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Foren => Mikroskopie-Forum => Thema gestartet von: rhamvossen in Februar 11, 2014, 18:06:48 NACHMITTAGS

Titel: Mit welches Mikroskop habt ihr angefangen?
Beitrag von: rhamvossen in Februar 11, 2014, 18:06:48 NACHMITTAGS
Hallo,

Ich habe den Eindrück das vielen Mikroskopiker hier im Forum ein bischen nostalgiker sind. Auch ich denke oft züruck an dem Zeit das ich das BOB Optik Mikroskop bekam wenn ich 14 Jahre alt war. Ein neuen Welt offnete sich, eine faszinierende und spannende Zeit! Ich erinnere mich das ich Tradescantia pallida häufig untersucht habe, die Pflanze hätten wir dan im Wohnzimmer. Ein gutes Studienobjekt, es hat relativ grosse Zellen. Ich erinnere mich auch der Frust das bei die höhere Vergrossungen (bis zum 1600x!) das Bild nicht gut war. Ich bekam neidisch auf die grauen Euromex Mikroskope in der Schule, wollte sehr gerne eins haben, ein unerreichbares Ziel. Nur darüber traumen könnte ich....
Das BOB Mikroskop hätte eine Feintrieb, die spätere Versionen hätten nur noch Grosstrieb. Auf einem bestimmten Punkt fiel das Mikroskop vom Tisch, klatz! Nun war den Tubus schief und der Feintrieb funktionierte nicht mehr, schrecklich! Wie schlecht es auch war, mit das BOB hat alles angefängen und dafür bin ich dankbar. Ich habe es immer noch.............
Ich bin neugierig mit welche Mikroskope ihr angefangen habt. Beste Grüsse,

Rolf
Titel: Re: Mit welches Mikroskop habt ihr angefangen?
Beitrag von: the_playstation in Februar 11, 2014, 18:19:25 NACHMITTAGS
Hallo,
Mein allererstes Mikroskop war ein KOSMOS Mikroskop. Leider eine der günstigeren Varianten mit sagenhafter 1600fachen oder 3200fachen Vergrößerung. ;D Kurz davor ein Yps Wassertropfen-Mikroskop, das erstaunlich brauchbar war. Das KOSMOS Mikroskop landete aber bald in einer Kiste während das YPS Mikroskop in der Hosentasche steckte.
Das Kosmos Mikroskop hatte eine Drehscheibe im Tisch mit verschiedenen Blenden. Unter dem Tisch war ein Spiegel befestigt, an dessen Stirnseite ein kleines 3V Birnchen eingebaut war. Die große Kunst bestand darin, das Birnchen richtig auszurichten, damit das gelbliche, schwache Licht das Objekt einigermassen erhellte. Leider schwankte die Helligkeit der Birne je nach Übergangswiederständen in der Halterung erheblich.


Liebe Grüße Jorrit.
Titel: Re: Mit welches Mikroskop habt ihr angefangen?
Beitrag von: Herbert Dietrich in Februar 11, 2014, 18:34:05 NACHMITTAGS
Hallo Rolf,

mein erstes Mikroskop war 1957 ein KOSMOS-Selbstbaumikroskop wie von Hubert gezeigt,
Vergrößerung 85, 145 und 230fach, mühsam durch Kombination von 2 Linsen in einer Alu-Fassung
zu bewerkstelligen.
Die Optik und den Tubus habe ich noch und ich bin versucht, das Gerät nochmals zu bauen (Je älter,
desdo Nolstalgiker :-)

So ein Mikroskop war kürzlich bei ebay angeboten, aber ich wurde überboten.

Herzliche Grüße
Herbert
Titel: Re: Mit welches Mikroskop habt ihr angefangen?
Beitrag von: Rama61 in Februar 11, 2014, 18:44:17 NACHMITTAGS
Hallo,

bei mir hat es etwas abenteuerlich angefangen. Ich habe während der Schulzeit dem großen Bruder eines Mitschülers Nachhilfe in Chemie gegeben und nach seinem bestandenen Abitur stand der Kollege auf einmal vor mir und hat mir eine große schwere Holzkiste in die Hand gedrückt. Nach dem Hineinsehen war ich ziemlich sprachlos, denn in der "Kiste" war ein schönes Seibert-Mikroskop mit dem seine Tante früher gearbeitet hat. Dieses Mikroskop war für einen Einstieg schon ziemlich komfortabel. Zu der Zeit habe ich gerne chemische Fällungsreaktionen gemacht und mir die Kristalle unter dem Mikroskop angesehen, Hat mir immer einen Riesenspaß gemacht.

Das Mikroskop habe ich immer noch, wenn ich auch später auf diverse Zeissmikroskope umgestiegen bin, da mich die Polarisationsmikroskopie in den Bann geschlagen hat.

Herzliche Grüße

Rainer


PS.: Ich habe inzwischen mein Seibert aus der Transportkiste geholt und einfach mal wieder durchgeschaut. Blick durchs Ofenrohr, aber trotzdem ein Genuß. Dank Florian Stellmacher (Spindelkurs in Bochum!) hatte ich auch gleich ein histologisches Präparat zur Hand. Da werde ich heute Abend noch viel Spaß haben! Vorallem nachdem der Olaf Med. mir damals die defekte Blende repariert hat. Nochmals Danke Olaf!

Gruß

Rainer

Edit:

Aus der aktuellen Begeisterung heraus habe ich noch auf die Schnelle ein Bild von meinem "Erstling" gemacht. Die suboptimale Qualität des Bildes möge man mir bitte nachsehen:

(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures007/144773_43076713.jpg) (http://s1186.photobucket.com/user/Homarama/media/Seibert_Mikroskop.jpg.html)

Seibert-Mikroskop Nr.:8772 (ca.1898)
Titel: Re: Mit welches Mikroskop habt ihr angefangen?
Beitrag von: Rene in Februar 11, 2014, 18:44:47 NACHMITTAGS
Ha die Rolf, my first was a COC, absolute terrible thingie with 2 AA batteries from the toystore when I was about 12-13. The set also contained bottles with xylene and acetone, and I remember messing up the plastic of the eyepiece by trying to clean it with acetone... I think I threw it out when I got frustrated too much. During my first job I got hold of a Zeiss Jena Ng microscope, as a write-off from the institute. After that it mounted up quicky...
I consider the Ng as my first love  ;)

Best wishes, René
Titel: Re: Mit welches Mikroskop habt ihr angefangen?
Beitrag von: Florian Stellmacher in Februar 11, 2014, 18:46:18 NACHMITTAGS
Lieber Rolf,

hier dieses Thema anzusprechen, ist eine wirklich interessante Idee - danke!

Das erste Mikroskop, in das ich als Zwölfjähriger geguckt habe, war das kleine Eschenbach-Schülermikroskop meines ältersten Bruders. Es war mit grauem Hammerschlag lackiert und hatte drei Objektive in einem recht seltsamen Revolver, der von außen mit einem Rändelrad geschaltet wurde. In besonderer Erinnerung ist mir die Hydra geblieben, die ich aus einem Tümpel in der Nachbarschaft zufällig mit erbeutet hatte. Ich hatte sofort Feuer gefangen und mir ein "richtiges" Mikroskop gewünscht. Zu Weihnachten bekam ich dann ein LOMO Biolam, das seinerzeit vom Neckermann-Versand als "Russisches Forschumgsmikroskop" vertrieben wurde. Das ursprünglich monokulare Mikroskop wurde später mit einem Binokulartubus, einem Kreuzobjektführer und weiterer Optik aufgerüstet. Nur die Einsteckleuchte konnte Neckermann nie liefern, sodass ich das Mikroskop viele Jahre mit der Stativleuchte Belani von Hertel & Reuss betrieben habe. Erst als Student habe ich das Biolam in den wohlverdienten Ruhestand geschickt und mir ein schönes Hund H500 zusammengespart. Das Biolam habe ich aber heute noch und hänge aus nostalgischen Gründen auch daran!

Herzliche Grüße,
Florian

Titel: Re: Mit welches Mikroskop habt ihr angefangen?
Beitrag von: CMB in Februar 11, 2014, 19:27:07 NACHMITTAGS
Moin,
ich habe mein 1. Instrument, ein Leitz Hufeisenstativ, zu Weihnachten 1962 mit knapp 9 Jahren bekommen. Es handelte sich um das Instrument der Ärztin, bei der ich in ständiger Behandlung war und die den Behandlungserfolg mit dem Instrument kontrollierte. Sie kaufte sich ein neues Mikroskop und ich erhielt das alte, weil ich von dem Instrument und was man damit sehen konnte unglaublich fasziniert war und meine Eltern über Monate gelöchert hatte.

