Liebe Mikroskopier-Gemeinde,
erstmals ein großes Hallo in die Runde!! Seit längerem wollte ich mir ein Mikroskop kaufen - nicht nur aus Interesse an der Technik, sondern primär um Kotproben von Schlangen auf Protozoen und weitere Endoparasiten zu untersuchen. Nun habe ich in der Bucht ein Gebrauchtgerät einer scheinbar nicht so schlechten Firma (Will bzw. Hund) erworben (http://cgi.ebay.de/ws/eBayISAPI.dll?ViewItem&rd=1&item=200311495143), da mir mehrfach von Pseudofirmen wie Bresser etc. abgeraten wurde.
Ich muss betonen, dass ich mich bisher sehr wenig mit Mikroskopie beschäftigt habe, verzeiht mir daher bitte meine Laienhafte ausdrucksweise.
Auf jeden Fall habe ich das Mikroskop heute erhalten, alles optisch in einem guten Zustand. Ich habe die Objektive ind en Objektivrevoler eingeschraubt, die Beleuchtung getauscht, und wollte das Mikroskop testen.
Selbst bei einem 4-fach Objektiv (innsg. 40fache Vergrößerung) konnte ich nichts erkennen, nicht mal die Konturen irgendwelcher Objekte. Dann ist mir aufgefallen dass der Objekttisch sich einfach nicht weit genug nach oben stellen lässt! Fährt man den Objekttisch mittels Grob/Feintrieb bis ganz nach Oben (Anschlag) ist noch nichts zu erkennen.... hebe ich den Objektträger dann händisch um weitere ~4-7mm erhalte ich bei der richtigen entfernung ein tolles scharfes Bild.
Also scheint das Problem wohl an der Mechanik des Grob/Feintriebes zu liegen. Mir sind seitlich am stativ 5 kleine Schrauben aufgefallen. - ist es möglich dieses Problem selbst zu beheben?
Ich würde das Mikroskop natürlich gerne von einem Fachhändler warten, reparieren und reinigen lassen - jedoch ist dies wohl um den Faktor 2 teurer als das Mikroskop selbst. - Und das ist wiederum bei meinem studentischen dasein out of budget. Kennt trotzdem jemand einen guten Händler in Wien und Umgebung?
Vielen Dank schon im Voraus, dass Ihr einem Neuling etwas starthilfe gebt! :D
Lg
Christoph
Lieber Christoph,
möglicherweise passen die Objektive nicht und haben nur die Abgleichlänge von 37 mm. Vermutlich gehören Objektive der Abgleichlänge 45 mm dran. Kann ich so über das Bild des Mikroskops nicht sehen. Einfach mal beim 100x nachmessen, dieses sollte OHNE Gewinde knapp 45 mm lang sein.
Liebe Grüße
Regi
Hallo!
Danke für die Antwort!! das 100fach-Objektiv ist ohne Gewinde 36-37mm lang. mit 45mm würde es sich wohl gut ausgehen.
Die Objektive sind allerdings auch vond er Firma Will/Hund.
Gibt es eine Möglichkeit den kauf von anderen Objektiven zu umgehen??
Danke und lg,
Christoph
Lieber Christoph,
es gibt (oder gab) Ringe zur Anpassung der Abgleichlänge. Ich habe einen alten Katalog der Fa. Jungner Mikroskope, die verkauften mal einen Ring mit 5,5 mm für 7,00 DM. (Bestl. Nr. 118.0100.06). Ob die Fa. noch existiert weiß ich nicht. Der Ring muß dann aber selbst wieder ein Gewinde haben (nur ein Abstandshalter funktioniet nicht).
Besser wären 45er Objektive, vermutlich gibt es leichte optische Unstimmigkeiten mit der Verlängerung. Bin keine Expertin.
Dem Verkäufer würde ich ein dickes Minus schicken. Das ist unreell die falschen Objektive mitzuverkaufen.
Liebe Grüße
Regi
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Liebe Regi,
vielen Dank für deine Informatione! Diese Ringe klingen gut, werden aber wohl nicht ganz so einfach zu beschaffen sein.
Würde es theoretisch klappen wenn ich durch einen Abstandshalter den Kreuztisch um ~8mm nach oben versetze? Der Kondensor lässt sich trotzdem noch nahe an den Objektträger schieben, und eigentlich sollte es ja dann von der Optik her passen?
