Mikro-Forum

Foren => Mikroskopie-Forum => Thema gestartet von: Gerd Schmahl in Juni 30, 2013, 16:49:18 NACHMITTAGS

Titel: Krimi Ideen für junge Detektive mit Mikroskop gesucht
Beitrag von: Gerd Schmahl in Juni 30, 2013, 16:49:18 NACHMITTAGS
Hallo Liebe Mikroskopiker,
Eberhard Raab brachte mich auf die Idee mit den Kindern meiner Lernwerkstatt "Mikroskopie" Kriminalfälle zu lösen, natürlich gestellte:
Drei Szenarien liegen als Idee vor von denen ich bisher eine erfolgreich getestet habe:
1. Szenario: Der Küchenfrau in der Schule wurde die Geldbörse entwendet. Der Küchenschrank war durchwühlt worden. Zwei Bauarbeiter sind unter Verdacht. Ihre Anzüge werden untersucht. Beide sind mit weißem Pulver bestreut. Über die Untersuchung von Vergleichspräparaten ermitteln die Mikroskopiker, dass der eine Gips und der andere Gips und Kartoffelmehl auf dem Blaumann hatte. Klar, wer hier der Bösewicht war. Die Ermittlung der Kartoffelstärke war anspruchsvoll, da mehrere Stärkemehle in den Vergleichspräparaten waren, aber letztlich hätten alle den richtigen "verknackt", auch wenn sie Maismehl ermittelt hatten.

2. Szenario: In der Kirche wird die Kollekte gestohlen. Der oder die Diebe haben sich über ein Baugerüst zum Kirchenboden Zutritt verschafft. Wieder sind Bauarbeiter im Verdacht (nicht immer nur Gärtner!). Diesmal hat einer Fledermaushaare mit im Gepäck, neben dem Gips (der muss sein, weil er so schön schillert im Polmikroskop). Das ist das von Eberhard vorgeschlagene Szenario, ich habe erst seit kurzem Fledermaushaare zur Verfügung, die mindestens ebenso charakteristisch sind wie Gipsstaub.

3. Szenario (von Wolfgang "Liftboy): In einer Wäscherei wird eine ganze Waschmaschinenfüllung versaut: Lauter weiße Flocken. Man vermutet Boshaftigkeit und lässt untersuchen: Die Vergleichspräparate weisen auf Zellulosefasern. Also doch nur Papiertaschentücher.

So nun meine Frage: Wer hat Ideen für weitere Kriminalfälle. Derartiges macht Schülern Spaß. Es ist sonst doch schwer, sie dazu zu bringen, sich z.B. verschiedene Mehlsorten anzuschauen.

Gespannte Grüße an die Kriminalisten!
Gerd
Titel: Re: Kriminelle Ideen gesucht
Beitrag von: the_playstation in Juni 30, 2013, 17:38:16 NACHMITTAGS
Würde einen Fall in einer Bäckerei mit verschiedenen Brot- und Backmischungen benutzen.
Z.B. ein Erpressungsverdacht wo einer einen Brief geschickt hat, daß Er eine bestimmte Brot- / Mehlsorte
vergiften will. Er will Lösegeld erpressen.

Daher müssen die richtigen Mehlsorten gefunden werden, in denen das Gift vermutet wird.

Liebe Grüße Jorrit.
Titel: Re: Kriminelle Ideen gesucht
Beitrag von: HDD in Juni 30, 2013, 19:25:24 NACHMITTAGS
oder ... ein Einbrecher flüchtet über eine Blumenwiese
und hinterlässt Blütenpollen an Schuhen und Strümpfen ...

