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Foren => Mikroskopie-Forum => Thema gestartet von: Klaus Henkel in März 14, 2009, 23:42:04 NACHMITTAGS

Titel: Die Beschreibung unbekannter Teile ist zu ungenau und zu wenig ausführlich
Beitrag von: Klaus Henkel in März 14, 2009, 23:42:04 NACHMITTAGS
Die Beschreibung von von Mikroskopteilen u. ä., die identifiziert werden sollen. fällt in den meisten Fällen viel zu mager aus. Die Fotos lassen meist wenig erkennen; umso wichtiger ist die verbale Beschreibunmg. Ich erfinde jetzt mal ein Beispiel. Am anderen Ende ist ein Ring, den man drehen kann. Was für ein Ring, woraus besteht er? Ist es ein Rändelring? Wie sind die Rändelstege gestaltet, trapezförmig oder keilförmig? Hat der Ring einen Anschlag, oder kann er unendlich gedreht werden? Wie ist er mit dem übrigen Teil verbunden? Läßt er sich abdrehen oder abnehmen? Oder dreht er sich auf einem Gewinde, ist das Gewinde am Ring ein Vater- oder ein Muttergewinde? Ist der Ring fest oder locker? Usw usf.

Ich will das jetzt nicht weiter ausspinnen, man versteht sicherlich, was ich meine. So genau und detailreich wie möglich eben. Ich habe von manchen seltsam-seltenen Teilen Spreng- oder Schnittzeichnungen, doch kann ich mangels detaillierter Beschreibung meist nur im Dunkeln tappen.

Oft kommt es vor, daß jemand von seinem Mikroskop berichtet und dann einige Wochen später Teile dazu zeigt. Also - ich führe keine Kartei, in der ich akribisch notiere, wer welches Mik besitzt und woher er das hat. Ich habe nicht so viel Zeit dann etliche Threads duchzusuchen, ob oder wo der Betreffende das einmal erwähnt hat. Solche Anfragen übergehe ich dann, obwohl ich vielleicht helfen könnte, aber Rätselraten ist mir einfach zu unsicher und unseriös.

Auch möchte ich gerne das Gefühl haben, daß dem Fragesteller die Sache so wichtig ist, daß er selbst einige Zeit aufwendet und nicht mit Worten geizt, um die Frage möglichst genau und umfassend zu formulieren. Für so etwas ist jeder Hilfswillige sehr dankbar, das ist ja nicht nur eine Marotte von mir - hoffentlich.

Auf derselben Ebene liegen solche Fragen: Das habe ich aus einem Gewässer gefischt, was kann das sein? Fluß? Wiesentümpel? Schattiger Walstümpel? Jauchetümpel auf dem Bauernhof? Gefischt? An der Wasseroberfläche, in zwei Meter Tiefe, aus dem Bodenschlamm? War es heiß, war es kalt? War es Montag oder Dienstag? Weil Montag sind's immer Blaualgen, da machen die Algen alle blau!

Nix für ungut, es soll uns nur helfen. Unnötig eigentlich, zu erwähnen, daß ich niemand speziell im Auge habe. Es fiel mir nur seit längerem auf, daß die Fragen immer ungenauer und unsorgfältiger werden. Ich habe da ein rundes Teil, vorne ist das so ein Zapfen, auf der anderen Seite ein schwarzes Loch, was kann das sein? - Ach ja. Vergisses.

Eine gute Nachtruhe wünscht allen

KH
Titel: Re: Die Beschreibung unbekannter Teile ist zu ungenau und zu wenig ausführlich
Beitrag von: Robert Götz in März 15, 2009, 11:46:05 VORMITTAG

Damit haben Sie natürlich recht, nur ist es recht schwierig, ein Teil korrekt und vollständig zu beschreiben. "Trapezförmige oder keilförmige Rändel-
stege" ist schon sehr technisch, und dieses Vokabular hat nicht jeder so drauf.
Außerdem könnte es ja sein, dass bei den vielen hochqualifizierten Fachleuten hier im Forum jemand das Teil schon auf den ersten Blíck erkennt, sodass die detailierte Beschreibung - z.B. einer elektrischen Sicherung - überflüssig ist. Man weiß ja auch nicht, welches Detail für den Fachmann wichtig ist. Deshalb macht es m.E. durchaus Sinn, auf diesbezügliche Nachfragen zu warten. Das ist keine Faulheit. Und man kann aus einer ungenauen Beschreibung nicht unbedigt auf mangelndes Interesse des Fragers schließen, sondern eher auf Unkenntnis.
Dazu kommt noch, dass ich aufgrund meiner beruflichen Erfahrung mit medizinischen Befunden befürchte, dass ein zu langer Text nicht gelesen wird.
Aber unabhängig davon, ob ich auch gemeint war oder nicht, gelobe ich, mir künftig noch mehr Mühe zu geben.

Schönen Sonntag

Robert Götz