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Bibliothek => Mikro-Know-How => Technik => Thema gestartet von: Klaus Herrmann in Mai 24, 2012, 00:39:48 VORMITTAG

Titel: Leitz B-Stativ Zerlegung
Beitrag von: Klaus Herrmann in Mai 24, 2012, 00:39:48 VORMITTAG
Hallo zusammen,

Wolfgang hatte seine traurige Geschichte der "Zerlegung" eines schwarzen Leitz-Mikroskops Typ B mit eindrucksvollen Bildern belegt.

https://www.mikroskopie-forum.de/index.php?topic=12472.0

Ob meines auch Typ B ist, wird sich wohl erst nach der Neumontage feststellen lassen

Meine "Zerlegung" ist von etwas anderer Qualität und dauert auch deutlich länger - obwohl ich zwischendrin auch gerne die große Rohrzange und den Fäustel verwendet hätte.
Es begann damit, dass der Steckkondensor sich nicht bewegen ließ. Ich wollte ihn zum Säubern rausziehen - was mir aber bis jetzt nicht gelungen ist.

Dabei habe ich mehr oder weniger viele zermahlene Objektträger gefunden. Der Kondensortrieb war richtig blockiert. Da alle Tricks nicht zum gewünschten Ergebnis führten, habe ich mit der Zerlegung begonnen. Dabei habe ich gelernt, dass der Tisch mit 3 Schrauben am Tischträger befestigt ist. 1 +2 sind leicht zugänglich und schnell entfernt. Danach lässt sich der Tisch um eine Mittelachse verkippen, Ich dachte, dass er verstiftet ist, aber selbst kleine Schläge mit dem Hammer (mit aufgelegter Kunststoffplatte als Schutz vor Beschädigung) haben nichts bewegt. Ich wollte diesen "Stift" sehen und habe die Führungsschiene für die Kondensor-Verstellung abgeschraubt. Dabei habe ich noch rechtzeitig erkannt, dass es kein Stift, sondern eine Schraube ist! Das Ritzel und die Zahnstange waren verkrustet von zerriebenem Glasgrus. Reinigung in Xylol enfernt nur das Fett. So habe ich mit warmer Seifenlauge und meiner Lieblingszahnbürste wieder eine funktionsfähige Höhenverstellung des Kondensors  erhalten.

Den Kondensor habe ich noch nicht aus dem Träger rausgezogen er sitzt wie eingeklebt fest. So zerlegt hat er nun in Xylol über Nacht gelegen (ohne Frontlinse, aber mit der Kollektor-Linse). Leider hat sich die "Verklebung"! nicht gelöst.

Und jetzt bitte ich um Vorschläge, was man sonst noch machen könnte, um ihn zum putzen und vor allem wieder beweglich zu machen!

(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures002/93405_66017996.jpg)

(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures002/93405_22383298.jpg)

(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures002/93405_45300003.jpg)

(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures002/93405_45360834.jpg)

(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures002/93405_47854869.jpg)

(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures002/93405_15892608.jpg)
Titel: Re: Leitz B-Stativ Zerlegung
Beitrag von: Nomarski in Mai 24, 2012, 08:39:34 VORMITTAG
Hallo Klaus,

ZitatUnd jetzt bitte ich um Vorschläge, was man sonst noch machen könnte, um ihn zum putzen und vor allem wieder beweglich zu machen!


du könntest mal wieder ein Paket schicken... ;)
Titel: Re: Leitz B-Stativ Zerlegung
Beitrag von: beamish in Mai 24, 2012, 09:15:38 VORMITTAG
Hallo Klaus,

kann es sein das hier (Pfeil) eine Rändelschraube in angezogenem Zustand abgebrochen ist?

