Mikro-Forum

Foren => Mikrofoto-Forum => Thema gestartet von: Heribert Cypionka in Juni 27, 2013, 21:59:34 NACHMITTAGS

Titel: Haariges aus der Programmierstube...
Beitrag von: Heribert Cypionka in Juni 27, 2013, 21:59:34 NACHMITTAGS
Liebes Forum,

hier zeige ich einmal ein Arbeitsstück aus der laufenden Programmierarbeit:

(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures004/128162_36297457.jpg)

Es handelt sich um den Ausschnitt aus einem Fliegen-Stack, dessen Originalbilder Heike mir dankenswerterweise zur Verfügung gestellt hat. Ich versuche PICOLAY beizubringen, Haare ohne Halo-Ränder darzustellen. Letztere entstehen dadurch, dass haarähnliche Strukturen klare Kanten aufweisen, die im Tiefpassfilter erkannt werden und dazu führen, dass benachbarte Feinstrukturen maskiert bleiben. Ich habe mir einen Algorithmus ausgedacht, der das verhindern soll, und zu Testzwecken dem Programm gesagt, es möge Bereiche, wo er angewendet wurde, blau (und im Übergang dazu grün) einfärben.

Dem Anwender bleibt dieses Farbenspiel am Ende (hoffentlich!) erspart. Ich habe öfter solche Anblicke, meistens aber unerwartet, wenn ich irgendwelchen Murks programmiert habe und das Programm teste.

Liebe Grüße

Heribert Cypionka  

P.S. Preisfrage für Rätselfreunde: Welches der hervorragenden Fliegenbilder von Heike wurde hier verwendet? Es lohnt sich, alle noch einmal anzusehen!!!
Titel: Re: Haariges aus der Programmierstube...
Beitrag von: HDD in Juni 28, 2013, 06:07:20 VORMITTAG
Hallo Herr Cypionka

Wenn Ihnen das gelingt, dann hätten sie den Durchbruch geschafft. Das ist das Manko an allen
Stackingprogrammen die mir bekannt sind.
Ich drücke Ihnen ganz fest die Daumen dass es gelingt.

Herzliche Grüße

Horst-Dieter
Titel: Re: Haariges aus der Programmierstube...
Beitrag von: schuppi in Juni 28, 2013, 10:44:32 VORMITTAG
Hallo,

den Ausschnitt finde ich leider nicht bei Heikes Bildern. Aber das Ansehen war trotzdem wieder ein Genuss.

Aber ich habe die Woche auch ein Insekt gestacked und genau das Problem ist wieder aufgetaucht, so dass ich mich bislang nicht traue, überhaupt ein Insektenbild einzustellen.

Es geht ja wohl darum, dass bei scharf begrenzten, dünnen Linien die Erkennung der Schärfeebene nicht genau möglich ist, so dass genau dort Säume entstehen. Vielleicht muss man nach dem ersten Stacking-Durchlauf schauen, an welcher Stelle mit den aktuellen Algorithmus kein Saum entstanden ist und genau dort ist der richtige Ansatz der Schärfeebene.

Ich wünsche viel Freude und Erfolg bei der Umsetzung!

Rainer

Titel: Re: Haariges aus der Programmierstube...
Beitrag von: -JS- in Juni 28, 2013, 12:14:34 NACHMITTAGS
Hallo Schuppi,
guck mal hier:

(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures004/128206_39856197.jpg)

Das Original ist in folgendem Artikel zu bewundern:
https://www.mikroskopie-forum.de/index.php?topic=16425.msg126202#msg126202
Es ist dort gleich das erste Bild.
Allerdings ist der von Heribert Cypionka gezeigte Ausschnitt **reichlich** verfremdet, das muss man schon sagen.

Ich drücke aber auch ganz heftig die Daumen, daß das Problem mit Halos an Haar-Rändern bald der Vergangenheit angehören wird.

