Liebe MikroskopikerInnen,
ich fand ein totes Silberfischchen (Lepisma saccharina)und habe mir das mal genauer betrachtet. Es hat Schuppen auf dem Körper, was ich so noch nicht wußte. Da das Tierchen eingetrocknet war gelang eine Gesamtaufnahme nicht, es sah sehr nach "toter Fisch" aus ;).
In Wikipedia ist ein nettes Gesamtbild das ich hier einfüge:
(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures004/131669_919150.jpg) (http://s378.photobucket.com/user/regikunz/media/295px-Silberfischchen_zpsacf08d0a.jpg.html)
Mit meinem 2,5x Objektiv und Auflicht ist dieses Bild entstanden (217 Aufnahmen mit picolay gestapelt):
(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures004/131669_34008575.jpg) (http://s378.photobucket.com/user/regikunz/media/Versuch-IIaI_zps3b4c0ac6.jpg.html)
Eine einzelne Schuppe (ca. 165 µm) habe ich mit dem 40x DIC fotografiert:
(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures004/131669_50357739.jpg) (http://s378.photobucket.com/user/regikunz/media/Schuppe-40xa_zpsd525937a.jpg.html)
Silberfischchen sind (solange sie nicht in Massen auftreten) Nützlinge, sie ernähren sich auch von Hausstaubmilben, Schimmelbelag und anderen stärkehaltigen Stoffen. Können aber auch lange hungern und vermehren sich bis zu ihrem Tod. Sie können bis zu acht! Jahre alt werden (lt. Wiki).
Herzliche Grüße
Regi
			
			
			
				Liebe Regi,
sehr schön und interessant, besonders das Bild der einzelnen Schuppe!
			
			
			
				Hallo Regi,
diese Tierchen sind bei uns im Bad.
Meine Mum wollte diese erst weg machen aber ich sagte ihr sie soll sie lassen da sie wie du sagtest nützlich sind :)
Ich habe sie aber noch nie vergrößert angesehen.
Vor allem die Schuppe sieht schön aus.
			
			
			
				Hallo Regi,
das sind sehr  schöne Aufnahmen, besonders die feine Struktur der Schuppe. Kann es sein, dass das Silberfischen keine gegliederten Antennen hat? Auf Deinen Bildern kann ich das nicht ausmachen.
Herzliche Grüße
Winfried
			
			
			
				Hallo Regi,
Die Schüppchen von Lepisma wurden im 19. Jahrhundert zum Test des Auflösungsvermögens der Mikroskope verwendet. Nach meiner Erinnerung sollten da auch Querrippen zu sehen sein.
Viel Erfolg und herzliche Grüße,
Alfons
			
			
			
				Lieber Ernst, lieber Max, lieber Winfried, lieber Alfons,
freut mich sehr daß Euch die Bilder gefallen. 
Beim Übersichtsfoto von Wiki ist nicht zu erkennen daß die Antennen leicht gegliedert sind. Am Antennenansatz ist das noch nicht sehr ausgeprägt.
Alfons, meinst Du die schrägen Rippen die im unteren Bereich der Schuppe zu sehen sind? Andere habe ich nicht wahrgenommen, sollte aber beim DIC eigentlich rauskommen.
Herzliche Grüße
Regi
			
			
			
				Regi,
ist die Schuppe einfach nur auf einem Objektträger und Fotografiert oder hast du sie in einen Tropfen Wasser oder eingedeckt?
			
