Nun ist es tot.
Ein ehemals stolzes Stativ B in der nicht so häufigen Kriegsausführung. Ohne Chrom. Alles schwarz, selbst die Objektive. Die Farbe der Trauer. Heul...
Und dann noch in solch einem schönen Zustand...Schnief...
Vorgestern kam ein dünner Karton an. Drinnen 4 Blätter zerknülltes Zeitungspapier und einige Quadratzentimeter Noppenfolie.
(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures007/93097_51039998.jpg)
(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures002/93097_47658194.jpg)
(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures002/93097_7828935.jpg)
(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures002/93097_52550912.jpg)
Ich kannichmehr, muß jetzt in mein Kissen heulen.
Schüss
Lieber Wolfgang,
ich weiß, in einer so schweren Stunde kann man kaum tröstende Worte finden. Ich kann es nachvollziehen, zumal dieser Tod so unsinnig war! Sicher, der Patient war schon betagt, aber offenbar noch extrem rüstig, bis er diesem offenbar saublöden Mikroskopmeuchler in die Hände fiel.
Gut - es nützt vermutlich auch nicht in allen Fällen, aber vielleicht solltest Du demnächst eine ausführliche Einpackanleitung mitschicken, mit dem Angebot, bei entsprechender Verpackung auch 'nen Zehner für die Beschaffung ordentlichen Verpackungsmaterials "draufzulegen" und den Verkäufer innigst bitten und betteln, es gut zu verpacken. Und insbesondere darauf hinweisen, das entgegen landläufiger Ebay-Versendermeinung ein wenig dünne Noppenfolie aus der Schreibwarenabteilung von Real mit drei zerknüllten Zeitungsseiten in der Regel ein Mikroskop nicht ausreichend schützt.
In tiefer Mittrauer
Peter
Mein Beileid
Wolfgang
Liebe Trauernde
Ihr habt mein volles Mitgefühl, das ist wirklich ein blöder Fehler. Den Tipp den Verkäufern mehr Geld für die bessere Verpackung anzubieten kann ich nur unterstreichen. Ich mache das seit Jahren und hatte in den letzten 15 Jahren nur 2 Mal einen Transportschade zu beklagen, beide sind aber gut ausgegangen, einmal hat der Verkäufer einen neuen Ersatzteil aufgetrieben und das zweite Mal musste ich an die Drehmaschine und wurde dafür bezahlt ...
Der Aufpreis für die Verpackung wird gar nicht von allen angenommen, die Verpackung ist selbst dann aber immer topp gewesen. Damit ist man bezüglich dieses Themas schon einmal im Gespräch und die Verkäufer werden aufmerksamer ...
Noch ein Tipp, wenn es heikel ist zahle ich den Aufpreis für die Transportversicherung, dort ist auch Schaden durch einen Sturz abgedeckt. Wenn nicht richtig verpackt wird bekommt man zumindest in Österreich von der Post eine Bescheinigung darüber ausgehändigt und die Schuld des Verkäufers wurde in so einem Fall von einer unabhängigen Rechtsperson festgestellt. Das hat mir in einem der beiden Fälle sehr geholfen, im ersten Ansatz wurde behauptet alles bestens erledigt zu haben ...
Ewig schade um so ein Teil, der Zustand vor dem Versand dürfte je noch wirklich ausgezeichnet gewesen sein ...
Gerhard
Auch mein Beileid!
Seit ich Herrn Immels "Kurzanleitung zum Verpacken von Mikroskopen" dem Verkäufer übermittle, ist mir sowas nicht mehr passiert. Auch wenn nicht alles so war wie dort beschrieben, führte das jedenfalls dazu sich Mühe zu geben...
Herrn Immels Einverständnis voraussetzend gebe ich sie hier nochmal wieder:
"Kurzanleitung zum Verpacken von Mikroskopen
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Was benötigen Sie?
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- neue Mülltüten oder andere saubere Kunststofftüten.
- falls vorhanden: Noppenfolie mit kleinen Noppen
- viel Zeitungspapier
- Einen oder ggf. mehrere Karton, groß genug für das demontierte Mikroskop mit mindestens 5 cm Verpackungsmaterial zwischen Mikroskop und Kartonwand!
- Packband (Tesa-Pack oder vergleichbares).
