Mikro-Forum

Foren => Mikroskopie-Forum => Thema gestartet von: Eckhard F. H. in August 25, 2012, 09:43:27 VORMITTAG

Titel: Zeilenkamera
Beitrag von: Eckhard F. H. in August 25, 2012, 09:43:27 VORMITTAG
Hallo Gemeinde,
Preise von Zeilenkameras haben inzwischen das Amateurniveau erreicht. Hat jemand Erfahrung bezüglich ihrer Verwendung als  Mikrokamera gemacht?
Gruß - EFH
Titel: Re: Zeilenkamera
Beitrag von: Herne in August 25, 2012, 23:24:47 NACHMITTAGS
Hallo EFH,
Frage eines Unwissenden : Was ist eine Zeilenkamera?  ???
Tastet die wie ein REM das Objekt sequenziell ab?

Ahnungslose, aber freundliche Grüße
Herbert
Titel: Re: Zeilenkamera
Beitrag von: Lothar Gutjahr in August 26, 2012, 00:07:17 VORMITTAG
Hallo Herbert,

dieser Typ Kamera besitzt anstatt eines flächigen Sensors nur eine einzige Zeile an Sensorelementen ( Pixeln) . Dafür aber üblicherweise 4 bis 5 mal so viel in der Breite als bei einem flächigen Sensor. Vorteil also eine weit höhere Auflösung . Nachteil: das Objekt muß am Objektiv mit gleichmäßiger Geschwindigkeit vorbeigeführt werden um die Zeilen eines Bildes zu erhalten. Von daher sind diese Art Kameras für Automatisierungsaufgaben an Produktionslinien prädestiniert. Als statische Kamera müßte diese einen internen Bewegungsmechanismus haben und dann nennt man das einen Flachbettscanner. Scheint also noch nicht in unser Beuteschema zu passen. Vielleicht mit einem Polygonspiegelrad und aufwendiger Auswerteelektronik mal denkbar ?

Idea: mit einer Okularprojektion auf einen alten kleinen Flachbettscanner projezieren ? (Habe meinen leider schon entsorgt ) Den Trichter des Polaroidaufsatzes samt Optik als Basis ? In der Astrofotografie meine ich schon von solchen Experimenten gelesen zu haben.

Gruß Lothar
Titel: Re: Zeilenkamera
Beitrag von: Herne in August 26, 2012, 08:45:18 VORMITTAG
Hallo Lothar,
danke für die Erläuterung. Die ersten Digitalkameras ( Scan-Backs von Rollei) funktionierten vor mehr als zwanzig Jahren bereits nach diesem Prinzip. Damals für´n Amateur unerschwinglich (>100 000 DM!) findet man sie heute gelegentlich in den Kramkisten auf Fotobörsen.
Den Nachteil, nur statische Motive erfassen zu können, hat die ganze Stackerei auch.  ;)

m.f.G.
Herbert

Titel: Re: Zeilenkamera
Beitrag von: Johannes Kropiunig in August 26, 2012, 09:27:46 VORMITTAG
Hallo,

aber wozu noch mehr Pixeln ?
Ich dachte, das selbst die billigen Konsumkameras, am Mikroskop, mit ihren, oft mehr als 12 Megapixeln schon überdimensioniert wären.
Das sogar mit Hd-Videofunktion, wie bei der Rollei Compactline 203, und das bei relativ einfacher Adaptionmöglichkeit, wie uns Wilfried48 hier gezeigt hat.
http://www.mikroskopie-forum.de/index.php?topic=9804.0

Wo läge da noch der Vorteil, der für eine Zeilenkamera sprechen würde, oder übersehe ich was ?

Viele Grüße,
Johannes
Titel: Re: Zeilenkamera
Beitrag von: Eckhard F. H. in August 26, 2012, 21:57:23 NACHMITTAGS
ZitatWo läge da noch der Vorteil, der für eine Zeilenkamera sprechen würde...
Hallo Johannes,
diese Frage stelle ich mir auch.
ZitatVorteil also eine weit höhere Auflösung.
Wieso aber?
ZitatNachteil: das Objekt muß am Objektiv mit gleichmäßiger Geschwindigkeit vorbeigeführt werden um die Zeilen eines Bildes zu erhalten.
Die Aussage ist leicht unscharf. Eine Zeile wird ohne irgendwelche Bewegung abgetastet. Um eine weitere abzutasten, muß zwischen Objekt und Chip lediglich eine Relativverschiebung rechtwinklig zur Zeile erfolgt sein. Die muß nicht das Objektiv erbringen, sie kann auch die Kamera vornehmen. Heute ist solch kleiner Schritt kein Problem.

Gruß - EFH