Liebe Pflanzenfreunde,
zur Gattung Juglans gehören 21 Arten, deren Verbreitung von SO-Europa über Klein-, Vorder- und Mittelasien bis China und Japan sowie von Nord- bis Südamerika reicht.
,,iuglans" lat. Für Walnuss oder Nussbaum, beruhend auf ,,lovis glans" = Jupiter Frucht; Walnuss geht zurück auf Welsch Nuss, d. h. fremd (welsch = fremdländisch, romanisch) Nuss, da sie über Italien nach Deutschland gelangt.
Dieser Baum erreicht eine Höhe von bis zu 30 Meter. Die Butternuss bekommt 30 bis 50 cm lange gefiederte Blätter, die beim Zerreiben aromatisch duften. Die 11 bis 17 Blättchen sind fast stiellos und beiderseits behaart. Die Blattstiele und die Jungtriebe sind drüsig behaart und sehr klebrig.
Die frische innere Rinde von Ästen, Stämmen und Wurzeln wird homöopathisch wie ,,Juglans" aus der Echten Walnuss genutzt.
Anwendung bei: Hauterkrankungen mit Leberleiden, Kopfschmerzen. Die Drogen sind. Juglon, Tannine und äther. Öl. Die innere Rinde der Wurzel dieser Pflanze gebrauchen die nordamerikanischen Indianer als Purgiermittel (Abführmittel).
Systematik:
Ordnung: Buchenartige (Fagales)
Familie: Walnussgewächse (Juglandaceae)
Gattung: Walnüsse (Juglans)
Art: Butternuss
Wissenschaftlicher Name: Juglans cinerea
Volkstümliche Bezeichnung: Graue Walnuss, Graunuss, Weiße Walnuss oder Zitronennuss
Englischer Name: White walnut
Bild 01 Tafel im WeltWald, Bad Grund im Harz.
(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures003/105701_54195449.jpg)
Bild 02 Schnittstelle, Blattgrund, Juglans cinerea
(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures003/105701_7420926.jpg)
Blattbasis mit klebrigen Haaren besetzt.
Junger Spross Blattgrund, Querschnitt, 30 µm
Bild 03 Übersicht, ungefärbte Schnitte, Juglans cinerea
(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures003/105701_35822529.jpg)
Bild 04 Vergrößerung, ungefärbte Schnitte, Juglans cinerea
(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures003/105701_59437580.jpg)
Arbeitsanleitung:
Original Färberezept siehe Seite von Herrn Armin Eisner http://www.aeisner.de/
W-3A-Färbung nach Wacker (Acridinrot-Acriflavin-Astrablau) modifiziert
Arbeitsablauf :
Vorbehandlung mit Klorix – Bleichmittel (1 Teil Klorix + 9 Teile Wasser)
1. Schnitte liegen in 30 % Ethanol.
2. Aqua dest. 3x wechseln je 1 Minute.
3. Vorfärbung Acridinrotlösung 8 Min.
4. 1x auswaschen mit Aqua dest. .
5. Acriflavinlösung (differenzieren bis gerade keine Farbwolken mehr abgehen - Lupenkontrolle) ca. 12 Sekunden !!!.
6. 2 x auswaschen mit Aqua dest..
7. Nachfärbung Astrablaulösung 2 Minute.
Bei der Nachfärbung mit Astrablau eine Mischung aus Astrablau und Acriflavin im Verhältnis 4 : 1 verwendet (blau + gelb = grün).
8. Auswaschen mit Aqua dest. bis keine Farbstoffreste auf dem Objektträger verbleiben.
9. Entwässern mit 2x gewechseltem Isopropylalkohol ( 99,9 % ).
10. Als letzte Stufe vor dem Eindecken Xylol einsetzen.
11. Einschluss in Entellan.
Ergebnis :
Zellwände blaugrün bis grün, verholzte Zellwände leuchtend rot, Zellwände der äußeren Hypodermis orangerot, Cuticula gelb, Zellwände der innenliegenden Hypodermis tiefrot.
Fotos: Nikon D5000, die Übersichtsaufnahmen wurde mit ,,MagniFlash" erstellt.