Viele Grüße
Joachim
Titel: Re: Haariges aus der Programmierstube...
Beitrag von: detlef.q in Juni 28, 2013, 13:07:42 NACHMITTAGS
Hallo,

das Problem mit den Halo-Rändern tritt ja nicht nur an scharf begrenzten dünnen Bereichen auf. Ich habe bei Pollen-Stacks starke Hallo-Ränder bekommen. Wenn ein scharfer Bereich in einen intensiv farbigen, unscharfen Bereich übergeht, besteht das Problem auch.
Da bleibt dann nur die mühevolle Handarbeit mit dem Retuschierwerkzeug.

Zur Zeit bearbeite ich nebenbei das Bild einer gestackten Spinne. Was für ein Aufwand! Ich verstehe gar nicht wie Heike es schafft, so viele klasse Aufnahmen einzustellen.

Ich wünsche Ihnen Herrn Cypionka auch viel Erfolg und bedanke mich dafür, dass Sie uns Picolay kostenfrei zur Verfügung stellen und ständig dabei sind, dieses tolle Programm zu verbessern.

Viele Grüße
Detlef
Titel: Re: Haariges aus der Programmierstube...
Beitrag von: rheinweib in Juni 30, 2013, 02:37:30 VORMITTAG
Hallo zusammen,
ja, wenn (ich trau mich mal  ;)) das Gebrösel an den Rändern nicht mehr auftreten würde,
das wäre schon eine feine Sache, denn, ich will ehrlich sein, wenn ein Stapel mit Picolay durch
ist (bei vorgegebener Standardeinstellung) und die Ränder sind dann so krümmelig, dann neige ich ein
bischen zur Verzweifung und greife (zugegeben) zu Zerene.
Anschliessende EBV-Arbeit hab ich dann immer noch genug.
Was mich an Picolay fasziniert, wenn ichs mal in den Griff bekäme, sind die 3D Möglichkeiten....upps, da war ja noch ne Fliege.....
Es ist halt so, das sich bei mir inzwischen ein dicker Wörkfloh eingenistet hat, und den zu verjagen, um einen
neuen zu fangen, das kostet schon einiges an Energie.
Hoffentlich versteht jemand, was ich meine.....
Deswegen erscheint das auch vielleicht so (scheinbar) mühelos, in relativ kurzer Zeit eine Serie auf die Beine zu stellen, aber, "mal eben so" geht das nicht, mit keinem Programm der Welt.
Ich bewundere wirklich Herrn Cypionkas Herzblut und Leidenschaft, mit der er ständig versucht, Picolay zu verbessern, VIELEN DANK DAFÜR!! (auch wenn ich noch nicht so recht damit klarkomme, aber das liegt dann wohl an mir).

Picolay ist sehr einarbeitungsintensiv, und, es wäre ein Traum, wenn es mal eine deutsche Sprachdatei gäbe, die man nur einfügen muss. So eine .txt-Datei, hab das schon oft bei anderen Tools gesehen. Zugegeben, ich hab keinerlei Ahnung, wie sowas gemacht wird, ob das viel Arbeit ist, usw.....sowas würde aber vielleicht die Bedienung von Picolay erleichtern. Also mein persönliches "Technik-Englisch" ist ziemlich nah am absoluten Null-Punkt angesiedelt  ;D

Gruss
Heike
Titel: Re: Haariges aus der Programmierstube...
Beitrag von: liftboy in Juni 30, 2013, 16:16:44 NACHMITTAGS
Hallo Heike,

Du sprichst mir aus der Seele!
Als Techniker muss ich ein bischen technisches Englisch können, aber ich muss doch oft nachschlagen( und zwar in einem Speziallexikon für techn. Englisch, denn da lauern Tretfallen ohne Ende. Bestes Beispiel "Spring"; kann heissen: Frühling, Quelle, oder technisch Feder).
Da hilft dann auch der gute google Übersetzer nichts.