So lernen die Schüler auch die unterschiedlichsten Blütenpollen kennen.

viele Grüße

Horst-Dieter
Titel: Re: Kriminelle Ideen gesucht
Beitrag von: anne in Juni 30, 2013, 20:12:22 NACHMITTAGS
oder....
Fahrerflucht, ein Stück abgesplitterter Lack kann mit der Originallackierung verglichen werden indem man z.B. die Schichtdicke der Lackierung misst.
Titel: Re: Kriminelle Ideen gesucht
Beitrag von: A. Büschlen in Juni 30, 2013, 20:57:57 NACHMITTAGS
Hallo Gerd

Die möglichen Opfer mit originellen Namen versehen die dann in den verschiedenen Story's  immer wieder vorkommen. Aber die Story's liefere ich dir nicht! ;)

- Die Blütenpollen eignen sich hervorragend. Sie können auch gelagert werden. Wichtig: der gesuchte Pollen muss total anders aussehen z.B. Weidenröschenpollen Epilobium
- Teemischungen können beim Apotheker genau definiert hergestellt werden, so dass dem Herr Lehrer genau bekannt ist  welche Pflanzen in der Mischung vorkommen. Die Schüler können dann diese Mischungen unter dem Stereomikroskop sehr gut trennen und analysieren. Dazu gibt es gute Anleitungen.
- Bärlappsporen können sehr gut nachgewiesen werden. Sie wurden früher von den Feuerspeiern verwendet.  ---> Mord im Zirkus...
- Haare von Wildtieren sind sehr dankbare Objekte. ---> Autounfall... Wildschaden... Versicherungsbetrug...

- Nach meiner Erfahrung sind Zellulosefasern im  Schulunterricht nicht einfach nachzuweisen.

Gruss Arnold

Titel: Re: Kriminelle Ideen gesucht
Beitrag von: Gerd Schmahl in Juni 30, 2013, 22:16:46 NACHMITTAGS
Hallo liebe Mikroskopiker,
ich merke schon, es schlummert reichlich kriminelle Energie... Danke für die ersten Ideen! Vielleicht kommen ja noch mehr.

@anne: Die Idee etwas über eine Messung zu trennen finde ich sehr interessant, um das mikroskopische Messen mal anzuwenden. Die Dicke eines Lacksplitters mit einem Schulmikroskop zu messen (wir benutzen LOMO-Biolämmer) scheint mir aber eher schwierig, weil ich den dazu hochkant legen müsste. Die Nummer mit der Dickenmessung über Feintriebablesung geht da eher nicht. Überhaupt wird auch die einfache Messung über Messokular schon schwierig: Davon habe ich leider auch keinen Klassensatz, sondern nur einige wenige, aber ich sammle ja erstmal Ideen und was ich nicht umsetzen kann, nutzt vielleicht ein anderer Leser.

@Arnold & Horst-Dieter: Ja, an Blütenpollen habe ich auch schon mal gedacht, aber selber noch nicht genug verschiedene angeschaut, um was ganz charakteristisches zu kennen, außer Kiefernpollen. Das Weidenröschen werde ich mir demnächst mal ansehen. Das Problem bei all den Geschichten ist, dass man natürlich immer eine Vergleichssammlung braucht und man ja nun nicht alles sammeln kann (obwohl ich mir da schon große Mühe gebe). Haare von Wildtieren habe ich reichlich, deshalb ist die Wildunfallgeschichte für mich sofort umsetzbar.

@Jorrit: verschiedene Mehlsorten zu trennen ist schon ganz schön anspruchsvoll, obwohl es da schon auch einige sehr charakteristische gibt. Überhaupt finde ich das Zeug aus der Küche sehr ergiebig: Traubenzucker, Kochsalz, Zitronensäure, Backpulver und Kartoffelstärke - das sieht alles recht gut aus, besonders, wenn man einfache Poleinrichtungen für jedes Mikroskop hat, wie ich sie aus selbsklebender Polfolie gebaut habe.
Titel: Re: Kriminelle Ideen gesucht
Beitrag von: beamish in Juni 30, 2013, 22:52:45 NACHMITTAGS
Hallo Gerd,

coole Idee! Wie wärs mit: der Einbrecher flüchtet durch den Garten und tappt im Dunkeln in den Tümpel. Algen an seinen Schuhen verraten ihn... ;-)