Bitte hierzu noch ein O.k. von einer Fachfrau oder einem Fachmann :)
Mille gracie!
Christoph
Für alle Fälle:
Bei MICROTHEK in Hamburg gab es 2008 Objektiv-Ringe 9mm für je 10 Euro. Ich habe damit bei einem LOMO-Objektiv gute Erfahrung gemacht.
Hallo!
Evtl. könnte man bei der Fa. Hund herausbekommen (Seriennummer), ob dieses Mikroskop für Objektive der Abgleichlänge 45 mm (gab es die bei Will überhaupt) oder noch 37 mm ausgelegt ist. Im letzteren Fall der Trieb defekt oder verstellt. Will hat jedenfalls ziemlich lange an der Abgleichlänge 37 mm (auch noch nach der Umstellung der Tubuslänge auf 160 mm) festgehalten.
Gruß Stephan
Zitat von: Simba in März 16, 2009, 17:20:23 NACHMITTAGS
Würde es theoretisch klappen wenn ich durch einen Abstandshalter den Kreuztisch um ~8mm nach oben versetze? Der Kondensor lässt sich trotzdem noch nahe an den Objektträger schieben, und eigentlich sollte es ja dann von der Optik her passen?
Hallo Christoph!
Ich habe selbst 2 Will Mikroskope zuhause. Meiner Meinung nach wird das mit dem Abstand nach oben vergrößern schwierig! Der Kondensor kann dann
nicht mehr bis unter den Objektträger hochgefahren werden. Es ist eine Begrenzung eingebaut, die den Kontakt des Kondensors mit dem Objektträger verhindert. Wenn du den objektisch nun 7mm höher setzt, fehlen dir ca 5-7mm beim Kondensor. Optimal ist das nicht!
Ich wusste jetzt selbst nicht genau inwiefern der 5-7mm zu tiefe Kondensor die Bildqualität beeinflusst, daher habe ich schnell 2 vergleichsfotos gemacht (400x vergrößert). Alle Blenden (Apertur und Irisblende) voll offen, gleiche Schärfeebene, gleich helle Beleuchtung!
(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures001/8417_15453109.jpg)
Oben das "richtige" wenig Kontrast, da die Aperturblende ganz offen ist. Dann den Kondensor nach unten bewegt; Kontrastreicher! Allerdings verändert sich das Bild so gut wie garnicht, beim auf und zuziehen der Aperturblende. Somit könntest du den Kontrast in deinen Bildern kaum anpassen. Meiner Meinung nach also nicht empfehlenswert. Dann lieber die Abstandsringe ausprobieren.
Leider kommt das auf meinen Bildern nicht richtig rüber, aber im Oberen Bild kann man deutlich mehr Details erkennen!^^
@Stephan: Ja, es gibt auch Objektive in Abgleichlänge 45mm
Viele Grüße
Vasco
Hallo Christoph,
ich habe noch 4 Ringe zu Hause rumliegen - wenn Du mir Deine Adresse mitteilst, schicke ich sie Dir rüber, dann kannst Du ausprobieren, was das bringt. Die Ringe sind von Microthek. Es sind NICHT 4 gleich lange Ringe, aber zum ausprobieren wird es genügen. Wenn ich mich recht erinnere, sind 2 dabei, die das Objektiv auf die gängige Länge bringen.
Ich glaube NICHT, daß die im Angebot abgebildeten Objektive zu Deinem Stativ gehören. Ich hatte es schon in einem anderen Thread erwähnt: Bei Novex gibt es wirklich gute Semiplan-Objektive zum guten Preis - die passen dann auch und öffnen Dir im wahrsten Sinne des Wortes die Augen. Die Preise findest Du im Netz unter
http://www.mikroskope.info/Euromex/F-Reihe/f-reihe.html
ganz unten.
Aber wie gesagt: Die Ringe liegen hier rum und Du kannst sie haben.
Gruß
Martin
Ich habe auch ein Will-Mikroskop mit einem Will-Objektiv (40:1), mit dem ich kein Bild bekomme. Offenbar hat Will irgendwann die
Abgleichlänge geändert (wie Leitz auch).
Mit einem Distanzring klappt es aber einwandfrei.
Hallo Christoph,
ist das wirklich ein WILL-Mikroskop? Es schaunt einem russischen Lomo-Biolam Mikroskop verdammt ähnlich!