Wie sie den Kauf damals finanziert haben, ist mir schleierhaft geblieben und kann es auch nicht mehr aufklären.Dankbar bin ich Ihnen für das Geschenk noch heute. Es war der Einstieg in eine Welt, deren Faszination mich bis heute nicht losgelassen hat. Das Instrument habe ich noch, auch wenn ich später auf diverse Wild und Zeiss- Jena Instrumente umgestiegen bin .

Grüsse in die Runde
CMB
Titel: Re: Mit welches Mikroskop habt ihr angefangen?
Beitrag von: Mikroman in Februar 11, 2014, 20:43:36 NACHMITTAGS
Moin,

eine wirklich nostalgische Frage, auf die ich gern eingehe. Mein erstes "richtiges" Mikroskop kaufte ich mir mit 14,15 selbst, kostete 100 DM, wofür ich eine grüne Holzkiste mit einem Quelle Zoommikroskop (ca. 600fach) erhielt. Begeistert hat miich hier die (eingeschränkte) Möglichkeit der Polarisation in Kombination mit der Kristallbildung. Außerdem gelang mir dadurch im Bio-Unterricht der Anschluss an die Spitzengrupppe - auch notenmäßig.

Der zweite Einstieg, dreißig Jahre später markierte der Erwerb eines Orthoplans, ersteigert in einer fiebrigen Nacht (ich glaube es war 2:30 Uhr). Witzigerweise verstand dann der Verkäufer, bei dem ich das Teil dann abholte und noch ein paar Objektive erstand, noch weniger als ich von der Sache. Ich weiß noch, dass ich die Objektive zusätzlich haben wollte, die besonders "dick" waren. So gelang es mir, zwei ziemlich teure BIORAD Objektive an Land zu ziehen, die billig waren, weil kein Markennahme drauf stand. Als ich dann merkte, dass die Leuchtfeldblende defekt war, lerne ich dann Hrn. Jülich kennen, musste mit der Reparatur ziemlich warten und zog dann noch ein schwarzes Zeiss Winkel aus der Bucht, mit dem die Arbeit dann richtig anfing.

Schönen Abend noch

Peter
Titel: Re: Mit welches Mikroskop habt ihr angefangen?
Beitrag von: liftboy in Februar 11, 2014, 20:57:44 NACHMITTAGS
Hallo erstmal,

nun gut, das ist ein paar Tage her........

mein erstes

(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures007/144788_21314799.jpg) (http://s993.photobucket.com/user/liftboy/media/mik1_zps5da6286d.jpg.html)

dann lange Pause, und dann das:

(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures004/144788_39621768.jpg) (http://s993.photobucket.com/user/liftboy/media/OI-19_zps7fde37da.jpg.html)

mittlerweile so etwas:

(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures007/144788_1491558.jpg) (http://s993.photobucket.com/user/liftboy/media/Lab1_zps352a9a6b.jpg.html)

wie es endet?
Wer weiß?

Grüße
Wolfgang

Edit:
die Bilder sind im Orkus von Photobucket verschwunden (nutze ich auch seit langem nicht mehr!)
Titel: Re: Mit welches Mikroskop habt ihr angefangen?
Beitrag von: Gerd Schmahl in Februar 11, 2014, 21:29:26 NACHMITTAGS
Hallo,
mein erstes Mikroskop war ein Kleinmikroskop C aus Rathenow, das ich als 10-jähriger zu Weihnachten bekam. Ich war sehr begeistert davon und da ich an einem großen norddeutschen See aufgewachsen bin war die Tümpelei meine Hautbeschäftigung als Jungmikroskopiker. Mein Haupthobby war aber immer das Fossiliensammeln und da kommt man mit dem KMC nicht weit. Ich habe es, als ich 14 war kurzerhand an passender Stelle im 45 Grad-Winkel zersägt und umgekehrt wieder zusammen geleimt. Den Tisch abgesägt. Jetzt konnte ich es an jeden Stein schwenken. Die hohe Vergößerung mit der es beginnt (50x) machte aber auch nicht so richtig glücklich.
In den 90er Jahren kamen dann Lg und MBS-10 dazu.

Bin schon gespannt auf weitere "Anfängerfreuden"
Gerd,
Titel: Re: Mit welches Mikroskop habt ihr angefangen?
Beitrag von: Martin Kreutz in Februar 11, 2014, 22:03:09 NACHMITTAGS
Hallo,

die Frage nach dem ersten Mikroskop finde ich gut und ruft Erinnerungen hoch. Mein Erstes bekam ich mit 10 oder 11 Jahren zu Weihnachten. Es war exakt so ein Modell, welches Wolfgang (liftboy) als sein erstes präsentiert hat. Ich kann nur mit Neid auf ihn schauen, dass er es aufbewahrt hat. Ich habe weder Foto noch sterbliche Überreste. Es war in einem Koffer mit Styropor Einlage und der üblichen eingelegten Biene und den Eiern der Urzeitkrebse. Nur die beiden kleinen Objektive waren brauchbar. Das große (1200 X!!!) zeigte nur diffuse Suppe. Ich hatte ein ständiges Beleuchtungsproblem. Entweder musste man mit dem winzigen Spiegel rumfummeln oder das mitgelieferte 3,5 V Anstecklämpchen benutzen, deren Batterien unten in den Hufeisenfuß rein kamen (nur hatte ich nie Batterien). Deshalb bin ich bald auf die Idee gekommen, eine Neonröhre von meinem Aquarium drunter zu legen. Das passte gerade. Mit diesem abenteuerlichen Aufbau, ständig in Gefahr eine 220 V Schlages, habe ich voller Faszination meine Heuaufgüsse untersucht. Ich kann mich noch gut an die unscharfen Pantoffeltierchen und Colpodea erinnern. Ich würde etwas dafür geben, noch Mal durchschauen zu können!

Schönen Abend!

Martin
Titel: Re: Mit welches Mikroskop habt ihr angefangen?
Beitrag von: Ernst Hippe in Februar 11, 2014, 22:14:14 NACHMITTAGS
Hallo,
hier kommt vielleicht eine der ältesten Geschichten.
1933 schenkte mir mein Großvater ein schon recht abgenutztes "Taschenmikroskop", eigentlich eine Lupe 20x in Holzfassung, die in einem Messingröhrchen steckte. Ich baute mir dazu ein Drahtgestell mit einem kleinen Taschenspiegel. Das wenige, was damit zu sehen war, ließ mich aber auf ein Kosmos-Schülermikroskop Mendel (26 Mark!) sparen, das mich von 1935 an viel beschäftigte. Nach einer langen unerwünschten Pause kam es 1946 über die grüne Grenze und erhielt eine Lochblende, mit der man endlich richtig sehen konnte. Seitdem sind das Tümpeln und später auch die Polarisation zum großen Hobby geworden, erleichtert 1957 durch ein Humboldt und weitere Fortschritte...
Titel: Re: Mit welches Mikroskop habt ihr angefangen?
Beitrag von: reblaus in Februar 12, 2014, 01:04:29 VORMITTAG
Hallo -

gute Idee, ich lese die Beiträge mit Interesse!

Mein erstes war Ende der 1950er, wahrscheinlich vom Versandhandel oder Kaufhaus (Quelle, Neckermann, Hertie, Karstadt? - man kann das ja jetzt alles gefahrlose nennen ohne der Schleichwerbung bezichtigt zu werden. Die Objektive bestanden aus Hülsen, in denen je nach Objektiv ein bis drei gleichartige, echt linsengroße und linsenförmige Glasteile übereinandergestapelt waren.

Schnell habe ich entdeckt, dass ich aus 2 derartigen Objektiven durch weiteres Stapeln die Vergrößerung auf Traumwerte steigern konnte - sie kam mir damals auch schon "leer" vor, hat aber immerhin ausgereicht um im Blumenwasser Pantoffel- und Glockentierchen identifizieren zu können - eine Tätigkeit, die ich auch heute, nach über 50 Jahren noch gerne pflege, obwohl ich zwischenzeitlich mit Leitz- und Zeissgeräten nur um der Ergebnisse willen und ohne emotionelle Verbindung zum Gerät mikroskopiert habe.

Im Pensionsalter freue ich mich nun (Dank der verrufenen, geldgierigen Tätigkeit gewisser Versteigerungsunternehmen) an Geräten, die ich mir im Institut seinerzeit nicht hätte leisten können, obwohl damals die Mittel eher besser flossen als heutzutage. Natürlich hätte ich damals auch nicht die Zeit gehabt, verrottete Teile wieder auf Vordermann zu bringen....

