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Foren => Mikrofoto-Forum => Thema gestartet von: rheinweib in Juli 06, 2012, 20:46:33 NACHMITTAGS

Titel: ein leicht staubiges Fliegenfüsschen
Beitrag von: rheinweib in Juli 06, 2012, 20:46:33 NACHMITTAGS
Hallo zusammen,

ich habe mal ein Fliegenfüsschen gestackt  :)
sieht bizarr aus.......und war schwieriger, als erwartet.


(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures003/97001_64604114.jpg)


Gruss
Heike
Titel: Re: ein leicht staubiges Fliegenfüsschen
Beitrag von: Mila in Juli 06, 2012, 20:53:03 NACHMITTAGS
Toll!

LG Mila
Titel: Re: ein leicht staubiges Fliegenfüsschen
Beitrag von: rheinweib in Juli 06, 2012, 20:55:17 NACHMITTAGS
es trägt das neueste Sommerschläppchen von Zalando  ;D
Titel: Re: ein leicht staubiges Fliegenfüsschen
Beitrag von: Mila in Juli 06, 2012, 20:56:15 NACHMITTAGS
Himmel, ich hör' das Flieglein schon kreischen :D ;D
Titel: Re: ein leicht staubiges Fliegenfüsschen
Beitrag von: Klaus Herrmann in Juli 06, 2012, 20:56:57 NACHMITTAGS
Hallo Heike,

toll - auch wenn dich das nicht direkt weiter bringt!  ;)

Dass du bei den fizzeligen Haaren keine Artefakte in Form von Doppelbildern /Schatten rein bringst finde ich besonders bemerkenswert!

Wenn jetzt noch ein Insektenkundiger (Jürgen?) die Mechanik des Fliegenbeins erklärt, dann bleibt bei mir kein Wunsch mehr offen.
Titel: Re: ein leicht staubiges Fliegenfüsschen
Beitrag von: rheinweib in Juli 06, 2012, 20:59:14 NACHMITTAGS
Zitat von: Klaus Herrmann in Juli 06, 2012, 20:56:57 NACHMITTAGS
toll - auch wenn dich das nicht direkt weiter bringt!  ;)

dooooch, ich hab heute soviel Müll produziert, das hat mich schon weitergebracht. Ich weiss jetzt schon, was technisch hier geht, und was nicht.

Zitat von: Klaus Herrmann in Juli 06, 2012, 20:56:57 NACHMITTAGS
Dass du bei den fizzeligen Haaren keine Artefakte in Form von Doppelbildern /Schatten rein bringst finde ich besonders bemerkenswert!

das meinte ich ja mit "das war schwieriger, als ich dachte", habs freigestellt und sehr gründlich bearbeitet.

Gruss
Heike
Titel: Re: ein leicht staubiges Fliegenfüsschen
Beitrag von: Klaus Herrmann in Juli 06, 2012, 21:07:13 NACHMITTAGS
Zitatdooooch, ich hab heute soviel Müll produziert, das hat mich schon weitergebracht.

Ich meinte damit mein kurzes Lob, das vielleicht runter geht wie Olivenöl, aber eben wenig neue Anstöße gibt! ;)
Titel: Re: ein leicht staubiges Fliegenfüsschen
Beitrag von: rheinweib in Juli 06, 2012, 21:28:27 NACHMITTAGS
es muss ja auch nicht dauernd gelobhudelt werden........

ich hab heute alles ausprobiert, was ich an Equipment habe, also neben dem Lomo noch 2 Okulare,
aber da hab ich erhebliche Probleme mit, ich mache da was falsch.
Problem ist auch der Kameraadapter, meiner passt in den Tubus, aber da passt kein Okular rein (gleicher Durchmesser, kann ja nicht)
Dann habe ich einen Fototubus geschenkt bekommen, da passen Okulare rein, aber der Adapter passt nicht ans Lomo (gleicher Durchmesser, kann auch nicht)
Probleme über Probleme und außerdem hab ich ein 10x und ein 20x Okular und die Vergrößerung, die da entsteht.....das ist mir viel zu viel.

