Guten Abend liebe Forumsgemeinde,
an dem Betreff meines Beitrags ist schon zu sehen, worum es geht: Um ein Leitz Dialux, Farbe hammerschlag-grau, TL 170mm, 5-fach Objektivrevolver, wechselbar, voll bestückt mit
- NPL 6,3 / 0,20 / 170 / -
- NPL 10 / 0,25 / 170 / -
- NPL 25 / 0,50 / 170 / 0,17
- NPL 40 / 0,65 / 170 / 0,17
- NPL Oel 100 / 1,30 / 170 / 0,17
- statt eines Bino-Tubus ein (ich vermute) Phototubus (schwarz) mit Proj. 4x
- auf dem Projektiv aufgesteckt ein drehbares Prisma, welches das Bild an eine Wand werfen kann
- Wechselkondensor (schwarz, Schwalbenschwanz-Schlitten) mit Klapplinse As 0,90
- Objekttisch mit abnehmbarer XY-Verschiebemechanik (befestigt mit 2 Rändelschrauben)
- und eine 250 W Lampe (Typ CSI 250 W) mit passendem Vorschaltgerät (ziemlich schwer) und Gehäuse, bei welchem man zwischen 2 Lichtquellen wechseln kann. Dieses wird hinten / unten am Fuss an der Lichteintrittskupplung befestigt.
Hierzu ein paar Fragen:
a) Welcher Bino-/Trinotubus würde passen?
b) Welche Okulare sind sinnvoll (Typ)?
c) Besteht die Möglichkeit, die Beleuchtung auf LED umzubauen? Mir erscheint der 250 W Brenner ein wenig überholt, obwohl er noch voll funktioniert. Ich vermute aber, eine neue Lampe wird ein kleines Vermögen kosten, wenn die alte mal hinüber ist und die Wärmestrahlung ist auch nicht ohne. Irgendwie erinnert mich die Lampe an meinen alten Leitz (Pradovit?) Diaprojektor.
d) Welche Kondensoren passen (von welchem alternativen Leitz Mikroskop)?
e) Ist der Feintrieb (koaxial zum Grobtrieb) auf knapp 1,75 Umdrehungen begrenzt?
f) Gibt es irgendwo eine Bedienungsanleitung? Die Suche in den bekannten Quellen war für mich bislang erfolglos.
Vorerst sind das alle Fragen, ich fange erst gerade an, mich mit Leitz und speziell diesem Mikroskop zu befassen, finde aber die Bedienung, die Präzision und das Design des Mikroskops sehr ansprechend.
Wenn mir ein paar dieser Fragen von den Leitz-Kennern beantwortet werden könnten, wäre ich sehr dankbar. Bislang erstreckt(e) sich mein instrumenteller Horizont hauptsächlich auf Zeiss-Jena, aber wie das nun mal so ist, wenn man so ein feines Gerät angeboten bekommt, kann man als Technikbegeisterter kaum widerstehen ;-)))
Ich wünsche noch einen schönen Abend und freue mich auf Antworten. Im voraus vielen Dank dafür und für euer Interesse.
Mit freundlichem Gruß
Kay
Hallo Kay,
ich kann nur zu einigen deiner Frage etwas sagen:
a) höchstwahrscheinlich ist es eine ø 43mm Ringschwalbe die der Tubus braucht
b) alle ohne Angabe des Sehfeldes z.B /18 da diese für die neuere 160mm gedacht sind, ich empfehle Periplan GF 10x
d) am besten für das Hellfeld ist sicher die sogenannte "schwarze Badewanne" der Systemkondensor 600 für den 46mm Schlittenhalter
mit Toplinse AS 0,9 nennt er sich 601 mit ACHR 0,9 nennt er sich 602 (letzterer ist für die NPLs sicher etwas besser), Nachteil der seltene und relativ teure anklemmbare Filterhalter, den Du aber bei weißer LED Beleuchtung auch einsparen kannst
e) bei den älteren schwarzen Vorgängern waren es 1,5 mal beim Koaxialtrieb
Hallo Kay,
exakt das identische Gerät habe ich auch, in gleicher Ausstattung als Projektionsmikroskop mit der CSI-Lampe etc.