Franz
An einem Biolam würden die Objektive passen, da es eine Abgleichlänge von 37mm hat
Hallo!
Es ist definitiv ein Will ( steht doch auch drauf! ), allerdings so ziemlich das einfachste Modell, das Will produziert hat. Der Preis erscheint jedoch bei gegebener Funktion des Mikroskopes grundsätzlich o.k.
Die Firma Hund ( früher Will ) ist sehr kooperativ, ruf doch dort mal die Technik - Herrn Reinhard - an: http://www.hund.de/kontakt/ansprechpartner/121-ansprechpartner-fuer-den-bereich-mikroskopie-und-umweltmesstechnik.html
Frag ihn, für welche Abgleichlänge dieses Mikroskop gebaut ist. Es kann auch sein, daß der Trieb defekt ist und sich der Tisch dadurch nicht weit genug hochfahren läßt. Ein absolut identisches Problem hatte ich mit einem Will-Mikroskop auch schon einmal, das passiert - meine ich - dann, wenn der Tisch mit zu viel Gewalt einmal zu tief heruntergedreht wurde. Die Firma Hund kann so etwas reparieren, und ich ich meine, daß die Kosten dafür um 100 EUR lägen. Sicher kostet es nicht das Zweifache des Mikroskopwertes, Hund ist da noch recht zurückhaltend. Und ich glaube, daß man dort ein Herz für Hobbymikroskopiker hat und sich mit der Preisgestaltung bei Reparaturen für Hobbyisten an der unteren möglichen Preisgrenze bewegen wird. So zumindest meine Erfahrung mit Hund.
Teuer wird wohl leider der Versand Deutschland-Österreich und zurück......
Ich würde aber auf jeden Fall den Verkäufer kontaktieren und freundlich, aber bestimmt einen angemessenen Preisnachlaß fordern!!!!
Herzliche Grüße
Peter
Hallo an alle!
Wow, vielen dank! Hier wird einem geholfen!!
Ich bekomme von Martin (Danke nochmals!!) 4 Abstandsringe zum testen - und werde mal versuchen wie sich dann mit dem Mikroskop arbeiten lässt. Werde mich auch mit Herrn Reinhard von der Firma Hund in Verbindung setzen, um prinzipiell zu klären wo bei diesem Gerät der Fehler liegt.
Was eine Preisreduktion durch den ebay-Verkäufer angeht habe ich wohl schlechte Karten - er hat den Standardsatz vonwegen "es handelt sich um einen Privatverkauf..... keine Garantie, keine Gewährleistung....kein Umtauschrecht....Käufer nimmt zur Kenntnis...". Ein Kauf bei ebay hat einfach seine Schattenseiten und Risiken, trotz alledem bin ich froh das Mikroskop gekauft zu haben. Ich bin überzeugt es wird noch sehr viel sinnvolle Arbeit leisten, und ich werde meine Ferude daran haben...
Einen schönen Abend, und lg aus Wien!
Christoph
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Zitat von: Simba in März 16, 2009, 22:26:56 NACHMITTAGS
Hallo an alle!
Was eine Preisreduktion durch den ebay-Verkäufer angeht habe ich wohl schlechte Karten - er hat den Standardsatz vonwegen "es handelt sich um einen Privatverkauf..... keine Garantie, keine Gewährleistung....kein Umtauschrecht....Käufer nimmt zur Kenntnis...". Ein Kauf bei ebay hat einfach seine Schattenseiten und Risiken, trotz alledem bin ich froh das Mikroskop gekauft zu haben. Christoph
Hallo,
genau! Ein Standardsatz! Undd deshlab hat er auch keinerlei Bedeutung! Juristisch schon gar nicht.... Aber jeder schreibt ihn unter seine ebay-Angebote. Der Angeotstext muß der Realtität entsprechen, man kann nicht jede Verantwortung für ein verkauftes produkt mit einem Pauschelsatz ausschließen. Das ist ein weit verbreiteter Irrtum!!
Aber ganz unabhängig von der juristischen Seite:
Ich habe mir angewohnt, grundsätzlich immer fehlerhafte Artikel, die ich bei ebay kaufe und die als funktionsfähig oder ähnlich beschrieben waren, auch
freundlich zu reklamieren. Wohlgemerkt: "freundlich". Ich weise den Verkäufer auf die Fehlerhaftigkeit des Artikels hin, darauf, daß ich davon ausgehe, daß er es selbst nicht bemerkt hat und daß ich doch über den Zustand recht enttäuscht bin.