###############
Grundsätzliches:
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Keine Kunststoff-Flocken (Chips) verwenden, das Mikroskop wandert während des Transportes nach unten.
Schaumstoff kann verwendet werden, falls sowieso vorhanden. Ansonsten ist wohl immer Zeitungspapier verfügbar.
Porto DHL: 6,90 € bis 10kg. 10 € bis 20kg, Paket-Größe ist ohne Porto-Aufpreis bis 1,2m X 60cm X 60cm möglich.
Alle Öffnungen an Stativen/Tuben immer mit einer Tüte verschließen, damit kein Staub/Fremdkörper eindringen kann. Einzelteile (Binokulartuben) komplett in Tüte stecken.
###############
Vorgehensweise:
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Schritt 1:
Weit hervorstehende, empfindliche oder wertvolle Teile abmontieren und separat verpacken.
Schritt 2:
Karton mit einer 5 cm Schicht zerknülltem Zeitungspapier befüllen.
Schritt 3:
Das größte Einzelteil (dies wird in der Regel das Mikroskopstativ sein) mit einer Mülltüte schützen. Wickeln Sie zwei bis drei Lagen Noppenfolie (ersatzweise Zeitungspapier) darum. Legen Sie es in den Karton.
Schritt 4:
Sollte ein besonders schweres Einzelteil (Trafo) vorhanden sein, müssen Sie entscheiden, ob dieses Teil neben dem Stativ plaziert werden kann. Der Trafo sollte sich immer möglichst weit unten oder seitlich/unten im Karton befinden, damit er die anderen emfindlichen Teile nicht beschädigen kann. Eventuell mit einer Pappe von den anderen Teilen abschotten.
Wenn der Trafo nicht in den Karton hineinpasst muss man ihn in einem eigenen Paket versenden.
Schritt 5:
Die restlichen Einzelteile nach diesem Muster verpacken und in dem Karton platzieren. Immer etwas zerknülltes Zeitungspapier zwischen die Teile stecken.
Wenn man den Karton zuklappt, sollte soviel Druck auf das Zeitungspapier ausgeübt werden müssen, dass sich die Einzelteile beim probeweisen Rütteln nicht mehr bewegen."
Herzlich
Martin
Au Backe, lieber Wolfgang,
wer sowas tut, ist wirklich böse!!! >:(
Was stehen eigentlich für Strafen auf die blödwille Zerstörung von mikroskopischem Kulturgut? Was so ein Vollidiot zerstört, ist ja für immer für die Menschheit verloren. Grausam und unnötig!
Martins gute Erfahrungen, die er, nachdem er angefangen hatte, die "Kurzanleitung zum Verpacken von Mikroskopen" an die Verkäufer zu mailen, sammeln konnte, kann ich leider nicht bestätigen: selbst wenn ich dem Verkäufer genau geschrieben hatte, wie er etwas verpacken sollte, ihm sogar noch angeboten hatte, ihm Kartons und Füllmaterial zu schicken, wähnten sich manche Leute zum Schluss dann doch als schlauer als ich und verpackten nach eigenem Gusto. Bislang ungetoppt ein absoluter Blödmann, der mit seinem Namen "Komma Werkzeugmacher", unterschrieb (eigentlich ein Beruf, bei dem ich fortgeschrittenes technisches Verständnis voraussetzen würde), dem es jedoch gefallen hatte, das Mikroskop gänzlich ungepolstert in den Kasten zu stellen, den Kasten dann in einem so einigermaßen passenden Karton zu stellen und dann, so wie es war, abzuschicken. Was ich bekam, hatte, vorsichtig formuliert, eine gewisse Metamorphose erfahren. Als ich den Verkäufer über meinen Unmut in Kenntnis setzte, bot er mir an, mir ein weiteres Mikroskop als Entschädigung zu schicken. Das tat er dann - und zwar völlig identisch verpackt! Diesmal eingehender nach seinen Beweggründen gefragt, gab er mir zu verstehen, dass ihn ganz und gar keine Schuld treffe; er sei vielmehr vom Paketservice arglistig getäuscht worden, denn dieser habe ihm glaubhaft versichert, dass das Paket, in dem sich ein aufrecht stehendes (und gänzlich ungepolstertes) Mikroskop befindet, in exakt dieser Abgabepostion transportiert wird, sodass da wohl jemand das Mikroskop umgekippt haben müsse, und das sei ja nun mal gegen die Absprache. So entwaffnend diese Logik sein mag, so sehr gibt sie Anlass zur Sorge. Derselbe Mann genießt schließlich sowohl ein uneingeschränkte Wahlrecht als auch z.B. die Erlaubnis zur Benutzung von Verkehrswegen oder öffentlichen Bedürfnisanstalten (Oh Herr, nimm die Bilder aus meinem Kopf!)
