Hallo Forum,
hier eine Präparation der "Rosen-Malve" (Malva alcea)
Geschnitten wurde der Stängel unterhalb der Blüte.
Wiki-Information (http://de.wikipedia.org/wiki/Rosen-Malve)
Ein Dank an Klaus Herrmann und Rolf-Dieter Müller für die nützlichen Ratschläge bei
meiner letzten Präparation. Ich habe versucht die Ratschläge jetzt zu befolgen.
Lieber Rolf-Dieter: ich habe nicht erwärmt, weil Klaus meint, es geht auch gut ohne.
Welchen Effekt bringt das Erwärmen?
Ich habe versucht die verschiedenen Zellschichten zu benennen und bitte um
Korrektur wenn was nicht stimmt.
Liebe Grüße
Jochen
- Frische Stängel in AFE gelegt 6 Tage.
Vor dem Schneiden in 70% Ethanol gelegt 1 Stunde
- Ein Stängel in Holundermark eingeklemmt und im HAGA-Handmikrotom
geschnitten. Beim Schnitt mit 70% Ethanol befeuchtet.
Schnitte in 70% Ethanol einlegen (Uhrglas)
- Drei Schnitte aus einer Serie mit Stereomikroskop ausgesucht.
- Die Schnitte in ein Uhrglas überführt, in dem die Färbung durchgeführt wird.
- Fixiermittel auswaschen in 50%-Ethanol 5 Minuten
30%-Ethanol 3 Minuten
3 mal mit Aqua purificata auswaschen je 1 Minute
- Färbung
2 Komponenten W3A Acriflavin/Acridinrot 4 Minuten
3 mal mit Aqua purificata auswaschen je 1 Minute
W3A Astrablau 2% 3 Minuten
3 mal mit Aqua purificata auswaschen je 1 Minute
- In Isopropanol entwässert
1. Stufe 10 Sekunden
2. Stufe 10 Sekunden
3. Stufe 3 Minuten
- Einschließen in Euparal und eine M10-Mutter auf das Deckglas gelegt.
(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures003/96858_14303791.jpg)
Foto aus unserem Vorgarten
Mikroskop: Müller BIOLAB
USB – Kamera: Bresser MikroCam 1,3MB
(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures003/96858_49584532.jpg)
Objektiv: Müller 4 / 0,1 planachromat DP54 02 B04PL#AxPa.jpg
(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures003/96858_19699911.jpg)
Objektiv: Müller 10 / 0,25 achromat DP54 03 B10AC#AxPa.jpg
1 Cuticula und Epidermis
2 Phellem
3 Rindenparenchym
4 Xylem
5 Protoxylem
6 Markparenchym
[/list]
Hallo Hans-Joachim,
Der einzige Fehler: 2 = Collenchym. Es handelt sich um einen sehr jungen Stengel, da gibt es noch kein Periderm (und wird es auch nicht geben ;).
Das Phloem hättest Du beschriften können; es liegt etws undeutlich jeweils über dem Xylem. Frage an die Experten (aus Bonn): warum ist das rot im Lignin so schwach?
Herzliche Grüße und weiterhin viel Spass und Erfolg,
Detlef
Lieber Detlef,
erst durch Eckhards Antwort
ZitatExperte bin ich nicht und aus Bonn komme ich auch nicht Acridinrot fehlt komplett
habe ich deinen Nebensatz gelesen!
Ich vermute AR war schon da, aber wurde komplett ausgezogen beim Entwässern. Und ich würde die Zeiten für AR/AF deutlich verlängern und die für AB sehr kurz wählen 10 bis 20 Sekunden!
Und nach der Färbung mit der AR/AF-Komponente nur kurz mit Wasser spülen oder gar nicht spülen
Hallo,
herzlichen Dank für Eure Hilfe.
Ich werde nocheinmal ein Präparat erstellen und die Ratschläge befolgen.
liebe Grüße
Jochen
@Detlef: ich heiße zwar Hans-Joachim, werde aber nur Jochen genannt.
Wenn meine Frau oder meine Mutter mich mit Hans-Joachim anreden ist irgendwas im Busch
Zitat von: hajowemo in Juli 06, 2012, 20:04:28 NACHMITTAGS
Wenn meine Frau oder meine Mutter mich mit Hans-Joachim anreden ist irgendwas im Busch
Völlig OT: Wenn ich "Michaela" genannt werde, geht es mir genauso ;)
Schön, dass Du Dich mit den pflanzlichen Geweben beschäftigst :)
Botanikfaszinierte Grüße
Mila
Hallo Forum,
hier der zweite Versuch der Färbung der Rosen-Malve.
Ich habe nach Euren Anregungen den Arbeitsablauf geändert.
Es hatte den gewünschten Erfolg, das Rot ist wieder da.
Der Schnitt ist meiner Meinung nach zu dick.
Herzlichen Dank für Eure Tipps
liebe Grüße
Jochen
- Frische Stängel in AFE gelegt 10 Tage.
- Ein Stängel in Holundermark eingeklemmt und im HAGA-Handmikrotom
geschnitten. Beim Schnitt mit 70% Ethanol befeuchtet.
- Schnitte in 70% Ethanol einlegen (Uhrglas) 10 Minuten
- Drei Schnitte aus einer Serie mit Stereomikroskop ausgesucht.
- Die Schnitte in ein Uhrglas überführt, in dem die Färbung durchgeführt wird.