Und in fast ALLEN Fällen konnte ich mich mit dem Verkäufer für beide Seiten zufriedenstellend einigen, entweder auf eine Rückgabe des Artikels oder einen Preisnachlaß. Mich hat übriegns noch nie jemand anschließend auf diesen Satz im Angebot hingewiesen, nach dem Motto "Aber ich habe doch geschrieben: keine Rücknahme, Garantie etc..". Wie gesagt, die meisten ebayer sind ja keine Betrüger und verkaufen nicht bewußt "Schrott".
Und so halte ich es selbst natürlich auch: Wenn jemand, der von mir einen Artikel kauft, berechtigt reklamiert, bin ich selbstverständlich breit, mich zu einigen. Abgesehen davon möchte ja auch niemand eine negative Bewertung erhalten ( bis auf einige "Schmerzfreie", die gibt es natürlich immer). Erst recht nicht, seit ebay die Möglichkeit einer "Rachebwertung" des Verkäufers ausgeschlossen hat.
Also, keine falsche Zürückhaltung, nehmen Sie freundlich mit dem Verkäufer Kontakt auf und ich bin mir sicher, Sie werden sich auf einen Preisachlaß einigen können ( wie ich sehe, kommt er aus dem Rughrgebiet, und hier sind die Menschen eigentlich "unkompliziert" ).
Herzliche Grüße
Peter
Lieber Christoph,
habe heute noch Folgendes herausgefunden:
ich war heute zur Fa. Hund in Wetzlar-Nauborn gefahren um dort mein neu justiertes Mikroskop (Will500) abzuholen. Dabei fiel mir auf, das in einem Regal genau das Modell steht das Du erworben hast. Ich befragte Herrn Reinhardt (zuständiger Techniker) und erfuhr, daß dieses Mikroskop eine Abgleichlänge von 37 mm hat und vor 40 Jahren gebaut wurde. Es dient der Kundschaft zur Demonstration wie langlebig und funktionstüchtig Hund/Will Mikroskope sind. Bei Deinem Mikroskop ist also der Tisch warum auch immer zu tief, möglicherweise hat jemand mit Gewalt daran herumgebastelt. Eine Reparatur würde 200 € kosten, lohnt sich also nicht.
Ich würde doch versuchen das Mikroskop zurückzugeben.
Ob Du mit den Abstandsringen zurechtkommst mußt Du halt ausprobieren.
Liebe Grüße
Regi
Hallo Christoph,
schade - mit der zu früh abgegeben positiven Bewertung ( warum eigentlich? ) hast Du den Trumpf selbst aus der Hand gegeben......
Ob sich da beim Verkäufer noch etwas machen läßt....versuchen würde ich es auf jeden Fall mal.
Herzliche Grüße
Peter
Danke nochmals an alle für die vielen infos, fürs Nachfragen, etc!
Ich halte euch auf dem neuersten Stand!
lg,
Christoph
Hallo allerseits,
wie versprochen teile ich euch die Neuigkeiten mit:
Heute sind die Objektiv-Abstandsringe von Martin/fraureuter eingetroffen - und zum ersten mal konnte ich das "neue" Mikroskop testen!! - Die Lösung mit den Ringen funktioniert super!! Danke nochmals Martin, das hat mich wirkliche in großes Stück weitergebracht!
Nun habe ich die 4x, 10x, 40x Objektive einsatzbereit - und schon ausgiebeig an ein paar Proben aus dem Aquarium getestet. Da ich recht wenig erfahrungen mit dem Mikroskopieren habe bedarf es hier jeder Menge Übung :). Mit dem 100x-Öl-Objektiv bekomme ich leider kein Bild, keine Ahnung ob das Objektiv defekt ist, oder woran es liegen könnte. Inzwischen komme ich mit 400facher Vergrößerung allerdings gut zurecht.
Bei meinen Versuchen ist aufgefallen dass es doch größere Probleme beim Feintrieb zu geben scheint. Es wirkt so als würde sich der Trieb manchmal "durchdrehen", also man dreht 360° ohne dass sich an der Schärfe etwas ändert. Das ist beim Arbeiten zwar sehr störend, aber ich bin im Moment schon sehr glücklich dass das Gerät ein Bild liefert ;)
Der Verkäufer hat auch eine 20%ige Reduktion des Kaufpreises vorgeschlagen, was ich sehr fair finde.
