Hallo in die Runde,
per Zufall bin ich auf eine meines Erachtens wirklich gute Alternative zur teuren Kaltlichtquelle am Stereomikroskop gestoßen, vielleicht insbesondere interessant für Jene, die der elektrischen Sicherheit der recht rustikalen Beleuchtung eines MBS 10 nicht mehr trauen.
Und zwar handelt es sich um die LED-Leuchte "Jansjö" von Ikea, als Klemmspot 24,99 EUR und als Tischleuchte mit aufschraubbarem Fuß ( emepfehlenswerter ) 30,00 EUR. Hat man davon gleich zwei, sind sie meines Erachtens wirklich eine gute Alternative zu den auch gebraucht noch recht teuren doppelarmigen Kaltlichtquellen zur weitestgehend schattenfreien Ausleuchtung. Für den Anfang reicht aber auch eine Leuchte.
Der enorme Vorteil von "Jansjö" ist die recht filigrane Bauweise mit einem sehr flexiblen und langen Schwanenhals, der sich sogar leichter dirigieren läßt als die typischen doch recht starren und "kräftigen" Arme einer Kaltlichtquelle. Ich finde diese Arme sogar weniger störend als die der Schott KL-1500.
Das (weiße) Licht ist ( insbesondere bei 2 Leuchten ) ausreichend hell und die Lichtfarbe für eine LED-Leuchte einigermaßen angenehm, sogar eher etwas in's "Rötliche" gehend.
Im Vergleich zum Schott KL-1500 Schwanenhals mit vorgesetzter Optik ist der recht scharf begrenzte Lichtkreis der Jansjö bei gleicher Entfernung vom zu beleuchtenden Objekt etwa fünfmal größer. Man muß mit dieser Leuchte also etwas näher an das Objekt heran. Der Leuchtfeld der Ikea-Leuchte ist natürlich nicht so homogen wie bei der Kaltlichtquelle, was aber nur bei genauer Betrachtung des größeren Lichtkreises auf weißem Papier auffällt und bei der normalen Verwendung überhaupt nicht erkennbar ist.
Also: Mikroskopierst Du schon oder tappst Du noch im Dunkel?
Nachtrag: Mitlerweile gibt es die Leuchte auch als Tischleuchte mit schwerem Standfuß, in dieser Ausführung ist sie natürlich am empfehlenswertesten!
http://www.ikea.com/de/de/search/?query=jansj%C3%B6
(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures001/7417_53945095.jpg)
(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures001/7417_64265250.jpg)
(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures001/7417_17629589.jpg)
(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures001/7417_51724519.jpg)
Vrgleich mit einer Schott ( Leica / Zeiss ) KL-1500 mit Schwanenhals und Optik ( rechts )
Herzliche Grüße
Peter
Was ist mit
Helligkeitsregelung?
Schraubfiltern?
Werner Jülich
Hallo Herr Jülich,
die Helligkeitsregulierung der Ikea-Leuchte erfolgt bestechend einfach mittels eines simplen physikalischen Prinzips: Abnahme der Leuchtstärke mit dem Quadrat der Entfernung. Somit erfolgt die Leuchtstärkenregelung der "Jansjö" über eine recht gut funktioniernde manuelle Distanzverstellung.
Oder, um es in Ruhrdeutsch zu sagen: Machse die Latüchte weiter wech, wirdet dunkler!
Aber als Physiker wissen Sie das und Ihre Frage war sicher nur leicht provokant?
Ich denke auch, daß Ihnen schon klar war, daß das eine preiswerte Alternative für den Hobbymikroskopiker sein sollte, der keine 500 - 1000 oder mehr EUR für eine Kaltlichtquelle mit Schwanenhals auf den Tisch legen kann oder möchte ( und die von Ihnen angeführten features auch nicht benötigt! ). Um mal eben eine Tümpelprobe zu durchmustern oder mal eben etwas unter dem Stemi zu präparieren reicht diese Lösung doch sicherlich aus.
Eine Alternative für das Universitäts- oder Industrielabor sollte es auch nicht sein ;)
Herzliche Grüße
Peter Voigt
Hallo Herr Voigt!