- Fixiermittel auswaschen in 50%-Ethanol 5 Minuten
- 30%-Ethanol 3 Minuten
- 3 mal mit Aqua purificata auswaschen je 1 Minute
- Färbung
- 2 Komponenten W3A Acriflavin/Acridinrot 6 Minuten
- 2 mal mit Aqua purificata auswaschen je 30 Sekunden
- W3A Astrablau 2% 20 Sekunden
- 3 mal mit Aqua purificata auswaschen je 1 Minute
- In Isopropanol entwässert
- 1. Stufe 10 Sekunden
- 2. Stufe 10 Sekunden
- 3. Stufe 3 Minuten
- Einschließen in Euparal und eine M10-Mutter auf das Deckglas gelegt.
Mikroskop: Müller BIOLAB
USB – Kamera: Bresser MikroCam 1,3MB
(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures003/97086_53154844.jpg)
Objektiv: Müller 4 / 0,1 planachromat DP54c 02 B04PL#AxPa.jpg
(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures003/97086_31864982.jpg)
Objektiv: Müller 10 / 0,25 achromat DP54c 03 B10AC#AxPa.jpg
Hallo Jochen,
das nenn ich mal eine ordentliche Lernkurve! :D Jetzt sieht die Färbung schon eher so aus, wie Detlef und andere sie erwartet hätten. Es lag also nicht an falscher Farblösung, sondern an der richtigen Durchführung!
So furchtbar dick sieht der Schnitt aber nicht aus. Der hat vielleicht 50 µm
Hallo Klaus,
auf dem Haga-Handmikrotom ist dieser Schnitt bei drei Rastungen gemacht worden.
Das sollen dann ca. 75µm sein.
Mir gelingt im Moment kein Schnitt mit zwei (50µm) oder einer (25µm) Rastung.
Gibt es eine besondere Vorgehensweise für die Erstellung dieser dünnen Schnitte?
liebe Grüße
Jochen
Hallo Jochen,
diesen Artikel der Bonner kennst Du?
http://www.mikroskopie-bonn.de/bibliothek/botanische_mikrotechnik/index.html#a756
Das Rasierklingenmikrotom mit seinen Eigenheiten ist dort sehr instruktiv beschrieben.
Viele Grüße
Rainer
Hallo Rainer,
diese Dokumentation kenne ich.
Ich habe bis jetzt immer Rasierklingen (neue), mit der ich mich auch normalerweise rasiere, benutzt.
Bei einer Bestellung bei Thorns habe ich Rasierklingen geliefert bekommen die mit "Extra Dünn"
bezeichnet werden.
Vielleicht liegt es daran?
liebe Grüße
Jochen
Hallo Jochen,
ich bin nicht der Meinung, daß es an den extradünnen Rasierklingen liegt (die Bezeichnung klingt mir eher nach vollmundiger Werbung), denn die Führung der Rasierklingen im Rasierklingenmikrotom ist so, daß dei Klingen nicht sehr ausweichen kann. Vielleicht probierst Du aber sicherheitshalber mal die Rasierklingen aus der Drogerie, die erforderliche Investition hält sich ja im überschaubaren Rahmen.
Viele Grüße
Rainer
ps: Wie dick ist denn die Rasierklinge? Vielleicht gibts da doch Unterschiede.
Hallo Rainer,
ich habe keine Mikrometerschraube um die Dicke nachmessen zu können,
aber man fühlt deutlich den Unterschied zwischen den Klingen.
liebe Grüße
Jochen
Hallo,
ich kann mir nicht recht vorstellen, dass die Dicke der Rasierklinge irgend eine große Rolle spielt. Die Schärfe ist m. E. entscheidend und da habe ich mit Wilkinson Classic gute Erfahrung gemacht.
Detlef
Hallo in die Runde,
die Stärke einer "normalen" Rasierklinge beträgt 0,3mm und wurde früher anstelle einer Fühlerlehre von den alten Motorradfahrern zum Ventile-Einstellen genutzt. (völlig OT)
Gruß
Wolfgang
Hallo Forum,
ich habe inzwischen Schnitte mit den Rasierklingen "Rotbart extra dünn" von Thorns gemacht.
Es sind mir Schnitte von 50µm (2 Rastungen am HAGA-Handmikrotom) jetzt gelungen.
Ob es an der Dicke oder der Schärfe der Rasierklingen liegt kann ich nicht sagen.
Aber ich bin zufrieden mit dem Ergebnis.
liebe Grüße
Jochen
Liebe Freunde,
schön, dass sich Jochen nun auch im Pflanzenschnippeln übt und dass die Beschreibungen auf der MKB-Webseite da eine Unterstützung sind!
Das Haga-Mikrotom hat vor gut 30 Jahren meine erste Mikroskopiker Karriere recht abrupt beendet - ich habe mir das Geld dafür sauer zusammen gespart und dann waren die Ergebnisse alles andere als zufriedenstellend. Ich habe immer gedacht, dass es hauptsächlich an mangelnder Fingerfertigkeit und Geduld meinerseits gelegen hat, bis mir Rolf-Dieter Müllers Arbeit gezeigt hat, dass das Mikrotom an sich erst durch den einen oder anderen Kniff wirklich nutzbar wird.
Zum fehlenden Rot beim Malvenspross, auf das Detlef hingewiesen hat: ich denke, dass auch dies auf den jungen Stängel zurück zu führen ist. Im Xylem sind lediglich die Versteifungen der Tracheen bereits verholzt, das restliche Gewebe nimmt mangels Lignin noch keine rote Farbe an. Zur Färbedauer und der (unfreiwilligen?) Differenzierung wurde ja von den Kollegen schon geschrieben.
Allen herzliche Grüße
Jörg