Die weitere Vorgehensweise:
1) Üben, üben, üben!
2) Hoffentlich eine bezahlbare Möglichkeit finden, den Trieb zu reparieren, dann erübrigen sich die Abstandsringe
3) das 100fach-Objektiv einsatzbereit machen.
3) sollte Punkt 2 nicht möglich sein, mich auf längere Frist nach einem 100% funktionstüchtigen Modell umsehen.
Viele Grüße!
Christoph
Das mit dem Feintrieb kommt mir seltsam vor. Kann es nicht sein, dass die oberste Position erreicht ist, dann muß der Trieb durchdrehen.
Werner Jülich
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Hallo Mike,
Die Objektive gehören scheinbar doch zum Mikroskop, das hat rekuwi ja herausgefunden.
Was das zurückschicken angeht: Der Versand zurück nach Deutschland kostet auch nochmals gut 20 €, dann habe ich bereits 40€ für Porto ausgegeben + dem zeitaufwand für Paketaufgabe, etc etc. Außerdem bin ich der Hoffnung dass ich mit dem gerät für meine Zwecke zurechtkomme, vor allem wenn der Trieb in Ordnung gebracht wird.
Außerdem habe ich schon recht lange gesucht, bis ich endlich dieses Mikroskop ersteigert habe - ich habe auch etwas Panik davor mir ein anderes Gerät zu kaufen (und vor allem ein brauchbares Gebrauchtgerät zu finden).
Lg,
Christoph
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Zitat von: Mike ***** in März 20, 2009, 17:21:15 NACHMITTAGS
Es gibt hier einige, die haben 12 Monate und länger ein Mikroskop gesucht. Ich selber zum Bsp. will auch auf ein Zeiss Jena Amplival umsteigen und such dazu mir die Teile. Das ganze kann sehr lange dauern.
Hallo Mike,
ich habe einige Jahre Erfahrung mit ebay. Du kannst es mir glauben ( oder wahrscheinlich ja auch nicht ), aber ich schreibe es trotzdem: Sich ein Amplval ( oder überhaupt irgendein Mikroskop ) aus ebay-Teilen (zusammenzusuchen" ist I M M E R teurer als ein komplettes Mikroskop zu kaufen. Was meinst Du, warum viele genau den entgegengesetzten Weg gehen und ein Mikroskop, das sie verkaufen möchten, bis in's kleinste Einzelteil "schlachten" und diese einzeln verkaufen.
Wenn Du meinst, es in Einzelteilen preiserter zusammen zu bekommen - viel Glück!
@ Simba: Ehrlich gesagt, ich würde auch icht allzu viel in dieses Mikroskop investieren....es sei denn, Du findest jemanden, der Dir den Trieb preiswert repariert.
Es hat die alte Abgleichlänge, und die Objektive dieser Will-Ära waren auch nicht gerade "umwerfend". Also, solange es geht, damit arbeiten, vielleicht preiswert reparieren lassen, aber bitte nicht allzu viel darin investieren.
Hezrliche Grüße
Peter
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Hallo Christoph,
freut mich, daß die Ringe weitergeholfen haben. Das 100er Objektiv ist sicherlich ein Ölimmersionsobjektiv - Du musst also einen Tropfen Immersionsöl (zum Test würde ein Ferkel wie ich auch Sonnenblumenöl nehmen, wenn nichts anders da ist, oder einfach einen Tropfen Wasser) zwischen Objektiv und Präparat bringen. So, daß KEINE Luft zwischen Objektiv und Präparat ist, du schaust also dann durch Flüssigkeit. Ohne Immersion ist so ein Objektiv halbtot - das Bild dürfte wenig erfreulich sein. Ich benutze (weil ich faul bin und die Ölschmiererei nicht gut leiden kann) seit Jahren kein 100er Objektiv mehr. Zumal es sich nur für fertige Präparate eignet - bei Proben aus dem Aquarium hast Du ja ein Deckglas lose auf der Wasserprobe, welches an der Immersion kleben bleiben könnte - das macht nicht wirklich Spaß. Ich würde das Objektiv erstmal links liegen lassen, habe aber noch eines von Hertel und Reuss hier rumliegen - wenn es Dich kneift, schicke ich auch das noch runter. Aber auch das ist ein Ölimmersionsobjektiv. Du wirst es in der Praxis wohl nicht brauchen. Die großen Freuden des Wassertropfenbetrachters spielen sich ja eigentlich zwischen 4x und 40x Objektiven ab, und da bist Du ja perfekt bestückt. Allerdings kann es sein, das Du ein großes AHA-Erlebnis hast, wenn Du mal ein modernes Objektiv ausprobierst, und sei es auch eines aus dem fernen Osten. Die 40 Jahre alten Dinger, Die Du gerade benutzt, haben sicherlich in vielerlei Hinsicht ihren Zenith überschritten. Man möge mich korrigieren, wenn ich Unsinn rede (das ist an die anderen Forumsmitglieder gerichtet).
