Alles fing damit an, dass ich vor ca. 3 Jahren ein monokulares Leitz-Mikroskop Baujahr 1946 geschenkt bekommen habe (es quasi vor der Verschrottung retten konnte). Meine Interesse an der Mikroskopie wuchs von Tag zu Tag und schnell wurde mir klar, ein größeres Mikroskop muss her. Hier im Forum fand ich dann mein Lieblingsmikroskop, ein Leitz Ortholux I. Die Begeisterung ob der guten optischen Leistung des Mikroskops war riesig, zusätzlich konnte ich noch alle Objektive des monokularen Mikroskops nutzen.
Einem glücklichen Zufall ist es zu verdanken, dass ich ein halbes Jahr später ein Leitz-Panphot mit einer doch beachtlichen Ausstattung {Trinokular-Tubus, Pol-Opak Auflichteinheit und eine Vielzahl Okulare und Objektive} zu einem günstigen Preis erwerben konnte.
Es fehlte nur noch eine digitale Spiegelreflex-Kamera und eine entsprechende Adaption an das Mikroskop. Mein Geldbeutel entschied sich für die Canon EOS 10D.
Hier im Forum hatte ich den Beitrag von Joachim [JS] ,,Leitz Panphot (1955) goes digital (2010)" aufmerksam verfolgt und schnell erklärte sich Joachim bereit mich bei der Adaption der Kamera zu unterstützen (Joachim hat die ganze Arbeit gemacht, ich habe nur ein paar Teile gekauft!).
An dieser Stelle möchte ich mich ganz besonders bei Joachim bedanken, der die Geduld gehabt hat mich in die Gesetze der Optik einzuweihen. Ich habe bei der Umsetzung des Projektes viel gelernt.
Hier der Link zur technischen Beschreibung des Adapters und seiner Realisierung:
https://www.mikroskopie-forum.de/index.php?topic=12290.0
Ein Foto von der Hardware:
(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures002/91571_13146504.jpg)
Erste Aufnahmen:
(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures002/91571_2135755.jpg)
(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures002/91571_20457099.jpg)
Die Bilder wurden optisch nicht nachbehandelt.
Viele Grüße
Winfried
Hallo Winfried,
sei mir nicht böse, aber da stimmt irgendwas nicht.
Mit der Optik und der Kamera müssen die Bilder wesentlich schärfer sein. Und warum die rote Farbe ?
Das hier liefert eine Powershot an Bresser Optik 10/0,25:
(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures002/91594_16872295.jpg)
Gruß
Alfred
Hallo Winfried,
Alfred hat recht, das sieht mir aber eher nach einem Fokussierfehler aus.
Stellst du über den Winkelsucher die Schärfe ein?
Bequemer und genauer geht´s, gerade bei Canon-SLRs, über einen PC- oder Mac-Bildschirm. Im Lieferumfang der Kamera befinden sich auf CD auch die "Canon-Utilities".
Darin ist ein komplettes Steuerprogramm für die Fernauslösung und -Einstellung der Kamera enthalten. Man hat dann ein Life-View-Bild auf dem Schirm, das man via Lupenfunktion sogar noch im Ausschnitt vergrößern kann. Die Auslösung erfolgt auch am PC / Mac über die Maus oder Tatstatur.
So mache ich´s mit einer 1000D und bin sehr zufrieden damit.
Sollte es sich tatsächlich um eine fehlerhafte Abbildung handeln, so ist auch dies am Schirm wesentlich besser zu sehen.
Ich betreibe das ganze übrigens auch am gleichen Mikroskop. ;)
Mit freundlichem Gruß
Herbert
Hallo Alfred, Hallo Herbert,
das Olypus-Mikrometer besteht aus einer Metallplatte in der Größe eines Objektträgers. In der Mitte ist ein dunkles Glas mit der Skalierung eingesetzt.
(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures002/91601_42387602.jpg)
Das Bild habe ich mit meinem HP-Scanner erstellt (Vorder- und Rückseite des Objekt-Mikrometers)
Bei der Aufnahme mit dem 10er Objektiv hatte ich folgende Werte an der Kamera:
Belichtungszeit: 15 sec.
ISO-Empfindlichkeit: 100
Bei der Aufnahme mit dem 63er Objektiv hatte ich folgende Werte an der Kamera:
Belichtungszeit: 30 sec.