Grüße
Martin
Titel: Re: Kriminelle Ideen gesucht
Beitrag von: Eckhard F. H. in Juni 30, 2013, 23:15:41 NACHMITTAGS
Hallo Martin,
genau das ist mir passiert. Nicht als Einbrecher, sondern als verliebter Teenager. Furchtbar, mehrstimiges Hundegebell und überall gingen die Lichter an. Aber ich entkam - zwar naß und lädiert - vom unbekannten Orte.  ;D
Gruß - EFH
Titel: Re: Kriminelle Ideen gesucht
Beitrag von: the_playstation in Juni 30, 2013, 23:29:43 NACHMITTAGS
Zitat von: plaenerdd in Juni 30, 2013, 22:16:46 NACHMITTAGS
@Jorrit: verschiedene Mehlsorten zu trennen ist schon ganz schön anspruchsvoll, obwohl es da schon auch einige sehr charakteristische gibt. Überhaupt finde ich das Zeug aus der Küche sehr ergiebig: Traubenzucker, Kochsalz, Zitronensäure, Backpulver und Kartoffelstärke - das sieht alles recht gut aus, besonders, wenn man einfache Poleinrichtungen für jedes Mikroskop hat, wie ich sie aus selbsklebender Polfolie gebaut habe.
Hallo,
Deshalb dachte Ich ja an Backmischungen,. ...
Da könnten dann auch andere Konditorwaren, ... dabei sein.

Nahrungsmittel-Bestandteile sind wirklich nicht schlecht.
Günstig und leicht erhältlich.
Und man kann auch Färbungen, Indikatoren, ... testen.
Z.B. für Stärke, Säuren (Zitrone), ...
Oder man nimmt gleich Rotkohlsaft als PH Indikator. :)
Quasi aus eigener Fertigung.

Liebe Grüße Jorrit.
Titel: Re: Kriminelle Ideen gesucht
Beitrag von: hajowemo in Juli 01, 2013, 10:01:42 VORMITTAG
Hallo Gerd,

bei den Pollen kann dir diese Datenbank weiterhelfen.
Die Angabe der Länge und Breite und eventuell die Anzahl der Aperturen reicht
völlig aus. Es werden aussagekräftige Fotos gezeigt.
http://ponetweb.ages.at/pls/pollen/pollen_suche

Liebe Grüße
Jochen
Titel: Re: Kriminelle Ideen gesucht
Beitrag von: Gerd Schmahl in Juli 01, 2013, 17:14:23 NACHMITTAGS
Hallo liebe Kriminalisten,

@Jorrit: Bei deinem Beutrag sah ich gleich Bilder vor mir: Der Bäckermeister erhält den Anruf von der Bäckerinnung. Brotmischung angeblich vergiftet. Gift ist an Traubenzucker gebunden. Er solle abwarten, bis die Kripo Proben genommen hat. Der Bäckermeister hängt den Hörer ein und murmelt: "Auf die Kripo warten? So lange kann ich nicht warten. Er geht in seine Backstube. In einer Ecke steht ein altes Mikroskop. Er bläst darüber und eine Mehlstaubwolke setzt sich in Bewegung. Der Meister setz sich an das Mikroskop...
(Das mit dem Mehlstaub auf dem Mikroskop ist doch eine echte Horro-Szene für Mikroskopiker, oder?)

@Martin: Müste auch gehen. Man muss ich aber dann auf Formen stützen, die auch ausgetrocknet und wieder aufgeweicht noch aussagekräftig sind, wie z.B: Diatomeen

@Eckard: Einbrechen wolltest Du nicht aber stehlen schon: Herzen! Auch dazu fällt mir ein schöner Filmschnipsel ein, an dem vor vielen Jahren die Wirkung vom Filmmusik demonstriert wurde: Junger Mann klettert in der Abenddämmerung eine Leiter hinauf zu düsterer dissonanzenreicher Musik und man denkt an einen Einbrecher. Dann wird die gleiche Szene gezeigt mit einer erwartungsfrohen lieblichen Melodie und der Film geht auch ein wenig weiter, denn die Liebste öffnet ihm das Fenster und küsst ihn. Nie wieder habe ich die Wirkung von Filmmusik so eindrucksvoll demonstriert bekommen.

@Jochen: die Datenbank ist sehr interessant. Den Link muss ich unbedingt speichern. Hat das Forum eigentlich eine Linksammlung? Ich kann mich nur an die Literaturhinweise erinnern...