Viele Grüße

Rolf

Titel: Re: Mit welches Mikroskop habt ihr angefangen?
Beitrag von: Bernd Kaufmann in Februar 12, 2014, 01:39:32 VORMITTAG
Hallo beisammen!

Für mein erstes Mikroskop war ich wohl wirklich noch etwas zu jung mit höchstens 7 Jahren. Es war auch bei mir ein KOSMOS Mikroskop, das man irgendwie selbst zusammenbauen musste. Obwohl ich nach meiner Erinnerung meist nur zufällig wirklich etwas erkennen konnte, war dieses Ding lange Zeit das liebste Spielzeug. Danach kam ein Eschenbach Schüler-Mikroskop, wohl das gleiche, das Florian beschrieb. Damit war dann schon etwas mehr anzufangen und das Interesse stieg, bis ich Gelegenheit bekam, eines der in Polen (?) gefertigten Mikroskope zu erstehen, die von ZEISS Oberkochen für einen symbolischen Preis an Schulen verkauft wurden. Das ähnelte nach meiner Erinnerung den ZEISS Standars sehr. Nach einigen Jahren intensiver Nutzung verkaufte ich es und kaufte mir über den damals bei ZEISS Oberkochen noch existierenden Personal-Gebrauchtmarkt mein erstes Standard, schon damals mit Phasenkontrast ausgestattet.

Na ja, so ging es weiter, aber das ist ja dann schon außerhalb des Themas ...
Titel: Re: Mit welches Mikroskop habt ihr angefangen?
Beitrag von: Bernhard Kaiser in Februar 12, 2014, 05:34:19 VORMITTAG
Hallo guten Morgen,

mein "Erstes" war 1948 ein Kosmos-Taschenmikroskop. Nach ihm ein Trommelmikroskop, mit dem mehr zu erahnen als zu sehen war.

Nach einer Pause von einigen Jahren kaufte ich mir im Kaufhof auf Raten für immerhin 250 DM ein namenloses, japanisches Mikroskop, statt Kondensor mit einer Lochscheibe aber mit Normgewindeobjektiven und stattlicher Schwere. Mit diesem Gerät habe ich viel sehen können und habe mich dem Moosstudium zugewandt.
Anfang der sechziger Jahre folgte von Schröder in Hamburg ein sogenanntes Großes Forschungsmikroskop "München", nach Aussage von Herrn Schröder von Seibert.

Seit 1986 arbeite ich mit einem Olympus BH-2.

Freundliche Grüße
Bernhard Kaiser
Titel: Re: Mit welches Mikroskop habt ihr angefangen?
Beitrag von: Alfons Renz in Februar 12, 2014, 07:35:43 VORMITTAG
Mein Erstes -

Siehe: http://www.mikroskopie-forum.de/index.php?topic=593.0

Mit herzlichen Mikroskopikergrüßen,

Alfons

Titel: Re: Mit welches Mikroskop habt ihr angefangen?
Beitrag von: wilfried48 in Februar 12, 2014, 13:56:04 NACHMITTAGS
Hallo Rolf, danke für dieses Thema, das sind ja durchweg interessante Geschichten,

1963 als auf dem Gymnasium für mich der Physikunterricht begann hat mein Schulfreund von seinen Eltern verschiedene Kosmos Experimentierkästen
geschenkt bekommen unter anderem auch den Kosmos Optikus mit dem sich auch ein einfaches zusammengesetztes Mikroskop bauen lies.
Das war von der Physik her sehr interessant, aber vom Seherlebnis doch mehr als bescheiden. Auch das Kaufhausmikroskop mit "bis zu 2000 facher Vergrösserung", das er geschenkt bekam, war naturgemäss sehr bescheiden, sodass mein "Schülertraum" das "grosse Russische Forschungsmikroskop"
aus dem Neckermann Katalog blieb, das aber während meiner Schulzeit aus finanziellen Gründen ein Traum blieb. Auch während der Studentenzeit blieb ein solides eigenes Mikroskop anfangs ein Traum, zumal sich durch die Teilnahme an einem Praktikum für Wissenschaftliche Mikroskopie die Ansprüche auch noch etwas angehoben hatten (ein Markengerät mit Köhlerscher Beleuchtung sollte es schon sein). Mit den ersten als Diplomand verdienten HIWI Geldern und dem Referendariatsgehalt meiner Frau wurde es dann 1974 ein Zeiss Standard 14 Mono, mit Köhlerscher Beleuchtung. Kreuztisch und Ölimmersion wurden erst später nachgerüstet. Das Gerät habe ich heute noch unverändert, obwohl sich inzwischen zuhause eine etwas gössere "Sammlung" eingefunden hat und ich auch beruflich das eine oder andere "Schätzchen" beschaffen und kennenlernen durfte.

viele Grüsse
Wilfried

P.S.: Lieber Alfons, da ich unlängst bei dir einen Zeiss Axiomaten bewundern durfte müsstest du deine Vorstellung aktualisieren. Für dich ist er kein Traum mehr, umso mehr allerdings für mich  ;D
Titel: Re: Mit welches Mikroskop habt ihr angefangen?
Beitrag von: purkinje in Februar 13, 2014, 18:05:08 NACHMITTAGS
Hallo ich reihe mich mal ein
• mit 7 Jahren Mikromann (Kosmos Selbstbau-Mikroskop) hab ich noch  ;D von meinem Vater
• mit 10J Leitz Hufeisen (Geschenk einer alten Ärztin) da fällt mir ein das es bei meinem Cousin im Arbeitszimmer vor sich hin staubt
mit Kasten alter (Komos) Prof Sigmund / Dr Materna Präparate (dürften mind 80 Jahre alt sein was ich dem Rosenbauer entnahm)
• mit 15 J Leitz Laborlux III (ausgemustert aus dem Labor des Krankenhauses in dem ich einen Ferienjob hatte)

hach* ich riech noch förmlich als mir mit ca 7 Jahren die Glyceringelantine  auf dem Objektträger angebrannt war und sehe wie die Finger voll Eosinlösung waren....

nostalgische Grüße
Titel: Re: Mit welches Mikroskop habt ihr angefangen?
Beitrag von: Hagen v.T. in Februar 15, 2014, 01:31:24 VORMITTAG
Das ist schon erstaunlich bei wie vielen es ein "Kosmos" war. Bei mir auch, allerdings war es nicht meines, sondern das was mein Bruder zu Weihnachten/Geburtstag (?)  bekommen hatte. Ich glaube er hat nie durchgesehen...;nicht weil ich es ihm sofort weggenommen hätte (mein Bruder war größer und stärker) - er hatte einfach kein Interesse daran.....und das hat sich bei uns beiden bis heute nicht geändert: mein Bruder ist Computer-Fuzzi (was aus mir geworden ist wisst Ihr ja)

Dann kam ein einfaches Monokular (Marke weiß ich nicht mehr, das war vom Flohmarkt, war aber gar nicht schlecht, Metall, gute Objektive etc. pp.)

Gruß mal wieder an Euch alle !

Titel: Re: Mit welches Mikroskop habt ihr angefangen?
Beitrag von: Manfred Kretzschmar in Februar 15, 2014, 19:41:10 NACHMITTAGS
Hallo,
mein erstes Mikroskop, ein Schülermikroskop der Versandfirma Quelle, bekam ich ca. 1970 von meinen Eltern geschenkt. Voller Begeisterung untersuchte ich alles, was ich in die Finger bekam. Speziell Insekten, Steine, Kristalle und auch das Leben im Wassertropfen wurden untersucht. Aus heutiger Sicht war das Bild grottenschlecht, aber das Mikroskop wurde über viele Jahre immer wieder benutzt. Wo es abgeblieben ist, weiß ich leider nicht mehr. Vermutlich befindet es sich in einer verstaubten Kiste auf dem Dachboden meines Elternhauses :-)
Mein zweites Mikroskop erwarb ich ca. 1981 aus dem Nachlass eines Arztes. Dabei handelte es sich um ein schwarzes Hufeisenmikroskop von Carl Zeiss Jena (die genaue Modellbezeichnung ist mir nicht mehr bekannt). Nach Aussage der Witwe wurde es nach 1930 gebaut und war mit ihrem Mann im Einsatz in einem Feldlazarett während des Zweiten Weltkrieges. Das Mikroskop hatte einen wechselbaren Mono- und Binokulartubus, vier Okulare und fünf Objektive mit Kondensor und Beleuchtung über einen Spiegel. Das Mikroskop war optisch und mechanisch wertig und erzeugte für ein Mikroskop der damaligen Bauzeit ein erstaunlich gutes Bild. Zu dem Mikroskop gab es noch ein umfangreiches Mikroskopbesteck und ein Besteck zur Wundbehandlung in einem Blechkasten/Leinenrolle. Ich habe sehr intensiv mit dem Mikroskop gearbeitet, bis ich es nach vielen Jahren an einen Studenten weiterverkauft habe (leider!!!).
Mein drittes Mikroskop ist ein Zeiss Ultraphot von 1963. Ich erwarb es 1995/96 von einem privaten Händler. Das Mikroskop hat eine gute Ausstattungstiefe: Auflicht-/Durchlicht, Phasenkontrast, Polarisation und Luminarausrüstung. Es zeigte sich aber, dass das Mikroskop in einem schlechten Zustand war. Durch Hilfe und Rat verständnisvoller Zeiss-Mitarbeiter konnte ich das Mikroskop wieder in einen voll funktionstüchtigen Zustand bringen und benutze es bis heute sehr gerne. Durch die Restaurierung und den Rat der Zeiss-Mitarbeiter habe ich einen tiefen Einblick in die optischen und mechanischen Zubehörteile/Funktionen eines Lichtmikroskops bekommen. Dieses Mikroskop steht am Beginn meiner intensiven mikroskopischen Sammel- und Einsatzleidenschaft am Mikroskop bis heute.