Bild 05 Übersicht, Blattgrund, Juglans cinerea
(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures003/105701_21021712.jpg)
Blattbasis noch nicht verholzt, hier fehlen fast alle roten Farbanteile.
Bild 06 Vergrößerung aus der Übersicht, Juglans cinerea
(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures003/105701_56583845.jpg)
Strahlzellen, sie setzen sich durch das Kambium in's Phloem fort. Strahlzellen können auch die Funktion von Xylem-Parenchym haben, wenn sie an eine Trachee angrenzen. Das ist unmittelbar unter der Pfeilspitze so der Fall.
Bild 07 drüsig behaart und sehr klebrig, Juglans cinerea
(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures003/105701_38236301.jpg)
Bild 08 Haare, Polarisation, Juglans cinerea
(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures003/105701_24184497.jpg)
Bild 09 AF – Fluoreszenzaufnahme, Blattgrund, Juglans cinerea
(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures003/105701_52040289.jpg)
Fluoreszenzaufnahmen mit Anregungswellenlänge RoyalBlue mit 455 nm, 3 Watt LED, Sperrfilter LP 519 IF.
Bild 10 AF – Fluoreszenzaufnahme, Blattgrund, Juglans cinerea
(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures003/105701_53277079.jpg)
Blattstiel, Querschnitt, 30 µm
Bild 11 Blattstiel im Probenhalter, Juglans cinerea
(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures003/105701_36876595.jpg)
Ein Teil des Blattes ist nicht sichtbar in der Halterung mit eingespannt.
Bild 12 Übersicht, Juglans cinerea
(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures003/105701_35545407.jpg)
Die Übersichtsaufnahme wurde mit ,,MagniFlash" erstellt.
Bild 13 Blattstiel, Vergrößerung aus der Übersicht mit Beschriftung, Juglans cinerea
(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures003/105701_48075564.jpg)
CU = Cuticula, EP = Epidermis, KOL = Kolenchym, H = Haar, RP = Rindenparenchym, SK = Sklerenchym, PH = Phloem, XY = Xylem, T = Trachee, K = Kambium, MP = Markparenchym
Bild 14 Vergrößerung, Juglans cinerea
(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures003/105701_24941074.jpg)
Bild 15 AF – Fluoreszenzaufnahme, Blattstiel, Juglans cinerea
(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures003/105701_15951091.jpg)
Fluoreszenzaufnahmen mit Anregungswellenlänge RoyalBlue mit 455 nm, 3 Watt LED, Sperrfilter LP 519 IF.
Bild 16 AF – Fluoreszenzaufnahme, Blattstiel, Juglans cinerea
(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures003/105701_50014967.jpg)
Fluoreszenzaufnahmen mit Anregungswellenlänge RoyalBlue mit 455 nm, 3 Watt LED, Sperrfilter LP 519 IF.
Quellen:
Das neue Handbuch der Heilpflanzen, ISBN 978-3-440-12932-6
Taschenbuch der Gehölze, ISBN 978-3-494-01448-7
Kosmos Baumführer Europa, ISBN 978-3-440-11741-5
Mit freundlichem Gruß
Hans-Jürgen
Hans-Jürgen,
Tolle Arbeit! Meine frage geht zum Entellan. Vor ungefähr Neun Jahre her habe ich meine ersten Präparaten auch eingedeckt in Entellen aber die sind jetzt Total Verblasst und nur noch geeignet für den Mülleimer. Hast du auch Präparaten die so lange mit Entellan eingedeckt sind und wie verhalten die sich?
Um meine Schnitte weg zu werfen war für mich kein Problem weil es eigentlich mehr Scheiben wie Schnitten waren aber das zur Seite!
Grüße Ronald
Hallo Ronald,
danke. 2008 habe ich Entellan zuerst eingesetzt und ich bin zufrieden. Die Farben sind noch unverändert.
Ich hoffe, es bleibt auch so.
Mit freundlichem Gruß
Hans-Jürgen
Hans-Jürgen,
Natürlich hoffe ich auch das es so bleibt. Vielleicht wäre in einigen Jahren ein Erfahrungsbericht eine gute Idee!
