Wertes Forum,
schon seit längerer Zeit interessiert mich die Polarisationsmikroskopie mit ihren Meßmethoden, so daß ich die Gelegenheit nutzte, den Spindeltischkurs veranstaltet von olaf med. am letzten Wochenende zu besuchen.
Es wurden die Grundlagen anschaulich erklärt, um diese besser zu verstehen durfte man an bereitstehenden Mikroskopen, welche mit Spindeltischen ausgerüstet waren, Messungen an einzelnen Kristallen durchführen und die Meßwerte in ein spezielles Diagramm übertragen.
Ziemlich bemerkenswert empfand ich, daß dieser Spindeltisch gar nicht besonders kompliziert und präzise aufgebaut sein muß, sondern daß man sich so etwas mit einfachen Mitteln sogar selbst herstellen kann. Der einfache Aufbau mit selbst gebastelten Holzklötzen meines Tischnachbars hat schließlich ausgereicht, um diese Messungen durchführen zu können.
Nun verstehe ich leider wenig von der Holzbearbeitung, so daß ich zu anderen zur Verfügung stehenden Mitteln greifen mußte. Nach dem durchstöbern der Bastelkisten fand ich sogar einen alten Drehknopf, der in 36er-Teilung bedruckt ist, welche für die direkte Einstellung des Drehwinkels der Spindelachse genutzt werden kann.
(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures002/90733_15873916.jpg)
Der nötige Aufbau war dann relativ schnell gemacht, damit die Messungen im eigenen Kämmerlein demnächst stattfinden können.
(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures002/90733_46850801.jpg)
Die Anprobe auf dem Drehtisch des Polarisationsmikroskop hat auch bereits stattgefunden, der Aufbau ist zwar noch nicht perfekt, die Optimierung erfolgt dann nach den ersten Sitzungen.
Schöne Grüße
Bernd
Lieber Bernd,
genial! Vor allem passt so ein Plexiglas-Spindeltisch kosmetisch gar nicht mal so schlecht an die schwarzen Zeiss-Stative - museal-kompatibel (irgendwie jedenfalls)!
Ich kann mir gut vorstellen, dass der prima funktioniert.
Viele Grüße,
Florian
Hallo Bernd,
Kopf hoch, für den Anfang ist der Spindeltisch doch gar nicht so schlecht geworden!
Viele Grüße und erfolgreiches Spindeln!
Dein Banknachbar Rainer
PS. Mein Binokularansatz ist inzwischen wieder einsatzfähig, Danke für die Tipps.
Bernd,
wieso OT? Das ist doch ein mikroskopisches Thema. Ich finde das ist ein sehr gut gelungener Tisch. Primitivausführung würde ich das allerdings nicht nennen. Ich wäre schon froh wenn ich so einen hätte. Aber da hilft nichts. Ich werde mir wohl einen bauen müssen (:
Bastian
Hallo Bernd,
ich bin absolut beeindruckt!!!! Primitiv würde ich den auch wahrlich nicht nennen!!! Der sieht ja richtig professionell aus!
Hut ab!
Mechaniküsse wie Du (und andere hier im Forum vertretene Dreh- und Fräsbefähigte) haben immer meine tiefe Bewunderung für ihre Handwerkskunst und oft denke ich mir "Hättest auch vor dem Studium mal was "G'scheits" lernen sollen".
Hezrliche Grüße
Peter
(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures002/90762_47634891.jpg)
Obergenial, lieber Bernd!!!!
Viele Spindlergrüße
Bernhard
Hallo Bernd,
auch von mir Gratulation zu dem schönen Spindeltisch. Sieht absolut professionell aus.
Lediglich bei der Zelle für das Immersionsmedium hätte ich Bedenken. Die zwei Objektträger erscheinen mir zu groß und zu weit auseinander. Ich vermute, daß Du da sehr viel Immersionsmittel verbrauchst. Wenn Du die Objektträger in der Länge halbierst und in der Tiefe durch ein eingeklemmtes Gummischläuchlein oder ähnliches begrenzt, dann ist die Zelle zwar kleiner aber völlig ausreichend für den aufgeklebten Kristall.