Ich wünsche allen ein hoffentlich mikroskopisch-schönes Wochenende!!!

LG Manfred Kretzschmar
Titel: Re: Mit welches Mikroskop habt ihr angefangen?
Beitrag von: Peter V. in Februar 16, 2014, 17:14:13 NACHMITTAGS
Hallo liebe Nostalgiker,

im Foto-Film-Optik Zusatzkatalog von Neckermann (http://www.youtube.com/watch?v=OwXlfooVcuI) aus dem Jahre 1975 gibt es zwei Seiten mit Mikroskop-Angeboten.
Den Neckermann-Katalog erwartete ich als Jugendlicher sehnlichst, erhielt er doch recht viele interessante Artikel für "Jungs" - also, Heimwerkerbedarf, Motorräder, Foto, Hifi, Spielwaren etc. Ähnlich im Quelle-Katalog, wenn auch weniger. Baader, Otto und Klingel hingegen überließ ich gerne meiner Mutter, enthielte diese Kataloge doch nur "doofe Klamotten für Frauen". Abende saß ich über dem Neckermann-Katalog und blätterte ihn sehnsuchtsvoll durch.
Besonders hatte es mir das alljährlich dort angebotene "Große russische Forschungsmikroskop" angetan, das Lomo Biolam (schon eckig, aber noch mit metallenem Feintriebknopf und nicht mit der Feintriebscheibe). Das war aber für uns völlig unerschwinglich (Bedauerndes "Ohhhhhhhhhhh" jetzt bitte!).
So blieb es nur beim einfachsten BOB mit "Labor" (wohl identisch mit dem COC), das im örtlichen Spielwarenladen erworben wurde. Ich kann mich lediglich daran erinnern, die Luftblasen im Speichel als hübsch bunte Kringel gesehen zu haben. An weitere erwähnenswerte Forschungsergebnisse mit diesem Mikroskop habe ich keine Erinnerung.

Hier einmal ein paar Preise aus dem 25-jährigen Neckermann-Jubiläumskatalog von 1975:

Einfachstes COC-Mikroskop, Spiegel und kleine Batterieleuchte, 14-tgl. Zubehör (incl. dem heute politisch völlig unkorrekten Schmetterling  :o): 24.50 DM
Externe Mikroskopierleuchte: 27.50 DM
Größeres COC Mikroskop mit 40-tlg. Zubehör und Netzanschlußadapter: 119 DM


Großes monokulares russisches Forschungsmikroskop mit Spiegel, dreh- und zentrierbarer Objekttisch, Objektive 8, 40, 90 Öl:  448 DM
Wenn man diesem Währungsrechner (http://www.altersvorsorge-und-inflation.de/euro-rechner.php?dm_eur=DM_EUR) glauben darf, entspricht das heute einer Kaufkraft von 603 EUR.
Es erschien mir damals "riesig". Tatsächlich ist es aus heutiger Sicht ja eher ein "Mikrosköpchen". Sicher aber für den, der es damals gekauft hat, keine Fehlinvestition, sondern ein wirklich gutes Mikroskop. Interessant hierbei: Dieses Mikroskop wird - im Wesentlichen wohl technisch unverändert - nach wie vor von Lomo (http://www.lomoplc.com/multiscopeDataPage.htm) produziert und verkauft. Die Frage ist nur: Wo? Leider habe ich keinen aktuellen Verkäufer oder Preis im Internet gefunden.
Zubehör:
Kreuztisch: 79 DM
Binokularaufsatz: 199 DM


Leider traue ich mich aus Urheberrechtsgründen nicht, den Scan der Katalog-Doppelseite zu zeigen. Wer als 70er-Nostalgiker Interesse hat, möge mich per PN kontaktieren und mir seine Mailadresse mitteilen.

Herzliche Grüße
Peter
Titel: Re: Mit welches Mikroskop habt ihr angefangen?
Beitrag von: D. Zollondz in Februar 16, 2014, 18:58:08 NACHMITTAGS
Mein erstes Mikroskop war ähnlich wie das von "liftboy" Wolfgang abgebildete. Es lag 1965 unterm Weihnachtsbaum. Zunächst hatte ich wenig Interesse und der Styropor-Kasten mit dem Gerät und diversen Zubehör lag "in der Ecke". Dann entdeckte ich ca. 1 Jahr später in unserer Schulbücherei das Buch "Was ist Was - Das Mikroskop", das damals noch auf dem Umschlag ein ähnliches Mikroskop wie meines bzw. Wolfgangs zeigte. Hiernach holte ich das Weihnachtsgeschenk wieder vor und das Interesse an der Mikroskopie war geweckt. Leider war die Optik grottenschlecht. 1 Jahr später gab es dann, wieder zu Weihnachten, ein Studienmikroskop von Quelle. Ausgerüstet mit einem Feintrieb und Lochscheiben unter dem Objekttisch (mit einer ähnlichen Aufgabe wie sie ein Kondensor hat) und max. 600facher Vergrößerung mit 3 Objektiven und 2 Okularen. Das war schon ein Fortschritt!
Jeden Morgen auf dem Schulweg zu dieser Zeit kam ich an einem Krankenhaus vorbei. Das Labor war im Erdgeschoss und konnte bei geöffneten Fenster (manchmal im Sommer) von außen eingesehen werden. In der Nähe des Fensters stand ein schwarzes Standard GFL (zum Greifen nahe....). Das habe ich immer einige Minuten heimlich bewundert.

Später dann ruhte das Interesse lange Jahre bis Anfang der 2000er Jahre. Da entdeckte ich das Forum hier. Nicht nur das Forum, auch das "Große Kosmos Buch der Mikroskopie". Ich war begeistert von den Abbildungen und holte das Studienmikroskop wieder vor. Leider mußte ich feststellen, dass die Optik nunmehr nicht mehr meinen Ansprüchen genügte und das nächste Mik. war ein neues Zeiss Axiostar plus, später kam noch das vor ca. 40 Jahren vielbewunderte schwarze Zeiss/Winkel Standard dazu (das war mehr psychologisch, das mußte einfach sein). Die letzte Anschaffung war ein Zeiss Standard 14 mit Phasenkontrast. Ein gebrauchtes Gerät von Herrn Immel.

Bis dahin
Dieter Z.  ;D
Titel: Re: Mit welches Mikroskop habt ihr angefangen?
Beitrag von: Michael L. in Februar 17, 2014, 20:20:09 NACHMITTAGS
Hallo Mikroskopikergemeinde,

als ich mein schon lange nicht mehr vorhandenes, erstes Mikroskopmodell in der Bucht sah musste ich es einfach erwerben. Ich bekam das Teil ursprünglich an meinem 15ten Geburtstag geschenkt und ich werde niemals vergessen wie auf einem alten Camembert, den mein Vater in einer versteckten Ecke vorher kultiviert hatte, zahlreiche Käsemilben zu entdecken waren. Das war der Beginn einer langen Begeisterung für die Mikroskopie. Der Junge auf dem Deckel des Aufbewahrungskartons erinnert mich nun wirklich an alte Bilder im Familienalbum. Das Büchlein das dem Kasten beigefügt war habe ich heute noch, es wurde wohl millionenmale mit diversen Mikroskopen an den interessierten Nachwuchswissenschaftler gebracht. Zwei Bücher aus der folgenden ,,Aufbauzeit" habe ich auch noch und finde Sie nach wie vor brauchbar. Das nächste Modell, ein ,,richtiges" Mikroskop von Zeiss, das mal der Großvater besessen hatte, folgte später allerdings erlag es irgendwann dem Forscherdrang und wurde leider unwiderruflich zerlegt. In der Zwischenzeit sind halt ein paar neue Instrumente dazugekommen an denen man sich für ein ganzes Leben lang erfreuen kann. Wie schön ist doch die Mikroskopie!

