Mikro-Forum

Foren => Mikroskopie-Forum => Thema gestartet von: Mikroman in Januar 15, 2014, 09:47:35 VORMITTAG

Titel: Innenleben eines Prozessors - wie kann man einen Prozessor aufschneiden?
Beitrag von: Mikroman in Januar 15, 2014, 09:47:35 VORMITTAG
Moin, moin,

leider habe ich am Wochenende festgestellt, dass mein "aufgeschnittener" Prozess bzw. der Dye verkratzt ist und sich nicht mehr so recht für Mikrofotos eignet. Deshalb meine Frage: gibt's probate Mittel, ältere Prozessoren von ihrer Keramikhülle zu befreien, um ungestört an die "Weichteile" des Prozessors zu kommen? Mit der (Diamant)-Säge wollte ich nicht unbedingt ran.

Dank im voraus für Eure Antworten.

Peter
Titel: Re: Innenleben eines Prozessors - wie kann man einen Prozessor aufschneiden?
Beitrag von: Werner in Januar 15, 2014, 11:19:24 VORMITTAG
Hallo Peter!

Bei den Prozessoren mit vergoldeten Deckel ist der aufgelötet (hart). Ein Messer an einer Ecke ansetzen und das Blech mit Hammerschlägen auf den Messerrücken ablupfen. Sobald man fassen kann, den Rest mit der Zange abziehen.

Bei Vollkeramikchips versuchen, das Oberteil wieder mit dem Messer in Beinchenhöhe abzusprengen. Die beiden Teile sind mit Glaslot verbunden. Ein Meißel geht nicht, zu großer Keilwinkel.
Mit einem Propanbrenner kann man das Glaslot nicht erweichen, man braucht Sauerstoff dazu.

Bei Vollplastikchips hilft nur heiße konzentrierte Schwefelsäure (sprudelt unter SO2-Entwicklung und zerlegt organisches Gewebe --> verwerfen)

Am einfachsten sind Metallgehäuse (Operationsverstärker, Quarzoszillatoren) mit Hilfe einer flachen Schlüsselfeile am Rand zu öffnen.
Mit der Säge verbiegt man zu viel.

Gruß   -   Werner
Titel: Re: Innenleben eines Prozessors - wie kann man einen Prozessor aufschneiden?
Beitrag von: Mikroman in Januar 15, 2014, 14:07:14 NACHMITTAGS
 :) :) :)

Werner sei Dank !!! Ich werde mir jetzt erst mal Nachschub in der Bucht besorgen für meine prospektiven OP-Versuche

Gruss

Peter
Titel: Re: Innenleben eines Prozessors - wie kann man einen Prozessor aufschneiden?
Beitrag von: treinisch in Januar 15, 2014, 19:59:56 NACHMITTAGS
Hallo,

ich habe meine Versuche

http://privatfrickler.de/?s=blick+auf+den+chip

mit sehr heißer konzentrierter Schwefelsäure gemacht. Ging sehr gut!

Bonddrähte lassen sich übrigens hervorragend mit Lugolscher Lösung entfernen, dann
braucht man kein Königswasser oder Zyankali.

vlg
Timm