Und nun hat es Dich erwischt, lieber Wolfgang! Natürlich hegst Du in dieser schweren Stunde Gedanken an Rache, womöglich hast Du bereits den einen oder anderen Tubus mit Schwarzpulver und Periplanen gefüllt und entsprechend ausgerichtet, aber: halte ein! Lass uns lieber hoffen, dass dieser völlige Vollpfosten von Verkäufer einmal eine Geburtstagstorte bekommen wird, auf die sich jemand mit echt breitem Hintern gesetzt hat, nur damit er einmal kapiert, dass Doofheit und Faulheit am Ende doch ihren Tribut fordern!
Herzliche Grüße,
Florian
Hallo Wolfgang!
Auch mein herzliches Beileid!
Es ist doch aber auch so, dass gerade ein Mikroskop oder ähnlich empfindliches Teil ordentlich verpackt werden muss, ich stehe aber auch auf dem Standpunkt, dass "die Post" nicht mit den Paketen werfen muss!
Ich habe das schon öfter erlebt, dass mit den Paketen offensichtlich geworfen wurde und dass selbst bei gut verpackten Mikroskopen alles degustiert war, was nicht verschweisst war!
Die Reaktion der Beförderer war immer gelangweilt!
Liebe Grüße & Kopf hoch
Franz
Hallo Franz
Die haben es ja auch leicht, da gibt's die Festlegung ==> eine Sendung muss einen freien Fall von 2 Meter aushalten ...
Und jetzt tritt mal den Beweis an, dass die Sendung 5 Meter durch die Luft geflogen ist bis sie hinten im Lieferwagen gegen die Bordwand gedonnert ist ==> habe ich Live gesehen ...
In der automatischen Sortieranlage gibt es übrigens einige Stellen wo zwischen einen halben und einem Meter am Standardweg vorkommen, da muss kein Mensch etwas dazu beitragen!!!
:-)
Gerhard
Guten Morgen Wolfgang,
das tut mir auch leid, wenn ich das so sehe. Gestern habe ich ein 1 € - ebay-Paket mit zwei Schmalfilmprojektoren und 6 Schmalfilmkameras ausgepackt um diese auszuschlachten. Das kam alles gut an ohne Schäden. Das geht also schon wenn man will. Ich hätte es dem bei 1 € nicht mal verübelt, wenn das als "Schüttgut" angekommen wäre.
Frage: weist die Verpackung entsprechende Spuren des Schadens auf ? Sonst kommt da auch der Verdacht auf, daß man dir den Schrott schon so geschickt hat und die dünne Verpackung lediglich die Plausibilität des Vorganges unterstützen soll. Vielleicht auch mal an den entscheidenden Stellen wie Okularrand akribisch nach Resten von Farbe oder Bodenabrieb suchen. Selbst ein Steinboden sollte da mikroskopisch nachweisbare Spuren hinterlassen. Nur mal so eine Idee; wer weiß?
Schönes Wochenende
Lothar
Hallo,
Zitatselbst bei gut verpackten Mikroskopen alles degustiert war, was nicht verschweisst war!
Pfui! Wer macht denn so etwas? Da muss man ja glatt noch ein Schild aufkleben "Nicht am Mikroskop lecken!" ;)
Also, ich kann immer wieder nur sagen, dass alle Transportschäden, die ich zu beklagen hatte, absolut EINDEUTIG auf VÖLLIG unzureichende Verpackung zurückzuführen waren. Die Pakete müssen nun einmal einen Sturz aus ein oder zwei Metern Höhe aushalten, und so muss man eben verpacken!
Leider ist es so, dass ungeübte Versender verpacken, wie sie "lustig sind" und sich irgendwie die völlig abstruse Ansicht verbreitet hat, dass für Transprtschäden der Transporteur verantwortlich sei.