Nach der Messung der optimalen Lagen für den Brechungsindex geht es ja an das Messen desselben. Und die Öle oder Flüssigkeiten sind ja nicht immer so unbegrenzt zur Verfügung.
Grüße
Thomas
Hallo allerseits,
nach so viel Lob endlich mal wieder eine Kritik. ;D
ZitatLediglich bei der Zelle für das Immersionsmedium hätte ich Bedenken. Die zwei Objektträger erscheinen mir zu groß und zu weit auseinander. Ich vermute, daß Du da sehr viel Immersionsmittel verbrauchst. Wenn Du die Objektträger in der Länge halbierst und in der Tiefe durch ein eingeklemmtes Gummischläuchlein oder ähnliches begrenzt, dann ist die Zelle zwar kleiner aber völlig ausreichend für den aufgeklebten Kristall.
Der Gedanke kam mir auch bereits, aber dem kann ich ja einfach entgegenwirken, wenn ich eine halbe Dichtscheibe als Trennwand in den vorderen Bereich der OTs (deswegen auch die Überschrift ;D) mit einklemme.
Ansonnsten kann ich mir da immer noch was geeigneteres basteln. Bin ja in der Richtung flexibel...
Viele Grüße
Bernd
Wirklich cool, Bernd 8)
Ich bin schon auf den ersten Bericht Deiner Messungen gespannt, hast Du die Bögen von Olaf schon kopiert? ;D
Herzliche Grüsse
Holger
Zitat von: Holger Adelmann in April 19, 2012, 23:23:22 NACHMITTAGS
Wirklich cool, Bernd 8)
Ich bin schon auf den ersten Bericht Deiner Messungen gespannt, hast Du die Bögen von Olaf schon kopiert? ;D
Herzliche Grüsse
Holger
Kein Problem, Holger. Wieviele Stellen hinter dem Komma sollen die Meßdaten haben? (Damit ich weiß, ob das Planetengetriebe noch eingebaut werden muß).
... was soll ich denn da noch anfügen was noch nicht gesagt wurde ??? ??? ??? Also, ich schließe mich einfach den positiven Kommentaren vollinhaltlich an. Daß Du sogar einen Goniometerkopf in der Krabbelkiste hattest ist schon bemerkenswert, aber sollte die anderen Bastler nicht entmutigen. Den braucht man nur bei sehr speziellen Anwendungen, man kann in 99% der Fälle gut darauf verzichten, so daß die Konstruktion noch viel einfacher sein kann.
Fazit: auch von mir Chapeau 1. Klasse,
Olaf
Lieber Olaf,
gerade von dir diese Worte zu lesen ging runter wie Öl. 8) Wobei man schon wieder einen Brechungsindex zu messen hat. :D
Viele Grüße und nochmals vielen Dank für den sowohl interessanten als auch unterhaltsamen Workshop.
Bernd
Bernd,
die Objektträger für die Ölzelle kannst Du doch auch einfach kleiner schneiden (Glasschneider) und eine Rundung wie bei Olaf's Spindeln kannst Du sehr einfach mit SiC Papier und Wasser schleifen. Solch dünne Gläser müssten in Minuten geschliffen sein.
Ich habe leider keine OTs hier sonst würde ich Dir ein paar auf meiner Maschine schleifen.
Grüße von einem der auch noch einen Spindeltisch gießen bauen muss,
Bastian
Hallo Bernd
Geniale Lösung, Gratulation ...
:-)
Gerhard
PS: Du hast meine volle Bewunderung
Hallo Gerhard,
vielen Dank für das Kompliment! Das Wichtigste an dieser Konstruktion ist, daß am Mikroskop nichts zu bohren, sägen oder fräsen ist, damit dieser Spindeltisch dort angebracht werden kann.
Viele Grüße
Bernd