Ich wünsche Dir auf alle Fälle erstmal viel Freude mit dem Mikroskop - es sieht ja schick aus und ist garantiert auch reparabel.
Herzliche Grüße+ ein schönes binokulares Wochenende
Martin
P.S.: Habe mal bei ebay einen Moog-Synhesizer aus USA gekauft, für etwa 3000$. Als er bei mir ankam, war auch der völlig verrotzt und gab nur ein klägliches Winseln von sich. Ich hatte ihn aber sofort ins Herz geschlossen, nochmal 600 Euro reingesteckt und besitze ihn noch heute - er ist mir ein treuer Freund geworden, den ich nicht mehr hergebe. Eine Rückgabe wäre für mich damals undenkbar gewesen - so ist das eben bei Romantikern.....
Zitat von: fraureuter in März 20, 2009, 18:54:32 NACHMITTAGS
P.S.: Habe mal bei ebay einen Moog-Synhesizer aus USA gekauft, für etwa 3000$. Als er bei mir ankam, war auch der völlig verrotzt und gab nur ein klägliches Winseln von sich. Ich hatte ihn aber sofort ins Herz geschlossen, nochmal 600 Euro reingesteckt und besitze ihn noch heute - er ist mir ein treuer Freund geworden, den ich nicht mehr hergebe. Eine Rückgabe wäre für mich damals undenkbar gewesen - so ist das eben bei Romantikern.....
Hallo!
Ja, so eine ebay-Geschichte kenne ich auch. Vor ca. 2 Jahren kaufte ich für knapp 800 EUR ein Jenaval. Als es ankam, dachte ich, meinen Augen nicht zu trauen: Ein riesiger Haufen Schrott! So etwas Kaputtes und Verdrecktes hatte ich zuvor noch nicht gesehen. Wirklich ALLES war defekt, verharzt, "versifft", alle Linsen völlig verklebt und die Objektive ( auch das Gehäuse ) komplett mit einer dicken Schicht aus irgendeinem Schmier mit jahrzehntealtem Staub "zugeknarzt". Also, Handschuhe genommen und das ganze wirklich "eklige Etwas" in den Keller verfrachtet. Nach Kontaktaufnahme mit dem Verkäufer stimmte dieser einer Preisreduktion um 600 EUR auf 200 EUR zu, der ich nur deshlab zuwilligte, weil die Verpackung und die Rücksendung eines solchen großen Gerätes sehr mühselig ist und ich froh war, daß es überhaupt zu einier Eingung kam. Ich dachte mir, daß ich vielleicht nach Reinigung von ein oder zwei noch "heilen" Teilen diese bei ebay verkaufen und damit zumindest die 200 EUR wieder herausholen könnte. Eigentlich war ich aber sehr unglücklich über diesen Haufen Altmetall im Keller - gut, daß nicht gerade ein "Klüngelskerl" mit seiner Querflöte vorbeifuhr....
Nachdem ich mich Wochen später von dem ersten Schock erholt hatte, begab ich mich zunächst an eine Grobreinigung ( ich war schon fast versucht, den Kärcher herauszuholen oder mir ein Sandstrahlgerät zu leihen ) und stellte zu meinem Erstaunen fest, daß nach Abstemmen der "Diffusionsscheiben" aus verknarztem Öl etc. von den Frontlinsen das Mikroskop ein wirklich gutes Bild erzeugte. Aber mechanisch war so ziemlich alles defekt. Im Laufe der Zeit habe ich dann mehr und mehr gereinigt, einzelne Ersatzteile besorgt und dabei ist es mir immer mehr ans Herz gewachsen, sodaß ich ihm zu guter Letzt einen zwar teuren, aber zur vollständigen Genesung führenden Klinikaunfenthalt bei Askania gegönnt habe. Aus dem ehemaligen wirklich wertlosen Schrotthaufen ist mittlerweile ein mechanisch und optisches Tip-Top-Mikroskop gworden. Mein absolutes Lieblingsstück!