Viele Grüße
Gerd
Titel: Re: Kriminelle Ideen gesucht
Beitrag von: Dünnschliffbohrer in Juli 01, 2013, 18:40:20 NACHMITTAGS
Wie wäre es denn mit diesem Szenario:
ein unbekannter schickt einen mit einem weißen Pulver gefüllten Brief an unseren großen Häuptling Obama. - Zu realitätsnah?

Viele Grüße, Dsb.
Titel: Re: Kriminelle Ideen gesucht
Beitrag von: liftboy in Juli 01, 2013, 18:42:40 NACHMITTAGS
Hallo DSB,

der Heroinnachweis ist aber eher was für Chemiker :-)

Gruß
Wolfgang
Titel: Re: Kriminelle Ideen gesucht
Beitrag von: Gerd Schmahl in Juli 01, 2013, 19:28:56 NACHMITTAGS
Hallo Dünnschliffbohrer,
ich will doch die Kinder nicht auf dumme Ideen bringen. Die angeblich vergiftete Brotmischung ist schon grenzwertig. Aber Dein Beitrag sorgt mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit dafür, dass unser Forum jetzt auch in den USA Beachtung findet...

Das Ihr das mit der kriminellen Energie aber auch gleich so ernst nehmen müsst!

Grüße
Gerd
Titel: Vorschlag und Bitte
Beitrag von: Horst Isele in Juli 01, 2013, 20:10:09 NACHMITTAGS
Hallo Gerd

Es wäre toll, wenn du deine gesammelten Ideen am Schluss zusammenfassen und allen zur Verfügung stellen könntest.

Solche Ideen sind doch immer wieder willkommen. Dann beginnt die Suche wieder von vorne.

Liebe Grüsse aus der Schweiz    Horst
Titel: Re: Kriminelle Ideen gesucht
Beitrag von: Gerd Schmahl in Juli 01, 2013, 21:29:39 NACHMITTAGS
Hallo Horst,
reine Ideen mag ich nicht zusammenfassen. Über praktisch Erprobtes berichte ich gerne. Der Teufel sitzt ja bekanntlich im Detail. Ich habe mir auch abgewöhnt vorhandene Arbeitsanweisungen einfach an Schüler auszuteilen. Ich muss das immer vorher ausprobiert haben. Selbst bei den erprobten Dingen kann man auf die Nase fallen. Ich hatte mal eine Wasserrakete ausprobiert: In den Deckel einer Kunststoffflasche wird ein Fahradventil eingebaut und mit Hilfe von zwei Gummistücken aus dem Fahradschlauch abgedichtet. Das klappte beim ersten Mal wunderbar und auch beim zweiten Mal. Als ich dann aber bei einem größeren Fest eine Wasserraketenbaustation angeboten habe klappte es bei vielen Deckeln nicht, bis ich dahinter kam, dass es welche gibt, die eine sternförmige Verstärkung auf der Innenseite haben. Die waren einfach nicht dicht zu bekommen, wenn man da ein Loch durchbohrte, um dort das Ventil ein zu lassen, weil der Rand des Loches dadurch wellenförmig wurde.
Das war der Punkt, an dem ich anfing auch meinen eigenen Arbeitsanweisungen zu misstrauen.

Liebe Grüße
Gerd
Titel: Re: Kriminelle Ideen gesucht
Beitrag von: liftboy in Juli 02, 2013, 08:05:58 VORMITTAG
Hallo Gerd,

einen hätte ich noch:
Ein Imker verkauft zugekauften, südamerikanischen Billighonig als "echten" Tannenhonig.
Leicht zu prüfen, da die Tannenpollen mit ihren Luftsäckchen gut zu sehen sind.
Wenn Du da eine Anleitung brauchst, kannst Du sie als PDF kriegen.
Grüße
Wolfgang
Titel: Re: Kriminelle Ideen gesucht
Beitrag von: Eckhard in Juli 02, 2013, 15:32:49 NACHMITTAGS
Hallo Gerd,

bitte bei einem solchen Thread den Titel etwas sensibler benennen. Ich habe den Titel provisorisch geändert, Du kannst gerne einen eigenen wählen. Stelle aber sicher, dass der Titel nicht missverständlich ist!

Die Idee ist klasse!