Gruss
Heike
Titel: Re: ein leicht staubiges Fliegenfüsschen
Beitrag von: Jürgen H. in Juli 06, 2012, 21:49:42 NACHMITTAGS
ZitatWenn jetzt noch ein Insektenkundiger (Jürgen?) die Mechanik des Fliegenbeins erklärt, dann bleibt bei mir kein Wunsch mehr offen.

Lieber Klaus,

ich habe noch nie ein Fliegenbein histologisch untersucht. Heikes Foto ist eine schöne Anregung.

Ich schließe aber einmal von anderen Dipteren: Zu sehen sind die letzten Glieder des Fliegenbeins, die Tarsen oder Tarsalglieder. Sie bestehen aus chitinösen Röhren, die vermutlich auch bei der Fliege monocondyl, d.h. nur jeweils an einer Stelle zwischen den Röhren mit einer Art Gelenk verbunden sind. Im übrigen besteht zwischen den Röhren nur eine weichhäutige Verbindung. Ich vermute, dass auch bei musca, wie bei den Mücken nur eine einzige Adduktorensehne durch die Tarsen läuft, mit der das "Schühchen" im Bild von Heike nach unten gezogen würde. Die Rückstellung erfolgt dann durch die natürliche Spannung in den Tarsen, ein Abduktor wird deshalb nicht benötigt. Der Zugmuskel für die Adduktorensehne dürfte sich in der Tibia, also oberhalb der fünf Tarsenglieder befinden. Regelmäßig befinden sich am Ende des Beines auch Klauen, die mit der Adduktorensehne gleichfalls angezogen wird. Die vermisse ich hier. Das "Schühchen" kommt bei den Dipteren in verschiedenster Gestalt vor: Manchmal als paarige, oftmals haarige Haftorgane, die dann Pulvillen genannt werden, oder als unpaares Haftorgan, wie anscheinend hier?, das dann Ariolum heißt und regelmäßig unbehaart ist, aber elektronenmikroskopisch feinste Riefelungen aufweist, die die Oberfläche vergrößern und eine bessere Haftung z.B. kopfüber auf Glas ermöglichen. Zudem wird bei musca ein feiner Feuchtigkeitsfilm abgesondert, der die Haftorgane durch Adhäsion noch besser haften lässt.

Interessant ist schließlich auch, dass musca an den Tarsen Geschmackssensillen besitzt. Läuft die Fliege über einen zuckrigen Untergrund, fährt daher automatisch der Rüssel aus...

Schöne Grüße

Jürgen
Titel: Re: ein leicht staubiges Fliegenfüsschen
Beitrag von: beamish in Juli 06, 2012, 21:58:06 NACHMITTAGS
Zitat von: rheinweib in Juli 06, 2012, 21:28:27 NACHMITTAGS
außerdem hab ich ein 10x und ein 20x Okular und die Vergrößerung, die da entsteht.....das ist mir viel zu viel.

Ich hätte höchstens ein K 7x (ob Lomo, weiß ich nicht, kannst aber probieren), wäre aber dann vielleicht auch schon zuviel...?

Grüße

Martin
Titel: Re: ein leicht staubiges Fliegenfüsschen
Beitrag von: rheinweib in Juli 06, 2012, 22:13:58 NACHMITTAGS
Hallo Martin, das K 7x hab ich auch, das lange Ding.....hatte mich vertan, das genannte 10er ist das K 7x, sorry.