(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures002/93414_47617162.jpg)


Grüße

Martin
Titel: Re: Leitz B-Stativ Zerlegung
Beitrag von: Klaus Herrmann in Mai 24, 2012, 09:21:49 VORMITTAG
Hallo Bernd,

daran habe ich auch schon gedacht, ich wollte aber noch die Meinung von Wolfgang abwarten, weil der das Mikroskop ja hat - sowohl "zerlegt" :(, als auch ganz.
Nach der Erfahrung mit dem "verstifteten" Tisch, der dann doch verschraubt war, widerstrebt es mir Gewalt anzuwenden, ohne genau zu wissen, wie der Messing-Klemmring in dem schwarzen Träger sitzt. Ich habe, wie man auf dem Bild sieht den kleinen Klemmhebel ausgebaut und nun lässt sich der Klemmring mit dem festgebackenen Kondensor etwa 1-2 mm hin und her bewegen, aber mehr geht erstaunlicher Weise nicht.
An der Stelle, wo der Klemmring offen ist (auf dam Bild unten) ist die "Verklebung" schon gelöst, aber am gegenüber liegenden Rand nicht.


Ich würde also gerne wissen, wie der Messing-Klemmring in dem schwarzen Träger sitzt.


(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures002/93415_6146596.jpg)
Titel: Re: Leitz B-Stativ Zerlegung
Beitrag von: BergerN in Mai 24, 2012, 09:43:41 VORMITTAG
Hallo Klaus,
könntest Du mir bitte, nur um meine grenzenlose Ahnungslosigkeit etwas zu erhellen, erklären warum bisher kein Kriechöl eingesetzt wurde?
Es sind doch deutliche Grünspan-Verschweissungen zwischen Kondensor und "Messingring" erkennbar. Ich hätte erst versucht über mehrere Tage einzuweichen, um mit einem kleinen Taps das ganze voneinander zu trennen.

Der "Messingring" sieht auf meinem Bildschirm übrigens kupferfarben aus besonders im Vergleich mit dem sichtbaren Messing in den Löchern.

Auf Bild 4 ist ist bei ca 5Uhr ein kleiner Fleck. Ist das auch ein Stiftloch (wie der vermutete abgebrochene Pin?(), und gibt es dazu bei ca 2Uhr noch so eins?

Irgendwie muß der Messingring ja gegen herausfallen bei Herausnahme des Kondensors gesichert sein. Vorstellbar ist auch ein L-Profil des Ringes, was auch eine Erklärung für das Spaltmaß sein könnte.

Liebe Grüße,
Nick

Titel: Re: Leitz B-Stativ Zerlegung
Beitrag von: Nomarski in Mai 24, 2012, 09:47:57 VORMITTAG
Hallo Klaus,

ZitatIch würde also gerne wissen, wie der Messing-Klemmring in dem schwarzen Träger sitzt.

Das kann ich dir so nicht sagen, da ich das Teil auch noch nicht in der Hand gehabt habe, ich müßte es also erstmal von allen Seiten begucken, um die richtige Vorgehensweise zu finden.
Das erinnert an einen kürzlich zurückliegenden Falls bei Olaf's Spindeltischkurs. Da kam jemand mit einem Kondensor an vom alten Messingmikroskop, dessen Irislamellen alle zerfetzt waren. Nun ging das Rätsel los, wie zerlegen, um ggf. die Lamellen durch andere ersetzen zu können. Olaf hatte ihn bis zu einem gewissen Grad zerlegt und kam dann nicht weiter. Das Objekt ging dann beim Abendessen durch diverse Hände, eine Riesendiskussion, aber die kaputten Lamellen waren noch drin, als das Teil wieder bei mir angekommen war. In Olaf's Keller fand ich jedenfalls dann schnell das Nötigste, um den Rest demontieren zu könnnen. Nun muß ich dazu aber auch sagen, daß eine gewisse Einwirkzeit von Kriechöl mir dabei auch zugute gekommen ist und daß der Kram aus einer Epoche stammte, in der noch alles geschraubt und nix verklebt war, sonst hätte ich erst wieder passende Spannzeuge bauen müssen.
Titel: Re: Leitz B-Stativ Zerlegung
Beitrag von: Klaus Herrmann in Mai 24, 2012, 10:44:55 VORMITTAG
Hallo zusammen,

danke für das Mitüberlegen!

