Liebe Forenteilnehmer,
in meinem Phasenkontraskondensator für das Ultraphot 2 sind die drei Dunkelfeldblenden zerstört ( die Lackierung hat sich ganz, bzw. teilweise gelöst. Meine Fragen an die Wissenden:
1) Gibt es dafür einen Ersatz, wenn, wo?
2) Gibt es einen Weg, die Blenden neu abzudecken ( Lack?) und die Ringblenden herrauszuarbeiten?
Ich denke zum Beispiel, die neue Schicht auf einer kleinen Drehbank abzutragen um den hellen Ring zu erhalten.
3) Wie lauten die Masse für diese Ringblenden ( durchsichtiger Ring und Grösse der mittleren Fläche )?
Für alle Hinweise jedenfalls vorab schon meinen herzlichen Dank!
Gruß aus Linz
Sebastian
Hallo Sebastian,
ich kenne das Ultaraphot nicht, aber zuerst zur Frage 3.
die Maße der Blenden. Nach meiner Erfahrung bleiben, auch wenn sich der Lack ablöst, zwei feine schwarze Ringe auf dem Glas.
Die solltest Du mittels Stereomikroskop und Messokular vermessen und notieren.
Ich habe vor kurzem einem Mitglied aus dem Forum zur Herstellung der Blenden folgendes geschrieben, vielleicht hilft das auch Dir:
Du hast richtig erkannt: Zirkel und schwarzer Sprühlack kommen hier zum Einsatz.
Als Zirkel verwende ich einen sogenannten Nullenzirkel, bei dem ich die Bleistiftmine gegen eine feine Stahlspitze ersetzt habe.
Diese Nullenzirkel lassen sich durch eine Stellschraube ziemlich exakt einstellen.
Damit die Zirkelspitze um die der Zirkel gedreht wird nicht abrutscht, schleife ich mit einem Diamant-Kugel-Schleifstift von Proxxon
möglichst im Zentrum des Deckglases eine kleine Vertiefung.
Nun sprühe ich schwarzen Mattlack aus der Sprühdose auf die Deckgläser und auch auf Objektträger (ebenfalls mit mehreren Vertiefungen)
Dabei sprühe ich 4 -5 mal um eine hohe Lichtdichte zu erreichen. Die Objektträger verwende ich zur Einstellung des Zirkels, Kontrolle unter
dem Stereomikroskop mit Okularmikrometer.
Dabei fange ich mit dem Innendurchmesser der Blende an und erweitere durch winziges Drehen der Zirkelstellschraube bis zum gewünschten
Außendurchmesser. Meist muß ich nur wenig stehengebliebene Lackreste mit einem feinen Skalpell entfernen.
Durch gefühlvolles drehen des Zirkels und mit feiner Spitze franst der Lack selten aus. Dabei sind wohl Versuche mit verschiedenen Lacken nötig.
Eine Lackempfehlung kann ich leider nicht geben, da mein bisher verwendeter Lack zur Neige ging und ich bisher keinen neuen mehr ausprobiert habe.
Ich bin sicher, dass Du das schaffen wirst, ich gehe auf die 70 zu und habe erst vor zwei Jahren als Ersatz für einen PH-Kondensor mit der
Blendenherstellung angefangen. Inzwischen habe ich acht PH-Kondensoren, aber wenn ich sehe, was der Bernd mit meinen Blenden so alles treibt,
da juckt es mich schon, die eine oder andere Spezial-Blende anzufertigen.
Ich hoffe, ich habe Dir etwas weiter geholfen.
Für weitere Fragen stehe ich Dir gerne zur Verfügung.
Dir auch ein schönes und sonniges Wochenende aus dem
Herzen des "Naturpark Augsburg Westliche Wälder"
viele Grüße
Herbert
Hallo Sebastian,
bevor ich auf Herberts geniale Fähigkeiten gestoßen bin, habe ich abgeblätterte Phasenblenden immer so repariert:
(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures002/95875_2877250.jpg)
Sieht zwar nicht besonders schön aus, aber der Phasenkontrast hat wenigstens hinterher wieder funktioniert.
Herbert schafft es die Blenden auf Maßhaltigkeit zu sprühen, sogar eine PH1-Blende für den 1,4er Phasenkondensor, die normalerweise dort nie eingebaut ist, nur in frühen Modellen.
Zitatich gehe auf die 70 zu
Kürzlich habe ich erst gestaunt, was mit 90 noch alles machbar ist... 8)
Viele Grüße
Bernd
Hallo Bernd,
mit 90 sprüh ich Dir dann Rheinberg in Stereo
Grüße
Herbert
Hallo Herbert,
Zitatmit 90 sprüh ich Dir dann Rheinberg in Stereo
damit mache ich dann DICK XC. ;D
Viele Grüße
Bernd
Hallo Herbert und Normaski,
euch beiden sage ich DANK für die schnellen Antworten! Ich habe so eine kleine Unimat
Werkzeugmaschine und denke, dass ich mit dieser die Blenden wie oben beschrieben, wieder
erstellen kann. Mit einer geeignet gelagerten Zirkelspitze sollte es doch möglich sein, in die neu mit Lack abgedeckten Gläser , die Blenden auszuarbeiten. Der Versuch ist aber noch zu machen. Und dies ohne in das Zentrum eine Vertiefung zu fräsen.