Viele Grüße
Wolfgang
Titel: Re: Haariges aus der Programmierstube...
Beitrag von: smashIt in Juni 30, 2013, 16:30:33 NACHMITTAGS
Zitat von: liftboy in Juni 30, 2013, 16:16:44 NACHMITTAGS
Da hilft dann auch der gute google Übersetzer nichts.

der brabbelfisch nicht, aber leo taugt schon was:
http://dict.leo.org/?lp=ende&from=fx3&search=spring
Titel: Re: Haariges aus der Programmierstube...
Beitrag von: rheinweib in Juni 30, 2013, 17:45:47 NACHMITTAGS
stimmt, Leo ist gut, aber jedesmal zwischen Picolay und Leo-Übersetzungen
hin und her zu hüpfen....also nee, wirklich nicht.
Oder man macht sich ne Übersetzungsliste, die dann neben dem PC liegt, aber
ne Deutsche Spachdatei....das wärs schon  ;)

Gruss
Heike
Titel: Re: Haariges aus der Programmierstube...
Beitrag von: Heribert Cypionka in Juni 30, 2013, 21:02:49 NACHMITTAGS
Hmm, so ganz verstehe ich ja die Klagen nicht. Wer lesen kann...

Hier noch einmal die Links zur deutschen Unterstützung von der PICOLAY-Seite:

<a href="http://www.picolay.icbm.de/picolay_engl-deutsch.pdf">Bebildertes PICOLAY-Wörterbuch Englisch-Deutsch (2010-09-08)</a>

<a href="http://www.picolay.icbm.de/workflow_de.pdf">Workflow (sorry - englisches Wort  ;)) = Schritt für Schritt (DEUTSCH, 2013-05-24)</a>
     
<a href="http://www.picolay.icbm.de/picolay-manualD.pdf">Anleitung auf DEUTSCH (2012-07-14)</a>
     
<a href="http://www.picolay.icbm.de/tutorial_d.pdf">Tutorial auf DEUTSCH (2010-09-09)</a>
     
<a href="http://www.picolay.icbm.de/tutpics/CypDarmstadt_online.pdf">Präsentation (pdf) von der Kornrade 10, Darmstadt 2013-06-14</a>

<a href="http://www.picolay.icbm.de/tutpics/CypIMEHandout.pdf">Präsentation auf der IME in Emden (2010-09-08)</a>

Die Hilfe aus dem Programm heraus (unter Help -> Manual) gibt es auch in Deutsch und Englisch.

Ab übernächste Woche sind Semesterferien. Ich verspreche, bis Ende Juli werden alle Angebote aktualisiert sein.

Liebe Grüße

Heribert Cypionka

P.S. PICOLAY bleibt auch auf Deutsch noch komplex, das ist aber mit der Komplexität von Photoshop oder GIMP nicht zu vergleichen.

Titel: Re: Haariges aus der Programmierstube...
Beitrag von: beamish in Juni 30, 2013, 21:42:11 NACHMITTAGS
Lieber Herr Cypionka,

ich verstehe das schon. Und es liegt vielleicht gar nicht so an der englischen Sprache.
Als ich in den 80ern mit D-Base konfrontiert wurde, ein schwarzer Bildschirm mit einem Punkt ("Prompt"), wußte ich sofort: Datenbank? brauchst du nicht! Jedenfalls nicht so...
Es trifft immer wieder die Ignoranz/Arroganz der User auf die Ignoranz/Arroganz der Programmierer. Den Programmieren ist es zu lästig, den Usern alles bis ins Kleinste selbsterklärend abzunehmen und den Usern ist es zu lästig Programme zu benutzen, bei denen das nicht so ist. So ist es nun halt mal. Uns so müssen Programierer damit leben, daß sie mit solchen Programmen nur einen kleinen Kreis erreichen und die User, daß sie ohne sich ein wenig anzustrengen, solche Software nicht benutzen können.

Ich hoffe, daß ich mich ausgewogen ausgedrückt habe und daß man da vielleich ein wenig aufeinander zukommen kann.

