Liebe Kombinationstrieb-Besitzer,
es kommt nicht selten vor, dass das Fett im Trieb so verharzt ist, dass man meint gar keinen Feintrieb zu besitzen wie in diesem Beitrag:
http://www.mikroskopie-forum.de/index.php?topic=15908.0
Hier die Zerlegung und Neufettung dieses Gerätes von Carmen in Bildern als pdf-Datei:
http://www.s132635368.online.de/Kombitrieb%20CZJ%20Eduval%20reparieren.pdf
Ich bin mir sicher, dass ich nicht alles perfekt gemacht habe, aber das Gerät läuft wieder leicht. Größtes Manko meiner Operation ist wohl, dass ich weiße Vaseline aus der Apotheke statt eines Spezialfettes für die Kugellager in Tisch- und Kondensortrieb benutzt habe. Aber sowohl Tisch als auch Kondensor laufen wirklich gut und begeben sich nicht von allein auf Talfahrt, was meine größte Sorge war. Dann hätte ich doch erst mal bei ASKANIA ordern müssen.
Viele Grüße
Gerd
Hallo Gerd,
ICH würde es auch nicht mit dieser Anleitung wagen....aber das heißt gar nx! ;) Sie ist ja wirklich "für Dummies"!
Ich muß schon sagen: Aller Achtung! Das ist ja mal eine extrem detaillierte Anleitung und man sieht, dass Du Dir mit der Erstellung extrem viel Mühe gmacht hast. Respekt!
Was Deine Wahl des Schmiermittels betrifft: Ich habe ohnehin mittlerweile den Eindruck gewonnen, dass wir dahinter viel zu viel Wissenschaft vermuten. Eine Anfrage meines "Hofmechanicus" ;) bei Askania ergab, dass man dort nur zwei Fette für alle Zwecke verwendet und sich damit die jeweils errorderlichen Viskositäten "nach Gefühl" zusammenmischt, ggf. auch unter Zusatz von etwas Öl.
Also keineswegs eine umfangreiche Sammlung von Spezialfetten für alle möglichen verschiedenen Triebe, Gleitbahnen etc., wie man vielleicht vermuten würde. Ich denke, als etwas erfahrener Mechanikus kann man sich da auch auf sein Gefühl verlassen und solange man nicht gerade Butter nimmt... ;)
Herzliche Grüße
Peter
Tolle und ordentliche Anleitung.
Für mich allerdings zu spät, da Ich mein Eduval schon vor ca einem Monat
demontiert und "entharzt" habe.
Einige Schritte habe Ich gleich, andere etwas anders gemacht.
Z.B. habe Ich die Feder drangelassen und Mit Tesa (ein Gummiband geht auch) die Tischhalterungsbasis
fixiert.
Beim Zahnrad, welches die Drehung der Triebknöpfe auf die Zahnstange der Tischhalterungsbasisplatte
überträgt habe Ich nur das Zahnrad abgeschraubt und dann Zahnrad und Achse gesäubert und gefettet.
Aber im Grunde habe Ich die Säuberung recht ähnlich durchgeführt.
Krass war bei meinem Eduval, daß die Stabilisierungs-Träger entlang der Triebachse verbogen war.
Da muß der Vorbesitzer also versucht haben, mit aller Gewalt den Trieb zu bewegen.
Habe die Träger natürlich wieder gerichtet.
Liebe Grüße Jorrit.
DANKE, DANKE, DANKE, DANKE, DANKE! :)
Deine tolle Anleitung schenkt hoffentlich und bestimmt noch vielen anderen Eduvals ein neues Leben!
Liebe Grüße
Carmen
Hallo Jorrit,
die Anleitung kommt für Dich deshalb zu spät, WEIL Du dein Eduval schon zerlegt hattest und dieses erwähnt hast. Das gab mir den letzten Anstoß. Schließlich bist Du ja auch noch nicht so ewig beim Mikroskopewiederbeleben dabei. Ich hatte bisher nur die älteren Typen Lg und Nf in der Hand und es hat mich sehr gereizt diesen viel erwähnten Kombinationstrieb mal zu ergründen.
ZitatBeim Zahnrad, welches die Drehung der Triebknöpfe auf die Zahnstange der Tischhalterungsbasisplatte
überträgt habe Ich nur das Zahnrad abgeschraubt und dann Zahnrad und Achse gesäubert und gefettet.
