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Foren => Mikrofoto-Forum => Thema gestartet von: Bernd in November 10, 2013, 07:17:42 VORMITTAG

Titel: Kieselalgen - geschlechtliche Vermehrung
Beitrag von: Bernd in November 10, 2013, 07:17:42 VORMITTAG
Die Zellwand der Kieselalgen ist wie eine Schachtel aus einem unteren Bodenstück (Hypotheka) und einem übergreifenden Deckel (Epitheka) zusammengesetzt. Bei der ungeschlechtlichen Vermehrung wird von beiden Tochterzellen immer die Hypotheka neu gebildet. Das führt zu einer allmählichen Größenabnahme der Zellen. Wird eine bestimmte Mindestgröße erreicht, erfolgt die Wiederherstellung der Maximalgröße der Zelle durch die geschlechtliche Fortpflanzung. Dazu legen sich zwei Zellen nebeneinander und umgeben sich mit einer Gallertmasse. Dann erfolgen die Kernteilungen (Reduktionsteilungen) und die Bildung unbegeißelter Geschlechtszellen, die zu Zygoten (Auxosporen) verschmelzen. Die Auxosporen vergrößern sich stark und bilden neue, im Vergleich zu den Ausgangszellen stark vergrößerte Erstlingszellen. Auf dem Foto sind die Erstlingszellen und die viel kleineren Epi- und Hypotheken der Ausgangszellen zu sehen. Stapel aus 20 Aufnahmen.

(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures004/137818_10311855.jpg)

Da sich im Zentrum der Schalen zwischen den beiden Raphenkanälen ein über die ganze Breite der Raphe reichender strukturloser Bereich befindet, würde ich diese Kieselalgen der Gattung Stauroneis zuordnen. Hier noch die Aufnahme einer Schale.

(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures004/137818_45994343.jpg)

Viel Grüße,
Bernd
Titel: Re: Kieselalgen - geschlechtliche Vermehrung
Beitrag von: Ernst Hippe in November 11, 2013, 11:39:03 VORMITTAG
Hallo Bernd,
sehr interessante Aufnahme, habe ich noch nie gesehen. Bei flüchtiger Betrachtung würde man die kleineren Zellen wohl für eine andere Art halten und das nicht beachten!
Titel: Re: Kieselalgen - geschlechtliche Vermehrung
Beitrag von: r.lenzenweger in November 13, 2013, 13:50:14 NACHMITTAGS
Hallo Bernd,
Gratulation! Vor einigen Wochen konnte auch ich den Prozess einer  Auxosporenbildung lückenlos dokumentieren und zwar bei Cymbella spec.  überaus interessant!
Freundliche Grüße
R.Lenzenweger