Herzliche Grüsse
Eckhard
Titel: Re: Krimi Ideen für junge Detektive mit Mikroskop gesucht
Beitrag von: Horst Isele in Juli 02, 2013, 20:54:07 NACHMITTAGS
Hallo Gerd

Ich hatte auch nicht an komplette Anweisungen gedacht.
Diese Arbeit würde ich dir doch nie zumuten.  ;D

Nur schon eine Ideensammlung wäre wertvoll. Manchmal stehst du da – eben auf dem Schlauch – und nichts Gescheites will dir mehr einfallen.
Die gesammelten Ideen sind ja keine Hirngespinste, sondern "echte" Möglichkeiten.

Selber testen gehört dann sowieso dazu.

Gruss   Horst
Titel: Re: Krimi Ideen für junge Detektive mit Mikroskop gesucht
Beitrag von: Gerd Schmahl in Juli 03, 2013, 21:04:57 NACHMITTAGS
Liebe Krimifreunde,

Peter Reil hat mir via PM empfohlen Trüffel-Leberpastete zu untersuchen. Dadurch hatten seine Schüler eine Lebensmittelpanscherei aufgedeckt, also ein echter kleiner Krimi.
Er hat mir erlaubt den Link zu posten, etwas zähneknirschend zwar aber immerhin (denn der Peter ist ein zu bescheidener Mensch, um für sich selber Werbung zu machen, aber ich darf!):
http://www.schwarzwaelder-bote.de/inhalt.rottweil-billig-pilz-unterm-mikroskop-entlarvt.29108890-9b43-4740-a047-2b87944f32d3.html

Von Eberhard Raab habe ich auch noch eine schöne Idee zugesandt bekommen, die er aus Zeitmangel nicht selber posten wollte. Dies ist eine mit Schülern erprobte Kirmigeschichte:

Zitat"In einem salzhaltigen Abfluss einer Solquelle im Ort Mückenstädt wurden 2010 die Reste eines hölzernen über 2000 Jahre alten Einbaums gefunden und über Nacht vom Ort der Fundstelle von unbekannten Dieben entwendet.
2012 werden solche Fundstücke in Berlin bei einem Antiquitätenhändler zum Kauf angeboten. Durch einen aufmerksamen und sachkundigen Historiker wird zwecks Überprüfung die Polizei verständigt. Die Kriminalpolizei recherchiert dort. Der Händler behauptet, dass diese Einbaum-Reste in einem See in Schollene bei Rathenow gefunden wurden. Sein Mitarbeiter erklärte in einer parallelen Befragung, dass diese Holzreste im Atlantik im Hafen von Puerto de la Cruz auf Teneriffa in einem Fischernetz gefunden wurden. Ein Urlauber hätte es mitgebracht. Zwei verschiedene Aussagen sind schon verdächtig und verlangen eine Aufklärung.
Die Kriminaltechniker finden am Holz größere Mengen von angetrockneten Kieselalgen (Diatomeen).
Da für ihre Entwicklung bestimmte Arten dieser Algengruppe ein ganz bestimmtes Umweltmilieu benötigen, so kann man durch die bildliche Darstellung der Fundstelle über einen Bildvergleich schon eine grobe Fundortabschätzung vornehmen.

Auch Ihr könnt Euch daran beteiligen. Bitte vergleicht das Fundortpräparat unter dem Mikroskop bildlich mit  den hier gezeigten Fundortfotografien.

Welcher Fundort stellt sich im Bildvergleich als möglicher wahrer Fundort dar, um nähere Untersuchungen folgen zu lassen.

A    -SCHOLLENE
B    -TENERIFFA (Puerto de La Cruz)
C    -MÜCKENSTÄDT"

Anmerkung: Mückenstädt ist ein fiktiver Ort – die Diatomeen stammen aus der Solequelle Artern

Jetzt haben wir schon eine ganz hübsche Sammlung. Ich will mich in den nächsten Tagen, aber wohl erst am Wochenende mal dran machen und eine Zusammenfassung schreiben, in der ich aber nicht die kompletten Krimi-Plots noch mal aufschreiben, sondern nur die Grundidee mit den dazugehörigen Vergleichsproben. Dafür würde ich einen neues Thema aufmachen und nur noch einen Verweis zu diesem geben, für die, die mehr Details suchen.