			
			
				Lieber Max,
habe sehr mühsam einzelne Schuppen mit einer Nadel auf einen Objektträger "geschubst", Deckglas drauf und gaaaanz vorsichtig unters Objektiv bugsiert. Also nur Lufteinschluß. 
Herzliche Grüße
Regi
			
			
			
				Regi,
ah ok also dafür ist es eine super Aufnahme!
Wenn ich kleine Insekten und Insektenteile oder auch kleine Schuppen Fotografiere mache ich einen Tropfen Glycerin auf den Objektträger, lege die Schuppe hinein, lasse sie unter sinken und lege erst dann das Deckglas auf.
Das gibt noch schönere Bilder weil das Licht besser gebrochen wird :)
			
			
			
				Liebe Regi,
Nun muss ich mich doch korrigieren: Die Angabe der Querrippen bei Lepisma ist nicht korrekt! Da hat mir mein Gedächtnis einen Streich gespielt. Ich hatte ein Bild aus Dippel, Das Mikroskop und seine Anwendung von 1882, sehr lebhaft in Erinnerung:
(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures004/131701_29781385.jpg)[/URL]
Allerdings bezog sich das mit den Querrippen auf den Falter Hipparchia janira, dessen Schüppchen auf Empfehlung von Amici damals oft als Testpräparat beigelegt wurden, hier z.B. einem Mikroskop von Belthle um ca. 1860:
(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures007/131701_43332560.jpg) (http://s442.photobucket.com/user/Alfor_Photo/media/Dippel-Lepisma-2_zps7ad6e03c.jpg.html)
Man sieht die Querrippen recht gut:
(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures004/131701_28169444.jpg) (http://s442.photobucket.com/user/Alfor_Photo/media/Belthle-Praumlparat-H-Janira-VS_zps354d2162.jpg.html)
(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures004/131701_35636494.jpg) (http://s442.photobucket.com/user/Alfor_Photo/media/Belthle-Praumlparat-H-Janira-400x-C_zps345fbd45.jpg.html)
Entschuldige bitte die Verwechslung! Und ob bei Lepisma wirklich keine Querrippen vorhanden sind, kann man ev. nur mit einem sehr guter Auflösung entscheiden! 
Herzliche Grüße,
Alfons
			
			
			
				Lieber Max,
ich werde nochmal eine Schuppe eindecken und dann fotografieren. Bin gespannt wie das Ergebnis ausfällt.
Lieber Alfons,
deine Informationen zu Schuppen sind sehr interessant, unglaublich was vor 150 Jahren mit Mikroskopen möglich war. 
Herzliche Grüße
Regi
			
			
			
				Liebe Regi,
Zitatunglaublich was vor 150 Jahren mit Mikroskopen möglich war
ganau das und mehr ist natürlich auch heute noch möglich. Leider glaubt aber jeder Anfänger sofort mit Phasenkontrast, Dunkelfeld, Photographie und DIC als Grundausstattung beginnen zu müssen. Dadurch bleiben viele Möglichkeiten verborgen. 
Der "Dippel" muß halt studiert werden und das ist nicht einfach.(steht übrigens im Internet frei zur Verfügung).
Regie, ich bewundere immer Deinen "mikroskopischen Instinkt".
Liebe Grüße
Bernhard
			
 
			
			
				Liebe Silberfischchenschuppeninteressierte  ;D,
nach einem 2. Anlauf ist es mir gelungen diese Schuppen mit Euparal einzudecken. Die Schuppen zeigt keine direkten Querrippen (rechtwinkelig), es verlaufen aber zu den starken Längsstreben fächerförmig verlaufende Rippen vom Stielansatz bis zu den Spitzen. Dies ist schon bei der Aufnahme oben zu erkennen, hier ein aktuelles Bild (9 Fotos mit picolay gestapelt):
(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures004/132418_42712997.jpg) (http://s378.photobucket.com/user/regikunz/media/Gr-Schuppe_zps2faa172c.jpg.html)
Ich fand noch ein Stückchen Haut auf dem Präparat, dabei sieht man die Ansatzstellen für die Stielchen der einzelnen Schuppen:
(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures004/132418_36877041.jpg) (http://s378.photobucket.com/user/regikunz/media/Hautstuumlck-b_zpse3b23484.jpg.html)
Die Schuppengröße variiert sehr stark, ebenso die Schuppenform (von rundlich bis länglich).
Herzliche Grüße
Regi
			
			
			
				Hallo Regi
Ein sehr grafisches Objekt so eine Schuppe, toll ...
Liebe Gruesse
Gerhard
			
			
			
				Lieber Gerhard,
freut mich daß Du der Schuppe was abgewinnen kannst.
 