Herzlich

Martin
Titel: Re: Haariges aus der Programmierstube...
Beitrag von: rheinweib in Juli 01, 2013, 03:49:50 VORMITTAG
jetzt hab ich ein wirklich schlechtes Gewissen....!
Titel: Re: Haariges aus der Programmierstube...
Beitrag von: HDD in Juli 01, 2013, 06:55:18 VORMITTAG
Hallo

Ich sehe das ganz genau so, wie Martin es beschreibt, er bringt diese Anschauungsweisen zwischen Programmierer und User
auf den Punkt. Dazu möchte ich noch ein paar Dinge zu Bedenken geben:

Das Baby des Programmierers wird gehegt und gepflegt. Er setzt sein ganzes Hirnschmalz in dieses Projekt.
Alles Herzblut steckt drin und ständig wird das Programm verbessert. Er kennt es in und auswendig.
Der User ist happy ein Programm zu bekommen, das kostenlos und eigentlich phantastisch ist, aber es ist in Englisch.
Dazu kommt, dass nicht auf einen Blick erkannt werden kann, was nun eigentlich eingestellt werden muss und was weiter passiert.
Einfacher ausgedrückt : Das Cockpit zur Kontrolle fehlt.

Und nun kommen wir auf den Punkt:

Der User setzt alles dran ein Bild zu machen mit einem unbeschreiblichen Aufwand an Bildern und Beleuchtungstechnik.
Das ist sein Baby. Alles muss passen, sonst wird das Motiv in der Summe nicht gut. Er vertraut seine Bilder einem
fremdsprachigen Programm an, dessen Oberfläche er nicht überschauen kann, weil alles im Hintergrund still und perfekt
vor sich hin arbeitet. Der Mikro-Fotograf will sehen was passiert, er platzt beim Stackvorgang vor Neugierde.

Er ist andauernd von Zweifeln geplagt ob er jetzt alles richtig gemacht hat und ob alles funktioniert. Das Programm ist
Klasse, keine Frage, aber die Unsicherheiten des Benutzers dürften immens sein. Zumal er sehr viel Zeit in die Einarbeitung
stecken muss, die ihm beim fotografieren seiner Objekte verloren geht.
Er hat Angst vor seinen eigenen Fehlern, die er evtl. machen könnte und deshalb benutzt er es nicht so gerne. Deshalb fällt
auch das für den Programmierer so wichtige Feedback sehr zurückhaltend aus.

Ich glaube das das der Hauptgrund sein dürfte, warum sich nicht alle Mikrofotografen mit Macht auf Picolay stürzen.
Denn: Am Programm und den Leistungen seines Programmieres kann es nicht liegen, denn die sind hervorragend.

Herzliche Grüße

Horst-Dieter
Titel: Re: Haariges aus der Programmierstube...
Beitrag von: rheinweib in Juli 11, 2013, 03:45:50 VORMITTAG
Hallo zusammen, Hallo Herr Cypionka,
ich musste den Fred nochmal ausgraben, denn das hat mir einfach keine Ruhe gelassen, und Sie freuen
sich ja über Verbesserungsvorschläge, das haben Sie ja gesagt/geschrieben.
Ich trau mich mal! Im übrigen bin ich nicht alleine auf die nachfolgenden Vorschläge gekommen, das sind Erkenntnisse aus Telefonaten mit guten Freunden und Picolay-Nutzern.

Es wäre wirklich sehr angenehm, wenn man als Normaluser in irgendeiner Form SEHEN könnte, ob
Picolay auch wirklich arbeitet..... In dem kleinen Fenster steht ja nur (frei übersetzt) "bin beschäftigt",
aber wo??? 10%  50%   82,7%.....keiner weiß es....so eine kleine grafische Darstellung, ein Fortschrittsbalken o.ä. wäre super! Man sitzt davor, wartet und hofft das beste.....
Und ein zweiter Vorschlag wäre, bei den Schaltflächen vielleicht so eine kleine "Soforthilfe" einzubauen, sowas gibt's bei etlichen Tools, da fährt man mit dem Mauspfeil drauf, und es kommt ein Fragezeichen o.ä. (wie der "Alternativtext" in HTML), mit einer kleinen Soforthilfe.
Ich denke mal, das könnte für den  "Normaluser" wirklich sehr hilfreich sein.

liebe Grüsse
Heike