Ich habe aber bei sicher weit über 1000 Ebay-Paketen, die ich in den letzten Jahren empfange habe, NIE ein massiv von außen beschädigtes Paket bekommen. Immer hatten entweder lose Teile von innen das Paket perforiert oder waren einfach durcheinandergewirbelt. Bei Transportschäden, die ich DHL und Co. anlasten würde, müsste man aber meines Erachtens auch schon außen eine deutliche Gewalteinwirkung am Paket erkennen. Das habe ich aber noch nie fetstellen können.
Herzliche Grüße
Peter
Liebe Gemeinde,
es ist so wohltuend in solch schwerer Stunde nicht allein zu sein.
All Eure Erfahrungen habe ich auch schon gemacht. In der Regel die guten.
Aber auch der Hinweis, ein Mikroskop auseinanderzunehmen (nebst bebilderter Anleitung) blieb ungehört. Eine HBO-Lampe mit aufgestecktem Kühlkörper im Lampenhaus montiert, ohne Polsterung trotz deutlichem Hinweis, ist nicht nur blöd sondern auch nicht ganz ungefährlich. "ich hatte das Gerät schon verpackt". Aha!
Sätze wie: "Lieber Vladimir, magst Du nicht Deinen Umgang mit Schwulen überdenken?" gehören in die gleiche Kategorie wie "Lieber Kim, ich find des gar net so gut, daß Du unbedingt Atombomben willst, und Dein Volk nix zu futtern hat" oder "Lieber Silvio, meinst Du nicht, daß das Mädchen zu jung für Dich ist?" oder eben "Bitte verpacken Sie das Mikroskop sorgfältig und in Einzelteilen!"
Wenn etwas im Bewußtsein nicht verankert ist, dann machst Du nix dran. Aber in der Regel geht's ja gut. Und so bleibt es hoffentlich auch.
Danke für Eure aufmunternden Kommentare. Der Verkäufer hat sich einsichtig gezeigt, kommt mir in meinem Angebot für einen Ersatzteilspender entgegen und will jetzt die Transportversicherung in Anspruch nehmen. Pruuuust.... :D
Schönen Sonntag Euch!
Wolfgang
Apropos DHL und "Transportversicherung"- hierzu muss der Artikel zur Begutachtung eingesendet werde! kann bis zu 14 Tage dauern und "nicht-maschinell" zerknülltes Zeitungspapier verursacht den Haftungsausschluss von DHL- soviel zu dieser "Versicherung".
Ich habe zwar noch nicht soviele Pakete wie ein Vorredner erhalten aber allein in den letzten 4 Monaten zwei glatt abrasierte Ecken bei Paketen erlebt- wie sagt der Rechtsmediziner dazu: "eindeutig äußerlich scharfe Gewalteinwirkung"- DHL ließ das unberührt- Glück wer seinen gut liefernden Subunterhnehmer mit verläßlichen Fahrer/innen hat- ich leider nicht >:(
Warum nicht per Spedition verschicken?
Den Karotn auf ne Europallete drauf, abholen lassen und man hat in aller Regel keine Probleme, weil das DIng dann so stehend transportiert wird. Soooo teuer sind die Speditionen heute auch nicht mehr, mitunter muss man nur ein wenig telefonieren (da gibt es Faktor 5 Preisspannen), aber ich habe da in der Regel zwischen 30-50 Euro für innerhalb Deutschlands gezahlt. (Gut für ein 10 riesen Spektrometer und eine Zentrifuge)
Zitat von: purkinje in Mai 20, 2012, 01:10:10 VORMITTAG
Apropos DHL und "Transportversicherung"- hierzu muss der Artikel zur Begutachtung eingesendet werde! kann bis zu 14 Tage dauern und "nicht-maschinell" zerknülltes Zeitungspapier verursacht den Haftungsausschluss von DHL- soviel zu dieser "Versicherung".