Wie bist Du denn da an die kleine Madenschraube gekommen, die die Achsschraube sichert? Die hätte ich gar nicht gefunden, wenn ich nicht den ganzen Block abgeschraubt hätte. Ich habe natürlich auch versucht, die große Schraube einfach zu drehen, aber da ging gar nix und Gewalt wendet man ja schließlich nur im aller äußersten Notfall an. Erst als ich das ganze Teil in der Hand hatte wurde mir klar, warum das so fest war: Es sollte auch fest sein, sonst wird man wohl früher oder später die Zahnradachse mit herausdrehen bei der Benutzung des Triebes. Die Madenschraube ist leider auf dem Foto auch nicht besonders gut zu sehen. Das Fotografieren war eigentlich auch ziemlich lästig, weil ich mir nach jedem Schritt die schmierigen Hände erst abwischen musste, bevor ich zu Kamera greifen konnte. Da sind nicht alle Fotos so geworden wie ich gehofft hatte, aber sie haben mir auch beim Wiederzusammenbau sehr geholfen. Das kann ich jedem ans Herz legen, der eine komplexe ihm noch unbekannte Technik zerlegt.
Die Feder hatte ich auch eine ganze Weile fixiert, aber dann doch erkannt, dass sie sicher herausschaut, wenn der Tischtrieb auf die unterste Stellung gefahren wird. Mir ist allerdings heute noch nicht ganz klar, wozu die gut ist. Scheint die Zahnstange zurück zu holen, wenn man zu weit nach oben gedreht hat. Aber sicher bin ich mir nicht.
Liebe Grüße
Gerd
Hi Gerd,
Macht ja nix. Hätte Ich gewußt, daß einer auch Hilfe braucht, hätte Ich vieleicht eine Anleitung gebastelt.
Feder:
Stimmt. Die Feder hat mich auch verwundert.
Schließlich macht das ja auch die Schwerkraft.
Ich hätte jetzt eher eine Feder erwartet, die nach oben zieht.
Die Achse vom Zahnrad habe Ich drinnen gelassen und drinnen gesäubert und neu gefettet.
Fummelig war, die Kugeln wieder zu positionieren.
Beim alten "Patex-Klebstoff-Fett" waren Sie ja quasi festgeklebt. :lach:
Hauptsache, man bekommt es gut hin und die Triebe laufen wieder schön leichtgängig.
Und Ich mag die massiven Metallteile.
Bei einem anderen meiner Mikroskope ist ein Plastikrad. Sowas ist natürlich nicht so schön wie eins, daß "aus dem Vollen" gefräst ist (wie man so schön sagt).
Liebe Grüße Jorrit.
Hallo zusammen,
ich bin gerade dabei, den Feintrieb meines Eduval 2 mit Hilfe oben genannter Anleitung wieder gängig zu machen. Nur habe ich das Problem, dass sich die zwei Teile der Achse, die sich nach Gerds Anleitung gegeneinander verdrehen lassen müssten, sich absolut nicht lösen. Ich habe es schon mit Einlegen in Waschbenzin für mehrere Stunden und mit kriechfähigem Öl (Ballistol) versucht, leider aber ohne Erfolg.
Weiß jemand Rat, was ich noch probieren könnte? Ich hatte mir schon überlegt, ob ich die Achse im Backofen langsam auf 40 - 45 °C erwärme. Kann ich das wagen oder ist die Gefahr, dass sie sich dann hoffnungslos verklemmt zu groß?
Hier noch ein Bild des widerspenstigen Teils ^^
(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures004/137253_49665302.jpg) (http://nimga.de/v/adRkk)
Mit den Pfeilen habe ich die Stelle markiert, an der man die Achse verdrehen können müsste.
Viele Grüße, Heinrich
Hallo,
Wenn gar nichts hilft, Aussen erhitzen.
Ein Risiko besteht dann nicht.
Ich würde es aber nicht komplett erwärmen. Nur da, wo es sein muß.
Ich würde es schon stärker erhitzen. Nicht nur 40-45 Grad. Das bringt meißt Nichts.
Liebe Grüße Jorrit.
Hallo Heinrich
Ich würde es einmal mit einem Fön probieren.
Viele Grüße
Horst-Dieter
Genau Horst Dieter,
wenn der nicht reicht einen Heißluftfön zum Lack entfernen oder einen Gasbrenner, mit dem man vorsichtig drüberfährt. Das dürfte dein Problem schnell lösen.
Liebe Grüße Jorrit.
Besten Dank für eure Hilfe! :)
mit dem Fön hat es funktioniert.
Freu´ mich schon, nun zum ersten Mal den Feintrieb an meinem Mikroskop auszuprobieren ^^
Viele Grüße, Heinrich
Hallo Heinrich,
freut mich, dass meine Anleitung Dir geholfen hat. Wenn kein Glas an den betreffenden Teilen ist kann man mit Wärme Wunder bewirken, wenn es um das Verflüssigen von Verharzungen geht. Ich nutze auch meist den normalen Föhn. Backofen habe ich auch schon gemacht (Kreuztisch vom Lg ohne Kunststoffteile).
Hoffe Du bekommst auch alles wieder richtig zusammen geschraubt! Die Stellung der beiden Stifte am Zahnradblock und am Kombinationstrieb ist etwas kritisch. Die müssen sich treffen, sonst geht das nicht.
Grüße
Gerd