Antworten, soweit möglich:
a) Der Ringschwalbendurchmesser ist definitiv 43 mm. Was brauchst Du denn? Einen Bino hätte ich (evtl., nicht ganz sicher, müsste genau nachschauen)
b) Für Pragmatiker: Alle Arten von Periplanen (wenn man es ganz genau nimmt - Purkinje hat schon die exakte Antwort gegeben.)
c) Klar ist ein LED-Umbau möglich. Allerdings wäre es leichter, wenn Du die Fassung für die ursprüngliche Glühlampenbeleuchtung hättest (Foto zeige ich evtl. morgen, ist jetzt schon etwa spät...).
d) Du hast doch offenbar einen passenden Kondensor. Grundsätzlich passen aber alle Kondensoren mit der Schlittenführung, also vom Ortholux I bis zum letzten Orthoplan! Wenn Du auf die Webseite von www.leitz-ortholux.de gehst, sieht Du alle Kondensoren, die auch an das Dialux passen.
e) Exakt so ist es! bei allen grauen Dialuxen, auch beim Diavert etc. Nicht gerade eine geniale Konstruktion, nervt manchmal, aber damit kann man leben.
f) Vielleicht mal bei "ortholux"-Wolfgang nachfragen? Ich habe leider auch keine.....
Insgsamt aber ein schönes Gerät! (Und der Grobtrieb ist nicht verharzt? (Ist er nämlich fast immer)
Die CSI-Birne kostet übrigens 627 Dollar......nur mal so zur Info, falls Du Ersatz brauchst.
http://www.lamptech.co.uk/Spec%20Sheets/Philips%20CSI250.htm
http://www.donsbulbs.com/cgi-bin/r/b.pl/hid%7Ccsi%7C250w%7C1~philips.html
Herzliche Grüße
Peter
Hallo Kay!
Peter hat ja schon fast alles beantwortet und ja, ich finde auch, schönes Gerät!
Ich habe meines auf LED umgebaut und das bekommt ihm gut. Einen grauen Bino hätte ich auch noch.....Bedienungsanleitung habe ich auch - schick mir ein Mail.
Liebe Grüße
Franz
Hallo Stefan, Peter und Franz,
vielen Dank für euere schnellen Antworten, die mir schon viel geholfen haben. Ich werde noch ein paar Bilder vom Mikroskop einstellen.
@Franz und Peter:
Nachmessen hat ergeben, es ist die Ringschwalbe mit Ø43 mm. Aber gab es etwa auch andere Durchmesser bei Leitz?
@Peter:
Danke für den Link zur CSI 250W ;-((( Ich sag es ja, Goldstaub. Dann muss ich jetzt mal nach einer defekten Lampe mit Sockel P28S suchen, eventuell kommt da auch eine normale 12V Halogen-Birne dran, die Position der Wendel läßt sich ja sehr gut mit den seitlichen Knöpfen justieren. Andere Lampen mit passendem Sockel gibt es ja schon deutlich günstiger (~35,-€). Der Grobtrieb läuft übrigens (noch), geht zwar ein wenig stramm, aber stört nicht und schränkt nichts ein.
@all: PN's sind unterwegs.
Welches Bino ist das stilechte, ein schwarzes oder ein graues?
Nochmals Dank für eure und weitere Antworten.
Liebe Grüße aus BS
Kay
Hallo Kay!
Im Prospekt ist es mit grauem abgebildet!
Liebe Grüße
Franz
Hallo Kay,
stilecht ist der graue Bino.