Ich habe natürlich auch schon eine WD 40 Behandlung gemacht und - das hatte ich schon erwähnt: einen Tag in Xylol versenkt. Der schwarze Lack ist Xylol-fest!

Jetzt schlummert es wieder in Xylol.

Ich vermute, dass da eine alchemische Mischung aus Kanadabalsam, Immersionsöl und sonstigem Zeugs mit Glasstaub vermengt als Klebstoff wirkt.
Ich denke eher, dass es Messing ist, ich habe bei der Bildbearbeitung die Sättigung etwas angehoben und da werden Rottöne intensiver - bitte um Verzeihung für die "Optische Täuschung"!  Kupfer wäre auch eher ungewöhnlich, da das duktil verformt - und der Klemmring soll ja federn.

Der "abgebrochene Pin bzw. Madenschraube" ist nur eine leicht angesenkte Vertiefung. Vielleicht hätte dort eine Sicherungsmadenschraube gesetzt werden sollen für die kleine Schraubwelle des ausgebauten Excenter-Klemmers. Ist aber nicht. Man würde auch einen Pin in dem Schlitz sehen der dahinter ist (der Schlitz, in dem der Klemmhebel sitzt).

Auf dem 4. Bild sieht man den Klemmring (kupferfarben verfälscht!) mit der Vertiefung, in die der Exzenter-Klemmer eingreift. Genau an der Stelle ist der Ring geteilt, wie sich das für einen Klemmring gehört. 5. Bild die Klebepampe, an der Stelle schon abgelöst.

Eine Vermutung habe ich noch: es könnte sein, dass der Kondensor nicht gesteckt sondern in dem Klemmring geschraubt ist.

Wolfgang, wenn du das liest, dann bitte schau mal bei deinem geschrotteten Mikroskop nach, wie die Verhältnisse sind.

Einstweilen lass ich das Xylol wirken. Andere Lösungsmittel will ich nicht einsetzen, weil ich nicht entlacken will!

(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures002/93419_50683881.jpg)

(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures002/93419_64773208.jpg)

(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures002/93419_38455834.jpg)

(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures002/93419_33185345.jpg)

(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures002/93419_18421894.jpg)
Titel: Re: Leitz B-Stativ Zerlegung
Beitrag von: Herne in Mai 24, 2012, 10:52:22 VORMITTAG
Hallo Klaus,
bei ähnlichen Mikroskopen in meinem Fundus sitzt der Kondensor nur auf Klemmung in der Bronze-Führungshülse. Das Schräubchen dient da nur zum Fixieren der Führungshülse. Die Kondensoren verbacken im Lauf der Jahrzehnte sehr fest, wie du ja gemerkt hast. Abhilfe schaffe ich dann meist mit etwas Ballistol und Wärme. Entweder lege ich das gute Stück in einem Kunststoffbeutel (aus PE, nicht aus PVC) in den Wärmeschrank oder erwärme örtlich mit einem Fön auf etwa 45-50°C.  Um das Eindringen des Öls zu beschleunigen, kann man dem einen Tropfen Reinigungsbenzin zufügen - aber dann wird´s leicht explosiv.  ;)

m.f.G.
Herbert

Titel: Re: Leitz B-Stativ Zerlegung
Beitrag von: Klaus Herrmann in Mai 24, 2012, 11:11:12 VORMITTAG
Hallo Herbert,

danke für den Hinweis. Die Klemmring-Variante ist natürlich edler, als ohne, wo nur mit einer Schraube geklemmt wird.

ZitatDas Schräubchen dient da nur zum Fixieren der Führungshülse

Das ist ja das Verblüffende: den Klemmhebel habe ich ausgebaut (es ist hier keine banale Schraube, sondern ein Exzenterklemmer).
Trotzdem bewegt sich die "Führungshülse" mit dem festgebackenen Kondensor nur minimal - aber leicht - hin und her. Es sieht so aus, als wäre eine große ringförmige Konterschraube von unten eingeschraubt mit der der Klemmring gehalten wird.
Es ist so, als wäre der Klemmring durch einen nicht sichtbaren Wulst gegen Verdrehen gesichert.