ISO-Empfindlichkeit: 100
Das reale Bild, durch die Okulare gesehen, ist sehr dunkel, aber deutlicher.
Die Schärfe stelle ich nur über die Okulare ein.
Der Winkelsucher dient nur zur Kontrolle des Ausschnitts.
Ich werde mal mit der ISO-Empfindlichkeit experimentieren.
Danke für Eure Hinweise
Viele Grüße
Winfried
Hallo Winfried,
das Einstellen der Schärfe über die Okulare halte ich für problematisch. Man betrachtet darin ein Luftbild und unser Auge gleicht dann unmerklich Fehleinstellungen durch Akkommodation aus. Bei einem realen Bild, wie es der Chip auffängt, ist dies nicht der Fall. Aus meiner Erfahrung heraus würde ich dann die Fokussierung auf einem Schirm immer bevorzugen.
m.f.G.
Herbert
Hallo Winfried,
ZitatBei der Aufnahme mit dem 10er Objektiv hatte ich folgende Werte an der Kamera:
Belichtungszeit: 15 sec.
ISO-Empfindlichkeit: 100
Hast Du eine Kerze als Lichtquelle ?
Meine Werte waren: PL10/0,25, ISO 50, f5,6, 1/60 sec mit Cree 3W LED bei ca. 25% Helligkeit.
Ein CZ Mikrometer, aber die sind doch im Wesentlichen alle gleich . . .
Gruß
Alfred
P.S.: mach doch bitte mal ein Foto Deiner Leuchtfeldblende ohne OT,
d.h. LFB verkleinern auf 2/3 des Sichtfeldes, zentrieren und scharfstellen.
Hallo Herbert,
eine Fokussierung über den PC-Bildschirm ist mit der Canon EOS 10D nicht möglich, da sie keine "live view" Funktion unterstützt.
Einen Fokussierfehler schließe ich erst einmal aus, da andere Objekte (z.B. 20 EUR Schein) gut abgebildet werden.
Hallo Alfred,
meine Beleuchtung ist die originale Leitz Glühlampe mit 6 Volt und 5 Ampere = 30 Watt.
Die Objekt-Mikrometer scheinen aber entgegen Deiner Meinung doch Unterschiede aufzuweisen.
Das dunkle Glas meines Mikrometers lässt an den Markierungen (Strichen) das Licht durchscheinen und blendet die übrigen Stellen aus.
Dein Objekt-Mikrometer blendet die Markierungen (Striche) aus und lässt somit mehr Licht durchscheinen.
Danke Euch für die Hinweise, ich werde die Sache weiter untersuchen und meine Kamera-Anleitung studieren. Ich warte allerdings jetzt erst einmal auf das Netzteil, das ich mir jetzt für die Kamera bestellt habe. Die alten Akkus geben nach ca. 5 Minuten den Geist auf und da bleibt kaum Zeit um etwas auszuprobieren.
Viele Grüße
Winfried
Hallo Alfred, Hallo Herbert,
ich habe hier Aufnahmen von einem Okular-Mikrometer (Teilung ist mir unbekannt).
a) Fokuseinstellung mittels Okular, ISO 100, Belichtung 1/500sec
(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures002/91759_35075009.jpg)
Bild unbearbeitet Grauabgleich per Software
b) Fokuseinstellung mittels Winkelsucher, ISO 100, Belichtung 1/2000sec
(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures002/91759_28789232.jpg)
Bild unbearbeitet Grauabgleich per Software
Ich hoffe, die Aufnahmen zeigen Euch, dass der Fotoadapter richtig abgeglichen ist.
Viele Grüße
Winfried
Hallo Winfried,
der Abgleich deiner Einrichtung ist völlig tadellos!
So gut habe ich´s insgesamt nicht hinbekommen, ich werde wohl noch ein wenig üben. ;)
Auch die Ausleuchtung und die Bildschärfe sind prima und sogar die Belichtungszeiten deuten stark darauf hin, daß du keine Kerze benützt. :D
Viel Spaß beim Fotografieren!
M.f.G.
Herbert
Hallo Winfried,
sieht doch gut aus !
So ein verrücktes Objektmikrometer habe ich noch nie gesehen. Weiß jemand, wozu das gut sein soll ?
Das menschliche Auge ist doch gerade im Rotbereich am unschärfsten (deshalb das Rotlicht in den Nachtlokalen).
