall, sondern Kreislaufmaterial, das morgen wieder in den Tiegel wandert. Das kleine Teil ist das Nobelgehäuse für den Regler meiner LEDs.
Bastian
Lieber Bastian,
ich bin ganz begeistert!!! Gerade neulich haben wir einen fehlenden Fernrohrhalter für ein Halbkugelrefraktometer mit ganz viel Mühe aus dem Vollen gefräst - wie oft habe ich dabei geflucht und mir gewünscht, daß ich eine solche Gießtechnik beherrsche.......
Jedenfalls drohe ich an, daß ich Dich beim nächsten Problem dieser Art vorher kontaktiere ;D ;D ;D
Ganz herzlichen Dank,
Olaf
Lieber Olaf,
ZitatJedenfalls drohe ich an, daß ich Dich beim nächsten Problem dieser Art vorher kontaktiere
ich hatte Dir ja bereits meine Bereitschaft zu diesbezüglichen Taten mitgeteilt ;D. Ganz speziell würde mich das für die älteren Messinginstrumente reizen. Da stehe ich immer fassungslos davor, und staune mit welch unglaublicher Fingerfertigkeit unsere Altvorderen zu Werke gegangen sind.
Freut mich, wenn Dir der Beitrag gefallen hat.
Herzlich,
Bastian
Hallo Bastian,
ganz tolle Doku, vielen Dank fürs zeigen.
Die animierte GIF ist mir nur zu schnell.
Läßt sich die Animation irgendwie bremsen oder anhalten? Leider kann ich die Bilder nicht so schnell verarbeiten wie mein Rechner.
Danke
Thomas
Hallo,
eine sehr schöne Dokumentation für Leute, die bislang keine Vorstellung hatten, wie das Verfahren mit dem Formsand funkltioniert.
Allerdings finde ich auch, dass Du die Bildfolge verlangsamen solltest.
Hezrliche Grüße
Peter
Hallo Thomas und Peter,
extra für euch habe ich jetzt einen Film daraus gemacht, den könnt ihr nach Belieben vorspulen und zurück spulen oder anhalten. Die Fotos halten nun jeweils 2s statt einer halben Sekunde.
http://consult.archaeometallurgie.de/sandform (15.7 MB)
Viel Spaß beim Ansehen. Ach so, ich habe auch gleich noch ein paar Erklärungen dazu geschrieben. Ich hoffe es macht Sinn.
Herzlich,
Bastian
Hallo Bastian,
Danke für die Arbeit, die Du Dir gemacht hast. Ja, sie hat sich gelohnt, so werden einzelne Schritte noch deutlicher.
Erst jetzt habe ich den ganzen Thread von Anfang an gelesen: Wie kommst Du denn darauf, dass hier etwas OT sein könnte??? Aber ganz und gar nicht! Was könnte "mikroskopischer" sein als die Rekonstruktion eines Youngtimer-Mikroskopfußes?
Im Übrigen kann ich dieses Posting
ZitatHallo Bastian,
ich liebe es dabei zuzusehen, wenn jemand was richtig kann. Egal ob er einen Fisch filetiert oder wie Du ein reverse engineering von einem Mikroskopfuß vornimmt. Von mir aus könnte die Fotostrecke auch länger sein...
Herzlich
Martin
vollumfänglich unterschreiben!
Nachdem wir jetzt durch das Video auch Deinen Namen kennen und ich Deinen Webauftritt mal aufgerufen habe: Das ist ja mal ein wirklich interessanter Werdegang.
Herzliche Grüße
Peter
jetzt habe ich die Grundzüge des Sandgusses auch verstanden......
nochmals Danke und beste Grüße
Thomas
Hallo Bastian -
zu meinen Ferienjobzeiten vor etwa 5 Jahrzehnten gehörte Gussputzen zu den niedrigsten Tätigkeiten.
Wenn ich heute deine edlen Silberteile leuchten sehe, kann ich das gar nicht mehr begreifen ::).
Viele Grüße und Glückwünsche für weitere Projekte!
Rolf
Rolf,
ja das Gussputzen von Gehäuseteile gehört wahrlich nicht zu den top ten Favoriten. Abgesehen davon ist aber die Nachbearbeitung mit Fräse ungemein befriedigend, weil man noch einmal so viel mehr aus dem Stück machen kann.
Peter und Thomas,
danke für die Rückmeldung bezüglich des "Films". Es ist doch immer wieder gut wenn man konstruktive Kritik erfährt und das in die eigenen Arbeiten einfließen lassen kann. Es freut mich zu lesen, dass das tatsächlich einen gewissen Eindruck von der Technik vermittelt. Das hatte ich zwar beabsichtigt und gehofft, aber ob es so klappt wir man sich das gedacht hat ist dann immer wieder eine bisweilen erstaunliche Sache...
Herzlich,
Bastian
Hallo Bastian,
toll !!!
ich kann es schon kaum erwarten so einen Fuss in den Händen zu halten.
Was mich am Guss von so kleineren dünnwandigen Teilen immer wieder wundert ist, dass das flüssige Metall
bis in alle Ritzen läuft ohne vorher zu erstarren, oder sind die Formen vorgeheizt ?
Und wie sieht es mit Luftblasen aus ? Kann die Luft so schnell durch den verdichteten Sand entweichen ?
in Erfurcht erstarrt vor dieser soliden alten Handwerkskunst
Wilfried
Hallo,
Vom MIKROskopfuß zum MEGA-Gußteil. Für Guß-Interessierte ein sehenswerter Galileo-Beitrag (http://www.prosieben.de/videokatalog/Gesellschaft/Leben/Superlative/video-Riesenmotorblockguss-Motorblock-Guss-Stahlwerk-Galileo-Eisen-Riesenmotorblockguss-119586.html) über das vermutlich größte Einzelgußteil der Welt.
@Bastian: Was hat man zu Zeiten, als es keine Kunstharze gab, zur Verfestigung des Formsandes genommen?
Herzliche Grüße
Peter
Zitat von: Peter V. in März 14, 2012, 18:31:04 NACHMITTAGSWas hat man zu Zeiten, als es keine Kunstharze gab, zur Verfestigung des Formsandes genommen?
Lieber Peter,
wenn ich es richtig verstanden habe, ist da auch heute gar kein Kunstharz drin. Das würde wohl auch nur übel riechen und hässliche Dämpfe erzeugen. Meines Wissens (und Bastian hat es auch irgendwo geschrieben) wird dem Formsand Ton mit hohem Smektit-Anteil begegeben, der für die "Bindigkeit" sorgt.
Ansonsten geht es mir wie Dir: ich bin wirklich begeistert. Wie Wilfried erstarre ich in Ehrfurcht und freue mich riesig auf dieses edle Stück Handwerk.
