Hallo zusammen,
in der Hoffnung, das Problem der Luftblasen unter dem Deckglas für alle Zeiten zu lösen, habe ich mir eine kleine Unterdruckkammer gebaut. Dort erreiche ich etwa 3% des Normaldrucks.
Das erste Ausprobieren war eher eine Enttäuschung:
vorher kaum sichtbare, mikrofeine Bläschen vergrößern sich auf mehrere Millimeter und wandern nicht nach außen.
Nun wurde dieses Verfahren hier im Forum aber schon diskutiert (z.B. Lebensmitteldosen).
Mein Einbettmedium ist Solakryl BT55 + 30% Toluen.
Wie sind Eure Erfahrungen und was mache ich falsch ?
LG
Alfred
Guten Morgen Alfred,
ich mache ja nun keine Dünnschliffe, sondern Anschliffe mit Epoxy-Harz könnte mir aber vorstellen, dass wenn es um "Blasenfreiheit" geht, ähnliche Prozesse ablaufen. Du solltest nicht im Vakuum aushärten lassen, sondern nur zum Entlüften evakuieren. Das Aushärten unter Vakuum führt zu sehr vielen Luftblasen. Weiter hat es sich bei mir hin und wieder gelohnt den Ansatz zu Entlüften, da ja beim Anrühren viel Luft in das Einbettmedium gerät.
In der Hoffnung dass Dir das ein wenig weiter hilft,
Bastian
Hallo Bastian,
ja, das klingt logisch.
Danke
Alfred
P.S. : ich meinte natürlich "Eindecken" statt Einbetten
Hallo Alfred,
mit Vakuum lassen sich nur Medien entgasen deren Dampfdruck bei der gegebenen Temperatur kleiner als das Vakuum ist. Ansonsten
verdampfen diese und bilden daher neue Blasen. Das gilt natürlich für alle Bestandteile also auch für die enthaltenen Lösemittel (in deinem Falle Toluen).
Aber selbst wenn die oben genannte Vorraussetzung stimmt bekommt man die Luftblasen in zähen Medien aus Spalten (wie z.B. unter dem Deckglas schlecht heraus).
Beim blasenfreien Einbetten in geeignete Medien entgast man daher zuerst die Medien und bettet dann unter Vakuum ein.
Und selbst dann wundert man sich bei komplizierten Geometrien wie z.B. Mikroelektronischen Schaltungen wo beim Eintauchen unter Vakuum
nicht noch überall neue Blasen entstehen.
Versuch einmal nur das Einbettmedium zu entgasen, wenn du das schaffst ohne dass es ewig lange immer weiter schäumt und Ruhe einkehrt, dann lege das Deckglas unter Normaldruck so auf
dass keine Luftblasen eingeschlossen werden.
Viel Glück
Wilfried
Lieber Wilfried,
deckungsgleiche Erfahrungen bei mir.
Zum Entgasen noch ein kleiner Tip. Das zu entgasende Medium umschütten und zwar so langsam, daß ein dünner Faden entsteht. An dem platzen dann selbst kleine Bläschen. Das habe ich auch bei feinen Formen die mit Silikon gegossen wurden so mit gutem Erfolg praktiziert. Ob das mit etwas Übung auch mit den winzigen Mengen direkt auf den OT funktioniert muß man ausprobieren. Üben läßt sich das schon beim Frühstück mit Honig, grins.
Schönes Wochenende
Lothar