Hallo,
bisher habe ich zwar nur eine Diatomeensuspension erzeugt, die Probe dazu stammt aber aus einem Fluss und ist reichlich von kleinen Steinchen durchsetzt.
Gelesen habe ich etwas von der Goldwaschmethode, nur was kann ich da als Ersatz für eine Goldwaschpfanne nehmen, vor allem da es sich um eine relativ kleine Mengen von Flüssigkeit handelt.
Für Hilfe in diesem Punkt wäre ich euch überaus dankbar.
Viele Grüße,
Johannes
Hallo Johannes,
wie groß sind denn die Felsbrocken? Vielleicht hilft dekantieren? Also die Mixtur in ein Reagenzglas, oder falls mehr vorhanden ist in ein entsprechend hohes Glas geben und nur kurz warten , 10s bis 1min , bis die Steine schneller gesunken sind als die feinen Diatomeen. Dann den Überstand weiter untersuchen.
Auf keinen Fall den Bodensatz einfach wegkippen. Aber eine Ferndiagnose ist schwer.
Gruß
Peter (H)
Hallo Johannes,
die von Peter (H) vorgeschlagene Methode dürfte zielführend sein. Die Diatomeen sind leichter als die Steinchen, außerdem dürften sie auch aufgrund ihrer Form langsamer absinken. Du kannst also versuchen, den Überstand zu dekantieren, nachdem sich die Steinchen - soweit erkennbar - am Boden des Gefäßes abgesetzt haben. Sind viele Diatomeen enthalten, reicht es, die den Steinchen aufgelagerte Schicht abzupipettieren und weiter zu verarbeiten, ansonsten kannst Du den Überstand mit den Diatomeen abkippen. Diesen kannst Du wiederum absedimentieren lassen und dann das Sediment mikroskopieren. Empfohlen werden für diese Methode Kelchgläser (Stehli: Mikroskopie für Jedermann), ich nehme Sediment-Spitzröhrchen, die am unteren Ende schlank zulaufen und auch bei Bedarf in die Zentrifuge passen.
Herzliche Grüße,
Florian
Hallo Johannes,
ergänzend zu den Vorschlägen von Peter(H) und Florian vielleicht noch folgender Tipp:
In ein spitz zulaufendes Zentrifugenröhrchen aus Klarglas (schlecht durchsichtiger Kunststoff empfiehlt sich hier weniger) gibst Du mittels bis fast zum Boden des Glases reichender Pipette 2- 3 ml einer hoch gesättigten wäßrigen Zuckerlösung. Anschließend überschichtest Du diese Lösung mit 3 - 4 ml Deiner die Steine und die Diatomeen enthaltenen Füssigkeit, und zwar dies sehr vorsichtig, so daß möglichst keine Vermischung mit der Zuckerlösung stattfindet (Diatomeen-Mischung ganz langsam am Rand zulaufen lassen).
Entweder läßt Du das Röhrchen nun irgendwo ruhig stehen oder Du zentrifugierst relativ moderat mittels Handzentrifuge.
In beiden Fällen wird der nun in Deinem Zentrifugenröhrchen vorliegende Dichtegradient ein wesentlich schnelleres Absinken der Steine zur Folge haben, und die Diatomeen bleiben irgendwo im Übergangsbereich der beiden dichteunterschiedlichen Phasen 'hängen' und können dort mittels Pasteurpipette leicht abgesaugt werden.
Eventuell noch in der Lösung vorhandener Rest-Zucker wird durch die später ohnehin notwendigen Waschvorgänge wieder von den Diatomeen beseitigt.
Viele Grüße
Joachim
Lieber Joachim,
WOW! Das ist eine geniale Idee!
Ich weiß auch schon, wie Du drauf gekommen bist:
(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures003/114294_5994002.jpg)
Quelle (http://www.cosmiq.de/qa/show/2322561/wie-bekommt-man-das-KiBa-Kirsch-Banane-Getraenk-so-geschichtet-hin-siehe-Bild/)
;D
Aber das muss ich unbedingt mal ausprobieren!
Herzliche Grüße,
Florian
Lieber Florian,
vielen Dank für den vergleichenden Hinweis auf den zweifellos ober-leckeren KIBA ;D
Aber der Tipp kommt - ein wenig abgewandelt - aus einer völlig anderen 'Ecke'.
Oftmals muß vor der Neufüllung einer präparativen Chromatographie-Trennsäule das Füllmaterial von dessen für die Trennung schlecht geeignetem Bruch aufgereinigt werden.
Hierzu macht man sich in adäquater Weise einen Dichte- oder Viskositätsgradienten zu Nutze, der es erlaubt, die spezifisch höher gewichtigen unzerstört gebliebenen Füllkörper aufgrund derer höheren Sinkgeschwindigkeit leicht von den Bruchstücken zu trennen. Letztere bleiben als klar erkennbare trübe Lösung im spezifisch leichteren Überstand zurück und können sehr einfach durch schlichtes Absaugen entfernt werden.
Viele Grüße
Joachim
Hallo,
nach einem Wochenende bei Freunden, hatte ich heute die Gelegenheit, Joachims Methode zu testen.
Als Zuckerlösung nahm ich normalen Dicksaft (Orangeade), da dieser schön orange ist, hatte ich auch keine Probleme damit die Grenzschicht zu sehen.
Obwohl ich noch ein wenig mit den Zeiten herumprobieren muss, konnte ich bei der ersten Durchsicht, eine deutliche Abnahme der Steinchen feststellen.
Damit ist sichergestellt das dieser Tipp Gold wert ist, und er es verdient hat in mein Notitzbüchlein verewigt zu werden. ;D
Dir lieber Joachim, sei also vielmals gedankt !!
Bei der Neuherstellung einer weiteren Diatomeensuspension bin ich auf einen zweiten, vielversprechenden Ansatz gestoßen.
Da ich mit der "Abflussrohrreiniger-Methode" meine Kieselalgen aufbereite, gibt es beim mischen der Probe, jede menge Schaum, und genau der könnte interessant sein.
Auch darin sollten die Problemkinder um einiges schneller absinken, als die Diatomeen.
Leider habe ich kein Rohmaterial mehr, um dies auszuprobieren.
Viele Grüße,
Johannes
Hallo Johannes,
wenn du Diatomeen brauchst gehst du in eine Apotheke
und bestellst dir "Pelose". Die kleinste Menge ist ca. 2kg für ca. 5€
Dann hast du Diatomeen bis an dein Lebensende.
Liebe Grüße
Jochen
Hallo Jochen,
dass trifft sich wunderbar, ein Besuch in der Apotheke steht sowieso am Programm, mein destilliertes Wasser ist auch aus.
Einen 3 Kilo schweren Stein, den ich voriges Wochenende von der Donau nach Hause schleppte, brachte keine Ausbeute, hängt wohl mit der Jahreszeit zusammen.
Somit bin ich sehr froh über deine winterfeste Alternative. ;)
Herzliche Grüße,
Johannes
Hallo Safari,
nein, um den geht es nicht, der wurde schon entfernt. ;)
Viele Grüße,
Johannes