Ich habe zwar noch nicht soviele Pakete wie ein Vorredner erhalten aber allein in den letzten 4 Monaten zwei glatt abrasierte Ecken bei Paketen erlebt- wie sagt der Rechtsmediziner dazu: "eindeutig äußerlich scharfe Gewalteinwirkung"- DHL ließ das unberührt- Glück wer seinen gut liefernden Subunterhnehmer mit verläßlichen Fahrer/innen hat- ich leider nicht >:(
Hallo,
na ja, die Frage ist, wie groß die abrasierte Ecke ist. Auch eine kleine Beschädigung einer Ecke muß man unter Umständen in Kauf nehmen und auch dann muss der Inhalt eben so weit von dieser Ecke entfernt sein, dass er keinen Schaden nimmt. Ich will ja nicht aussschließen, dass es auch echte, dem Versender zuzuschreibende Transportschäden gibt, nur ist eben meine persönliche Erfahrung so, dass diese Schäden zum allergrößten Teil durch adäuquate Verpackung verhindert werden können. Dazu gehört auch eine ausreichende Stabilität des Kartons, viele verwendete Pakete, die ich bekomme, haben nicht die erste Deutschland- oder gar Weltreise hinter sich, entsprechend "wabbelig" ist mittlerweile das Kartonmaterial. Auch so etwas spielt eine Rolle.
Und wenn ich die gelegentlichen Schilderungen von Transportschäden, die hier um Forum in den letzten fünf Jahren geschildert wurden, ´Revue passieren lasse, waren doch all diesen Fälle ebenfalls eindeutig auf eine unzureichende Verpackung durch den Versender zurückzuführen!
Die Europalette ist natürlich eine gute Idee. Da geht man mal eben in den nächsten Edeka oder Kiosk, kauft sich mal fix eine Euopalette und stellt sein Zeiss Standard darauf. Warum das so selten gemacht wird, verstehe ich auch nicht... ;D
Hezrliche Grüße
Peter (nicht verwandt, verschwägert oder befreundet mit einem Paketdienstmitarbeiter ;))
Hallo zusammen,
nach meinem mechanischen Verständnis müßte das Mikro unverpackt dem freien Fall aus mindestens 2m Höhe auf Betonboden unterzogen worden sein.
Gruß - EFH
Lieber Wolfgang,
mitfühlende Worte gab es schon reichlich - auch ich heule mit! So tot habe ich selten ein Mikroskop gesehen. Man ist immer wieder fassungslos über die Faulheit/Gedankenlosigkeit/Ignoranz der Versender. Ich habe auch schon alles versucht: Mehrporto-Übernahme für separaten Versand eines schweren Trafos weil der wie eine Abrissbirne wirkt, wenn er nicht unverrückbar verdämmt wird. Aber es gibt auch Vorbilder, die Dampfwalzenfest verpacken!
Kannst du mal ein Bild zeigen von dem noch lebenden Objekt? Ich meine ich hätte es, allerdings noch in Vorkriegsausführung mit glanzverchromten Triebknöpfen Nr 316 307. Kannst du das anhand der Nr aufs Jahr genau zuordnen?
Mitfühlend
Klaus
Liebe Trauergemeinde,
unter dem Eindruck von Wolfgangs Verpackungs-Fiasko hatte ich bei meinem jüngsten Kauf erhebliche Bauchschmerzen, ob der Verkäufer in der Lage sein würde, das Mikroskop richtig zu verpacken. Es handelte sich um ein ROW Poladun IV mit einem Transportkasten und einer größeren Kiste, in der das gesamte Zubehör aufbewahrt wird. Gerade wenn ein Holzkasten für das Mikroskop vorhanden ist, werde ich hellhörig, denn offenbar erfordert es sehr großes Abstraktionsvermögen sich vorzustellen, was ein mehrere Kilogramm schweres Mikroskop in einem ggf. noch so gut gepolsterten Kasten auf seiner Reise alles erlebt und was alles dabei abbrechen kann.
Ich habe den Verkäufer also einfach angerufen und ihm erklärt, er möge bitte die Sendung in drei Paketen verschicken: eines für das Mikroskop, eines für den Zubehör-Kasten und eines für den Mikroskopkasten. Dafür habe ich ihm pauschal 30,- € Portokosten überwiesen. Ferner habe ich ihm erläutert, wie ich die Sachen einpacken würde.
Gestern kamen die drei Pakete an, und ich habe sie vorhin mit größter Freude ausgepackt: nichts ist kaputt gegangen, alles war so verpackt, wie ich es vorgeschlagen hatte, ja, der Verkäufer hatte sich sogar die Mühe gemacht, alle Kleinteile einzeln in Luftpolsterfolie bzw. Papier einzuwickeln und lose Teile vernünftig zu fixieren.