Wir brauchen Wolfgang! :D

Wärme will ich jetzt erst mal nicht einsetzen, weil Eindeckharz dann erher noch fester wird.
Titel: Re: Leitz B-Stativ Zerlegung
Beitrag von: Herne in Mai 24, 2012, 11:49:27 VORMITTAG
Hallo Klaus,
das mit der Wärme ... Mea culpa, ich vergaß zu erwähnen, daß man die Demontage im warmen Zustand des Bauteils versuchen soll. Dann ist die Pampe meist teigig bis flüssig.
Manchmal klappt´s

m.f.G.
Herbert

p.s.: Ich trage dabei Küchenhandschuhe. Nicht besonders kleidsam, aber wirkungsvoll.
Titel: Re: Leitz B-Stativ Zerlegung
Beitrag von: Klaus Herrmann in Mai 24, 2012, 18:38:58 NACHMITTAGS
Hallo Herbert,

ZitatIch trage dabei Küchenhandschuhe. Nicht besonders kleidsam, aber wirkungsvoll.

Die trage ich jeden Tag, aber in der Küche - hier hat bis jetzt noch keiner gelacht - vielleicht lachen sie ja heimlich meine Lieben. Muss ich direkt mal  drauf achten!  ;)

Das Teil liegt immer noch in Xylol. Ich warte jetzt erst mal auf eine Nachricht von Wolfgang.
Titel: Re: Leitz B-Stativ Zerlegung
Beitrag von: Nomarski in Mai 24, 2012, 18:48:40 NACHMITTAGS
Hallo Klaus,

deine Bildserie zeigt zwar einige Fugen, wo man ansetzen könnte, aber leider nicht das gesammte Teil, sondern halt immer nur so einen kleinen Ausschnitt.

Hast du nicht sowas wie ein Röntgenmikroskop, was dann etwa wie eine Schnittzeichnung oder 3D-Modell weiterhelfen könnte?
Titel: Re: Leitz B-Stativ Zerlegung
Beitrag von: ortholux in Mai 24, 2012, 20:11:08 NACHMITTAGS
Lieber Klaus,

leider ist alles schon verpackt. Ich habe in meinem Bilderfundus gewühlt, um Dir zu zeigen, was da eigentlich los ist. Nicht optimal, tut aber seine Dienste.

Die Form des Bügels (sehr eng und vorn ein Stück wieder zum Oval geschlossen) deutet auf ein biologisches Stativ hin (kleine Proben).

(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures002/93467_14299321.jpg)

Ganz vorn ein Ultropakstativ mit riesen Bügel für Gehirnschnitte.

Die Polstative waren auch sehr weit geöffnet, um den U-Tisch unterzubringen. In der Mitte das B zum Vergleich.

(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures002/93467_49401257.jpg)

Nun gilt es noch A und B zu unterscheiden. Das A war größer. Ein Merkmal ist der Schlitz hinten im Fuß um die Klemmung des Bügels zu ermöglichen. (blau nachgezeichnet)

(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures007/93467_23904979.jpg)

Beim kleineren B lief dieser Schlitz gebogen in den Fuß. Das A hatte einen höheren Sockel, dort ist er gerade.

Sollte Deins ein B sein, ist die Kondensorschwalbe ungewöhnlich. Allerdings wurde bei Leitz alles ermöglicht. Sie ist bei Deinem aber länger als das Gegenstück am Bügel. Könnte also gebastelt sein.

Die Klemmung des Kondensors erfolgte entweder mit Schraube, wie in meinem Beitrag gezeigt, oder mit Exzenter. So wie bei Deinem:

(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures002/IMG_9020.jpg)

(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures002/93467_29848827.jpg)

Ich habe leider keins zur Hand, weshalb ich nicht weiß wo der Exzenter drauf drückt. Aber vielleicht hilft's ja erstmal.