@ Bastian:Hut ab! Du hattest ernsthaft Zweifel, dass dieses Thema hier goutiert würde...? ;D
Herzliche Grüße, Thomas
Guten Abend,
wünsche ich euch. Ja ich hatte so meine Zweifel ob das mikroskopisch genug ist. Dass es interessant ist weiss ich auch, schließlich habe ich mich ja auch irgendwann dazu entschieden das zu machen, und da es mein Steckenpferd und mein Beruf ist laufe ich immer Gefahr zu viel davon zu erzählen...
Aber nun lieber zu den Fragen. Peter, Thomas hat es richtig gelesen, dass ich Naturformsand nutze, d.h. Sand in der richtigen Mischung, Korngröße und Bindetonanteil. Ob es Smektit ist oder etwas anderes habe ich noch nie untersucht. Warum eigentlich, frage ich mich. Hat jemand Lust mir ein XRD zu machen? -
In der Industrie verwendet man heute zum Großteil Sande (Quarz aus Frechen) mit künstlich zugesetzten Bindemitteln. In vielen Graugießereien ist es das Tonmineral Montmorillonit, dass sich wohl durch besonders eifrige Quellfähigkeiten auszeichnet. Es ist in Gießereien i.d.R. als Bentonit bekannt.-
Aufwendigere Sachen kann man z.B. in Furanharz gebundenen Sanden machen, aber da gibt es eine unüberschaubare Menge an Bindern... Etwas weniger modern, aber dennoch spannend sind die Wasserglas gebundenen Sande die unter einer CO
2 Dusche ausgehärtet werden und sehr stabile Kerne ergeben.
Wilfried,
ZitatWas mich am Guss von so kleineren dünnwandigen Teilen immer wieder wundert ist, dass das flüssige Metall
bis in alle Ritzen läuft ohne vorher zu erstarren, oder sind die Formen vorgeheizt ?
guter Punkt. kommt oft genug vor, wenn man sich vertut. Das ist eine Wissenschaft für sich, die u.a. auf den Namen Anschnittberechnung hört. Es geht letzten Endes immer darum die Eingusssystem so zu wählen, dass man die Form innerhalb der Zeit bis das Metall die Liquidus Temperatur unterschreitet voll hat.
Da ich mich in erster Linie mit dem Schwerkraftguss auseinander setzte, ist meine "Wunderwaffe" der hydrostatische Druck, also die flüssige Metallsäule, je höher der Kasten, desto feiner das Gussstück. Das funktioniert so lange bis man das Metall zwischen die Sandkörner quetscht...
Dass es nicht erstarrt liegt an der Dimensionierung der Eingusskanäle, speziell an den Querschnittsflächen der einzelnen Anschnitte, des Gieß- bzw Schlackenlaufs und des Eingusskanals (Tümpel).
Luftblasen sind so gesehen kein Problem, zumindest nicht so wie man das von Harz gießen kennt. Aber es gibt andere Probleme, die durch entsprechende Luftkanäle in den Griff bekommen werden können...
So, das wäre es, glaube ich, erst mal,
Bastian
Zitat von: Bastian in März 14, 2012, 19:57:21 NACHMITTAGS
Guten Abend,
wünsche ich euch. Ja ich hatte so meine Zweifel ob das mikroskopisch genug ist. Dass es interessant ist weiss ich auch, schließlich habe ich mich ja auch irgendwann dazu entschieden das zu machen, und da es mein Steckenpferd und mein Beruf ist laufe ich immer Gefahr zu viel davon zu erzählen...
Aber nun lieber zu den Fragen. Peter, Thomas hat es richtig gelesen, dass ich Naturformsand nutze, d.h. Sand in der richtigen Mischung, Korngröße und Bindetonanteil. Ob es Smektit ist oder etwas anderes habe ich noch nie untersucht. Warum eigentlich, frage ich mich. Hat jemand Lust mit ein XRD zu machen? -
In der Industrie verwendet man heute zum Großteil Sande (Quarz aus Frechen) mit künstlich zugesetzten Bindemitteln. In vielen Graugießereien ist das Tonmineral Montmorillonit, dass sich wohl durch besonders eifrige Quellfähigkeiten auszeichnet. Es ist in Gießereien als Bentonit bekannt.-
Aufwendigere Sachen kann man z.B. in Furanharz gebundenen Sanden machen, aber da gibt es eine unüberschaubare Menge an Bindern... Etwas weniger modern, aber dennoch spannend sind die Wasserglas gebundenen Sande die unter einer CO2 Dusche ausgehärtet werden und sehr stabile Kerne ergeben.
Lieber Bastian,
da habe ich aber anscheinend dennoch daneben gelegen: Furanharz liest sich ja doch so, als ob durchaus auch komplexe organische Verbindungen (für mich ist alles, was kein Alkan ist, komplex ;)) eingesetzt würden.
Zu Deinem Naturformsand:
Smektit,
Montmorillonit und
Bentonit beschreiben - im weiteren Sinne - das Gleiche (Olaf mag bei solch einer Aussage zu recht protestieren):
Montmorillonit ist ein Mineral der
Smektit-Gruppe, das im Gestein
Bentonit sehr häufig vorkommt. Und es ist
das quellfähige Tonmineral schlechthin. Bei Benetzung wirkt es besonders 'bindig'.
Der Frechener Quarzsand wird genutzt, weil er nur sehr gering verunreinigt ist, auf die QS-Anforderungen der Industrie produziert wird und nah an einigen großen Abnehmern liegt (lag?).
Ein Röntgen-Diffraktogramm (XRD) würde ich Dir gerne machen, aber mir fehlt der Zugriff auf ein Diffraktometer ::).
Begeisterte Grüße,
Thomas
Thomas,
danke für den Hinweis auf die Smektit Gruppe und das Ausbügeln der Ungenauigkeiten.- Hätte ich bloß vorher wegen der Tonminerale noch nach gesehen! :-[
Bastian
ZitatZu Deinem Naturformsand: Smektit, Montmorillonit und Bentonit beschreiben - im weiteren Sinne - das Gleiche (Olaf mag bei solch einer Aussage zu recht protestieren)
Also Thomas, ich bitte Dich!! Ich bin Hardrocker und beschäftige mich mit anständigen und handfesten Sachen ;D ;D ;D.
ein kurzes update: die Mikroskopfüsse kommen heute unter die Fräse und wurden bereits grundiert und "ge-Fillert" gefüllert (Danke Olaf!) .Klaus, wie heisst das richtig?
(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures002/88322_62518939.jpg)
Es grüßt euch herzlich,
Bastian
Hallo Bastian,
eigentlich heißt der Lack ja "Füller", man könnte also "gefüllert" sagen, oder?
Davon abgesehen, sehr saubere Arbeit - Respekt!!!
Beste Grüße,
Olaf
Lieber Olaf,
danke für den Hinweis. Ich habe es korrigiert.