Also ich werde mal die € 50,-- für zwei "Jansjö" riskieren. ;D
Denke auch das diese Alternative vorläufig ausreichen wird bis es sich vielleicht
ergibt, günstig an eine Kaltlichtquelle zu kommen.
Beste Grüße
Peter
Hallo Peter,
dann berichte doch mal über Deine Erfahrungen, wenn Du sie hast.
Überleg Dir aber, ob Du nicht besser insgesamt noch einen Zehner mehr investierst und die Tischleuchten zum Festschrauben nimmst. Die Klemmen sind doch leicht grobschlächtig und eine etwas wackelige Angelegenheit. Ich würde einfach eine Spanplatte aus dem Baumarkt ( geschätze Kosten 2 EUR ) unter das Stemi legen und die Lampen dort festschrauben.
Herzliche Grüße
auch Peter
Ich wollte nicht provozieren, ich hatte Ihren Satz gelesen, in dem Sie eine Aussage zum Abstand relativ zur Schwanenhalsbeleuchtung gemacht haben. Das hatte ich so verstanden, als würden Sie einen Abstand näher als .. vorschlagen.
Noch ein Wort zum Polfilter auf dem Fokussiervorsatz.
Dieser wird ergänzt durch ein weiteres Polfilter, das man als Grundplatte benutzt. Darauf das Präparat.
Jetzt drehen Sie so lange, bis die Grundplatte schwarz=unsichtbar wird. Macht sich auch für den Amateur sehr hübsch. Ich gebe aber zu, dass wir es häufiger an Profis liefern, es sind aber auch Amateure dabei.
Werner Jülich
Unglaublich. :D Den gleichen Gedanken habe ich vor ca. 2 Woche im IKEA auch gehabt. Leider war die Lampe damals ausverkauft. Ich werde mir 2 dieser Lampen auch besorgen.
Hallo,
hier meine "Weiterentwicklung" der "Ikea Mikroskopör" - nein, sie heißt immer noch "Jansjo" :)
Ich habe sie nun mit Blechschrauben auf einen handelsüblichen Türstopper ( 3,50 - 4,99 EUR ) nach Vorbohren entsprechender Löcher geschraubt.
Vorteil: Man benötigt keine "fixe" Installation z.B. an einer Spanplatte etc. und kann die Leuchte sehr flexibel ( und stabil! ) auch für anderweitige Beleuchtungsaufgaben ( z.B. bei Bastelarbeiten, Präparationen etc. ) einsetzen.
Bei zwei auf diese Art und Weise befestigten Leuchten käme man auf einen Gesamtbetrag von 70 EUR für eine recht gut funktionierende beidseitige Stemi-Beleuchtung.
NACHTRAG: Mittlerweile gibt es für 30 EUR bei Ikea die "Janskö" auch aus Tischleuchtemit einem schweren Sstandfuß, sodaß diese Eigenkonstruktion überflüssig ist!
(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures001/7880_31180236.jpg)
Herzliche Grüße
Peter
Beitragsinhalt auf Wunsch des Autors gelöscht
Hallo,
ich habe auch 2 von diesen Ikea Lampen. Allerdings habe ich die mit dem Klemmfuß genommen. So wackelig sind die Dinger nicht. Sie passen hervorragend an mein "Macroinvertoskop". Die Klemmen haben jeweils vier Saugnäpfe, sodass auch empfindliche Oberflächen nicht beschädigt werden. Ein weiterer Vorteil: Die Leuchten haben ein Steckernetzteil mit Steckerkupplung. Man kann also problemlos andere LED's anschließen.
@Mike: Fotografieren geht doch auch. Wieso meinst Du, dass das Licht zu schwach ist?
Viele Grüße
Günther Langer
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Hallo Mike,
ich habe das mal mit Macro getestet: Mit einem 105mm Macro-Obj. Bl. 13 und 200stel Sek. Objekt Biene, Maßstab 1,5:1. DM Lichtkegel 7 cm. Ich sehe das Problem nicht.
Viele Grüße
GL
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Hallo,
Nachtrag für die Österreicher:
Eine nicht ganz so lichtstarke Schwanenhalsleuchte (12LEDs; wieviele hat Jansjö?) mit Schraubklemme gibt es zur Zeit beim kika um 9.99.