Viel Erfolg
Wolfgang


Titel: Re: Leitz B-Stativ Zerlegung
Beitrag von: Klaus Herrmann in Mai 24, 2012, 23:20:56 NACHMITTAGS
Lieber Wolfgang,

Danke für die Recherche unter "widrigen" Umständen. Ist interessant, aber ist wie in den anständigen amerikanischen Filmen der 60er Jahre: da wo´s spannend wird, wird abgeblendet! ;D
Beim eigentlichen Problem dem Innenleben des Kondensorträgers hilft es mir leider nicht.
Ich werde die Einheit im Xylol lassen. Am Samstag mach ich noch einen Versuch... sonst liegt es 14 Tage bis nach dem Urlaub im Xylol. Vielleicht bringe ichs nach DA mit!

Titel: Re: Leitz B-Stativ Zerlegung
Beitrag von: ortholux in Mai 25, 2012, 00:01:02 VORMITTAG
Ja, Du hast ja recht.

Aber vielleicht hilfts bei der Identifizierung des Stativs. A, B oder ganz was anderes?

Für alles andere bin ich in 2-3 Wochen vielleicht wieder einsatzbereit. Zunächst brauchen wir ein Bad und eine Küche...

Viele Grüße
Wolfgang
Titel: Re: Leitz B-Stativ Zerlegung
Beitrag von: Klaus Herrmann in Mai 25, 2012, 07:36:11 VORMITTAG
Lieber Wolfgang,

hab volles Verständnis für deine Umstände! Wir bauen gerade ein Hochregallager für meine Mikroskope. Dabei haben wir ganz neue Wege beschritten beim Abriss des alten: der Einsatz einer neuen biodynamischen Methode hat die Staub- und Lärm-Belastung auf ein Minimum reduziert. Und in einer Nacht war alles erledigt. Die Viecher arbeiten nur bei absoluter Dunkelheit - das ist vielleicht der Nachteil: geht nur bei Neumond und alle Straßenbeleuchtungen müssen ausgeschalten sein. Deshalb gibts auch keine Bilder!
Machs wie wir: wir gehen jetzt 14 Tage in Urlaub und wenn wir wieder zurückkommen steht das neue HRL da und alle Mikroskope sind eingelagert. Hoffentlich funktioniert auch der Rechner, weil wir uns für chaotische Einlagerung entschieden haben! ;D

(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures002/93495_45557620.jpg)
Titel: Re: Leitz B-Stativ Zerlegung
Beitrag von: BergerN in Mai 25, 2012, 07:42:44 VORMITTAG
Für Nichteingeweihte muß man dazu sagen ,das diese Familien gerne aus ca 1Mrd Individuen bestehen.
Dabei verlieren sie, ganz ohne Computer, niemals den Überblick. Du brauchst dir deren Organisationsmuster also nur auf Deine Mikroskope zu übertragen...

(Stein)Lausige Grüße,
Nick
Titel: Re: Leitz B-Stativ Zerlegung
Beitrag von: Nomarski in Mai 25, 2012, 08:28:07 VORMITTAG
Hallo Klaus,

soll der ganze Haufen zu An- und Dünnschliffen verarbeitet werden?

@Wolfgang:
Ist zwar mega-ärgerlich mit deinem Stativ, kann ich auch nur bedauern, aber schmeiß das mal nicht weg, es sind immer noch Teile dran, die man für Reparaturen anderer Stative brauchen könnte, auch wenn es schwierig wird, da Leitz nach deiner Darstellung 1000Varianten von so einem Stativ produziert hatte und die Wahrscheinlichkeit gering wird, daß ein Teil auf Anhieb am anderen Stativ passt. Ist bei Zeiss zwar auch so, aber halt nicht ganz so schlimm.
Titel: Re: Leitz B-Stativ Zerlegung
Beitrag von: micromax in Mai 25, 2012, 09:51:04 VORMITTAG
Zitataber schmeiß das mal nicht weg, es sind immer noch Teile dran, die man für Reparaturen anderer Stative brauchen könnte, auch wenn es schwierig wird

das würde mich aber sehr wundern, wenn hier irgendjemand irgendwas wegschmeißt ?!
Nach meiner Erfahrung gehört wegschmeißen auf alle Fälle nicht zu den Tugenden der Mikroskopiker. Lieber wird noch ein Hochregal gebaut oder eine Halle angemietet