Bei Dir, Normaski, sehe ich auf deinem Foto vom geöffneten Blenden Revolver auf der linke Seite eine große Zentrumsblende! Ist meine Überlegung richtig, das in diesem Fall die Ringblende mit der Aperturblende zusammen dargestellt wird?
Bei mir ist so ein Glas mit dem Aussengewinde vorhanden, aber der Lack ist nicht mehr vorhanden. Welche Blendendurchmesser sollte mein Kondensor achr. Apl. 1,4, wobei die obere Linse abschraubbar ist, haben? Auf einer Linse erkenne ich zwei konzentrische Kreise, die der Blende entsprochen haben. Auf dem zweiten Glas ist nur der Aussenring vorhanden aber kein Zentrum.
Herzliche Grüße
Sebastian
Hallo Sebastian,
ZitatBei Dir, Normaski, sehe ich auf deinem Foto vom geöffneten Blenden Revolver auf der linke Seite eine große Zentrumsblende! Ist meine Überlegung richtig, das in diesem Fall die Ringblende mit der Aperturblende zusammen dargestellt wird?
Bei mir ist so ein Glas mit dem Aussengewinde vorhanden, aber der Lack ist nicht mehr vorhanden. Welche Blendendurchmesser sollte mein Kondensor achr. Apl. 1,4, wobei die obere Linse abschraubbar ist, haben? Auf einer Linse erkenne ich zwei konzentrische Kreise, die der Blende entsprochen haben. Auf dem zweiten Glas ist nur der Aussenring vorhanden aber kein Zentrum.
Der Achr.Apl. Kondensor 1,4 ist üblicherweise mit den Phasenblenden Ph2, PH3 und der Dunkelfeldblende D ausgestattet, dazu noch die mechanische Iris, Stellung J.
Was du im Bild links siehst neben der Irisblende ist die Dunkelfeldblende in Form einer Zentralblende. Der Durchmesser beträgt 14mm.
Um nun den abgeblätterten Lack wieder zu ersetzen, kann man entweder schwarze Schnellhefterfolie in dem Durchmesser ausschneiden oder ausstanzen, wenn man passende Stanzwerkzeuge hat. Wenn du eine kleine Unimat hast (habe ich auch ;D ), kannst du auch dünne Kunststoffscheibchen damit abstechen. So habe ich in dem Fall die Phasenblende 3 repariert. Die Durchmesser der Phasenblenden müssen auf den zehntel Millimeter genau stimmen, um den Effekt des Phasenkontrastes zu erzielen. Mit Stanzeisen ist das schlecht möglich. Und so lassen sich auch entsprechende Scheibchen abstechen, falls der Außenteil der Phasenblende repariert werden muß. Diese Scheibchen können im Anschluß noch so dünn wie es geht runtergeschliffen werden.
Die Durchmesser für die Phasenringe kann ich dir noch durchgeben, falls von Interesse.
Viele Grüße
Bernd
Hallo Bernd,
Antworten so schnell zu erhalten, ich bin dir und dem ganzen Forum zu großem Dank verpflichtet!
Da ich zur Zeit noch keine Phasenkontrast-
optiken habe, ist wohl zuerst mal die Dunkelblende wichtig. Ich werde mich später noch mal zu den Phasenblenden bei dir melden. Die Irisblende habe ich auch und diese ausgebaut, entfettet und nach einiger Pröbelei auch wieder vollständig eingebaut, nun geht diese wieder ganz leicht.
Herzliche Grüße
Sebastian
Hallo Sebastian,
ZitatDa ich zur Zeit noch keine Phasenkontrast-
optiken habe, ist wohl zuerst mal die Dunkelblende wichtig. Ich werde mich später noch mal zu den Phasenblenden bei dir melden. Die Irisblende habe ich auch und diese ausgebaut, entfettet und nach einiger Pröbelei auch wieder vollständig eingebaut, nun geht diese wieder ganz leicht.
ich habe irgendwo im Technik-Forum die einzelnen Schritte beschrieben, wie die Irisblende demontiert und wieder zusammengebaut wird. Den Link-Verweis kann ich mir ja nun sparen, du hast es ja bereits selbst erledigt. ;D
Wichitig war das aber auf jeden Fall, denn wenn die Blende zu schwer geht, weil die Lamellen aneinander verklebt sind, können sie schnell beschädigt werden.
Ohne Phasenkontrast-Objektiven machen natürlich auch die Phasenblenden wenig Sinn. Aber wenn Bedarf aufkommt, darfst du dich gerne melden.
Viele Grüße
Bernd