Mikro-Forum

Foren => Mikroskopie-Forum => Thema gestartet von: histofoto in März 22, 2009, 12:30:04 NACHMITTAGS

Titel: Deckglasersatz
Beitrag von: histofoto in März 22, 2009, 12:30:04 NACHMITTAGS
Hallo Leute,

ich bin relativ neu, aber sehr fasziniert von diesem Forum hier. Immer wieder finde ich Hilfe und Ratgeber - allein durch das Mitlesen. Gestern habe ich mich dann doch selbst angemeldet, um mitschreiben zu können.

Ich habe eine grundsätzliche Frage an Euch: In der Zeitschrift Mikrokosmos, Band 9, 131, habe ich einen Aufsatz von H. Günther mit dem Titel "Gelatine als Deckglasersatz" gefunden. Der Aufsatz stammt von 1915. War ganz interessant zu lesen. Nun bin ich einfach aus Interesse neugierig geworden, was es heute für Alternativen für den Deckglasersatz gibt. Im Internet habe ich vier Produkte gefunden. DIATEX, MERCKOGLAS, RESOLACK und SYN-MATRIX. Hat einer von Euch davon schon einmal Erfahrung gemacht? Taugt das wirklich etwas als Deckglasersatz?

Es handelt sich wohl bei allen Produkten um ein Einschlußharz und wird daher als "Flüssiges Deckglas" angeboten. Ist das aber wirklich ein Deckglasersatz.

Was meint Ihr? Welche Erfahrungen habt Ihr (eventuell) gemacht?
Gibt es noch andere?

Danke!
Oliver
Titel: Re: Deckglasersatz
Beitrag von: histofoto in März 22, 2009, 12:32:35 NACHMITTAGS
Sorry, ich habe ganz vergessen:

In der Zeitschrift Mikrokosmos / 52 / 222 aus dem Jahr 1963 fand ich noch einen Aufsatz von Heinz Streble mit dem Titel "Ersatz für Deckgläser: Diatex". Aber das ist ja auch schon über 50 Jahre alt...

Gruß!
Oliver
Titel: Re: Deckglasersatz
Beitrag von: Detlef Kramer in März 22, 2009, 13:06:36 NACHMITTAGS
Hallo Oliver,

eigene Erfahrung habe ich nicht, aber ich weiß, dass z.B. Merckoglas in der Routine-Diagnostik verwendet wird, wenn es nicht auf perfekte Abbildungsqualität ankommt. Will man ein optimales Bild, kommt man um Glas-Deckgläser nicht umhin, denn das planparallele Glas mit 0,17 mm Dicke ist ja in das Objektiv eingerechnet.

Gruß

Detlef Kramer
Titel: Re: Deckglasersatz
Beitrag von: Dieter Friedrich in März 22, 2009, 15:06:56 NACHMITTAGS
ZitatRoutine-Diagnostik

Von diversen Krankenhäusern, in welchen ich mal gearbeitet habe, kenne ich es gar nicht anders.

Da wird auf den fixierten und gefärbten Ausstrich direkt das Immersionsöl gegeben und so mit dem 100er mikroskopiert. Es scheint offenbar zu reichen um zu erkennen was man erkennen will....
Titel: Re: Deckglasersatz
Beitrag von: Detlef Kramer in März 22, 2009, 16:24:28 NACHMITTAGS
Das ist doch etwas komplett Anderes! Die normale Blutuntersuchung geht völlig ohne Deckglas. Hat also mit dem Thema nichts zu tun.
Titel: Re: Deckglasersatz
Beitrag von: Eckhard F. H. in März 22, 2009, 16:46:30 NACHMITTAGS
Hallo Herr Kramer und andere,
welche Funktion, außer Einbettungs- und Immersionsflüssigkeit zu trennen, hat das Deckglas bei Immersion noch?
Gruß - E. Nowack
Titel: Re: Deckglasersatz
Beitrag von: Robert Götz in März 22, 2009, 16:52:57 NACHMITTAGS


Bei einer Ölimmersion braucht man kein Deckglas, was auch durch den Strich, der statt 0.17 eingraviert ist, angezeigt wird.
Blutausstriche werden weggeworfen, da kann man sich das Deckglas und das Eindeckmittel - und somit Geld und vor allem Zeit, bis
das Eindeckmittel fest ist - sparen.
Aber überall wo die Präparate archiviert werden kommt man um das Deckglas nicht herum, da man sonst das Öl nicht mehr abwischen
kann.