Grüße
Thomas
Titel: Re: Leitz B-Stativ Zerlegung
Beitrag von: ortholux in Mai 25, 2012, 09:54:15 VORMITTAG
Lieber Bernd,

natürlich schmeiß ich das nicht weg. Das kommt so wie's is ins Hochregallager. Hier geht es ja nicht darum irgendein funktionierendes B zusammenzubasteln sondern ein Stück Industriegeschichte zu konservieren. Ich denke, daß ich den schon diskutierten Weg gehe, es für die Vitrine erstmal zu kleben. Irgendwann kommt das völlig abgemeierte B für ein paarmarkfuffzig bei ebay, dessen Arm ich dann tauschen kann.

@ Klaus
Ich weiß nicht was ich falsch gemacht habe - aber bei uns waren die Steinläuse in der Küche. Jetzt muß man nur noch zusammenfegen dann ist sie eigentlich bewohnbar. Gefliest ist sie auch schon.

(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures007/93506_40580062.jpg)

Viele Grüße
Wolfgang
Titel: Re: Leitz B-Stativ Zerlegung
Beitrag von: Nomarski in Mai 25, 2012, 10:47:34 VORMITTAG
Zitat@ Klaus
Ich weiß nicht was ich falsch gemacht habe - aber bei uns waren die Steinläuse in der Küche. Jetzt muß man nur noch zusammenfegen dann ist sie eigentlich bewohnbar. Gefliest ist sie auch schon.


Ääähh, seid ihr da sicher daß es auch die Steinlaus ist und nicht eher der Holzwurm daran beteiligt ist? ;D

Zurück zum Thema,

ja, lieber Wolfgang und lieber Thomas, es ist eben so, daß man solche Sachen pökeln muß, auch wenn man zunächst nichts damit anfangen kann und sie dann doch jahrelang in der Ecke rumgammeln. Aber es kommt dann doch der Tag X, an dem man zu einem Mikroskop kommt, wo genau das daran kaputt oder angegnasselt ist.
Die einstigen Hersteller interessiert sowas eben nicht, die verschrotten irgendwann, so daß man nichts mehr bekommt, weil sie eben neue Sachen verkaufen möchten. Und in so einen Nachbau steckt eben doch ganz schön viel Aufwand drin, auch wenn das einige nicht so sehen wollen.

Viele Grüße
Bernd
Titel: Re: Leitz B-Stativ Zerlegung
Beitrag von: Klaus Herrmann in Mai 25, 2012, 11:54:36 VORMITTAG
Lieber Wolfgang,

eine Warnung noch: wenn du die Steinlaus im Haus hast, dann musst du alles, was sie nicht klein machen soll mit Rothihistol besprühen.

Wir haben die neuen Granitplatten so geschützt und da ist die Steinlauskolonie jetzt nach Ausscheidung des Edel-Kotes (sieht täuschend ähnlich aus wie Porphyrsplitt) weiter gezogen.

(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures002/93517_49658646.jpg)
Titel: Re: Leitz B-Stativ Zerlegung
Beitrag von: Florian Stellmacher in Mai 25, 2012, 13:29:23 NACHMITTAGS
Beeindruckend, lieber Klaus!

