Liebes Forum,
dass die Wimpern mitten aus dem Augapfel wachsen, erscheint mir doch doch eher skurril, die Bürste zum Putzen am untersten Antennenglied hingegen sehr praktisch. Beides gefunden bei einem Maikäfer, unten vergrößert in 3D für die Anaglyphenbrille.
(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures002/92259_28916262.jpg)
(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures002/92259_44716058.jpg)
Neue PICOLAY-Versionen annonciere ich hier ja häufig genug, aber die jetzige sollte man vielleicht einmal testen. Es gibt ein verbessertes Stacking-Verfahren und zusätzlich den Pyramiden-Algorithmus.
Beste Mikrogrüße
Heribert Cypionka
Lieber Herr Cypionka,
das mit den im Auge wachsenden Borsten müßte aber eine Mißbildung seitens der Software sein oder ? Waren da vielleicht eines oder mehrere Aufnahmen im Stapel versetzt?
Danke für den Hinweis zur neuen Version. Ich habe mal die Ozellen einer Hornissenleiche des vergangenen Jahres hergenommen und mit und ohne "pyramid" gestackt. Zur Ergänzung noch ein Ze-Stack.
alle Aufnahmen mit Leitz NPL 20X/0.35 am "Makromateigenbau" über 135 mm Objektiv auf SONY NEX-5. Lediglich verkleinert auf 1000 Pixel Breite. 48 Einzelbilder von Hand; kein Videostack. ( übrigens ziemlich das Ende der Fahnenstange, was die Vergrößerung anbelangt.)
mit Pyramiden-Algorhitmus beide mit 3-0-5-100-0
(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures007/92284_25534854.jpg)
ohne Pyr.
(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures002/92284_29828485.jpg)
Mit Zerene Systems Pmax
(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures002/92284_15008351.jpg)
Gruß Lothar
Edit "fehlende Wörter ergänzt"
Tolle Fotos!
Die aus dem Auge wachsenden Haare sind in der Tat eigenartig. Ich könnte mir vorstellen, dass die über den Haaren liegende Augenregion des Maikäfers möglicherweise einen anderen inneren Aufbau hat, als die anderen Augenregionen und einem anderen Zweck dient, dass also zwei funktionell unterschiedliche Augenarten zu einem Auge zusammengewachsen sind und die Haare zwischen diesen Augenregionen bei der Verschmelzung sozusagen dazwischen stehen geblieben sind. Bei vielen Tieren gibt es im Komplexauge eine dorsal rim area, mit der das Insekt polarisierendes Licht detektieren kann. Interessant wäre hier also ein histologischer Schnitt durch die verschiedenen Augenregionen. Aber wo gibt es Maikäfer? Ich hab den letzten als Kind gesehen, ist einige Jahrzehnte her....
Schöne Grüße
Jürgen
Hallo Jürgen,
wir haben hier am Kaiserstuhl ein massenhaftes Maikäferaufkommen.
http://www.welt.de/newsticker/news3/article106260516/Grossalarm-am-Kaiserstuhl-Maikaefer-bedrohen-Weinbau.html
Die Bauern fürchten um ihre Ernte und es wird (leider) von Hubschraubern aus gegen die "Plage" gespritzt.
Das hat zur Folge, dass man jetzt keine adulten Käfer mehr findet. Zum Glück gibt es im Kaiserstuhl aber Naturschutzgebiete, in denen nicht gespritzt werden darf.
Dort kann man sie noch finden.
viele Grüße
Stefan
Tja, lieber Stefan, ich wohne am südlichen Rand des Ruhrgebietes. Da müsste ich weit reisen um ein solches Tierchen zu fangen und zu fixieren....
Immerhin gibt es hier zwar keine Maikäfer, aber ein paar Bücher. Und die sagen mir: Maikäfer haben zwar eine "dorsal rim area", aber die ist sehr klein, macht nur etwa 150 Ommatidien am oberen Augenrand des Komplexauges aus. Der Haareinwuchs begrenzt also keineswegs eine solche spezialisierte Augenfläche. Meine oben geäußerte Hypothese ist daher wohl falsch. Weiterhin lese ich, dass ein solche teilweise Unterteilung des Komplexauges als canthus bezeichnet wird und in der ausgeprägten Form wie beim Maikäfer vor allem bei grabenden Insekten vorkommt. Da sich der Maikäfer am Ende der Verpuppung ausgraben muss, wäre eine weitere Hypothese also, dass der Haarwulst das Auge möglicherweise bei den Grabungsarbeiten schützt?
Mehr habe ich leider nicht ermitteln können.
Schöne Grüße
Jürgen
Guten Abend,
nachträglich noch mal zu Haaren in den Augen:
Leitz NPL Fluotar 10X/0,22 139 Einzelbilder "Makromat" mit 135.er an NEX-5
(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures002/92362_5259929.jpg)
Das ist ein Auge des großen Tagfalters: Trauermantel (Nymphalis antiopa) welcher leider von Nachbars Katze kaputt gespielt wurde. Die Behaarung ist vollflächig. Das Vorkommen im Chiemgau sozusagen im Kleinen nachgewiesen.
Meine Überlegung geht dahin, ob das vielleicht eine Art Sonnenblende ergibt?
Lieben Gruß
Lothar
Lieber Lothar,
wenn ich den Haaren eine Funktion zuschreiben soll, denke ich eher an Schmutz- u.Wassertropfenabweisendes, damit das Tierchen nicht blind wird???
Liebe Grüße
Jürgen