Ist das OM aus einer Nachtbar ? ? ?
Liebe Grüße
Alfred
Hallo,
als Ergänzung zu den bisher gezeigten Bildern hier die Auflicht-Aufnahmen mit dem 40er Objektiv der Leitz Pol-Opak Auflichteinheit.
Die Aufnahmen sind nicht bearbeitet.
(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures002/91973_27538598.jpg)
Im oberen Teil sieht man die Auflichtaufnahme eines Carl Zeiss Jena Strichgitters mit 1000 Strichen pro Millimeter.
Im unteren Teil der Aufnahme sieht man das schon oben angeführte Olympus-Objektmikrometer mit einer Einteilung von 100 Strichen pro Millimeter.
Ich denke mal, dass jetzt viele Fragen zu der Anpassung meines Fotoadapters und dem Auflösevermögen beantwortet worden sind.
Hier im Forum habe ich bisher noch keine Aufnahmen von einem Strichgitter mit einer Teilung von 1000 Strichen pro Millimeter gesehen.
Viele Grüße
Winfried
Hallo Winfried,
wie bereits gesagt : Deine Einrichtung ist absolut einwandfrei.
Deine Bilder haben bei mir zu einem Umdenken geführt ...
Daß hier noch keine Aufnahme eines derart feinen Gitters eingestellt wurde liegt bestimmt daran, das kaum jemand so etwas hat. ;)
Wo bekommt man das? Und, nicht ganz unwesentlich, was kostet es? (Bekanntlich steigt der Preis eines Objektes quadratisch mit dem Nutzen / Vergnügen, das es hervorruft.)
Mit freundlichem Gruß
Herbert
Hallo Herbert,
ich sammle physikalische Geräte. Das Strichgitter (Link zu Wikipedia: http://de.wikipedia.org/wiki/Optisches_Gitter ) ist wie gesagt von der Firma Carl Zeiss Jena.
(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures002/92013_47469745.jpg)
Strichgitter: Ansicht von vorne, Ansicht von hinten
Sichtbare Spiegelfläche ca. 50mm x 40mm
Ich hatte es bisher unbeachtet bei mir in der Sammlung. Wieviel Striche es hat war mir entfallen und wurde erst jetzt durch die Messung festgestellt. Zum Preis kann ich keine Angaben mehr machen (es war aber ein Schnäppchen).
Welches Umdenken habe ich bei Dir ausgelöst?
Viele Grüße
Winfried
Hallo Winfried,
das sieht interessant aus. (Fast so, als hätte F.W. Nobert es noch selbst geritzt :D) Ich werde mal auf den Fotobörsen nach so etwas Ausschau halten. Es ist in jedem Fall eine ziemliche Rarität.
Das Umdenken bezieht sich auf die Fokussierung via Okularbild. Bisher habe ich, nach anfänglichen Fehlversuchen, die exakte Schärfe mit der Digi-Cam immer am Bildschirm eingestellt. Die EOS 1000 hat Life-View. Deine Bilder zeigen mir, daß es bei sorgfältiger Anpassung auch anders geht - was natürlich mit einer beträchtlichen Zeitersparnis verbunden ist.
Verwendest du ein Okular mit einer Strichplatte oder einem Doppelkreutz? Nach einer solchen Methode habe ich früher, im vorigen Jahrtausend, mit einer Exakta Varex fotografiert. Die Einstellung erfolgte dabei auf das Luftbild. Wenn sich das scharfgestellte Detail bei leichter hin- und her Bewegung des Auges nicht mehr gegenüber dem Doppelkreuz, das auf einer speziellen Einstellscheibe graviert war, bewegte, stimmte die Fokussierung. Das Zeiss-Jena-Einstellokular MF funktioniert nach dem selben Prinzip.
m.f.G.
Herbert
Hallo Herbert,
meine Okulare haben nur ein Fadenkreuz im wahrsten Sinne des Wortes (es wurden zwei Spinnenfäden benutzt um das Kreuz herzustellen).
Die Okulare haben die Bezeichnung: Leitz Periplan GF 10 x.
Der Überstrahlung, so will ich es hier an dieser Stelle mal bezeichnen, des Olympus Objektmikrometers (wie oben abgebildet) bin ich auf der Spur. Gibt es doch beim Leitz Ortholux I mehrere Möglichkeiten den Lichtweg zu beeinflussen.
Viele Grüße
Winfried