Viele Grüße

Michael

http://i1319.photobucket.com/albums/t664/DrMichael_Luettgen/Mikroforum/ccb8afd6-ebbe-425d-acb2-8bd8aa11a29a_zps7174a188.jpg
Titel: Re: Mit welches Mikroskop habt ihr angefangen?
Beitrag von: beamish in Februar 17, 2014, 20:44:02 NACHMITTAGS
Hallo,

ich traus mich ja kaum zu sagen, aber ich hatte es ja schon in einem Beitrag vor Jahren gesagt, den ich nicht wiederfinde: mein erstes Mikroskop war ein Gundlach-Messingstativ, das mir mein Vater so ca. zum 15. Geburtstag schenkte. Es stammt aus der Familie (da war irgendwann mal ein Arzt) und ich habe es heute noch, mitsamt seinem Mahagonikasten. Damals war ich (angespornt vom Biologie-Unterricht) ein begeisterter Tümpler. Danach hat sich das lange gegeben, bis ich jetzt durch mein Interesse an Kleinpilzen wieder "mitten drin" bin. Färbemittel usw. gabs damals übrigens ganz einfach nicht nur in der Apotheke sondern sogar in der Drogerie (die ihre Bezeichnung offenbar noch verdiente).

Herzlich
Martin
Titel: Re: Mit welches Mikroskop habt ihr angefangen?
Beitrag von: Max Berek in Februar 20, 2014, 12:05:58 NACHMITTAGS
Mein "Erstes" war im Jahre 1987 ein von der Charité ausgesondertes monokulares LgOG 1 von Carl Zeiss Jena, das mir ein wohlmeinender Onkel aus der damaligen DDR zum Kurs der Histologie verehrte. Das Mikroskop war Lichtjahre besser als die uralten, ausgeleierten Vor-Kriegs C-Modelle von Leitz, die es damals in der Bonner Anatomie zum Mikroskopieren gab. Ich kann mich noch gut erinnern, wie wir im Rahmen des "Freien Mikroskopierens" in den Fluren des Anatomischen Instituts auf den Fensterbänken die Spiegel ausgerichtet haben. Zog eine Wolke vorüber wurde es erst einmal dunkel. Im Histo-Kurs mikroskopierten wir mit denselben alten Zossen auf den Sektionstischen, die man schon vom Präparierkurs im Wintersemester kannte. Wenigstens konnte man hier seinen Spiegel auf eine in der Mitte des Tisches aufgestellte Leuchtstoffröhre ausrichten.  Das Wichtigste war immer das "schöne" Zeichnen.
Titel: Re: Mit welches Mikroskop habt ihr angefangen?
Beitrag von: Peter V. in Februar 20, 2014, 12:18:44 NACHMITTAGS
Hallo Sven,

ZitatDas Mikroskop war Lichtjahre besser als die uralten, ausgeleierten Vor-Kriegs C-Modelle von Leitz, die es damals in der Bonner Anatomie zum Mikroskopieren gab.

Wann war das denn?

Da sah es aber in den beginnenden 80ern im Essener Histokurs schon etwas moderner aus. Schöne graue binokulare SM-Luxe mit Objektführer und natürlich elektrisch beleuchtet. Falls sie in den letzten Jahren nicht irgendeinem "Wir-müssen-unbedingt-die-Studiengebühren-verbraten"-Wahnsinn zum Opfer gefallen und durch "moderne" Chinesen ersetzt worden sind, werden sie vermutlich noch heute einwandfrei ihren Dienst tun. Mir erschienen sie damals ziemlich modern und konfortabel.
Und die Sektionstische wurden für den Histokurs aus dem Präpsaal entfernt und dafür ganz normale vernünftige Tischreihen zum Mikroskopieren aufgestellt.

(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures004/145312_43579862.jpg) (http://s260.photobucket.com/user/liebelken/media/HistoKopie_zps199ab73c.jpg.html)

Herzliche Grüße
Peter
Titel: Re: Mit welches Mikroskop habt ihr angefangen?
Beitrag von: Max Berek in Februar 20, 2014, 17:42:43 NACHMITTAGS
Das war im Jahre des Herrn 1987! Damals war die Fassade des ansonsten sehr schönen Anatomie Gebäudes außerdem so baufällig, daß sie wegen Steinschlag zum Schutz der Passanten über Jahre eingerüstet war.

Die damaligen Professoren zeichneten sich zudem durch einen völligen Verzicht auf jedwedes didaktische Konzept aus. Der einzige Lichtblick meiner Anatomie-Zeit war die legendäre "Schneider-Klause" gegenüber der Anatomie :). Da wir nachmittags für 4 Stunden zu 8 eine Leichenhälfte präparieren konnten (vormittags hatten 8 andere Kommilitonen die Gelegenheit, die andere Hälfte zu bearbeiten) wurde erwartet, daß für 2 Stunden 4 Kommilitonen in die "Schneider-Klause" zum Biertrinken gingen und zur Halbzeit sich mit den restlichen 4 abwechselten. Da Anatomie ohnehin nicht mein Fall war, bin ich meistens in der "Schneider-Klause" sitzen geblíeben.

Die Praktika der Physiologie und der Physiologischen Chemie waren dagegen wesentlich besser und interessanter. Da ich damals schon wußte, daß ich Arzt und nicht Chirurg werden wollte, war das für mich OK.
Titel: Re: Mit welches Mikroskop habt ihr angefangen?
Beitrag von: Peter V. in Februar 20, 2014, 19:03:33 NACHMITTAGS
Hallo,

oh je - da hatten wir es ja 1985 richtig gut. 10 Studenten pro Tisch im Präpkurs im 3. Semester, täglich vormittags und kein Zwei-Schichten-Betrieb. Und der Histokurs war eigentlich didaktisch ganz o.k. Ich habe beide Kurse gerne gemacht, aber die Essener Prüfungen bei Professor Blank (gerne morgens um 6.00 angesetzt) waren schon arg gefürchtet..... Da sind einige Kommilitonen verzweifelt in Richtung Düsseldorf zu Professor Rosenbauer (der Name ist vielleicht nicht ganz unbekannt  ;)) geflüchtet.

Jetzt aber "OT off" und zurück zum Thema.... ;)

Herzliche Grüße
Peter
Titel: Re: Mit welches Mikroskop habt ihr angefangen?
Beitrag von: Maik B. in Oktober 02, 2023, 20:31:57 NACHMITTAGS
Mein erstes Mikroskop war ein Rathenower Kleinmikroskop C, das ich mir irgendwann in den 80ern von meinen Eltern gewünscht hatte. Keine Ahnung, wie sie das Geld (immerhin 105 Mark der DDR) zusammen bekamen aber ich bekam es zum Geburtstag. Danach habe ich für einige Zeit so ziemlich alles halbwegs Interessante mikroskopiert und manchmal auch gezeichnet.

Aufgrund einer Interessenverlagerung stand der Karton nach der Wiedervereinigung eine ganze Zeit ungenutzt in der Ecke und fand in den frühen Zweitausendern in meinem Neffen einen dankbaren Abnehmer.

Seit ca. einem Jahr habe ich nun wieder ein eigenes Mikroskop (Zeiss Standard Junior in der BW Version). Aber trotzdem wird das Kleinmikroskop immer einen Platz in meinem Herzen behalten.
Titel: Re: Mit welches Mikroskop habt ihr angefangen?
Beitrag von: Rawfoto in Oktober 02, 2023, 22:35:57 NACHMITTAGS
Guten Abend

Meine ersten Berührungen mit dem Mikroskop waren beruflich als Projektleitung in der Mikroprozessorentwicklung und bei meinem Meistervater in der Fotografie.
Das erste eigene Mikroskop war dann ein Olympus BH mit Trino und Fotoadaption für die Olympus OM2N und Hasselblad V. Parallel ein Wild STEMI M3 B, welches es noch immer gibt.

Liebe Grüße

Gerhard
Titel: Re: Mit welches Mikroskop habt ihr angefangen?
Beitrag von: Aljoscha in Oktober 02, 2023, 23:48:13 NACHMITTAGS
Hallo,

Mein erstes Mikroskop war ein typisches Schülermikroskop aus dem Neckermannkatalog. Damals war ich durchaus zufrieden damit, ich kannte ja nichts besseres. Ein Kosmos Humboldt war ebenso unerschwinglich wie das russische Forschungsmikroskop von Neckermann.