Von mehrere Brunnen vernahm ich damals das Depex absolut Sauerfrei sein sollte und damit (fast) keine verblassung auftreten wird.. Eine Voraussetzung ist wohl das die letzte stufe Xylol sein muss aber das machst du ja auch schon lese ich.
Darum bin ich Gans umgerüstet nach Depex und bin auch sehr zufrieden damit.
Grüße Ronald
Guten Morgen Ronald,
das Einschlußmittel Depex ist mir nicht bekannt.
Mit Euparal habe ich keine guten Erfahrungen gemacht - Blasenbildung, die jedoch nach einer Nacht auf der Wärmebank (42 Grad) wieder verschwinden.
Ich setze jetzt gerne mal das Schnelleinschlußmittel Histofluid (für histologische-mikroskopische Technik) von der Firma Mariienfeld ein.
Mit freundlichem Gruß in die Niederlande
Hans-Jürgen
Lieber Hans-Jürgen,
Dein Schema zeigt leider eindeutig, dass Du nicht Spross, sondern die Blattbasis geschnitten hast. Das konnte ich an den Fotos, die Du mir gestern schicktest, nicht erkennen. Das mindert aber die Qualität Deiner Ausführungen in keiner Weise.
Herzliche Grüße
Detlef
Hallo Hans-Jürgen
Interessante Schnitte und schön gefärbt
Herzlichen Gruss
Jan
Lieber Detlef,
danke für Deinen Hinweis zum Blattgrund.
"Als Blattbasis wird das Ende mit dem Stiel bezeichnet, bzw. dasjenige, das am Stängel sitzt".
Ich habe meinen Beitrag geändert.
Mit freundlichem Gruß
Hans-Jürgen
@ Jan,
danke für Dein Lob. Ich freue mich immer, wenn ich etwas von Dir höre.
Herzliche Grüße
Hans-Jürgen
Zitatdas Einschlußmittel Depex ist mir nicht bekannt
Depex (auch als D.P.X. im Handel) ist ein sehr gutes Einschlussmittel, Hans-Jürgen ! Es ist insbesonders sehr arm an Eigenfluoreszenz und somit sehr gut geeignet wenn Du schöne leuchtende Fluoreszenz mit nabezu schwarzem Hintergrund auch in Deinen Dauerpräparaten geniessen möchtest !
Herzliche Grüsse
Holger
Hallo zusammen,
ZitatDePeX
Mounting medium for histology. Refractive index 1.52 - 1.53. Neutral solution of polystyrene and plasticizers in xylene.
Depex ist Polystyrol gelöst in Xylol mit Plastisierungsmittel, damit es nicht so spröde ist. Das können Pthalsäureester sein, die einfachen Vertreter davon sind heute verboten für den Einsatz in Plastikfolien. Ist aber bei den Minimengen sicher nicht relevant!
Hallo Holger, hallo Klaus,
danke für Eure Informationen zum Einschlussmittel Depex.
Wenn ich eine Bezugsquelle gefunden habe, werde ich es gerne testen.
Mit freundlichem Gruß
Hans-Jürgen
Guten Morgen, verehrte Einschlußharzundbalsamfreunde!
Über hierzulande gängige Einschlußmittel und ihre Eigenschaften kann man sich überschlägig hier informieren:
http://www.klaus-henkel.de/balsame.html
Balsamische Grüße!
KH
Lieber Hans-Jürgen,
danke für den schönen und informativen Beitrag!
Herzliche Grüße
Jörg
Guten Tag Herr Henkel,
danke für den Link.
Lieber Jörg,
auch Dir sage ich Danke für Dein Feedback.
Mit freundlichem Gruß
Hans-Jürgen
Hallo Hans-Jürgen
Ich sehe gerade, ich habe mich für diesen Beitrag noch nicht bedankt. Da ich ihn schon ein paar Mal gelesen/betrachtet habe ist es an der Zeit das nachzuholen ...
:-)
Gerhard
Hallo Gerhard,
danke, über eine Rückmeldung freue ich mich immer.
Gruß nach Österreich
Hans-Jürgen