Heute Abend gibt es hoffentlich endlich einen frisch lackierten ferigen Fuss...
Bastian
Lieber Bastian,
das sieht ja prächtig aus!
Gut - die Farbe ist noch ein wenig zu "modern", aber ich kann es schon gar nicht mehr erwarten, dieses Teil unter das Stativ zu schrauben...
Ist der Fuß eigentlich genauso hoch wie sein rundes Pendant? Durch die andere Form sieht er höher aus.
Herzlichen Gruß,
Thomas
Hallo Bastian,
ich hoffe, du hast auch an die beiden Zapfenlöcher für die externe Standleuchte gedacht und an den rechteckigen Ausschnitt für die Positionierschiene.
Bei den großen Standards werden diese Löcher genutzt, damit sie nicht von den Zusatzplatten für die großen Lampenhäuser rutschen können. ;)
Viele Grüße
Bernd
Lieber Bastian,
lass Dich vom Bernd nicht verhonepiepeln: die Halterung für diese Positionierschiene war zwar sicher auch am originalen Reise-Junior, aber gerade angesichts seiner geplanten Verwendung würde ich ungern eine externe Niedervolt-Beleuchtung mitschleppen wollen ;)
Grüße,
Thomas
ZitatHeute Abend gibt es hoffentlich endlich einen frisch lackierten ferigen Fuss...
Hallo Bastian,
vor einiger Zeit hatte ich im Forum mein Al-Lackierungsproblem zum Disput gestellt, weil mein Farbüberzug dem Fingernagel hoffungslos ausgeliefert war. Wie erreichst Du, daß sich Dein Überzug dem erfolgreich widersetzt?
Gruß - EFH
http://vor%20einiger%20zeit%20hatte%20ich%20im%20forum%20mein%20al-lackierungsproblem%20zum%20disput%20gestellt,%20weil%20mein%20farbüberzug%20dem%20fingernagel%20hoffungslos%20ausgeliefert%20war.%20wie%20erreichst%20du, %20dass%20sich%20dein%20überzug%20dem%20erfolgreich%20widersetzt?
...ich bin zwar nicht Bastian, gebe aber trotzdem meinen Senf dazu: Aluminium muß vor der Lachierung mit einer Spezial-Grundierung versehen werden, wenn der Lack halten soll!
Gruß, Olaf
Liebe Kollegen,
Leider ist aus dem fertig Lackieren nichts geworden. Nur Gewinde geschnitten, Flächen plan gefräst, Löcher gebohrt. Fotos stelle ich später ein.
Zitat von: TPL in März 20, 2012, 14:13:13 NACHMITTAGS
Gut - die Farbe ist noch ein wenig zu "modern"
Das liegt wahrscheinlich daran dass das die Grundierung bzw der Füller ist. Der ist grau.
Zitat von: Nomarski in März 20, 2012, 14:45:37 NACHMITTAGSich hoffe, du hast auch an die beiden Zapfenlöcher für die externe Standleuchte gedacht und an den rechteckigen Ausschnitt für die Positionierschiene.
Nein und nein. Ich hatte ja lange nach Bildern von einem originalen Rechteckfuss gesucht, aber nichts gefunden.- Im übrigen hatte ich ja auch darum gebeten, mir genau solche Details oder Wünsche vorher mitzuteilen. ::)
Zitat von: Eckhard F. H. Nowack in März 20, 2012, 16:24:11 NACHMITTAGS
vor einiger Zeit hatte ich im Forum mein Al-Lackierungsproblem zum Disput gestellt, weil mein Farbüberzug dem Fingernagel hoffnungslos ausgeliefert war. Wie erreichst Du, daß sich Dein Überzug dem erfolgreich widersetzt?
Warst Du derjenige mit den Mikroskopteilen, der diese lackieren wollte? Ich hatte den Zwirn nicht mehr gefunden. Naja, solche Teile würde ich eloxieren. Aber die Füße - und das hat Olaf ja auch schon geschrieben - bedürfen eines Antrichs mit Aluminium Haftgrund vor dem Lackieren. Außerdem einen guten Anschliff, sauber, fettfrei, etc.. und dann muss man hoffen ;) Ich habe meinen LED Regler mal zum Test so behandelt und es hält erstaunlich gut... Wäre der Guss nicht so unansehnlich, würde ich ihn auch eloxieren (AlMg Legierung).- Deswegen werden ja Gehäuse wohl oft mit Hammerschlag lackiert. Die relativ rauhe Oberfläche des Lacks versteckt die Gussrauhigkeit...
Zitat von: olaf.med in März 20, 2012, 18:54:21 NACHMITTAGS
...ich bin zwar nicht Bastian, gebe aber trotzdem meinen Senf dazu: Aluminium muß vor der Lackierung mit einer Spezial-Grundierung versehen werden, wenn der Lack halten soll!
Hoffen ist trotzdem ein wichtiger Bestandteil, denke ich. Ich hatte zwar Klaus schon deswegen angesprochen, aber sogar er hatte kein Ass im Ärmel. Alu ist und bleibt schwierig zu lackieren.
Herzlich,
Bastian
Hallo zusammen,
meines Wissens nach wird (wurde?) im Flugzeugbau Zinkchromat als Grundierung für Alu benutzt..
Grüße
Manfred
Hallo Manfred,
ja das, bzw. Chromat-Primer hatte Klaus auch erwähnt, und ganz nebenbei dass es erbgutschädigend,krebserregend, giftig und mittlerweile wohl nicht mehr verwendet wird. Selbst wenn es das noch gibt hätte ich es nicht benutzt.
Bastian
Hallo Bastian, das ganze scheint schwierig zu bleiben, das Thema Decklackierung ist auch nicht besser.
Ich habe die Erfahrung gemacht, daß übliche "Sprühdosenlacke" sich abgreifen oder auch nicht mal gegen Isopropanol beständig sind.
Bleibt als Lösung vieleicht eine KFZ Lackiererei mit 2-Komponentenlacken und Einbrennkammer...
Ob das natürlich bezahlbar ist bleibt offen.
viel Erfolg
Manfred
Manfred,
Pulverbeschichten geht wohl ganz gut. Ich habe ich für die Füße auch mal bei einigen Firmen angefragt. Bei sechs Füßen käme das auf 130 Euro insgesamt.
Bastian
Hmmm,
können das denn die HORCH-Nachfolger?
Gruss nach Ingolstadt.
Joachim
Für die Decklackierung böte sich der Kameralack von TETENAL an,tiefmatt.Gibt es in der Sprühdose 200ml ca. 14€.Ist einen Versuch wert.
Zitat von: Bastian in März 20, 2012, 20:59:43 NACHMITTAGS
Manfred,
Pulverbeschichten geht wohl ganz gut. Ich habe ich für die Füße auch mal bei einigen Firmen angefragt. Bei sechs Füßen käme das auf 130 Euro insgesamt.