Herzliche Grüße
Peter
Guten Abend in die Runde,
wie versprochen, hier noch ein paar Bilder vom Mikroskop und auch gleich von der neuen Beleuchtung, die heute fertiggestellt wurde. Ich habe die irrwitzig teure CSI250W Lampe aus der unteren Halterung entnommen und stattdessen ein Kupferrohr Ø35 mm mit Kappe und Fassung für Halogen-Stiftsockellampen G6,35 eingebaut. Die Lampe und das schwere Vorschaltgerät liegen jetzt gut verpackt im Schrank. Das Kupferrohr passt direkt in die untere Halterung und wird mit der original Schraube fixiert, auch die Kaminwirkung des Lampenhauses bleibt erhalten. Die Leuchtwendel ist wieder auf der gleichen Höhe wie zuvor die Leuchtfläche der CSI250W, sodass auch die Leuchtwendel der Halogenlampe nun durch den Hohlspiegel wieder etwas nach unten versetzt abgebildet werden kann. So entstehen 2 Abbildungen der Leuchtwendel übereinander, die Leuchtfläche wird vergrößert. Ich habe mich für den Einsatz einer 12V/50W Halogenlampe entschieden, momentan noch der einfachste Typ von Osram, Typ 64440. Eventuell wird die Lampe ersetzt durch den Typ 64602, diese hat eine Flächenwendel 3x3mm statt einer Spiralwendel. Als Trafo verwende ich momentan einen Zeiss Jena Trafo 12V/50VA, aber jeder Halogentrafo mit entsprechender Leistung ist geeignet. Diese Lösung mit dem Kupferrohr Ø35 mm hat den Vorteil, dass die Beleuchtung jederzeit wieder in den Originalzustand versetzt werden kann, hier wurde nichts an den Teilen gedreht, gebohrt oder gefräst. Auch die Wärementwicklung des Lampenhauses ist angenehm zurückhaltend, selbst nach 2 -3 Stunden Dauerbetrieb kann das Lüftungsgitter oben auf dem Lampenhaus noch mit der Hand angefasst werden, ohne sich zu verbrennen, die Kaminwirkung ist anscheinend recht effektiv. O.K., 50 Watt zu 250 Watt sind natürlich auch nur noch 1/5, aber das Licht reicht sogar noch zum Projezieren des Objekts durch das Projektionsprisma. Beim normalen Durchschauen muss ich das Licht mit 2 gekreuzten Polfiltern dimmen.
Hier also die Bilder:
Bild 1: Mikroskop mit Lampenhaus, Fotostutzen mit Projektiv 4x und Prisma
(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures004/139663_23929634.jpg) (http://s729.photobucket.com/user/microalf/media/Leitz%20Dialux/IMG_3561_kl.jpg.html)
Bild 2: Tubus mit Projektiv und Prisma im Detail
(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures004/139663_12981243.jpg) (http://s729.photobucket.com/user/microalf/media/Leitz%20Dialux/IMG_3562_kl.jpg.html)
Bild 3: Kondensor
(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures004/139663_10543977.jpg) (http://s729.photobucket.com/user/microalf/media/Leitz%20Dialux/IMG_3563_kl.jpg.html)
Bild 4: Lampenhaus mit neuer Beleuchtung
(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures004/139663_54582855.jpg) (http://s729.photobucket.com/user/microalf/media/Leitz%20Dialux/IMG_3565_kl.jpg.html)
Bild 5: Lampenhaus (Lampe brennt, Aufnahme auch geblitzt, normal ist die Lampe natürlich viel heller :D :D :D)
(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures004/139663_6299716.jpg) (http://s729.photobucket.com/user/microalf/media/Leitz%20Dialux/IMG_3567_kl.jpg.html)
Nun, da das Mikroskop erstmalig ein Bild gezeigt hat, möchte ich es natürlich zumindest mit einem Bino / Trino-Tubus und Okularen ergänzen. Ebenfalls fehlen noch die Filter im Lampenhaus, aber das ist nicht so wichtig. Ich bin richtig begeistert vom Dialux ;D ;D ;D
Wer noch Fragen zum Lampenumbau hat, der stelle sie einfach, ich kann auch gerne noch Bilder der Einzelteile machen (Kupferrohr, Kappe, Fassung) und wie sie in der Original-Halterung eingesetzt sind, das ist wirklich ziemlich einfach zu machen.
Vielen Dank für euer Interesse.
Einen schönen Abend wünscht euch
Kay
Hallo Kay!
Super Umbau! Ja und es ist nicht nur hübsch.....da kannst du noch viel dazu kaufen.....
Warum hast du nicht gleich auf LED umgebaut? Dann brauchst du keine Filter mehr.....:-)) Ich will jetzt wirklich keine Diskussion über LEDs anzünden....
Ich habe das gleiche Lampenhaus mit noch intakter HBO200, verwende sie aber praktisch nicht.