@Jürgen,
Vielen Dank dafür, sehr interessant, obwohl ich nicht wirklich alles verstanden habe, aber wie unglaublich komplex sowas gebaut ist,
Mutter Natur versteht ihren Job

GRuss
Heike
Titel: Re: ein leicht staubiges Fliegenfüsschen
Beitrag von: beamish in Juli 06, 2012, 22:39:04 NACHMITTAGS
Zitat von: rheinweib in Juli 06, 2012, 22:13:58 NACHMITTAGS
Hallo Martin, das K 7x hab ich auch, das lange Ding....

genau, das lange Ding...
Seltsam, daß Wolfgang sich nicht meldet. Der sollte doch den Lomo-Durchblick haben... ;-)

Grüße

Martin

PS: und das Fliegenbein ist natürlich Klasse! Gibt es eigentlich photoshopmäßig einen Trick, da noch einen Schatten drunterzufuschen? Das gäbe dem Bild vielleicht noch mehr Tiefe.
Titel: Re: ein leicht staubiges Fliegenfüsschen
Beitrag von: rheinweib in Juli 06, 2012, 23:13:18 NACHMITTAGS
Zitat von: beamish in Juli 06, 2012, 22:39:04 NACHMITTAGS
PS: und das Fliegenbein ist natürlich Klasse! Gibt es eigentlich photoshopmäßig einen Trick, da noch einen Schatten drunterzufuschen? Das gäbe dem Bild vielleicht noch mehr Tiefe.

muss ich mal versuchen, vielleicht ist es am einfachsten, mit gaaaanz viel Gefühl und wenig Deckkraft mitm Pinsel? Oder über Ebenen - neee, dat gibt nix -
ich guck ma....... ;D

Gruss
Heike

Titel: Re: ein leicht staubiges Fliegenfüsschen
Beitrag von: Lothar Gutjahr in Juli 06, 2012, 23:43:25 NACHMITTAGS
Hallo Heike,

wieder ganz toll geworden, das Fliegenbein; Apropo-Pöchen Schatten, ich habe vor Kurzem (90.er Jahre) auf einer Fotomontage Schatten in einer Gartenlandschaft benötigt. Da habe ich einfach mit dem Lasso die Kontur gezeichnet und ausgewählt um sie dann ganz schnöde mit der Helligkeit etwas abzudunkeln. Das funktioniert prima, da ja auch die Farben erhalten bleiben. Probiers mal. Gegebenenfalls mit dem Abwedler den Rand etwas aufhellen.


@hallo Jürgen,

wie es aussieht hat diese Fliege recht kurze Klauen. Man sieht die schon auf dem Bild. Die vordere verdeckt die hintere etwas.

Gruß Lothar
Titel: Re: ein leicht staubiges Fliegenfüsschen
Beitrag von: Bastian in Juli 07, 2012, 09:26:58 VORMITTAG
Heike,
zunächst mal Gratulation für deine tollen Stackingaufnahmen. Ich bin jedesmal ganz baff.-

Für den Schatten gibts doch bei PS eine fertige Funktion (spätestens ab PS 5). Aus um das Fliegenbein -> drop shadow -> Einstellungen vornehmen (Abstand zum HG, Weiche/harte Kanten, Richtung) -> feddisch.

Oder:
Auswahl erstellen, kopieren in andere Ebene, Auswahl - Rand - Feathertool (hatte immer die englische Version deswegen kenne ich die deutschen Befehle nicht) - Dunkel füllen - Größe nach Belieben transformieren - Positionieren - feddisch

Grüße,
Bastian
Titel: Re: ein leicht staubiges Fliegenfüsschen
Beitrag von: HDD in Juli 07, 2012, 14:04:03 NACHMITTAGS
Liebe Heike

Das hast Du super hinbekommen. Der dezente Hintergrund hat was.
Wenn DU Probleme mit irgend einem Adapter hast, melde Dich mal per PN.

Herzliche Grüße

Horst-Dieter
Titel: Re: ein leicht staubiges Fliegenfüsschen
Beitrag von: Klaus Herrmann in Juli 07, 2012, 16:16:56 NACHMITTAGS
Lieber Jürgen
vielen Dank, dass du den Ball aufgenommen hast!

