Hallo,
aus Gipslösung erhält man oft Durchkreuzungen und Schwalbenschwänze, wie diese hier:
(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures004/124930_10168146.jpg) (http://www.fotos-hochladen.net)
40er Objektiv, pol, Hilfsobjekt, nicht gestapelt
Den Montmatre-Typ fand ich bisher nicht. Die folgende Aufnahme wurde von einer leicht angesäuerten Probe gemacht:
(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures004/124930_40677086.jpg) (http://www.fotos-hochladen.net)
40er Objektiv, pol, Hilfsobjekt, nicht gestapelt
Die gewöhnungsbedürftige Farbkombination des Kristalls zeigt den deutlichsten Kontrast entlang der Verwachsungslinie (?), die ich hier noch einmal markiert habe:
(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures004/124930_28657176.jpg) (http://www.fotos-hochladen.net)
Können das Montmatre-Zwillinge sein?
Viele Grüße,
Heiko
Lieber Heiko,
ich habe gerade Deinen schönen Schwalbenschwanz-Zwilling bewundert. Sind die anderen aber wirklich Zwillinge?
Du solltest die Kristalle einmal bei exakt gekreuzten Polarisatoren ansehen, auch wenn das nicht so bildwirksam attraktiv erscheint. Schwalbenschwanz- und Montmartre-Zwillinge sind dann ganz leicht und eindeutig zu erkennen. Bei den Schwalbenschwanz-Zwillingen muß man zwischen den Auslöschungsstellungen (Dunkelstellungen) beider Individuen 77° bzw. 14° drehen, bei den Montmartre-Zwillingen 30° bzw 60°.
Herzliche Grüße,
Olaf
Danke, lieber Olaf,
für diese Information – werd's demnächst überprüfen und dann Bericht erstatten.
Und noch eine Frage: wo findet man derlei Angaben, die Du hier mitteilst?
Könntest Du bitte Deine Quelle(n) ,,offen legen"? ;)
Viele Grüße,
Heiko
Lieber Heiko,
in diesem Fall war es sehr einfach für mich, da die Angabe in einer meiner zwei Bibeln stand: Klockmann, Lehrbuch der Mineralogie. Da meine Mathematik-Kenntnisse nur rudimentär sind, hätte ich mir sonst die Zwillinge nach den wohlbekannten Zwillingsgesetzen und dem Kristall-Zeichenprogramm Kristall2000 konstruiert und die Winkel ausgemessen. Das ist aber im monoklinen Gips nicht ganz soe einfach, da die optische Indikatrix nicht parallel zu den Kristallkanten verläuft.
Herzliche Grüße,
Olaf
Lieber Olaf,
die behelfsmäßige Bestimmung der Auslöschungen – der Drehtisch hat keine Skalierung – ergibt Winkel von 30, 57 und 25° (den vierten Wert hatte ich in der Aufregung nicht bestimmt) für das volle Rund.
Unter den gegebenen Messbedingungen erscheint mir das eine gute Näherung zu den Montmatre-Werten.
Viele Grüße,
Heiko
Lieber Heiko,
viele haben den Beitrag angeschaut, nur einer hat - allerdings erwartungsgemäß kompetent - geantwortet.
Ich sag mal: ein super Beitrag schön und lehrreich!
2 Fragen hätt ich. Hast du Gipslösung eindunsten lassen, die Kristalle also selbst "gezüchtet"?
Und eher eine Frage an Olaf: weiß man eigentlich unter welchen Bedingungen die eine oder andere Variante entsteht?
Hallo Klaus,
,,aus mäßig temperierten Lösungen" – hab' ich irgendwo gelesen – soll der M-Zwilling (natürlich) entstehen. Also etwas Geraspel der Malkreide der Kinder aufkochen und heiß auf den Objektträger – Durchkreuzungen und Schwalben ohne Ende ...
Beim letzten Versuch mit der ,,Schlempe" waren auch einige Tr. Essig mit im Spiel. Den Rest kennst Du.
Viele liebe Grüße,
Heiko
Lieber Heiko,
das ist ja interessant - vom Gefühl her hätte ich es eher für einen Schwalbenschwanzzwilling gehalten, aber Deine Winkelmessung ist ja sehr eindeutig.
Lieber Klaus,
Danke für die Blumen ;D. Zu den unterschiedlichen Bildungsbedingungen der beiden Zwillingsarten habe ich nichts gefunden. Grundsätzlich sind es natürlich die physikalisch-chemischen Bedingungen, wie z.B. Druck, Temperatur, pH und Lösungsgenossen, die die Morphologie bestimmen, und ich denke es ist ein äußerst komplexes Problem.
Herzliche Grüße,
Olaf