Liebe Mikrofotografen,
aus etwas Kreide Krümel vom Rügener Kreidefels habe ich nach einer kleinen Reinigung und Siebung unter dem Stemi einige nette Gebilde sammeln können. Einfacher geschrieben, als das Ablichten letztlich war ;)
Die folgenden Aufnahmen haben keinen wissenschaftlichen Charakter und sind mit allen möglichen Beleuchtungsversuchen entstanden.
Stativ das Olympus BH-2 mit Auflichteinheit UMA und div. Auflichtobjektiven für Dunkelfeld bis Polarisation (NeoSPlan 5x , 10x und MSPlan 2,5x , 5x , 10x). Dazu ein Mix aus seitlichem weichem Licht und auch noch Durchlichtdunkelfeld. Mehr geht nicht :D Die Farbgestaltung ist Geschmacksache, bringt aber etwas mehr Plastik ins Bild.
Mit HeliconFocus 50 - 100 Bilder gestapelt und nachbearbeitet. Kamera, wie fast immer die kleine DFK72 über entsprechende Okularadaption.
(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures003/109825_22553608.jpg)
(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures003/109825_52282721.jpg)
(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures003/109825_63216777.jpg)
(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures003/109825_41751025.jpg)
(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures003/109825_34070451.jpg)
(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures003/109825_54711248.jpg)
Viel Spass beim betrachten
Peter
Hallo Peter,
der Aufwand hat sich gelohnt : Sehr ästhetische Bilder von skurril schönen Objekten, prima ausgeleuchtet. Ein Augenschmaus.
m.f.G.
Herbert
Lieber Peter,
wo Herbert Recht hat, da hat er Recht. Das sind ja richtige kleine Kunstwerke. Toll!
Liebe Grüße
Päule
Hallo Peter,
ich muß da Päule wiedersprechen, das sind keine kleinen Kustwerke, das sind tolle große Kunstwerke.
Gratuliere zu diesen Bilder und der Arbeit die da drin steckt.
Gruß
Ralf
Hallo Peter,
die sind ja schön, sehr sehr schön und toll festgehalten.
Schade, das Rügen so weit von K-Town entfernt ist.......
Gruss
Heike
Hallo Peter,
die Ausleuchtung gefällt mir auch ausgesprochen gut !!!
Sehr schöne Aufnahmen !
Herzliche Grüße
Frank
Hallo Peter,
sehr schön und weil das alles weiß in weiß ist sicher auch nicht einfach! Trotzdem hast du schöne Struktur und Tiefe reingebracht! Sind die jetzt eigentlich verkieselt und dadurch eher leicht zu reinigen mit Säure, oder sind sie auch nicht nur weiß in weiß sondern auch Kalk in Kalk?
Hallo Peter,
ich sehe Bryozooa (Moostierchen) in Bild 1 und im vorletzten, wahrscheinlich ein Bruchtstück von Lunulites sp.. Die anderen Geschichten kann ich nicht zuordnen. Wenn jemand noch etwas Kreide von Rügen zum Schlämmen braucht, bitte bei mir melden (PM). Gegen Porto kann ich zusenden.
Viele Grüße
Gerd
Ihr Lieben,
danke für die Blümchen zu den Fotos. Es war etwas Glück dabei, denn ich hatte zunächst keine richtige Vorstellung wie ich die kleinen Klümpchen trennen und reinigen könnte. Hier nun meine Version. Richtig oder falsch ?
Etwas Wasser (100mL) dazu und eine Messerspitze Na-pyrophosphat. Dann etwa 5 mL H2O2 und wieder eine Messerspitze Na2CO3 dazu. Jetzt soweit erhitzen, dass ganz feine Bläschen aufsteigen. Das ist wichtig um das "weiße Mehl" aus den feinsten Poren zu bekommen. Das Na-pyrophosphat hilft zur Trennung, Mit dem Peroxid und Soda werden die feinen Perlen erzeugt. Große Bleichwirkung ist nicht angesagt. Nach 1/2 Stunde dann kühlen und durch ein Sieb mit 80µm die milchige Brühe trennen. Den Rest vom Sieb spülen, trocknen, hoffen und letztlich unter dem Stemi sortieren. So einfach :D
Wie ich jetzt zu Dauerpräparaten kommen kann ist noch das große Rätsel.
Viele Grüße
Peter
Lieber Peter,
in Ergänzung zu Gerds Bestimmung (der ich mich anschließe):
Bild 2 habe ich keine Ahnung (sicher ein gutes Rätsel!).
Bild 3 und 4 sind Schnecken-Bruchstücke.
Bild 6 könnte ein Foraminiferen-Bruchstück sein, bei der man hier genau auf den Proloculus schauen würde (wenn es denn eine ist).