Es geht also doch! Es war allerdings interessant, mit dem Verkäufer zu telefonieren, weil dieser zwar überhaupt keine Ahnung von Mikroskopen hat, jedoch recht schnell verstanden hat, wo die Transportrisiken lauern und wie man diese entschärft.
Ich glaube, ich werde in Zukunft öfters zum Telefon greifen.
Herzliche Grüße,
Florian
ZitatIch glaube, ich werde in Zukunft öfters zum Telefon greifen.
Hallo Florian,
...müssen! Leider. Damit wird das Transportrisiko Schritt um Schritt auf Absender und Empfänger übertragen.
Gruß - EFH
Zitat von: Klaus Herrmann in Mai 20, 2012, 18:26:07 NACHMITTAGS
Kannst du mal ein Bild zeigen von dem noch lebenden Objekt? Ich meine ich hätte es, allerdings noch in Vorkriegsausführung mit glanzverchromten Triebknöpfen Nr 316 307. Kannst du das anhand der Nr aufs Jahr genau zuordnen?
Lieber Klaus,
hier 2 B-Stative:
(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures002/93236_62519583.jpg)
Das linke ist ein 40er Jahre-Stativ, das rechte eins aus den 30ern.
30er:
Messingguß -> sauschwer
verchromte Triebknöpfe mit geschwungenem Profil
Tubusaufnahme mit senkrechter geschwungener Linie
40er:
Aluguß (trotzdem kein Leichtgewicht)
zylindrische Triebknöpfe
Tubusaufnahme quaderförmig
Das "Kriegsgerät" vereint die beiden Geräte. Mangels Stahl und Messing wurde viel in Alu gefertigt. Verchromt wurde auch nicht mehr sondern schwarz lackiert. Es gab sicherlich alle möglichen Kombinationen aus den 30er und 40ern. Der sich selbst überschätzende Gröfatz ließ lieber Patronenhülsen aus Messing fertigen als Mikroskope. Das sah der gute Ernst gottseidank völllig anders. Aber mangels Rohstoffen mußte auch er sich fügen.
Was macht nun so ein B-Staiv aus? Hier wird die Leitz Nomenklatur etwas unübersichtlich.
-- Kleiner Einschub: bin momentan am Umziehen. Habe aber einen Artikel über die Hufeisenstative vorbereitet. Wird allerdings Sommer, bis dieser ausgearbeitet ist. Deshalb hier nur rudimentär --
Ein B-Stativ ist das Große Mikroskop der 30er bis 50er Jahre. Zwischenzeitlich gab es laut Katalog auch noch ein A-Stativ. Ich habe das allerdings noch nie gesehen.
Es war wohl größer.
316307 ist ein weißer Fleck in meiner Liste. 300000 ist von 1931, 327086 von 1936.
'nacht
Wolfgang
Liebe Kollegen,
übers Verpacken kann ich auch einiges berichten. In unserem Wareneingang war mal große Aufregung, Kollegen suchten Kameras, um gegen alle Gewohnheit Aufnahmen einer Service-Einsendung minutiös während des Auspackens zu fotografieren. Was war passiert? Das: Ein Kunde wollte mehrere ältere V-Geräte warten lassen und hatte sie entsprechend verpackt - in EINEN großen Karton, ohne jedwede Polsterung zwischen den Geräten oder zur Wand hin. Was beim Auspacken zum Vorschein kam, konnte man nur noch als "Bröckchen" bezeichnen... Die Geräte waren zwar nur einfachster Bauart mit monokularen Tuben, aber trotzdem hätten sie mehr Sorgfalt und Respekt verdient gehabt.
Unlängst konnte ich ja über mein privat erstandenes P. Wächter-Mikroskop berichten. Auch damals musste ich beim Auspacken schwer die Luft anhalten. Obwohl ich vorher darum gebeten hatte, das Innere des Holzkastens mit Polstermaterial auszustopfen, hatte es der Verkäufer lediglich fertig gebracht, die Leerräume mit Schnipseln aus einem Reißwolf (!!) aufzufüllen - und selbst das nicht richtig. Der Kasten war dann in eine mit Zeitungspapier ausgestopften Bananenkiste verpackt... Das Ergebnis: Glück im Unglück: Das Mikroskop hatte sich natürlich losgerissen und dabei eine der Holzleisten mitgenommen, die den Fuß am Boden halten sollte. OK, ließ sich schnell mit Ponal kleben. Schlimmer war, dass die mitgelieferten Objektträger sich während des Transports zunächst aus ihrer Schachtel entfernt hatten und anschließend kräftig in der Kiste zerbröselt waren. Was für ein Glück, dass der vorherige Eigentümer (der nicht der Verkäufer war) weiteres Zubehör fein säuberlich gepolstert in den Zusatzfächern untergebracht hatte.