Mit Heike verbindet mich eines:

ZitatVielen Dank dafür, sehr interessant, obwohl ich nicht wirklich alles verstanden habe
:-[

Aber du hast es dennoch verstanden die Fachbegriffe zu erläutern, so dass ich die Funktion nun doch besser verstehe. Besonders sinnvoll finde ich die Geschmackspapillen auf den "Fußsohlen". Die Fliege hat ja die Chance bei einer "Scheißstrecke" einfach abzuheben! :D
Titel: Re: ein leicht staubiges Fliegenfüsschen
Beitrag von: Jürgen H. in Juli 07, 2012, 23:26:46 NACHMITTAGS
ZitatMit Heike verbindet mich eines:

Zitat
Vielen Dank dafür, sehr interessant, obwohl ich nicht wirklich alles verstanden habe.


Ich hab ja selber noch nichts wirklich verstanden liebe Heike und lieber Klaus. Die funktionellen Zusammenhänge bei den Tarsen stehen noch auf meiner Bearbeitungsliste und ich warte noch darauf, dass mir ein paar Präparate gut gelingen....Anderes hat allerdings im Moment noch Vorrang....

Aber in der Vergangenheit hatte ich schon einmal folgende Photos eines Mückenbeins geschossen, wobei die Verhältnisse bei musca ganz ähnlich sein dürften.

(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures003/97121_37784329.jpg)

(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures003/97121_5653620.jpg)

Dabei sind

U = die paarigen Ungues (Krallen)
A = das weichhäutige Ariolum, ein Haftlappen, mit dem die Mücke an der Fensterscheibe "kleben" bleiben kann
S = die Sehne, mit der die Ungues angezogen werden; der Zugmuskel liegt körperwärts oberhalb der Tarsen in der Tibia ("Unterschenkel")
Aux = chitinöse Hilfsgebilde (Auxilia), ebenfalls paarig, eng an den Krallen anliegend
V = offenbar eine Verstärkung unterhalb des weichhäutigen Haftlappens als Verbindung zur S = Sehne

Bild 1 zeigt die Situation mit eingezogener Kralle. Die Sehne hat die Krallen gekrümmt, die Auxilia sind an das Bein angezogen, das Ariolum ist offenbar teilweise im Bein verschwunden.

Bild 2 zeigt dann die Situation mit gestreckter Kralle und ausgefahrenem Ariolum.

Ein Zug an der Sehne bewirkt die Situation in Bild 1 . Wie es zum Ausfahren der Kralle hingegen kommt, ist hingegen nach den Bildern offen. Denkbar wäre, dass dies durch  antagonistischen Innendruck in der Röhre des letzten Tarsalgliedes geschieht. Krallen Ariolum und Auxilia würden nach dieser Hypothes also stets nach außen gepresst. Möglicherweise fährt das Ariolum aber auch einfach aus, und die Krallen biegen sich zurück, wenn die Mücke ihr Bein auf die Unterlage drückt.

Das Loslösen des Ariolums von der Unterlage geschieht in jedem Fall wohl so, dass die Mücke die Krallen anzieht und damit auch das Ariolum von der Unterlage abzieht.

Aber wie gesagt: Das ist alles bisher nur meine nicht näher geprüfte Vorstellung von der Funktionsweise.

Schöne Grüße

J.
Titel: Re: ein leicht staubiges Fliegenfüsschen
Beitrag von: Jürgen H. in Juli 07, 2012, 23:31:54 NACHMITTAGS
ZitatDie Fliege hat ja die Chance bei einer "Scheißstrecke" einfach abzuheben!

Als Fliege? Die bleibt da länger sitzen, denk ich mir.... :-)

Aber das Züngelchen an den Fußsohlen zu haben hat schon was, oder?
Titel: Re: ein leicht staubiges Fliegenfüsschen
Beitrag von: rheinweib in Juli 08, 2012, 02:07:04 VORMITTAG
´N Züngelchen an den Fusssohlen.....
Unglaublich, Mutter Natur´s Bastelstube ist voll mit Überaschungen.

Ich versuche morgen/nee, ist ja schon heute, also heute - später dann mal, das Füsschen von unten zu fotografieren,
bin neugierig geworden.

Gruss Heike