Viele Grüße

Alexander
Titel: Re: Mit welches Mikroskop habt ihr angefangen?
Beitrag von: Detlef Kramer in Oktober 03, 2023, 11:03:00 VORMITTAG
Hallo,

mein erstes war ein Selbstbauprojekt, ich war 13 Jahre alt war. Mein Vater hat bei der Anferigung des Stativs geholfen und ich habe die Linsen montiert, die es damals in erstaunlicher Vielfalt und sehr preiswert bei Kosmos zu kaufen gab. Es hat funktioniert und in mir die Liebe zur Biologie geweckt. Dennoch war die optische Leistung frustrierend und führte zu dem Wunsch nach einem "Schülermikroskop", das ich beim Optiker um die Ecke im Schaufenster entdeckt hatte. Das bekam ich also zum 14. Geburtstag und nach zwei Stunden stand es fest, dass das ein Schuss in den Ofen war. Ich habe dann ein paar Jahre gewartet und mit ca. 17 meine elektrische Eisenbahn verkauft und mir von dem Erlös das damalige Kosmos Humboldt (ein gelabeltes Hertel & Reuss, wie ich heute weiß) angeschafft. Das war dann mein erstes "richtiges" Mikroskop, das ich noch heute besitze und mit dem ich dann den Stehli ("Mikroskopie für Jedermann") abgearbeitet habe.

Herzliche Grüße, Detlef
Titel: Re: Mit welches Mikroskop habt ihr angefangen?
Beitrag von: MiR in Oktober 03, 2023, 16:26:31 NACHMITTAGS
Hallo Nostalgiker,

ursprünglich wollte ich erst nicht, jetzt muß ich doch einen Beitrag schreiben, nachdem ich bei einer Internet-Recherche auf Interessantes (zumindest für mich) gestoßen bin.
Eigentlich dachte ich dass mein erstes eigenes Mikroskop ein Laboval 3 (schweineteurer Originalkauf meiner Eltern zur Jugendweihe) gewesen ist, da lag ich aber falsch! Davor hatte ich den  Optikbaukasten "Montage-Experiment", welcher neben einem Diabetrachter, Fernrohre, einer optischen Bank, einer Lupe auch die Montage eines Mikroskops zuließ. Komplett vergessen! https://www.ddr-museum.de/de/objects/1014959
Dieser soll übrigens noch immer produziert werden: https://www.saechsische.de/plus/vom-optikbaukasten-zum-weltmarktfuehrer-5117797.html oder auch hier: http://experimente-fuer-kinder.blogspot.com/2009/02/neu-entdeckt-ein-optikbaukasten-aus-der.html
Während mein Optikbaukasten sicher schon lange im Baukasten-Himmel lebt, hat das Laboval 3, immer wieder, mit verschiedenen Ausrüstungsteilen, schwer zu tun, wie hier z.B.
https://www.mikroskopie-forum.de/index.php?topic=46435.msg342533#msg342533, Antwort #4 oder auch https://www.mikroskopie-forum.de/index.php?topic=39621.msg291957#msg291957.

Viele Grüße aus Berlin,
Michael
Titel: Re: Mit welches Mikroskop habt ihr angefangen?
Beitrag von: Walter Kaiser in Oktober 03, 2023, 17:00:38 NACHMITTAGS
Hallo,
das war mein erstes Mikroskop, das ist mir aus einem Nachlass über den Weg gelaufen. Ich hatte keine Ahnung und beim ersten Durchsehen, war alles nur schwarz. Auf der Holzkiste steht am Boden Rodenstock.
Dann entdeckte ich irgendwann, dass man da was sehen konnte.
Jahre später ist mir ein Zeiss Standard Junior zugefallen. Das war eine Offenbarung.
Jetzt habe ich zwei Zeiss Standard 14 mit einigem Zubehör.
Ich taste mich nach vorne.
Ich muss mich ausdrücklich beim Liftboy bedanken. Ohne ihn wäre ich heute noch ziemlich im Dunkeln.
Liebe Grüße
Walter
Titel: Re: Mit welches Mikroskop habt ihr angefangen?
Beitrag von: unkenheini in Oktober 03, 2023, 17:07:44 NACHMITTAGS
 Moin,
Mein erstes Mikroskop war eines von den typischen"Schülermikroskopen"im Set mit diversen Zubehör vom Spielzeugladen so um 1979 rum.
1985 vom Konfirmationsgeld ein Eschenbach Kolleg S mit nicht regelbarer Netzleuchte beim Lehrmittelhändler gekauft und 1986 auf 4 fach Revolver umgerüstet plus einem 100er Objektiv.Dieses Mikroskop besitze ich immer noch.
1994 Ein Will Vb365 mit Semiplan Objektiven und Trino Tubus.War seit den 80ern mein Traummikroskop.welches ich immer noch benutze.Zuerst mit einer Olympus OM4 und jetzt mit einer Nikon D7000.
Viele Grüße Jörg
Titel: Re: Mit welches Mikroskop habt ihr angefangen?
Beitrag von: rws in Oktober 03, 2023, 17:51:33 NACHMITTAGS
Moin,
ich finde es doch bemerkenswert, wie gleichlautend hier berichtet wird, daß die ersten optischen Instrumente bereits zu Kindertagen ihr (offensichtlich) richtiges Ziel gefunden haben.
Bei mir war es übrigens ganz ähnlich, kaum ein Kinderbild ohne das große 7x50-Fernglas der Eltern vor dem Bauch, dann mit 12 Jahren zu Weihnachten ein kleines, aber nicht völlig untaugliches  Schülermikroskop und zum Geburtstag ein (teils selber ersparter) kleiner Refraktor zum Preis von 410 DM. Das war seinerzeit ein Haufen Geld; die Kumpels haben alle aufs erste Mofa gespart und micht für verrückt erklärt.
Viele Grüße
Reinhold
Titel: Re: Mit welches Mikroskop habt ihr angefangen?
Beitrag von: jochen53 in Oktober 03, 2023, 18:19:08 NACHMITTAGS
Hallo,
mein erstes war auch so ein Kinder-Mikroskop aus dem Kaufhaus mit dem sehr kleinen Büchlein von Wilhelm Seyser. Man konnte damit so Dinge wie Haare, Zwiebelhäutchen usw. anschauen. Dann war sehr lange Pause, bis ich ein Leitz Laborlux 1 mit den üblichen 4 Achromaten in der Firma vor dem Schrott gerettet habe, das habe ich immer noch neben einem ebenfalls vor der Entsorgung geretteten Zeiss Standard 14.
Jochen
Titel: Re: Mit welches Mikroskop habt ihr angefangen?
Beitrag von: Beatsy in Oktober 03, 2023, 18:52:25 NACHMITTAGS
Getting my first microscope is my best childhood memory of all.

After lots of asking (please, please, pleeeeeze) my parents gave me a scope like the one pictured on Christmas Day 1970 (100x, 200x and 300x "power"). I was 9 years old then. Mine came in a different box with a few tools like scalpel, needle and tweezers in the lid. I was frightened to open it at first because I thought it was a jack-in-the-box (a pop up toy). I will never forget the sheer thrill I felt when I finally swung the lid back and saw what it was. I'm 62 now and that memory is as vivid as ever and still brings a big smile to my face when I think of it.

Luckily, the poor performance didn't put me off and I've remained a micro-hobbyist, owning and using different scopes ever since.