Bastian
Lieber Bastian,
was macht deine Füllerschicht bei 180 Grad ? Ich vermute stark, daß die bei der Vorwärmtemperatur kaputt geht ? Aber da müßtest mal den Beschichter fragen. Ich hatte in den Neunzigern eine kleine Anlage selbst gebaut und dann die Teile vorher sandgestrahlt. Mit Alu habe ich aber keine Erfahrung gemacht. Besorgst dir eine große Keramikfilterscheibe für in den Boden eines Topfes mit 15 bis 20 cm D und etwa 35 cm Höhe. Da muß ein Flansch mit Dichtung drüber damit die Druckluft durch das Filter geht und fertig ist die Wirbelbettanlage. Deren hatte ich 6 nebeneinander mit verschiedenfarbigen Pulvern. Leider ging das zum Schrotthändler wie wir nach GR ausgewandert sind. Bei der Beschaffung des Pulvers kann ich helfen. Ich habe hier nur Natur welches ich für meine MIM-Rezeptur benötige.
Du erwärmst die Teile etwas über der Schmelztemperatur des PA-Pulvers und tauchst sie in das Wirbelbett. Gegebenfalls etwas hin und her bewegen und hängst sie dann auf zum Abkühlen. Mehr ist das nicht.
Schönen Abend ins Städtle
Lothar
Edit: ausgeliehene Schreibfehler weggeholt
Zitat von: Safari in März 20, 2012, 22:42:48 NACHMITTAGS
ZitatHoffen ist trotzdem ein wichtiger Bestandteil, denke ich. Ich hatte zwar Klaus schon deswegen angesprochen, aber sogar er hatte kein Ass im Ärmel. Alu ist und bleibt schwierig zu lackieren.
Alu lackieren, da darst Du nicht bei Mercedes fragen, die können das nicht!
Grüße aus Ingolstadt
Wolfgang,
dann erzähl doch mal wie es funktioniert. Das würde uns nämlich alle interessieren. Wie es NICHT geht wissen wir nämlich auch alle ;)
Bastian
Lieber Lothar,
mit der Information hast Du mir heute morgen aber eine riesige Freude gemacht. Wo ich das doch schon immer ausprobieren wollte! Das werde ich mal verfolgen, und es würde die "Eloxierabteilung" schön ergänzen :)
Ich kenne solche Wirbelbettgeschichten von einem Feingussverfahren, bei dem das Gussstück mit Quarzsand umhüllt wird...
Herzlich,
Bastian
Lieber Bastian,
dann kannst du ja auch schon mal nach entsprechenden Nadelventilen zur Luftmengeneinstellung Ausschau halten . Das ist das einzig wichtige Element um die Partikel in der Schwebe zu halten. Die Filterscheibe kann natürlich auch aus Metall sein.
Eine Miniversuchsanlage für ganz kleine Teile kannst du ja mit so einer Filternutsche mit Keramikfilter andenken. Ich werde mal sehen, daß ich für dich eine Mustermenge an Pulver bekomme und dir dann auch die Bezugsquelle geben.
Um deine "Gießerei" für Gold und Stahl zu erweitern könnte ich mal vorsichtig bei meinem Freund fragen ob er die Induktionsschmelz-und Schleudergußanlage, die ich im besorgt habe wirklich benutzen will ? Vielleicht gibt er sie aus Platzgründen ab. Müßtest so 2 qm Platz rechnen.
Gruß aus dem Berchtesgadener Land
Lothar
Hallo,
um das Interesse wieder auf das eigentliche Problem der Lackierung eines "Youngtimer" Mikroskopfusses zu lenken möchte ich einwenden, dass es vielleicht wenig hilfreich ist, ob die Autobauer in Untertürkheim oder Ingoldstadt besser Alulackieren können und auch die modernere Pulverbeschichtung sollte nicht unbedingt erwogen werden.
Wie sind denn die alten "Schwarzen" von Zeiss lackiert ? Die bestehen doch aus Aluminium und es ist auffällig, dass die alte Lackierung extrem beständig sowie schlag und kratzfest ist.
Irgendwo meine ich mal gelesen zu haben, dass sie in einem aufwändigen Verfahren vierfach mit Zwischenschliff einbrennlackiert sind und dass das heutzutage viel zu teuer wäre.
Vielleicht könnte unser Chemiker und Mercedes Lackexperte Klaus H. mal eine mikroskopische Querschliffuntersuchung an einem originalen Zeiss Teil machen ? ;D Ich könnte dafür ein originales Probenstück liefern, da ich sowieso eine Junior Tischhalterung für einen Auflicht-Invers Umbau absägen muss. ;D
viele Grüsse
Wilfried
hier gibts was dazu zu lesen:
http://tiny.cc/gilibw
Grüße
Martin
Hallo,
ZitatVielleicht könnte unser Chemiker und Mercedes Lackexperte Klaus H. mal eine mikroskopische Querschliffuntersuchung an einem originalen Zeiss Teil machen ? Ich könnte dafür ein originales Probenstück liefern, da ich sowieso eine Junior Tischhalterung für einen Auflicht-Invers Umbau absägen muss.
als es noch nicht als tödlich galt wurde bei uns gelbchromatiert mit super Haftung. Später wurde phosphatiert zur Vorbehandlung.
Pulvern ist bei guter Vorbehandlung natürlich sehr gut.
Audi hat als erster ein Vollaluauto hergestellt, die Fertigung aber wieder eingestellt, weil nicht bezahlbar. Da hat Winterkorn einen ganzen Bereich gegründet zur Grundsatzentwicklung Aluminium. Wir haben Audi immer beneidet um soviel Unterstützung aus der Vorstandsebene.
Also wenn fundiertes Wissen dann dort!
Bin gespannt auf die guten Tipps!Und dann sollte man Leica, Zeiss fragen, wie denn der Lackaufbau war bei den Schwarzen, das Wissen sollte doch noch vorhanden sein!
Wenn die allerdings auch gelbchromatiert haben, dann ist nicht geholfen!
Hallo,
das sind ja alles recht komplexe und kostenintensive Maneuver.
Wäre es nicht vielleicht sinnvoll, da doch mal einen Versuch
mit dem von mir schon in Eckhards Thread erwähnten
Brillux 855 zu unternehmen? Ich meine, im Endeffekt gibt es
ja eh keine Alternative, wenn man keine Chromkonversion will,
bleibt halt Phosphat. Das Brillux 855 enthält eine Phosphatkomponente
zu diesem Zweck.
Meine Al-Teile, die ich damit vor einiger Zeit behandelt habe, sind
absolut einwandfrei.
Viele liebe Grüße
Timm
Hallo Timm,
Zitatdas sind ja alles recht komplexe und kostenintensive Maneuver.