Ich habe zwar keinen Vergleich, aber bis 40x scheint es noch hell genug zu sein; für Photos wird es wohl nicht reichen.
Das Netzteil 4.5V 200mA ergibt < 1W. Leuchtstärkeregelung nach dem bekannten Prinzip 1/r^2.
Grüße,
Franz
Zitat von: Peter Voigt in März 07, 2009, 20:31:37 NACHMITTAGS
Hallo,
hier meine "Weiterentwicklung" der "Ikea Mikroskopör" - nein, sie heißt immer noch "Jansjo" :)
Ich habe sie nun mit Blechschrauben auf einen handelsüblichen Türstopper ( 3,50 - 4,99 EUR ) nach Vorbohren entsprechender Löcher geschraubt.
Vorteil: Man benötigt keine "fixe" Installation z.B. an einer Spanplatte etc. und kann die Leuchte sehr flexibel ( und stabil! ) auch für anderweitige Beleuchtungsaufgaben ( z.B. bei Bastelarbeiten, Präparationen etc. ) einsetzen.
Bei zwei auf diese Art und Weise befestigten Leuchten käme man auf einen Gesamtbetrag von 70 EUR für eine recht gut funktionierende beidseitige Stemi-Beleuchtung.
Hallo Peter,
bei uns im IKEA gabs auch die Ausführung als Tischleuchte mit schönem schwerem Standfuss für 30.-. Das was du da auf den Türstopper geschraubt hast gabs auch und und nannte sich Wandleuchte, auch für 30.- Euro.
Trotzdem danke für den Tipp, sie funktionieren am Stereomikroskop einwandfrei !
@cincindela
die IKEA Leuchte hat enthält eine 2 Watt Power LED
viele Grüsse
Wilfried
Halli Wilfried,
Die scheint neu im Programm zu sein. Die gab es vor ein paar Wochen im Ikea-Markt und auch auf der website noch nicht, es existierten nur Wand-, Steh- und Klemleuchte.
Die Tischleuchte ist natürlich das "Optimum"!! Vielen Dank für den Tip.
http://www.ikea.com/de/de/catalog/products/70123682
Das es ja offensichtlich mittlerweile einige zufriedene Nutzer der "Jansjö" gibt, kann man sie wohl guten Gewissens allgemein als absolut brauchbare Beleuchtung für Stemis mit hervorragendem Preis-Leistungs-Verhältnis empfehlen.
Herzliche Grüße
Peter
Hallo!
Beim Googlen nach der Ikea "Jansjö" stieß ich auf diesen interessanten Artikel / Testbericht zu LED-Tischleuchten - eben auch der Jansjö:
http://www.toplicht.ch/cert/uploads/documentation/LED-Test_Messbericht_130109.pdf
Herzliche Grüße
Peter
Hallo!
ich habe mir gerade in dem Testbericht noch einmal die "Lichtverteilkurven" der verschiedenen LED Tisch-/ Leseleuchten angeschaut. Dabei fiel mir auf, dass die "Jansjo" über einen scharfen Lichtkegel mit einer recht gleichbleibenden Leuchtdichte im gesamten Bereich des Lichtkegels verfügt. Für eine Leseleuchte wäre eigentlich eine "harmonische" Lichtverteilung ( also eine eher glockenförmige Verteilkurve ) wünschenswerter.
Ich denke aber, daß es gerade diese spezielle Lichtveteilkurve ist, die die Jansjö ( im Gegensatz zu vielen anderen LED-Leuchten, auch zu allen anderen Leuchten dieses Testberichtes ) besonders geeignet für mikroskopische Zwecke macht, insbesondere, wenn die Anfertigung von Fotografien geplant ist. Hier ist ja eine absolut homogene Leuchtdichte sinnvoll, die die "harmonischen" Leuchten nicht liefern. Meine Kaltlichtqelle ( KL 1500 mit Schwanenhalslichtleiter ) liefert ebenfalls eine derartige Lichtverteilkurve ( also einen recht scharf begrenzten Lichtkegel mit - soweit mit bloßem Auge beurteilbar - homogener Leuchtdichte ).
Herzliche Grüße
Peter