The "toys" just got bigger and more costly over time  :)
Titel: Re: Mit welches Mikroskop habt ihr angefangen?
Beitrag von: Mikroman in Oktober 04, 2023, 09:09:52 VORMITTAG
Mein erstes Mikroskop bekam ich mit neun oder zehn Jahren: eines der berüchtigten "Schülermikroskope", an dem vor allem das Zubehör (in einem blau-schwarz gestreiften Köfferchen) interessant war. Richtig los ging es als Gymnasiast. Mit 14 hatte ich mir das Geld für ein Revue 1200 zusammengespart. Der Spaß kostete mich 99 DM bei Quelle. Gebracht hat es mir das Interesse und Wohlgefallen meiner Biologielehrerin, da ich es in den Unterricht mitbringen durfte. Das Gerät chinesischer Provenienz war durchaus brauchbar. Spannend fand ich vor allem die einfache Polarisationsmöglichkeit, realisiert u.a. mit einem über das Okular gestülpten Polhülse. Während meines Studiums interessierten mich - aus Preis-Leistungs-Überlegungen vor allem die Instrumente aus der DDR. Heute habe ich noch die Prospekte aus der damaligen Zeit. Leider hat das Geld dafür nicht gereicht und ich schob den Investitionswunsch dann in die 90er Jahre. Dann hatte ich das Geld für ein gut ausgestattetes Orthoplan zusammen.
Titel: Re: Mit welches Mikroskop habt ihr angefangen?
Beitrag von: purkinje in Oktober 05, 2023, 22:46:44 NACHMITTAGS
Liebe Nostalgiker,

vor über 9 Jahren ! schrieb ich in diesem Faden (s.o)
Zitat• mit 7 Jahren Mikromann (Kosmos Selbstbau-Mikroskop) hab ich noch  ;D von meinem Vater
Tempus fugit...
Den dazugehörigen kompletten Kasten, wie auch ein früheres Mikromann-Modell hat Martin Mach in seinem unvergleichlichen  Bärtierchen-Journal Ausgabe 244 (Oktober 2020) "Low-tech" (https://www.baertierchen.de/okt2020/okt2020.html) gezeigt und gewohnt launig beschrieben. Falls euch der trübe Herbstnebel  in der Optik und / oder Stimmung befallen sollte, möchte ich Euch die Lektüre des Bärtierchen-Journals (https://www.baertierchen.de/main.html) sehr ans Herz legen, besonders die mittlerweile 24-teilige Serie "Lupen für Fortgeschrittene" ist Klasse.
Beste Grüße Stefan
Titel: Re: Mit welches Mikroskop habt ihr angefangen?
Beitrag von: Gambrinus in Oktober 06, 2023, 08:29:34 VORMITTAG
Angefangen habe ich in meiner Jugendzeit mit einem Bresser-Mikroskop, das es damals beim Feinkost Albrecht im Angebot gab. Damit hatte ich mich eine Zeit lang beschäftigt, aber irgendwann landete es dann in der Ecke.

Das zweite Mal kam ich dann während meiner Ausbildung mit der Mikroskopie in Berührung. Hier hatten wir ein altes Leitz-Mikroskop zur Verfügung, das mich aufgrund seiner Abbildungsqualität quasi von den Socken haute - ein richtiges Aha-Erlebnis. Das Leitz-Mikroskop auf dem Foto ist nicht genau dieses Modell, kommt dem aus meiner Ausbildung aber recht nahe.

Dann holte mich vor einiger Zeit mein Interesse für die Mikroskopie aufgrund meines Interesses für Pilze wieder ein. Auf dem Foto ist auch mein aktuelles Arbeitsgerät zu sehen - ein Zeiss Standard 16 mit nachgerüsteter LED-Beleuchtung.
Auf den nächsten drei Fotos sind noch Vergleichsaufnahmen desselben Dauerpräparats (Maiskorn) zu sehen. Sie wurden mit dem Handy durchs Okular geschossen.
Das Leitz macht hier vom Kontrast und der Farbwiedergabe meiner Meinung nach die beste Figur. Das kann aber auch an den unterschiedlichen Beleuchtungsarten oder der nicht optimalen Fotoadaption (Handy) liegen. Das letzte Foto ist mit dem Zeiss und der DSLR aufgenommen.

Bild 1: Werdegang
Bild 2: Kosmos-Mikroskop
Bild 3: Leitz-Mikroskop
Bild 4: Zeiss-Mikroskop (durchs Okular)
Bild 5: Zeiss-Mikroskop (DSLR)

Gruß - Andi
Titel: Re: Mit welches Mikroskop habt ihr angefangen?
Beitrag von: jcs in Oktober 06, 2023, 21:33:51 NACHMITTAGS
Bei mir ist die Sache ähnlich gelaufen wie bei vielen anderen hier: Im Alter von 10-12 Jahren mit einem Kindermikroskop gestartet (in meinem Fall eines von Eschenbach), dann war lange Zeit vieles andere wichtiger im Leben. Beruflich hatte ich ab und zu mit Mikroskopie zu tun, als Hobby hat mich das Thema erst mehrere Jahrzehnte später wieder gereizt.  Seltsamerweise hat der blaue Plastikkoffer die Jahrzehnte mit ca. einem Dutzend Übersiedlungen irgendwie überlebt, und das kleine Mikroskop hat sich sehr gut gehalten.

Die Optik ist genauso schlecht wie damals, aber die Triebe laufen butterweich und vergilbt ist auch nichts. Mittlerweile sind ein paar Geschwister dazugekommen, im Photo sieht man den großen (Halb)bruder, ein Leica Stereomikroskop. Nachdem die Augen schlechter und der Rücken empfindlicher geworden sind, braucht's halt bessere Optiken und eine ergonomischere Sitzhaltung.

LG
Jürgen
Titel: Aw: Mit welches Mikroskop habt ihr angefangen?
Beitrag von: güntherdorn in November 19, 2023, 18:58:14 NACHMITTAGS
ich mit dem da als 8jähriger...
Titel: Aw: Mit welches Mikroskop habt ihr angefangen?
Beitrag von: Apochromat in November 20, 2023, 19:33:14 NACHMITTAGS
Hallo,

ich hatte zunächst ein unkaputtbares, schwarz lackiertes STEINDORFF Mikroskop mit 4 Achromaten, Hammerschlag- Anstecklaborfunzel und Monokulartubus. Die Optik kann nicht anders als grauenvoll beschrieben werden. Mit etwa 15 Jahren, also 1977, erkämpfte ich mir ein schwarzes STANDARD WL (das habe ich noch heute) mit echter Halogenglühlampe Niedervolt 6V/ 15 W (das war modern) und schwarzem Photoschiebetubus. Da war nur ein Objektiv dran, aber immerhin schon ein achr. apl. Ph- Kondensor.

Vom Konfirmationsgeld und dem Geld, dass eigentlich für die Tanzstunde gedacht war, kaufte ich ein NEOFLUAR 40/0,75 Ph 2 (nach dem Motto: "Der deutsche Mann tanzt an Besten im Sitzen"). Damit fing ich dann an, auf die Jagd nach den farblosen Geißeltierchen zu gehen. Den "Lemmermann" über  farblose Flagellaten ("Flagellatae", ein schmales Bändlein aus Adolf Pascher´s Süßwasserflora von Mitteleuropa), schenkte mir der Großvater eines Schulfreundes. Der war emeritierter Ordinarius für Botanik und Mykologe. Die zweite Auflage ist nie erschienen, obwohl das Manuskript, das Adolf Pascher und sein Schüler Vrba fertig gemacht hatten, schon vorlag. Das haben die tschechischen Algenkundler nach 1945 (Bohuslav Fott und Sohn) schön im "Giftschrank" versteckt und unterdrückt. Wie auch immer, das STANDARD WL wurde nach und nach ausgerüstet mit NEOFLUAR 100 Ph 3,  Planapo 63/1,4 Oil Ph 3 und DIK etc.

Zwischendrin hatte ich, da das STANDARD WL für eine Zeit anderswo gebraucht wurde, noch eine mehrjährige "PZO-Phase" mit MB 30, BIOLAR, PLUTA- DIK, Stereookularen n. Domagalski (Garant für Kopfschmerzen beim Mikroskopieren), variablem Phasenkontrast (raffiniert gemacht) etc. Das hat den Gerhard Göke auch gefreut.

LG

Michael
Titel: Aw: Mit welches Mikroskop habt ihr angefangen?
Beitrag von: Peter V. in November 20, 2023, 19:38:05 NACHMITTAGS
Lieber Michael,

ZitatVom Konfirmationsgeld und dem Geld, dass eigentlich für die Tanzstunde gedacht war,

na toll - jetzt bist Du d e r Mikroskopexperte schlechthin........aber kannst nicht tanzen!

1977 mit 15 ein schwarzes WL mit Halogen und Trino - das war ja echt schon was. Alle Achtung!

Herzliche Grüße
Peter
(weder konfirmiert, noch Tanzschule)




Titel: Aw: Mit welches Mikroskop habt ihr angefangen?
Beitrag von: Apochromat in November 20, 2023, 20:32:04 NACHMITTAGS
Zitat von: Peter V. in November 20, 2023, 19:38:05 NACHMITTAGSLieber Michael,

ZitatVom Konfirmationsgeld und dem Geld, dass eigentlich für die Tanzstunde gedacht war,

na toll - jetzt bist Du d e r Mikroskopexperte schlechthin........aber kannst nicht tanzen!

1977 mit 15 ein schwarzes WL mit Halogen und Trino - das war ja echt schon was. Alle Achtung!