Du sprichst mir aus der Seele. -
Ich freue mich sehr über die intensive Diskussion und die zahlreichen Vorschläge. Dies führt ja in der Regel zu einem verbesserten Verständnis der Materie, sowie daraus folgend einer besseren Umsetzung des geplanten Pojekts. Martin, danke für den Link zum Fachbuch.
Ich habe natürlich auch schon vorher recherchiert und aufgrund des finanziellen, und nebenbei bemerkt, auch des zeitlichen Aufwands für die Herangehensweise entschieden die auch Timm im letzten Beitrag vorschlägt. Ich besitze bereits alles was ich brauche, bzw, was ich zu verwenden gedenke. Das ist folgendes: Aluminium Haftgrund, Füller und kunstharzbasierter schwarzer matter Lack. Den Kratzversuchen mit dem Fingernagel hat der Fuß allerdings unbeeindruckt überstanden ;)
Ich würde folgende Vorgehensweise empfehlen:
erstens, das Ergebnis erst einmal abzuwarten und, zweitens, das Ganze im Einsatz zu testen. Wenn sich dann Probleme ergeben sollten kann man immer noch nach weiteren Lösungen suchen, ob das nun Einbrennlack, Pulverbeschichtung, Lackierung mit oder ohne Chromatprimer ist, sei einmal dahin gestellt.
Im übrigen bin ich natürlich für jede Bestellung mit allen Sonderwünschen offen, solange ihr dabei bedenkt dass das alles Aufwand und natürlich auch Kosten verursacht.
Herzlich,
Bastian
Hallo,
ich habe - auf Empfehlung eines Lack-Experten, der allerdings keinen Stern auf seinem Automobil spazieren fährt ;D - folgende Grundierung auf Alu mit bestem Erfolg angewendet:
Disbon 481 EP-Uniprimer der Fa. Caparol
Es ist eine Zweikomponenten-wasserverdünnbare Epoxidfestharz-Grundierung für nichtsaugende, starre Untergründe. Sie läßt sich sehr gut mit der Spritzpistole auftragen, hat Füller-Eigenschaften, läßt sich prima zwischenschleifen und ist mit nahezu allen Decklacken verträglich.
Beste Grüße,
Olaf
Hallo Olaf,
das nenne ich mal Informationsfluss! Den werde ich für die nächsten Gusserzeugnisse anschaffen und ausprobieren, falls dass mit dem Einbrennen nichts wird.
Danke!
Herzlich,
Bastian
Was laaaaange währt wird endlich gut.-
Heute ist der erste schwarze Lackanstrich auf die Füße gekommen, nachdem grundiert, gefüllt, gespachtelt, zwischengeschliffen, erneut grundiert, gefüllt und zwischen geschliffen wurde. Jetzt muss diese Schicht noch bis morgen durchhärten, dann wird noch einmal mit 1200er nass geschliffen und ein letztes Mal lackiert. Danach werden die Füße ::) endlich ::) verschickt.
(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures002/88625_4816800.jpg)
(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures002/88625_63271100.jpg)
herzlich,
Bastian
Hallo Bastian
kommt gebückt! 8)
Wenn ich ein Fußloses Junior hätte, würde ich auch so einen Fuß bestellen.
Viele Grüße
Bernd
Hallo Bastian,
Zitat... Was laaaaange währt wird endlich gut.- ...
das nenne ich ´mal Understatement ! Zu Zeiten von Zeiss West hätte die Bestellung eines entsprechenden Teiles sicherlich wesentlich länger gedauert.
Wenn ich einen solchen Fuß brauche, komme ich auf Dich zurück. Sieht absolut genuin, authetisch und sauber aus. Gratulation zu dieser tollen Arbeit.
Beste Grüße !
JB
Hallo Bastian,
genial ! Gratulation ! Darf man wissen in welcher Höhe ich einen Kleinkredit aufnehmen müßte um an einen solchen Fuß zu kommen? Zusatzfrage : wäre es machbar das Kugelsegment auch auszubohren? Dann könnte eine kompl. LED Beleuchtung incl. Feldblende integriert werden. Nur so eine Idee.
Grüße
Peter
Zitat von: Nomarski in März 23, 2012, 18:09:46 NACHMITTAGS
Wenn ich ein Fußloses Junior hätte, würde ich auch so einen Fuß bestellen.
Bernd,
das ist das Problem bei der Sache. Ich habe auch keins! Trotzdem habe ich mir ein paar Füße mehr gemacht.
Jürgen,
gedankt sei Dir für das Lob! :)
Peter,
du meinst wahrscheinlich den Fuß, der hier abgebildet ist:
http://www.mikroskopie-forum.de/index.php?topic=11544.msg85928#msg85928
Dieses Modell ist gerade in Arbeit, das die Aufnahme einer LED, sowie meiner Elektronik, oder auch jeder anderer erlaubt.. (:
Nur die Idee mit der Feldblende hatte ich noch nicht. Wo kriege ich denn so eine Feldblende. Irgendwelche Ideen? Wenn ich da Maße dafür fände, könnte ich mein Modell noch ganz genau anpassen. ;D ;D
Zunächst hatten die jetzigen Auftraggeber aber, von einer einzigen Ausnahme abgesehen, den an das originale Zeissteil erinnernden Rechteckfuß geordert.
Bastian
Lieber Bastian,
ich stehe vor dem selben Problem; woher bekommt man solche Blenden als Einzelbauelement ? Da ich es noch nicht sauber lösen konnte, habe ich damit begonnen für meine 25 mm Steckdurchmesser Zeiss Tessare und das Visiogon Einlegeblenden zu machen. Das geht leidlich, da das "Makromatsystem" ausschließlich vertikal arbeitet. Als Blenden habe ich im Baumarkt bei den offenen Schrauben diverse Unterlagsscheiben geholt und dabei zufällig welche mit dem passenden Außendurchmesser erwischt. Als Aperturblende wäre eine kontinuierlich arbeitende Blende natürlich schöner. Aber vielleicht geht als Kompromiss auch ein "Rad"/ Scheibe mit ringförmig angeordneten Löchern ? Gibt ja Bohrersätze mit kleinen Abstufungen.
Nur so eine Schnapsidee beim Mirabelle aus dem Münstertal.
Gruß Lothar
Hallo Bastian,
ZitatBernd,
das ist das Problem bei der Sache. Ich habe auch keins! Trotzdem habe ich mir ein paar Füße mehr gemacht.
Oh ja, das sehe ich. Aber ich habe noch nie ein graues Junior-Stativ gesehen. Wird das auch noch gegossen?
Aber das Kugelsegment hätte man auch herausnehmbar machen können wie bei den alten Zeiss-Winkel-GF-Stativen. Dadurch könnte man auch wahlweise eine LED-Einbauleuchte einsetzen. Es ist halt schade, daß für ein Leuchtrohr diese Federhülse vom Stativ im Weg ist.