Vielleicht sollte man noch ein mikroskopischens Bild der Steinlaus nachtragen, weil vielleicht der Eine oder Andere noch keine unter dem Objektiv hatte:

(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures002/93526_40635582.jpg)
http://ecstatica.de/wp/wp-content/uploads/2012/02/Steinlaus.jpg

Herzliche Grüße,
Florian
Titel: Re: Leitz B-Stativ Zerlegung
Beitrag von: -JS- in Mai 25, 2012, 14:21:06 NACHMITTAGS
Hallo Florian,

ein wahrlich beeindruckendes Bild ! Die feine Zeichnung, der ausgewogene Hintergrund und insbesondere der sauber getroffene Gesichtsausdruck sind als meisterlich zu bezeichnen. Danke für's Zeigen.
Leider fehlt der in das Bild eingebrachte Maßstab zur Abschätzung der Realgröße. Und: ein paar Angaben zur Mikroskop- und Aufnahmetechnik wären sicher auch von allergrößtem Interesse.
Vielleicht kannst Du diese Daten bei Gelegenheit einmal nachreichen? Vielen Dank.  ;D ;D ;D

Viele Grüße
Joachim  
Titel: Re: Leitz B-Stativ Zerlegung
Beitrag von: Klaus Herrmann in Mai 25, 2012, 14:38:03 NACHMITTAGS
Lieber Florian,

schön, dass du dieses Mikrobild der Steinlaus zeigst. Das ist die Variante S. var.Loriotii. Bei uns war wahrscheinlich die Var. badenia die hier im Grenzbereich zwischen Baden und Württemberg ausgewildert wurde. Sie soll deutlich größer sein - so etwa wie eine Beutelratte.

Ich hab sie leider nur gehört. Ich wollte sie nicht durch Licht vertreiben - sie hat uns schließlich viel Geld eingespart und war selbst sicher hochzufrieden durch die leckere Mahlzeit. Eine echte win-win-Situation! :D
Titel: Re: Leitz B-Stativ Zerlegung
Beitrag von: Jürg Braun in Mai 25, 2012, 15:31:07 NACHMITTAGS
Hallo Klaus

Seit in der Schweiz nicht mehr jedes Haus mit einem Bunker ausgestattet werden muss, ist vermehr ein Abwandern der S. var. helveticus gegen Norden zu beobachten. Vielleicht sind sie schon bei Dir angekommen. Nimm dich in acht, die Ficher haben ein Schweizer qualitäts Gebiss.

Gruss

Jürg
Titel: Re: Leitz B-Stativ Zerlegung: Die Lösung
Beitrag von: Klaus Herrmann in Juni 11, 2012, 23:57:06 NACHMITTAGS
Hallo liebe Freunde,

zurück aus der hochsommerlichen Hitze Südspaniens - von 30° auf 12° ist schon ein Sprung! :o 

Inzwischen hatte das verbackene Teil 14 Tage Zeit im Xylolbad seine Bindung zu lösen. Nach einer Stunde beharrlichem Hebeln mit Hölzern verschiedener Dicke habe ich die beiden Teile endlich getrennt. Gesäubert unter fließend warmem Wasser und dann die grünen Krusten noch mit Vim abgerieben, geht tadellos. Die anschließende Steckprobe zeigte, dass die Passung so eng ist, dass ich den Bronce-Klemmring noch mit feinem Schmirgelleinen ausgerieben habe. Und nun endlich lässt sich der Kondensor in die Halterung einschieben und in der richtigen Höhe mit dem kleinen Excenter-Klemmhebel festsetzen.

Der Funktionstest bringt ein ordentliches Bild, wie das Foto ahnen lässt. Die Adaption ist auf die Schnelle biodynamisch realisiert: die G 11 aufs Okular gesetzt und den Lichtabschluss mit der linken Hand ausgeführt. Immerhin bei 1/20tel kaum verwackelt!
Jetzt ist nur noch die Frage: Stativ A oder B? Ich hab die Erkennungsmerkmale nicht richtig verstanden lieber Wolfgang. Ich denke ich bringe es nach Darmstadt mit - da können wir dann beim Crémant darüber fachsimpeln!

(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures002/95056_52892165.jpg)

(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures002/95056_21095129.jpg)

(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures002/95056_59593954.jpg)

(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures002/95056_27433049.jpg)

(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures002/95056_51013215.jpg)

(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures002/95056_11167036.jpg)