Besten Dank nochmal allen Ideenspendern und wer immer noch eine hat, bitte gebt Eure Ideen hinzu!
Grüße
Gerd
Titel: Re: Krimi Ideen für junge Detektive mit Mikroskop gesucht
Beitrag von: beamish in Juli 03, 2013, 21:46:47 NACHMITTAGS
Hallo Gerd,

Peters Beitrag ist natürlich genial und praxisnah! Das Thema Lebensmittel bietet da wahrscheinlich zahllose Beispiele (sind die Morcheln auf der Speisekarte im Chinarestaurant überhaupt Morcheln...? [für echte und falsche liefere ich gerne Material] usw.)

Grüße

Martin
Titel: Re: Krimi Ideen für junge Detektive mit Mikroskop gesucht
Beitrag von: Gerd Schmahl in Juli 21, 2013, 22:37:17 NACHMITTAGS
Liebe Kriminaltechniker,

ich hatte versprochen, soetwas wie eine Zusammenfassung zu schreiben. Damit tue ich mich schwer, da ich nicht gerne Zusammenfassungen schreibe von Dingen, die ich nicht selber ausprobiert habe. Ich habe dafür 5 Szenarien in eine ansprechende Form gebracht, so dass man sie selber relativ leicht nachstellen kann, bzw. davon eigene Szenarien ableiten. Es läuft ja schon auf das Schema hinaus: Es gibt eine oder mehrere Fundortproben und es gibt Referenzproben zum Vergleichen, mit deren HIlfe die jungen Kriminaltechniker herausfinden können, was sie herausfinden sollen.

Leider habe ich keine eigene Homepage und mit meinem MediaCenter geht es leider auch nicht >:(

Deshalb bleibt z.Z. nur die Möglichkeit mir bei Interesse eine e-mail zu schreiben und ich sende die PDF zu. Vielleicht sagt ja auch einer von Euch: "Das finde ich gut. Das kann ich auf meiner Homepage einstellen und verlinkt es dann hier.

Viel Freude beim Ermittel bzw. Ermitteln-Lassen wünscht
Gerd
Titel: Re: Krimi Ideen für junge Detektive mit Mikroskop gesucht
Beitrag von: Bernd Kaufmann in Juli 22, 2013, 15:12:06 NACHMITTAGS
Lieber Gerd,

wenn das so gedacht ist, dass nur eine Seite mit dem PDF zum Download oder zur Direktbetrachtung erstellt werden soll, kann ich das auf meinem Web gerne einrichten. Schicke mir dazu einfach mal das PDF zu per E-Mail.
Titel: Re: Krimi Ideen für junge Detektive mit Mikroskop gesucht
Beitrag von: Gerd Schmahl in Juli 22, 2013, 19:05:23 NACHMITTAGS
Hallo Bernd,
Wolgang ("Liftboy") stellt sie bei Mikroskopie Nordhessen mit ein. Habe sie ihm gerade geschickt. Also nur noch ein wenig Geduld, dann ist die Datei verfügbar.
Viele Grüße
Gerd
Titel: Re: Krimi Ideen für junge Detektive mit Mikroskop gesucht
Beitrag von: Gerd Schmahl in August 08, 2013, 12:37:43 NACHMITTAGS
Hallo,
Dank Wolfgang ("Liftboy")schon eine Weile auf dem nordhessischen Server verfügbar findet Ihr die überarbeiteten Szenarien hier:
http://www.mikroskopfreunde-nordhessen.de/dateien/Junge-Kriminalisten-ermitteln.pdf
Viel Freude beim Ermitteln (lassen) wünscht
Gerd
Titel: Re: Krimi Ideen für junge Detektive mit Mikroskop gesucht
Beitrag von: Detlef Kramer in August 08, 2013, 14:52:33 NACHMITTAGS
Lieber Wolfgang,

ZitatEin Imker verkauft zugekauften, südamerikanischen Billighonig als "echten" Tannenhonig.
Leicht zu prüfen, da die Tannenpollen mit ihren Luftsäckchen gut zu sehen sind.

Damit dürftest Du wenig Erfolg haben. Die Bienen sammeln keine Tannenpollen, sondern ausschließlich die Exkremente der Blattläuse. Coniferen sind Windbestäuber.