Viele Grüße
Bernd
Lothar,
es gibt wohl bei den Lehrmitteln desöfteren Irisblenden, aber die scheinen im Durchmesser recht groß (75mm Außendurchmesser), das wäre für mein Juniorfuß wohl eindeutig überdimensioniert :)
Bernd,
die grauen Füße sind nur grundiert. Bis die schwarz werden müssen sie noch warten.
ZitatAber das Kugelsegment hätte man auch herausnehmbar machen können wie bei den alten Zeiss-Winkel-GF-Stativen
Hätte man machen können, stand aber nicht im Pflichtenheft. Ausserdem wäre dann noch der Sockel für die Stativwendeplatte im Wege gewesen. Den hätte ich dann teilen müssen.-
Aber es kommen ja demnächst noch ein paar andere Füße ;)
Bastian
Bastian,
nimm's dem Bernd nicht übel - der ist *nie* zufriedenzustellen.
Nun will er auch noch ein graues Junior haben - womöglich mit der sündhaft teuren
Original-Rubbelnarben-Beschichtung der grauen Standard-Stative...*was* für ein Frevel.
Ceterum censeo:
Junior ist schwarz, seidig glänzend, Klavierlackanmutung. Punkt. Basta. ;D ;D
Was Du hier zeigst, ist schlicht und ergreifend spitze.
So muss ich denn doch dem Bernd - was selten vorkommt - denn doch einmal Recht geben:
Zitatkommt gebückt!
(Mehr Lob aus Bernd's Feder, lieber Bastian, wirst Du nie erfahren...)
Schmuzel-Gruß
Joachim
Hallo Bastian,
auch ich kann mit dem Fuß nix anfangen (LOMO-Fraktion), trotzdem ziehe ich meinen Hut vor dieser glänzenden handwerklichen Leistung.
Gruß
Wolfgang
Zitat von: -JS- in März 23, 2012, 22:22:14 NACHMITTAGS
...
(Mehr Lob aus Bernd's Feder, lieber Bastian, wirst Du nie erfahren...)
Schmuzel-Gruß
Joachim
Nein nein, lieber Joachim. Das wird nur für die nächsten Fußserien aufgehoben. ;)
Schöne Grüße
Bernd
P.S.:
ZitatNun will er auch noch ein graues Junior haben - womöglich mit der sündhaft teuren
Original-Rubbelnarben-Beschichtung der grauen Standard-Stative...*was* für ein Frevel.
Aber bitte mit wechselbaren Revolver, Tisch- und Kondensorträger. ;D
Bernd,
Du hast noch die GPS-Einbauoption für den Outdoor-Einsatz vergessen! Das liesse sich sicher im hohlen
Teil des geschwungenen Stativhalses in Verbindung mit Bastian's smd-Lötkünsten ganz easy realisieren.
Allerdings müsste wegen Herrn Faraday eine Art Haifischflossenantenne angedacht werden.
Im Falle eines puristisch ausgeführten Juniors wiederum total uncool.. ;D
Und: wo Du allen Ernstes einen
Zitatwechselbaren Tisch- und Kondensorträger
an dem lütten Stativ noch unterbringen willst, ohne in die Nanotechnologie einzusteigen, würde ich ganz
gern einmal wissen wollen.
Grübelnde Grüsse
Joachim
Lieber Joachim,
nun übertreibst du aber ein wenig. ;D Außerdem sind wir hier nicht im Bilderforum, wo nur die Lobhuddelei gerne gesehen wird, sondern es werden doch wohl noch ein paar konstruktive Vorschläge erlaubt sein. Daß Bastian das Pflichtenheft fürs erste nun voll und ganz erfüllt hat, steht nun außer Frage. Aber man wird sich doch wohl noch über mögliche Änderungen oder Verbesserungen unterhalten dürfen, ohne daß man gleich zum finsteren Kritiker abgestempelt wird. Ob diese Änderungswünsche jemals in die weiteren Produktionen einfließen werden, sofern es welche geben wird, sei nun Bastian überlassen zumal sowas auch von den Möglichkeiten abhängt, sowas umzusetzen. Ich weiß zum Beispiel selber, welchen Aufwand es bedeuten würde, das Kugelsegment herausnehmbar zu machen. Es wären also dann zwei Gußteile erforderlich, die entsprechend bearbeitet werden müßten, um sie ineinander passgenau einsetzen zu können. Desweiteren kämen man wieder Toleranzen ins Spiel, die sogenannte "Präzission" ;) ;D, damit man auch die Kugelsegmente unter den Füßen austauschen kann.
Gruß und ein schönes Wochenende
Bernd
Lieber Bernd,
meinst Du das so?
Bastian
(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures002/88707_38003023.jpg)
Hallo Bastian,
nein, wie auf Seite 8:
http://www.mikroskop-online.de/Mikroskop%20BDA%20Zeiss%20West%20Scan%20Cabalja/Zeiss%20Standard-Mikroskop%20GFL.pdf
Das wirkt stilechter. ;)
Viele Grüße
Bernd
Zitat von: Nomarski in März 24, 2012, 11:54:56 VORMITTAG
nein, wie auf Seite 8:
Bernd,
ich hätte keine andere Antwort akzeptiert...
Die Abbildung hatte ich auch studiert aber die Konstruktion verworfen, da ein runder Ausschnitt denkbar ungeeignet ist, weil er sich verdrehen kann - und das ist für das Reise Junior schlecht, weil nicht viel Platz unter dem Fuß ist, und ich ja auch noch den Sockel für Wilfrieds Wendeplatte unterzubringen wollte. Beim Programmieren hieße das jetzt: feature NOT bug!
ZitatAußerdem sind wir hier nicht im Bilderforum, wo nur die Lobhuddelei gerne gesehen wird, sondern es werden doch wohl noch ein paar konstruktive Vorschläge erlaubt sein.
Kann ich Dir nur beipflichten. Kritik löst nun einmal unterschiedliche Reaktionen aus; den einen spornt es an, den anderen verletzt es zutiefst. Ich finde konstruktive Kritik immer legitim, Kritik um der Kritik willen kann ich nicht ausstehen! Wenn man aber schon etwas in einem Forum veröffentlicht, sollte man nicht zu empfindlich sein und Kritik auch vertragen. Besser ist es natürlich die i.d.R. gut gemeinten Ratschläge sachlich zu bewerten um damit das eigene Produkt mit den neu gewonnenen Einsichten zu verbessern.
Irisblenden werden von der Firma Sahm in Wetzlar angeboten: http://www.sahm-wetzlar.de/irisblenden.html Da Wochenende ist habe ich natürlich niemanden erreicht, weiß also nicht ob die Firma Mindermengen liefert.
Im übrigen haben die Mikroskopfüße heute ihre letzte Lackierung bekommen und werden nach dem letzten Schliff in Päckchen gepackt und gehen dann am Montag zur Post!
