Hallo zusammen,
Gipskristalle kommen sehr rein in der Natur vor, sie lassen sich leicht in Platten spalten. Gips ist doppelbrechend und durch die geringe Härte kann man in die Platten leicht Zeichnungen einritzen und durch vorsichtiges Schaben richtig farbige Bilder erzielen, die alleine durch Höhenunterschiede entstehen, wenn man das Bild im polarisierten Durchlicht betrachtet. Der Künstler arbeitet natürlich am Stemi, das mit einer Poleinrichtung ausgerüstet ist.
Radieren geht nicht - was weg ist ist weg! ;)
Es gibt viel schönere Bilder, aber ich bin schon froh diese zu haben. Die Objekte sind recht groß ca 20 mm im Durchmesser. Eigentlich eher was für die Makrofotografen!
Die runde Platte ist etwas parkettiert in der Oberfläche, das gibt dann das Farbenspiel.
(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures003/106184_2814971.jpg)
(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures003/106184_48304965.jpg)
Hallo Klaus,
schöne Bilder mit einer sehr originellen Idee. Der Schmetterling ist prima!
Gips kommt bei uns wild vor, da werde ich wohl auch mal ´n paar Versuche machen... ;)
Danke für die Anregung!
m.f.G.
Herbert
hallo
viele Ideen habe ich schon in diesem Forum sammeln können, aber diese topt alles - wunderschön .....
Habe ich richtig verstanden : Die Farben in pol. Licht entstehen ausschließlich durch unterschiedliche Gravierungstiefen ?
lG
Wolfgang
Hallo Klaus!
Super Bilder! Gute Idee!
Liebe Grüße aus Ö
Franz
Hallo Klaus,
mir gefallen solche Bilder wegen der "aktiven Farben" mit ihrer Leuchtkraft sehr. In der Wuppertaler Mikroskopiegruppe hat jemand ein Pol-Kaleidoskop gebaut. Zwischen zwei Polfiltern liegt eine mit Tesafilmmosaik beklebte Glasplatte. Beim Drehen bekommt man einen Farbrausch.
Vielen Dank für´s zeigen.
Viele Grüße
Erik
... wenn ihr schon so viel Spaß an Gipsbildern habt - hier die Chrème de la Chrème. Diese Gipsbilder wurden ca. 1920 bei der Firms Dr. Steeg und Reuter angefertigt und wurden vom Chef der Firma für Vorträge genutzt. Um solche Interferenzfarben der I. Ordnung zu erreichen mußten die Gips-Spaltstücke auf eine Dicke zwischen 0 und ca. 1/100 mm geschabt und poliert werden. Diese Kunst beherrschte nur ein einziger Mitarbeiter so perfekt. Diese Bilder sind jeweils bei gekreuzten Polarisatoren und dann mit parallelen Polarisatoren gemacht, wobei jeweils die Komplementärfarben entstehen. So kann man leicht aus Rotwein-Trauben Weißwein-Trauben machen (Klaus, ich weiß daß man auch aus roetn Trauben weißen Wein machen kann, aber so war's halt griffig).
Viel Spaß (und Ehrfurcht vor dem Können der Altvorderen) beim Ansehen.
Olaf
(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures003/106200_34346533.jpg)
(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures003/106200_66030587.jpg)
(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures003/106200_22899537.jpg)
(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures003/106200_66465816.jpg)
(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures003/106200_40743912.jpg)
(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures003/106200_59887683.jpg)
(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures003/106200_39475922.jpg)
(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures003/106200_7900069.jpg)
Hallo zusammen,
danke für die positiven Rückmeldungen. Damit nicht der falsche Eindruck entsteht: nicht von mir, sondern nur von mir abgelichtet - was durch die Größe nicht ganz einfach war: Stemi mit 6,4x und 0,5er Vorsatzlinse und 80 mm Polfilter.
Und das Scharfstellen ist bei den kleinen Vergrößerungen auch nicht ohne. Aber wenn man Gipsspaltstücke in richtiger Dicke zuschneidet kann man sicher so was wie die runde Platte bekommen, dann halt nicht so schön rund.
Also auf zu nächsten Mineralienbörse. In München steigt demnächst die größte in Deutschland!
# Wolfgang:
ZitatDie Farben in pol. Licht entstehen ausschließlich durch unterschiedliche Gravierungstiefen ?
korrekt!
Danke lieber Olaf,
ich wollte dich nicht outen - aber nun hast du es selbst getan!
Diese Kunstwerke aus deiner Sammlung hatte ich im Kopf - ist schon noch ein himmelweiter Unterschied. Vergleichbar mit den Möllerschen Diatomeen-Bildern.
Danke fürs Zeigen!
Edit: fehlt nur noch die Erklärung für die Soleil-Quarzplatte, die auch im Kästchen ist.
Hallo Klaus
Danke fuers Zeigen, ist vollkommen neu fuer mich ....