Das letzte Bild (6) zeigt ein seltsames Muster, dass ich als Artefakt deute: Sieht aus, als hättest Du Deine Aufahme auf ein hochwertiges Büttenpapier aufgezogen, das eine deutliche Walzenprägung zeigt. Liegt das am Stapeln, oder habe ich zu viel Hustensaft getrunken ;D?
Deine Aufbereitung ist - wie gewohnt - ganz schön komplex für mich als Schämie-Laien. Ich habe sowohl mit Na-Pyrophosphat allein als auch mit H2O2 allein gearbeitet, aber gemischt habe die beiden nie. Und was bewirkt das Na2CO3? Als Puffer? Bei schwach karbonatischen, pyrit (FeS2-) haltigen Proben haben wir früher pulverisierte Schreibkreideprobe (sic!) zugegeben, um eine Anlösung karbonatischer Schalen durch die bei Zugabe von H2O2 entstehende Schwefelsäure zu verhindern. Aber in Deiner Schreibkreideprobe reicht doch wahrswcheinlich das dominierende Karbonat als Puffer, oder?
Danke für's Zeigen: ich sehe solche Bilder wirklich gerne.
Schöne Grüße
Thomas
Hallo Thomas,
Schneckenschalen wären eine Sensation in der Rügener Schreibkreide. Die sind bisher nur als Steinkerne von dort bekannt. Das wird ein Bruchstück von einem Serpel sein, eine verkalkte Wurmröhre. Der Conorca-Typ ist auch so schneckenartig gewunden: Conorca conica (v. Hagenow, 1840) abgebildet u.a. in "Die Fossilien der Rügener Schreibkreide" von H. Nestler Neue Brehm-Bücherei 1975.
Liebe Grüße
Gerd
...interessant!
Danke, Gerd!
Ich finde auf die Schnelle keine Bilder von Conorca conica (Soße brennt sonst an ;)) und wusste auch nicht, dass Serpeln so regelmäßig gewunden sein können.
Und die Literatur? Tja, bei all den Umzügen musste ich auch dieentsprechenden Bände des Geol. Jb. der blauen Tonne übereignen :'(.
Schönen Gruß
Thomas
Lieber Peter
Perfekt ! Diese Bilder sind an Ästhetik und fachgerechter
Aufnahmetechnik kaum zu überbieten.
Danke fürs Zeigen und herzliche Grüße
Horst-Dieter
Hallo Peter,
Tolle Aufnahmen. Zur Aufbewahrung eignen sich Kranzzellen:
http://www.krantz-online.de/de/online-shop/___product/44/___showCat/22/___pageid/16/krantz-zellen.html
Herzliche Grüsse
Eckhard
Sehr schöne Fotos. Ich möchte hier abseits des Ästhetischen mal auf ein Buch hinweisen: "Die Fossilien der Rügener Schreibkreide" aus der neuen Brehm Bücherei. Es werden nicht nur die wichtigsten Makrofossilien abgebildet und beschrieben, sondern auch die Mikrofossilien. Und es sind alle häufigen Viecherl drin, natürlich nicht alle Bryozoen etc. Im ausführlichen Literaturverzeichnis findet sich die Spezialliteratur. - Dbs.
Danke an Dünnschliffbohrer,
für den guten Buchtipp. Habe das kleine Buch innerhalb von 3 Tagen schon erhalten und es bringt viele Tipps und Informationen. Sollten noch Bilder folgen, so werde ich auch in Zukunft einen Maßbalken einblenden. Aber ich war zunächst mit der Fotografie von weißer Taube im Schnee bei dichtem Nebel sehr gefordert. Da hilft dann kein Lichtzelt und kein Spott.
Viele Grüße
Peter
...Ehre, wem Ehre gebührt:
Zitat von: plaenerdd in November 21, 2012, 21:25:53 NACHMITTAGS(...) abgebildet u.a. in "Die Fossilien der Rügener Schreibkreide" von H. Nestler Neue Brehm-Bücherei 1975.
...stand bereits in Antwort #10 von Gerd.
Schöne Grüße
Thomas
Gerd,
Entschuldigung, Thomas hat natürlich recht. Kommt, wenn man nur aufs Ende schaut.
Viele Grüße
Peter
Hallo,
entschuldigt, wenn ich diesen alten Beitrag nochmal ausgrabe, aber endlich kann ich wieder Bilder einstellen und da möchte ich doch einen kurzen Überblick über die Serpel in der Rügener Kreide geben, den ich aus meiner Sammlung zusammengestellt habe:
(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures003/111870_37444059.jpg)
Ein rezentes Beispiel ist auch dabei, das schön zeigt, dass es auch schneckenartig gewundene Serpel gibt.
Und hier die Abbildung aus dem NESTLER mit der Rekonstruktion von Conorca sp..
(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures003/111870_58811443.jpg)
Ich hoffe es kann jetzt noch jemand was damit anfangen.
Grüße
Gerd