Bastian
Hallo zusammen,
nur nebenbei: In einem anderen Thread hatte ja jemand Plexiglashauben gesucht. In den Prospekt von Herrn Woitziks HP -Bernd hatte hier den Link eingestellt- zeigt Abb. 21 auf S. 17 eine selbige.
Beste Grüße !
JB
Lieber Bastian,
ich bin wirklich begeistert von der Ausführung und dem Aufwand, den Du in diese Arbeit und ihre Dokumentation steckst!
Die herausnehmbare Aufnahme für den Beleuchtungsspiegel gab es übrigens nicht nur für die größeren STANDARD-Modelle, sondern auch beim Junior:
(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures002/88714_14620077.jpg) Wie man erkennt, besteht durch die kleine Ausfräsung und die darein greifende Feder am Stativfuß keine Gefahr, dass der Einsatz sich verdreht.
Neben diesem relativ großen "Gullideckel" gab es auch noch einen mit rund 5 cm Durchmesser. Die einzige mir bekannte 'offizielle' Erklärung für diesen Durchbruch ist der Einsatz als Mikroprojektionsgerät, bei dem das Stativ auf der Lichtquelle befestigt wird. Im Fuß wird dann ein spezieller Kollektor mit Lichtschutz. Eine weitere Anwendung habe ich einmal erzählt bekommen: Ohne den 'Gullideckel' konnten die Stative auf einen Leuchttisch gestellt werden, um schnell Präparate bei geringer Vergrößerung zu durchmustern.
Für meinen Bedarf reicht ein Fuß ohne Gullideckel völlig aus (wie man sieht habe ich ja bereits ein Stativ "mit" 8)).
Herzliche Grüße,
Thomas
Hallo Thomas,
schade, wenn ich das gewusst hätte... Nun ja, jetzt ist es eben anders und nicht voll kompatibel zum Zeiss Junior System. Jetzt weiß ich auf jeden Fall weshalb der Originalfuß auf der Unterseite so unverhälthismäßig aufwendig war. Zeiss hatte sich auch nur eine (Sorte) Kokille (Stahlform) gemacht und konnten dann Füße mit oder ohne Gullideckel gießen...
Herzlich,
Bastian
Lieber Bastian,
ZitatBernd,
ich hätte keine andere Antwort akzeptiert...
Da ich vorhin noch zum Einkaufen mußte, habe ich nix Besseres auf die Schnelle gefunden, inzwischen aber noch ein paar eigene Fotos gemacht:
ZitatDie Abbildung hatte ich auch studiert aber die Konstruktion verworfen, da ein runder Ausschnitt denkbar ungeeignet ist, weil er sich verdrehen kann -
Damit dieser runde Deckel sich eben nicht verdrehen kann, der übrigens einfacher in der Herstellung ist, hat er an einer Stelle eine Nute, im Fuß ist eine Orientierungsnase angeschraubt:
(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures002/88720_57871923.jpg)
(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures002/88720_23938642.jpg)
Die Variationsmöglichkeiten, die man nun hätte, zeigt dieses Foto.
(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures002/88720_41960256.jpg)
Nun wissen wir bereits, daß ein Leuchtrohr oder eben solch eine Steck-LED für das Junior nicht infrage kommt, aber ich könnte mir vorstellen, daß sich an der Stelle vor dem Leuchtfeldblendeneinsatz mit integriertem Kollektor sich eine LED auf einem Alu-Block noch unterbringen ließe. Dazu müßte man eben die Platzverhältnisse prüfen.
Natürlich könnte man dieses Loch auch kleiner ausführen in dem Durchmesser, wie du es z.B. an dem Fuß von deinem Universal kennst. Nur haben die Leuchtfeldblendeneinsätze dafür halt nicht den komplett integrierten Kollektor.
Viele Grüße
Bernd
Lieber Bernd,
Zitat...integriertem Kollektor sich eine LED auf einem Alu-Block noch unterbringen ließe.
Das ginge sicher. Man könnte den Block den ich als Auflage für die Stativwechselplatte eingefügt habe verkleinern, und an diesen dann eine LED anbringen. Vorteil der ganze Fuß ist Kühlkörper. Nachteil man muß auf die Jagd nach LFB Einsätzen gehen, und die sind teuer.
Es spräche ja auch nicht viel dagegen die Beleuchtung von der Seite kommen zu lassen. Dem LFB Einsatz wird es sicher nicht viel ausmachen wenn man ihn um 90º verdreht.
Bis jetzt bin ich immer davon ausgegangen einfach die LED Lösung die Wilfried vorgestellt hat in den Fuß zu integrieren. Aber der Möglichkeiten sind ja kaum Grenzen gesetzt.
Ich sehe schon dass ich den einen oder anderen Fuß mit nach Bochum bringen muß. Dann kann man sich zusammen setzen und das Ganze ein wenig besser besprechen.
Bastian
Lieber Bastian,
ZitatEs spräche ja auch nicht viel dagegen die Beleuchtung von der Seite kommen zu lassen. Dem LFB Einsatz wird es sicher nicht viel ausmachen wenn man ihn um 90º verdreht.
Das Problem bei der ganzen Geschichte wäre aber, daß der Mittelpunkt der LFB leider nicht mit dem Mittelpunkt des ganzen Gullideckels übereinstimmt. >:(
Man muß ja nun auch nicht unbeding diese LFB-Einsätze verarbeiten, zumal sie unter dem Kondensor zum Köhlern noch die Hilfslinse benötigen, die für die Juniorenschaft eben nicht vorgesehen waren. Aber die bereits bewährte Nelson-Beleuchtung, wie einst realisiert ließe sich dann sogar noch eleganter gestalten.
(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures002/88723_42648901.jpg)
So hätte ich in diesem Fall den Kabelanschluß unter Flur im Mikroskopfuß verstecken können.
ZitatIch sehe schon dass ich den einen oder anderen Fuß mit nach Bochum bringen muß. Dann kann man sich zusammen setzen und das Ganze ein wenig besser besprechen.
Von meiner Seite soll da nix gegensprechen. :)
Viele Grüße
Bernd
Bernd,
einer geht noch bevor ich Grillen gehe..
schau mal hier wegen Nelson Einbaulösungsvorschlag:http://www.mikroskopie-forum.de/index.php?topic=11544.msg85928#msg85928
ZitatDas Problem bei der ganzen Geschichte wäre aber, daß der Mittelpunkt der LFB leider nicht mit dem Mittelpunkt des ganzen Gullideckels übereinstimmt. Ärgerlich
Kein Problem, bei meiner Lösung stimmen die Mittelpunkte natürlich überein ;D
Bastian
Zitatschau mal hier wegen Nelson Einbaulösungsvorschlag:http://www.mikroskopie-fo...c=11544.msg85928#msg85928
Ich bekomme hier einen Seitenladefehler angezeigt. ???