Eigentlich wollte ich mit dem Präparat noch Fotos mit dem 100x Öl-Objektiv machen, das funktionierte aber nicht. Nachdem ich den Öltropfen aufgebracht hatte, das Objektiv eingeschwenkt, neu scharf gestellt und geköhlert hatte sah ich zwar die Schuppe, aber sie begann "wegzuschwimmen". Ich hatte keine Chance das irgendwie zu verhindern. Sehr eigenartig! Obwohl ich den Tisch dann festhielt, die Schuppe bewegte sich unablässig.
Kann es sein daß durch meine sehr weiche rechts/links Einstellung des Objekttisches dies bewirkt wurde? 
Erstaunte Grüße
Regi
			
			
			
				Hallo Regi,
nein, ich denke nicht, dass dies etwas mit der Friktionseinstellung Deines Kreuztisches zu tun hat; vielmehr spielen hier die Adhäsionskräfte Objektiv-Immersionsöl-Deckglas-Objekträger eine Rolle. Viele Imm.-Öle haben eine dtl. höhere Viskosität als manche Einschlussmedien. Besonders krass ist der Unterschied bei Wasser als "Einschlussmedium" (Tümpelpräparate). Abhilfe ist möglich, indem Du z.B. das Deckglas mit Wachsfüßchen oder Nagellackumrandung besser fixierst und / oder ein Immersionsöl mit geringerer Viskosität verwendest. Es gibt da tatsächlich erhebliche Unterschiede. Besonders zäh ist das Öl von Zeiss; ich selbst benutze mittlerweile das Imm-Öl von Merck.
			
			
			
				Lieber Jürgen,
tja, da liegt der Hase im Pfeffer! Ich hatte die Schuppen in Euparal eingedeckt und gut zwei Tage trocknen lassen. Da sollte sich doch nichts mehr bewegen. Ich konnte das Öl auch ohne Probleme vom Deckglas wegputzen. Daher rätsele ich wie dieses Wegschwimmen zustande gekommen ist.
Herzliche Grüße
Regi
			
			
			
				Liebe Regi,
ZitatDaher rätsele ich wie dieses Wegschwimmen zustande gekommen ist.
Die Lösung des Rätsels ist, dass das Euparal vielleicht ein wenig üppig aufgetragen war (wenn du das von mir hast ist das ok, 
dann kannst du nie genug verwenden! ;D ) 
Durch die relativ hohe Schichtdicke trocknet es bei RT langsam. Es war also noch flüssig!
 Abhilfe: kleiner Tropfen, DG beschweren und bei 50 ° über Nacht trocknen.
Sehr schöne Bilder hast du hier gezeigt!
			
 
			
			
				Lieber Klaus,
des Rätsels Lösung ist zwar einfach aber doch sehr merkwürdig.
Denn ich versuchte nochmals mit 100x Öl ein Bild zu fotografieren. Fing wie üblich mit dem 10x Objektiv an um eine Schuppe erstmal zu finden - und habe mich total gewundert daß da schon die Schuppe davonschwamm, wenn auch sehr langsam. Dann das 25x Objektiv eingeschwenkt, die Schuppe schwamm weiter.
Es lag an der Form des Objektträgers, sieht sehr edel aus mit blau aufgedrucktem Schriftfeld und abgekanteten Ecken. Und diese abgekantete Ecke saß nicht richtig fest in den Klammern und dadurch bewegte sich das Präparat. Da hab ich aber gestaunt. 
Habe es dann richtig eingeklemmt und der Spuk war vorbei!
Herzliche Grüße
Regi
Habe zwar noch Fotos mit 100x Öl gemacht, bringt auch keine weiteren Erkenntnisse ;).