Herzliche Grüße
Detlef
Titel: Re: Krimi Ideen für junge Detektive mit Mikroskop gesucht
Beitrag von: Gerd Schmahl in August 08, 2013, 16:10:28 NACHMITTAGS
Hallo Detlef,
ZitatDie Bienen sammeln keine Tannenpollen, sondern ausschließlich die Exkremente der Blattläuse.

An den Exkrementen der Blattläuse sollten aber wohl reichlich Pollen der dortigen Vegetation kleben und Tannen produzieren wie alle Windbestäuber reichlich Pollen. Ich habe sie in jeder zweiten Tümpelprobe (meistens Kiefern - nicht Tannen, aber das liegt am hiesigen Kiefern-Überangebot). Deshalb glaube ich schon, dass man in echtem Tannenhonig auch Tannenpollen findet. Wie man Honig allgemein auf Pollen untersucht, wurde ja hier im Forum schon besprochen:
http://www.mikroskopie-forum.de/index.php?topic=14112.0
Da ich das selber aber noch nicht gemacht habe, habe ich dieses Szenario auch nicht mit aufgenommen.
Grüße
Gerd
Titel: Re: Krimi Ideen für junge Detektive mit Mikroskop gesucht
Beitrag von: Detlef Kramer in August 08, 2013, 22:50:46 NACHMITTAGS
Hallo Gerd,

es hat mit dem Thema nur noch indirekt zu tun, dennoch: Pollen werden von den Bienen mit ihren Sammelbeinen gesammelt und zwar direkt von den Staubblättern, an denen sie vorbei "schrappen". Die paar Pollen, die an den Exkrementen der Blattläuse anhaften könnten, werden so mit Sicherheit nicht erfasst. Der Nektar wird von den Bienen über die Organe der Nahrungsaufnahme aufgenommen und dann bestimmt ohne Pollen. So, meine laienhafte Vorstellung. Eine Quantifizierung zur Überführung eines "Honig-Betrügers" ist so bestimmt nicht durchführbar. Meine ich jedenfalls.

Herzliche Grüße
Detlef
Titel: Re: Krimi Ideen für junge Detektive mit Mikroskop gesucht
Beitrag von: liftboy in August 09, 2013, 10:42:10 VORMITTAG
Hallo erstmal an alle Beteiligten,

nächste Woche suche ich meinen Imker auf und werde mich beraten lassen, sowie ein Glas "Tannenhonig" erwerben.
Das Ergebnis werde ich dann vorstellen.

Grüße
Wolfgang
Titel: Re: Krimi Ideen für junge Detektive mit Mikroskop gesucht
Beitrag von: A. Büschlen in August 09, 2013, 13:42:04 NACHMITTAGS
Hallo Forensiker

man kann sehr wohl exotischen Honig mit einheimischem Honig (oben wurde Tannenhonig erwähnt) vergleichen. Wichtig ist die Formulierung des Auftrags: Im exotischen Honig die "exotischen" Pollen suchen, denn diese unterscheiden sich sehr deutlich zu Pollen der einheimischen Flora.

Zur Sortenreinheit von Bienenhonig hier ein Link zu einer Schülerarbeit: www.zumbienenkorb.ch/Maturaarbeit.pdf

Gruss Arnold Büschlen
Titel: Re: Krimi Ideen für junge Detektive mit Mikroskop gesucht
Beitrag von: Matthias-Aw in August 09, 2013, 16:11:24 NACHMITTAGS
Hallo, mal interessenhalber was kann man denn eigendlich an Haaren erkennen? Der mittlere Durchmesser war etwas individuelles aber bestimmt nicht eindeutig. (Ich habe den man mit ner Bügelmessschraube in einem Statistikversuch messen lassen). Wenn man zwei Haare von zwei Personen mit zwei von der selben vergleicht, was würde man erwarten? Nichts oder doch ein brauchbares Kriterium, Durchmesser, Schuppenstuktur, "Farbe"... ?  Kann man Mensch von Hund oder Katze eindeutig unterscheiden??? Matthias 
Titel: Re: Krimi Ideen für junge Detektive mit Mikroskop gesucht
Beitrag von: koestlfr in August 09, 2013, 16:28:27 NACHMITTAGS
Hallo Arnold!