Bernd,
habs korrigiert.
Bastian
Hallo Junior-Fans,
wahrscheinlich habe ich es in diesem Thread einfach nur überlesen, aber mich hat es soeben umgehauen, als mir die Junior-Broschüre in die Hände fiel: Genau den von Bastian gegossenen Fuß hat Zeiss tatsächlich bei der Reiseversion des Juniors serienmäßig angeboten - hier ein paar Bilder:
(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures002/92125_56914570.jpg)
Brschüre ZW 530 von 1955
(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures002/92125_51795996.jpg)
(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures002/92125_43261075.jpg)
(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures002/92125_28873640.jpg)
Herzliche Grüße,
Florian
Florian,
super! Danke.
Nun gut, ich wusste dass es den Fuß tatsächlich gab. Was glaubst Du wohl warum TPL einen wollte ;)
Aber was ich NOCH NICHT gesehen hatte, ist das ein Bild des Holzkoffers. Jetzt kann ich mir den auch noch nachbauen. Schließlich will so ein Junior ja standesgemäß verreisen ;D.
Danke, danke, danke,
Bastian
Lieber Bastian,
gerne doch! ;D
Herzliche Grüße,
Florian
P.S.: Deine Junior geht morgen auf die Reise!
ZitatP.S.: Deine Junior geht morgen auf die Reise!
Auf die freue ich mich schon :D
Bastian
Da es nun endlich in die zweite Runde Rechteckfüße geht, sind dieses Mal moderne Varianten mit LED Aufnahme dran.
Eine Frage habe ich speziell an Bernd und Thomas (TPL):
Welchen genauen Durchmesser haben denn die originalen runden Einsätze für das Junior. Ihr habt ja ein paar Antworten weiter oben die schönen Bilder gezeigt. Wäre doch ein Jammer wenn man nicht voll kompatibel bliebe...
Interessiert wäre ich am Außendurchmesser, sowie, falls es einen Absatz gibt, wahlweise die Breite des Absatzes oder den Durchmesser des Absatzes.
Könnt ihr mir helfen?
Bastian
Hallo Bastian,
das ist ja schön, daß es auf dem Sektor auch mal wieder was Neues zu berichten gibt! 8) Ein Junior mit Loch habe ich leider nicht, sondern nur mit der eingegossenen Halbkugel. Da mußt du also den Thomas fragen. Ich kann dir allenfalls die Lochmaße von den Standard-LFBs geben und von Zeiss-Winkel, aber auch da müßte Thomas Material haben. Wenn nicht, gehe ich nachmessen. Das Loch muß auf jeden Fall einen Absatz haben.
Viele Grüße
Bernd
Lieber Bastian,
ich habe zwei schwarze Junioren mit zwei verschiedenen (!) Lochdurchmessern.
(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures002/95004_25476627.jpg)
Das Zeiss-Winkel STANDARD Junior Pol mit dem großen Lochdurchmesser (lichte Weite: 61mm, Durchmesser der Einsätze: 70 mm).
(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures007/95004_57372153.jpg)
Das Opton STANDARD Junior mit dem kleinen Lochdurchmesser (lichte Weite: 52 mm, Durchmesser der Einsätze: 54 mm).
Wie gut zu erkennen ist, variiert außer dem Durchmesser auch die Position des eingesetzten Orientierungsfederchens (heißt das so?). Ich gehe davon aus, dass eine Einbau-LED nicht viel Platz und lichten Durchmesser erfordert. Von daher würde wohl der kleinere der beiden Durchmesser (54 mm) ausreichen. Es könnte sein, dass mit dem Wechsel von Zeiss-Winkel zu Carl Zeiss um 1957 allgemein vom großen zum kleinen Durchmesser gewechselt wurde, denn auch die ZW STANDARD GF und K haben den großen Durchmesser und die jüngeren CZ STANDARD GFL haben den kleineren Durchmesser.
Beste Grüße
Thomas
PS: Maße ergänzt.
Thomas,
vielen Dank für Deine erhellende Mitteilung, auch wenn ich jetzt erfahren muss dass ZWEI verschiedene Durchmesser gab. Auf die Maße freue ich mich schon.
Zitat
Es könnte sein, dass mit dem Wechsel von Zeiss-Winkel zu Carl Zeiss um 1957 allgemein vom großen zum kleinen Durchmesser gewechselt wurde, denn auch die ZW STANDARD GF und K haben den großen Durchmesser und die jüngeren CZ STANDARD GFL haben den kleineren Durchmesser.
Sind denn die Junior und großen Brüdern/Schwestern wenigstens der gleiche Durchmesser, so dass man zwischen den Mikroskopen wechseln kann? Oder hat jedes Modell seinen individuellen Durchmesser?
Ich werde erstmal Füße ohne Wechselplatten gießen um endlich mein Versprechen einlösen zu können und die zwei ausstehenden Füße abliefern zu können.
Herzlich,
Bastian
Bernd,
ja genau, es gibt einen Absatz. Den sieht man z.T. übrigens auch bei Deinem Fuß mit angegossener Kalotte.-
Bastian
Zitat von: Bastian in Juni 11, 2012, 19:51:31 NACHMITTAGSAuf die Maße freue ich mich schon.
Sind denn die Junior und großen Brüdern/Schwestern wenigstens der gleiche Durchmesser, so dass man zwischen den Mikroskopen wechseln kann? Oder hat jedes Modell seinen individuellen Durchmesser?
Lieber Bastian,
die Maße* habe ich oben ergänzt. Aus den Differenzen ergibt sich die (sehr unterschiedliche) Breite der Absätze.
Zu Deiner Frage: Mit dem Wechsel von Zeiss-Winkel zu Carl Zeiss wurde anscheinend tatsächlich durchgängig vom großen zum kleinen Durchmesser gewechselt, sowohl die Junior-Modellen (bei mir belegt durch das oben abgebildete Junior-Pol), als das ZW STANDARD GF und K (beides anhand meiner Exemplare geprüft) haben den großen Durchmesser. Das Opton Junior (ein Spezialmodell für den Export in Warschauer-Pakt-Länder) sowie die zeitgenössischen CZ STANDARD GFL haben den kleineren Durchmesser. Letzteres, wie auch die größeren STANDARD-Modellen (WL, Universal,...) wurden allerdings nahezu durchweg mit fest verschraubter Stativblende ausgeliefert.
Herzliche Grüße, Thomas
* Ich habe nur eine handgedengelt anmutende Schieblehre, wahrscheinlich indischer Provenienz - deshalb bitte nicht als exakte Angaben verstehen!
Thomas,
danke für die Maße. Nun muss ich mich nur noch entscheiden welche Lochgröße ich nehme.
Bastian