Unsere Mikroskope werden grundsätzlich teilmontiert ausgeliefert. Das Stativ ist komplett, der Kunde baut dann nur noch den Tubus und/oder Zubehör wie z. B. AFL-Einheiten an. Die Baugruppen liegen dann in einer Styropor-Innenverpackung und sind zusätzlich noch in Kunststoff-Beutel eingepackt. In dieser Art der Verpackung hält ein Mikroskop einen Fall aus "normaler Höhe" schon aus - habe ich selbst schon gesehen. Das muss auch so sein, weil den Transporteuren unter dem Strich vollkommen egal ist, was in dem Karton ist - er wird immer rustikal behandelt.
Gruß aus Wetzlar-Nauborn,
Jörg (Haus@Hund)
Lieber Jörg,
gerade bei Einrichtungen wie Schulen, Instituten oder Krankenhäusern wird das Verpacken von Instrumenten wie Mikroskopen ja gerne nach unten deligiert, und zwar an Leute, die oftmals allergrößte Schwierigkeiten haben sich vorzustellen, was alles auf dem Transport passieren kann.
Ich selbst habe einen Fall erlebt, bei dem ein ehemals recht teures Mikroskop zur Wartung zum Hersteller geschickt werden sollte. Das Verpacken musste dann nach längerem Hin und Her ein Mitarbeiter übernehmen, der buchstäblich die Sonderschule ohne Abschluss verlassen hatte - und so sah das Pakert dann wohl auch aus! Wir bekamen vom Hersteller mehrer Fotos, auf denen das Mikroskop Schicht für Schicht freigelegt wurde - was durch drei Bilder erschöpfend zu dokumentieren war: wabbeliger Karton mit durchspießendem Stativfuß - eine unzerknüllte Bildzeitung - das Mikroskop. Das war die gesamte Verpackung! Versandversicherung? Ach lassen wir es gut sein, verpacken ist irgendwie auch ein Intelligenztest bzw. offenbar nichts für Leute, die das Risiko scheuen. Das Mikroskop war natürlich nicht mehr zu retten, nur die Optik konnten wir weiter verwenden.
Von meinem (ersten) H500 hatte ich natürlich die Styroporverpackung aufgehoben, und somit konnte ich es sicher versenden. Mein jetziges, gebraucht gekauftes, kam im Kunststoffkoffer, auch darin liegt das Mikroskop wie in Abhrahams Schoß.
Herzliche Grüße,
Florian
Lieber Florian,
da werd ich ja nostalgisch: Hach, unsere Kunststoffkoffer, was habe ich die schon geschleppt... Wenn du noch einen hast, hüte ihn gut, denn wir können ihn leider nicht mehr anbieten - den Lieferanten gibts nicht mehr :(.
Apropos Intelligenztest: die Styropor-Innenverpackungen sind bei uns so gestaltet, dass sowohl Medicus als auch H 600 hineinpassen. Wir haben schon Fotos rausmailen müssen, um bei defekten Geräten zu zeigen, wie sie da rein passen... :o
Gruß aus Wetzlar-Nauborn,
Jörg (Haus@Hund)
Lieber Jörg,
beim Zeiss Axioskop ist das auch schon so eine Art von 3D-Puzzle, das Ding in die Schaumstoff-Formteile einzupassen.
Am besten, man macht das, wenn keiner zuguckt! ;D
Herzliche Grüße,
Florian
Unser Textilienhändler und DHL-Filialleiter erzählte mir heute morgen etwas von 20 Euro, was ein Paket mehr kostet, wenn man schonende Behandlung wünscht.
Die sei dann aber garantiert.
Gruß Lothar
Zitat von: Lothar Gutjahr in Mai 21, 2012, 18:23:59 NACHMITTAGS
Unser Textilienhändler und DHL-Filialleiter erzählte mir heute morgen etwas von 20 Euro, was ein Paket mehr kostet, wenn man schonende Behandlung wünscht.