Herzliche Grüße
Peter
(weder konfirmiert, noch Tanzschule)






Mein schwarzes WL gehörte eigentlich meinen Vater, der war Dermatologe. Nach seinem frühen Tod wurde es in die für damalige Verhältnisse sehr große Frauenheikunde- Praxis meiner lieben Oma in Uslar/ Solling vereinnahmt. Der habe ich es dann "losgeeist", nachdem sie ein funkelnagelneues Phomi III bei ZEISS in der Königsallee gekauft hatte. Das haben wir zwei in ihrem AUDI 80 dort direkt abgeholt (CARL ZEISS Hamburg- Außenstelle Göttingen) und das wurde auch in Bar bezahlt! 33000 DM bei Michael Marx und Frau Schiefenhövel. Selbstverständlich bekamen wir eine ordentlich ausgestellte Quittung. Das Immersionsöl war aber nicht im Preis inbegriffen. Der "Öler" und die Staubschutzhülle waren der "Rabatt". Heute so nicht mehr vorstellbar. Aber: Mit dem Phomi III konnte man Farbfotos von PAP- Präparaten in bis dahin unbekannter, gleichmäßiger Qualität anfertigen.
Jedoch: Die Damen in der Praxis wollten mein WL dann aber wieder zurück haben, weil die mit dem neu gekauften PHOMI III nicht klarkamen. Da konnte keiner "Köhlern" oder mit einem Planapo 40/1,0 Oil umgehen und da waren auch zu viele Knöpfe dran. In den Schulferien machte ich die PAP-Diagnostik (Vorsortierung der Befunde, Ich suchte alle eindeutig positiven Ausstriche heraus). Dafür bekam ich dann etwas Geld. Später, bekam ich das WL zurück und das Phomi gibt es dort bis heute (in der 3. Praxisgeneration).

Und mir geht es wie Martin Kreutz: Ich würde auch gerne noch einmal durch das STEINDORFF- Mikroskop durchschauen und mich schön Gruseln. Das wurde Anfang der Sechziger Jahre bei Mahrt & Hoerning in Göttingen gekauft. Das ist bis heute der Optiker meines Vertrauens.

LG

Michael
Titel: Aw: Mit welches Mikroskop habt ihr angefangen?
Beitrag von: A. Büschlen in November 20, 2023, 21:06:07 NACHMITTAGS
Hallo Michael,

danke für diese wunderbare Geschichte!

Viele Grüsse Arnold Büschlen
Titel: Aw: Mit welches Mikroskop habt ihr angefangen?
Beitrag von: rws in November 20, 2023, 21:16:21 NACHMITTAGS
Hallo Michael,
bei Mahrt & Hoerning konnte man sogar große Teleskope kaufen, sogar von Zeiss in Jena. Habe zwei Stück dort erstanden. Da waren der Laden noch an der Weender-Str. zu finden. Bin dem Laden sehr verbunden, kaufe dort aber inzwischen vorwiegend Gleitsichtbrillen.
Viele Grüße
Reinhold
Titel: Aw: Mit welches Mikroskop habt ihr angefangen?
Beitrag von: Apochromat in November 20, 2023, 21:37:25 NACHMITTAGS
Lieber Arnold,
es freut mich, dass Dir mein Beitrag gefallen hat. Und Reinhold: Ich kaufe dort auch nur noch Gleitsichtbrillen. Das Geschäft von Mahrt & Hoerning in der Weender Straße hatte alles. Vom ZEISS 20x60 mit Bildstabilisierung, den Oberkochener Replika Nachbau vom Stativ  VII von 1880 über ASTRO bis zum LEITZ Schlittenmikrotom.

Mit dem Fernglas 20x60 konnte ich eine Münze in der Entfernung Mahrt & Hoerning bis zum "Nabel" (das ist nur was für Göttinger) scharf sehen.

LG
Michael
Titel: Aw: Mit welches Mikroskop habt ihr angefangen?
Beitrag von: rws in November 20, 2023, 22:04:29 NACHMITTAGS
Jo, die hatten wirklich alles was Linsen hat. Respekt vor dem 20x60, das ist wirklich eine reife Leistung. Ferngläser kann man dort nachwievor gut kaufen.
Titel: Aw: Mit welches Mikroskop habt ihr angefangen?
Beitrag von: Peter V. in November 20, 2023, 23:35:06 NACHMITTAGS
Lieber Michael,

ZitatSpäter, bekam ich das WL zurück und das Phomi gibt es dort bis heute (in der 3. Praxisgeneration).

Erstaunlich, dass es noch keinem kleinen schicki-modernen no-name-Plastik-"Chinesen" weichen musste!

ZitatIch würde auch gerne noch einmal durch das STEINDORFF- Mikroskop durchschauen und mich schön Gruseln.


Helloween ist ja vorbei, aber wenn Du dich trotzdem gruseln möchtest, kannst Du gerne ein Steindorff von mir bekommen. Mechanisch waren die wirklich nicht schlecht, vor allem robust, aber die Optik...uiuiuiui.. :-\
Sie waren allerdings bei Urologen früher recht beliebt, für Harnsedimente hats ausgreicht und sie waren unkaputtbar, zumden wohl minimal  ;) preiswerter als ein Phomi, das sich offenbar damals Gynäkologen leisten konnten. Und wer hat sonst schon Mikroskope in Prilblumenfarben angeboten, außer Steindorff?

Hezrliche Grüße
Peter

Titel: Aw: Mit welches Mikroskop habt ihr angefangen?
Beitrag von: purkinje in November 21, 2023, 00:17:03 VORMITTAG
Hallo,
es soll ja Leute geben die nehmen das (eine) Steindorff und lassen das Phomi liegen, passt halt dann besser zur Midcentury-Einrichtung,
Between Glamour and Glory: the Steindorff... (http://www.microscopy-uk.org.uk/mag/artdec08/mm-mdc-steindorff.html)
aber zum Mikroskopieren sicher kein Spass, ich kenn nur ein 40er Beifang-Objektiv, das reicht...
Beste Grüße Stefan
Titel: Aw: Mit welches Mikroskop habt ihr angefangen?
Beitrag von: rhamvossen in November 21, 2023, 11:18:10 VORMITTAG
Hallo,

Das die Steindorff Optik marginal ist/war habe ich öfter gehört (habe selbst kein Erfahrung damit). Aber woran liegt das? Schlecht gebaut, schlechte Vergütung, schlecht korrigiert? Und wie könnte das passieren?
Apropos: die 'silberne' CZ Achromaten der 70er Jahre haben mich auch nie überzeugt.......Vieleicht sollte man diese mal mit die Steindörfer vergleichen :o . Beste Grüsse,

Rolf
Titel: Aw: Mit welches Mikroskop habt ihr angefangen?
Beitrag von: Apochromat in November 21, 2023, 18:13:01 NACHMITTAGS
Hallo Rolf,

ein schon verstorbener Mikro- Freund aus Berlin, Dr. Gerhard Teichert, Tierarzt und wirklicher Mikroskopsammler und Kenner, kannte die Fa. STEINDORFF in Kreuzberg im Paul- Lincke- Ufer gut. Der erzählte, dass die Objektive praktisch ohne jede Justierung (Sterntest hatten die dort nicht) zusammengebaut wurden. So war auch deren Abbildungsleistung. Die Mechanik von STEINDORFF war aber dafür erstklassig. Mein Mikrobenjäger von STEINDORFF ging auch an Gerhard Teichert -nach zähen Verhandlungen. Ich konnte mit dem Gerät nicht viel anfangen. Meins war aber nicht schwarz lackiert, sondern Cremeweiß.

Die Achromate von CZO waren sehr gut. Besonders die aus der letzten, schwarzen Serie. Von dem berühmten, weil sehr kontrastreichen Achromat 100/1,25 wurden pro Jahr 10000 (!) Stück gebaut. Das war in den 1980er Jahren das Spitzen- Routine- Diagnostik- Objektiv für den niedergelassenen Arzt in der Blutbildbefundung. Das war damals auch an vielen LEITZ- Mikroskopen dran. 10000 Objektive zu bauen ist schon ein Wort.

LG
Michael
Titel: Aw: Mit welches Mikroskop habt ihr angefangen?
Beitrag von: Monsti in Oktober 30, 2025, 20:37:41 NACHMITTAGS
Hallo miteinander,

diesen Faden habe ich dank der Zusammenstellung von Martin Kreutz erst jetzt gefunden.

Ich glaube, es war im Herbst 2009, als mir mein Mann von Hofer (= Aldi in D) ein kleines Mikroskop mitbrachte. Es war ein Traveller. Meine ersten Fotos hier sind legendär und brachten mir auch so manche Schelte wegen der miserablen Qualität ein ... Hier mein allererstes Mikro-Foto, fotografiert mit einer Canon Ixus durchs Okular:

(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures001/25628_64230888.jpg)

Aber egal, ich kam auf den Geschmack und lernte mit der Zeit natürlich auch dazu ...

Viele Grüße in die Runde
Angie