Na das ist einmal eine Maturaarbeit - vorbildlich von der jungen Dame!

Klingt auch ein bisschen wie eine WILD-Werbung! :-))

Liebe Grüsse
Franz
Titel: Re: Krimi Ideen für junge Detektive mit Mikroskop gesucht
Beitrag von: A. Büschlen in August 09, 2013, 18:11:05 NACHMITTAGS
Hallo Matthias

zu deiner Frage kann man Tier -von Menschenhaar unterscheiden gibt es eine klare Antwort, ja! Mehr dazu hier: www.fbi.gov/about-us/lab/forensic-science-communications/fsc/july2004/research/2004_03_research02.htm

Gruss Arnold Büschlen
Titel: Re: Krimi Ideen für junge Detektive mit Mikroskop gesucht
Beitrag von: Werner in August 09, 2013, 18:38:50 NACHMITTAGS
Messung von Haardurchmessern ohne Mikroskop oder Bügelmessschraube (die quetscht zuviel):

Man nehme eine He-Ne-Gaslaser und richte ihn auf ein einige Meter entferntes Papier. Das Haar wird in den Strahl gebracht, die Beugungsminima werden markiert, der Mittelwert gebildet. Aus der Papierentfernung und dem Mittelwert kann man den Winkel berechnen, mit der Beugungsgleichung und der Laserwellenlänge den Haardurchmesser.
Laserpointer funktionieren auch, wegen des Wellenlängengemischs aber nicht so präzise.

Viele Spaß   -   Werner




Titel: Re: Krimi Ideen für junge Detektive mit Mikroskop gesucht
Beitrag von: Gerd Schmahl in August 09, 2013, 18:56:35 NACHMITTAGS
Zum haarigen Thema:
Es gibt spezielle Mikroskope zur Haarvermessung. Die heißen Lanameter. Sind schon in sehr alten Katalogen von Zeiss-Jena abgebildet. Es handelt sich um Projektionsmikroskope, die ein Bild auf einen Schirm mit Messskala werfen, wo man schnell die Dicke ablesen kann. Wird vor allem in der Textilindustrie gebraucht, um die Qualität von Fasern zu prüfen.

Mein AHA-Erlebnis bezüglich Haarvariabilität habe ich schon mal geschildert, aber ich weiß jetzt nicht mehr wo: Ich hatte Schüler gebeten zum Größenvergleich ein Haarstück von sich mit unter das Deckglas zu legen (zusammen mit einer Jogurtbakterienkultur). Da ich viel von Mikroskop zu Mikroskop gehen musste bekam ich das Staunen, wie unterschiedlich die Haare waren.

Also, Matthias, am besten mal selber ausprobieren (Versuch macht kluch). Du findest bestimmt ein paar Leute, die Dir ein paar Haare spendieren, oder du fragst mal beim Friseur...

Grüße
Gerd
Titel: Re: Krimi Ideen für junge Detektive mit Mikroskop gesucht
Beitrag von: Georg Abele in August 09, 2013, 19:49:21 NACHMITTAGS
Guten Abend!

Zum Thema Honig / Pollen möchte ich hier unbedingt etwas beitragen. Honige sind sehr gut und sogar so sicher durch deren Polleninhalt voneinander unterscheidbar, daß es sogar vor dem Kriminalgericht zur Verurteilung wegen Betruges bei Falschangaben reicht.

Im Juli war in Tübingen ein phantastischer Vortrag eines Dr. Dr. Horn, welcher an der Uni Hohenheim Honige untersucht und beurteilt. Herr Dr. Horn kann ca. 8000 verschiedene Pollen aus dem Kopf ohne Bestimmungstafeln voneinander unterscheiden.

Zur Aufbereitung des Honigs:

10g Honig in 20g Wasser lösen. 10 Min. bei 3000Umdr./Min zentrifugieren. Überstand abschütten und nochmals mit Wasser auffüllen. Überstand wiederum abschütten und Bodensatz mit Pipette auf Objektträger geben, Deckglas drauf.

Viel Spaß!

Grüße aus Aalen

Georg Abele