Die sei dann aber garantiert.
Gruß Lothar
Das ist ja nun völliger Unsinn! Ich weiß nicht, was ihr in Österreich für Regelungen habt, aber wenn Du ein Paket iins Ausland schickst, findet dort (z.B. bei uns) sicher keine "Sonderbehandlung" statt.
Herzliche Grüße
Peter
Hallo Wolfgang,
ich kann Deine Wut und Trauer gut nachempfinden.
Wirklich schlimm die ganze Geschichte!
Doch ... ist es durch den Unfall wirklich unrettbar verloren?
Schaue ich mir die Bilder an, dann überkommt mich ein Gefühl, als sei dem nicht so.
(Natürlich wird es nie mehr in den Zustand zurück zu versetzen sein in dem es bei eBay angeboten wurde.)
Doch ....
Der Tischträger müsste geklebt werden können. (da es nach einem reinen Sprödbruch, ohne Verformung aussieht)
Die ausgerissenen Gewinde im Tubus können auch sicherlich wieder instand gesetzt werden.
Einzig der verbogene Kondensorträger könnte sich, beim Versuch ihn wieder gerade zu richten, verabschieden.
Doch einen Versuch sollte es wert sein.
Das alles nur meine bescheidene Meinung (ohne das ganze Ausmaß zu kennen) zu der ganzen Tragödie.
Kopf hoch ;) und beste Grüße
Volker
Lieber Volker,
ich sehe das genauso. Sogar einen Kondensorhalter habe ich noch in der Bastelkiste. Klar lässt es sich wieder einigermaßen heile machen. Aber es ist halt ein geflicktes B. Irgenwann werde ich ein Stativ-B Fragment für 8 Euro fuffzig bei ebay ersteigern und dann auch noch den Arm austauschen können. Es geht ja nicht um die Frage "wie repariere ich eine Leiche?".
Dennoch Danke für Deine aufmunternden Worte.
Aber wenn ich Dich schon an der Strippe habe. Wie würdest Du das Stativ kleben? 2K hält auf solch porösen Flächen grandios. Oder gibt es noch etwas genialeres?
Viele liebe Grüße nach Holland ;)
Wolfgang
Lieber Wolfgang,
ist nicht Loctite das Mittel der Wahl? Ruf doch mal in Witten an, dort weiß jemand, wie und womit man das klebt (weil er mir auch gerade etwas aus Alu klebt und dabei etwas von Loctite murmelte... ;) ).
Herzliche Grüße
Peter
Hallo Wolfgang,
bei dieser Art von Bruchstelle würde ich wirklich einen 2-Komponenten-Kleber, wie z.B. Uhu Endfest 3000, verwenden.
Die Bruchflächen dünn einstreichen, alles gut fixieren und dann bei 80 bis 100 Grad im Ofen backen.
Bezüglich des Austauschs von Teilen: Du erinnerst Dich vielleicht an das Ortholux, dass ich hier stehen habe ;)
Du sagtest mir, dass es - wie Dein Stativ B - auch in den Kriegsjahren gefertigt wurde.
Die Lackierung ist relativ matt. Ich weiß nicht, inwieweit das mit diesem Produktionszeitraum zusammenhängt und ob Dein Stativ B ebenfalls solch eine Lackierung aufweist. Wenn ja und wenn ein Ersatzteil eher glänzend aussieht, dann würde ich versuchen, die Originalteile zu verwenden.
Doch bitte verstehe mich nicht falsch. Ich möchte Dir nicht reinreden und Du wirst viel besser wissen, was machbar und sinnvoll ist.
Herzliche Grüße
Volker
P.S.: Wenn ich Dir bei irgend einem Reparaturschritt behilflich sein kann... Du weisst wie Du mich erreichst ;)
Hallo Wolfgang und Peter,
Zitatist nicht Loctite das Mittel der Wahl?
Bei solchen Brüchen ist Loctite sicher nicht das Mittel der Wahl - eher schon Epoxydharz wie von Volker vorgeschlagen. Der beste Weg ist aber ein neues Frästeil herzustellen und das vernünftig zu verschrauben. Das ist aber natürlich ziemlich arbeitsintensiv.
Herzliche Grüße,
Olaf
2 Komponenten Araldit, härtet sogar schwarz aus, ohne Erwärmung.
Gruß,
Nick