Herzliche Grüße
Peter
Hallo Martin!
Kann deine Liebe zu dem Synhesizer gut nachvollziehen :D
Was die Ölimmersion angeht: Habe mir etwa Zeitgleich mit dem Mikroskop auch Immersionsöl bei Omikron bestellt - es chseint auch mit Öl nicht zu funktionieren, bzw kann ich einfach nicht scharf stellen und sehe somit nichts.
Ich vermute mal dass es nicht am Objektiv liegt, sondern adss man mit einem etwas "holprigen" Feintrieb eingach nicht den richtigen Abstand hinbekommt...denn hier liegen wohl µm zwischen einem tollen Bild, und "weißen Rauschen" ;)
Viele Grüße!
Christoph
Hallo,
ich hab genau das gleiche Mikroskop und bin sehr zufrieden damit. Die Abgleichlänge ist natürlich 37mm. Wenn da was nicht hinhaut, liegt es am Tisch oder sonstwas (Erfahrung?), aber nicht an "fehlenden" Zwischenringen.
Es gibt da auch mindestens zwei Sorten Mikroskopiker.... : die, die ihr Mikroskop lieben und die, die das lieben, was drunter liegt.
Zu letzteren gehöre ich.
Viele Grüße,
Martin
Hallo nochmal,
ich wollte da übrigens gar nicht polarisieren...
Die "Zweckmikroskopierer" profitieren natürlich enorm von den "Technikfreaks"! (machmal vielleicht auch umgekehrt?)
Was ich eigentlich sagen wollte ist, daß wenn das Mikroskop zeigt, was ich sehen will, bin ich zufrieden.
Und wenn mir einer von den Technos sagt, wie ich das noch besser sehen kann, bin ich glücklich!
Viele Grüße, Martin
Lieber Christoph,
die Fa. Will hat in Ihrer Vergangenheit einmal die Objektivabgleichlänge von 37 auf 45 mm umgestellt. Meines Wissens wurde aber die Hubweite des Objektivtisches so gewählt, dass 37er als auch 45er Objektive benutzt werden können.
Fragen Sie im "Mikro-Markt" mal nach Will Objektiven mit 45er Abgleichlänge. Sicherlich hat jemand noch solche Objektive ohne sie zu benötigen und gibt sie vielleicht günstig ab.
Ich könnte Ihnen einen kompletten Satz (4x/10x/40x/100x) achromatischer Objektive der Fa. Krüss anbieten. Diese haben die gleichen Daten wie die späteren Will-Objektive. 160er Tubus, 45mm Abgleichlänge. Die Objektive sind in neuwertigem Zustand. Wenn Interesse besteht einfach ne Mail schicken (gerberholger@web.de).
Viel Grüße
Holger
Ein 37er Objektiv funktioniert an meinem Will nicht, 45er dagegen problemlos, dabei kann man die Objektive weit genug
hinaufbewegen (es ist ein inverses Mikroskop), dass man damit auf das Präparat stößt.
Hier wird es wohl am Tischtrieb liegen und da sind längere Objektive eine unbefriedigende Lösung.
Bei http://www.mikrohamburg.de/ werden übrigens seit längerer Zeit Will-Objektive angeboten, allerdings steht nichts über
die Abgleichlänge dabei. Da kann man nachfragen. Das fände ich besser, als Krüss-Objektive am Will-Mikroskop.
Ansonsten: Das ganze als Lehrgeld verbuchen, mit dem Mikroskop Erfahrungen sammeln, soweit es geht und dann irgendwann
ein besseres kaufen.
Hallo,
ich glaube immer noch, daß das das gleiche Mikroskop ist wie meines, mit den gleichen Objektiven (37mm). Meiner Meinung nach ist der Trieb vom Tisch defekt/dejustiert. Ich würde deshalb nicht mit Ringen rumexperimentieren. Herr Jülich hat mir allerdings bei meiner (erfolglosen) Suche nach einem 60/63er Will gesagt, daß man das Gerät mit 45mm Objektiven bestücken kann, da der Tischhub ausreicht. Aber ob das im Kostenverhältnis steht?
Viele Grüße,
Martin