Muenchen startet uebrigens am 25.10 fuer die Aussteller und am 26. Fuer die Gaeste ...
:-)
Gerhard
Hallo Klaus, hallo Olaf,
das sind faszinierende Bilder, besonders, wenn man den Herstellungsprozess bedenkt.
Danke fürs Zeigen! Auch ich wusste nicht, dass es so was gibt.
Herzliche Grüße
Jörg
Hallo Klaus,
Zitatich wollte dich nicht outen - aber nun hast du es selbst getan!
...warum habe ich mich damit geoutet ??? ;D ??? ;D
Ach ja, die Soleil-Platte ist nichts anderes als eine linksdrehende und eine rechtsdrehende Quarzplatte senkrecht zur optischen Achse von je 3,75 mm Dicke. Diese zeigen die "teinte sensible" bei parallelen Polarisatoren und bei ganz exakter Parallelstellung der Pol's sind beide Hälften genau gleich gefärbt. Die noch so geringste Fehlorientierung ruft drastische Farbänderungen hervor. Sieh mal in der Beschreibung Deiner Steeg & Reuter Präparate nach, die ich höchst aufwändig für Dich angefertigt habe ;).
Gruß, Olaf
Hallo Klaus, hallo Olaf,
das sind fantastische Präparate ! Herzlichen Dank für´s Zeigen. :)
Danke lieber Olaf,
ZitatSieh mal in der Beschreibung Deiner Steeg & Reuter Präparate nach, die ich höchst aufwändig für Dich angefertigt habe Zwinkernd.
daran hatte ich mich wohl erinnert, aber ich habe sie in meinem Bücherschrank nicht an der Stelle gefunden wo sie sein sollte. Nun habe ich sie doch gefunden. Die Nr 8 der Präparate. Hab mein Mikroskop gerade noch mal damit überprüft: es ist in Ordnung. Die Abweichung wird sofort sichtbar.
Zitatwarum habe ich mich damit geoutet
dazu schreibe ich dir separat.
Schau mal, ob in München solche Gipsbilder angeboten werden. Ich habe noch nie welche gesehen bei ebay.
Lieber Klaus,
ZitatSchau mal, ob in München solche Gipsbilder angeboten werden. Ich habe noch nie welche gesehen bei ebay.
In München findet man so etwas sicher nicht und bei ebay müßte man schon unglaubliches Glück haben. Diese Gipsbilder sind wirklich sehr, sehr selten und größere Mengen wurden überhaupt nur für den Prado-Pol gefertigt. Irgendwann probiere ich mal selbst so etwas anzufertigen, aber dazu brauchts viel Muße und die habe ich z.Zt. garnicht.
Herzliche Grüße,
Olaf
Zitat von: olaf.med in Oktober 19, 2012, 09:43:29 VORMITTAG
Ach ja, die Soleil-Platte ist nichts anderes als eine linksdrehende und eine rechtsdrehende Quarzplatte senkrecht zur optischen Achse von je 3,75 mm Dicke. Diese zeigen die "teinte sensible" bei parallelen Polarisatoren und bei ganz exakter Parallelstellung der Pol's sind beide Hälften genau gleich gefärbt. Die noch so geringste Fehlorientierung ruft drastische Farbänderungen hervor. Sieh mal in der Beschreibung Deiner Steeg & Reuter Präparate nach, die ich höchst aufwändig für Dich angefertigt habe ;).
Hallo Olaf,
ich hätte jetzt gedacht dass man das Nakamura-Platte nennt. Aber die ist wahrscheinlich dünner als 3,75 mm, oder?
Grüße,
Ole
Lieber Ole,
die Nakamura-Platte ist im Prinzip gleich, aber sie wird bei gekreuzten Polarisatoren benutzt und ist nicht auf die "teinte sensble" abgestimmt, sondern sehr viel dünner und zeigt ein dunkles Grau I. Ordnung. Will man noch weiter an Empfindlichkeit gewinnen nimmt man die Anordnung nach Macé de Lépinay, bei der man einen links- und einen rechtsdrehenden Keil nebeneinander hat und so sogar noch die Dicke und damit den Grauton einstellen kann.
Beste Grüße,
Olaf
Lieber Klaus,
schöne Präparate, tolle Idee und schöne Fotos.
Gratulation zu den schönen Präparaten!
Herzliche Grüße
Frank
Zitat von: olaf.med in Oktober 19, 2012, 09:43:29 VORMITTAG
bei parallelen Polarisatoren
Ach ja, kleines Detail, was ich überlesen hatte. Die Welt ist nun wieder in Ordnung.
Viele Grüße
Ole
Lieber Klaus,
ich kann mich nur den vorhergehenden Kommentaren anschließen, Du zeigst wirklich schöne und vor allen Dingen ungewohnte Einsichten.
Mal sehen was von Dir sonst noch kommen wird, Öl oder Aquarell im Mikroformat?
Viele Mikrogrüße
Rolf-Dieter