Liebe Grüsse
Franz
Nochmals hallo,
auf Wunsch einiger Interessenten hier noch Detailbilder der neuen 'Lampenfassung':
Bild 1: Alles was benötigt wird (Fassung, Kupferrohr, Endkappe für Kupferrohr)
(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures004/139669_31762906.jpg) (http://s729.photobucket.com/user/microalf/media/Leitz%20Dialux/IMG_3570_kl.jpg.html)
Bild 2: Befestigung der Fassung auf der Kappe mittels 2 Schrauben M3, Kabel wird zentral durch die Kappe geführt
(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures004/139669_34376847.jpg) (http://s729.photobucket.com/user/microalf/media/Leitz%20Dialux/IMG_3571_kl.jpg.html)
Bild 3: Kürzen des Rohres, sodass Lampenwendel ca. 71mm über der Innenfläche des Halters steht
(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures004/139669_63983819.jpg) (http://s729.photobucket.com/user/microalf/media/Leitz%20Dialux/IMG_3572_kl.jpg.html)
Bild 4: Einbau / Ausbau des Lampenhalters im Lampenhaus, Befestigung mit vorhandenem Gewindestift (Madenschraube), roter Punkt auf roten Punkt
(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures004/139669_18591098.jpg) (http://s729.photobucket.com/user/microalf/media/Leitz%20Dialux/IMG_3567_2_kl.jpg.html)
Die Endkappe auf dem Kupferrohr ist lose aufgesteckt, das hat den Vorteil, dass die Lampenwendel nach dem Einbau noch gedreht werden kann, wenn das Kupferrohr schon im Halter mit der Schraube in der richtigen Höhe fixiert ist, Ausrichtung der Wendel möglichst quer zur optischen Achse. Zur Sicherung gegen Verdrehen kann dann die Kappe beispielsweise mit UHU-plus oder Schraubensicherungslack kurz fixiert werden. Ich lasse es aber so, da verdreht sich so schnell nichts. Ggf. kann man auch das Kupferohr ganz leicht stauchen, sodass die Kappe stramm darauf geht. Die Höhe der Wendel über der Innenfläche des Halters von 71mm braucht nicht auf den 1/10 mm genau sein, die Verstellung des Lampenhalters durch die Knöpfe am Lampenhaus ist ja weiterhin gewährleistet.
Die Gesamtkosten für Endkappe, Kupferrohr, Fassung, Schrauben und Lampe belaufen sich sicherlich unter 20,-€. Das Kupferrohr bekommt man vielleicht auch beim Klempner des Vertrauens, es muss ja nicht gleich die 5 Meter Stange sein.
Nun wünsche ich viel Freude und Erfolg beim Nachbau. Bei Fragen einfach wieder fragen :) :) :)
Herzliche Grüße
Kay
Zitat von: koestlfr in Dezember 06, 2013, 20:48:12 NACHMITTAGS
Hallo Kay!
Super Umbau! Ja und es ist nicht nur hübsch.....da kannst du noch viel dazu kaufen.....
Warum hast du nicht gleich auf LED umgebaut? Dann brauchst du keine Filter mehr.....:-)) Ich will jetzt wirklich keine Diskussion über LEDs anzünden....
Ich habe das gleiche Lampenhaus mit noch intakter HBO200, verwende sie aber praktisch nicht.
Liebe Grüsse
Franz
Hallo Franz,
hier hat mich die schnelle und günstige Lösung gereizt, daher habe ich die Halogenbeleuchtung gewählt. Es ist noch genug Kupferrohr da, um noch einen Halter für LED zu bauen. Da aber die LED immer auf einer Platine sitzt, bräuchte ich dann den Hohlspiegel nicht mehr, der ja ein leicht versetztes Abbild der Leuchtfläche erzeugt, indem er die nach hinten gerichteten Strahlen der Lampe wieder knapp neben / unter der eigentlichen Wendel fokussiert. Ich werde da mal drüber hirnen, ob ich so einen LED-Einsatz baue. Bis auf weiteres reicht mir erstmal die Leuchtkraft der Halogenlampe aus, und bei entsprechendem Trafo ist ja auch noch Reserve nach oben.
Liebe Grüße
Kay