Liebe Mikroskopie-Freunde,
wer kann Zeiss-West Objektive, 160 mm (100x Planachromat, 63x Planapochromat) von Immersionsöl befreien?
Das Öl ist an einem inversen Mikroskop (Zeiss IM) in die Objektive hineingelaufen und kommt langsam und kontinuierlich im DIK-Stühlchen an.
Für Kontakte oder ggf. Reinigungshinweise bin ich dankbar.
Viele Grüße,
Sebastian Hess
PS. Um Missverständnissen vorzubeugen: Es handelt sich nicht um meine Objektive. ;)
Hallo Sebastian,
Befindet sich das Oel im Inneren des Objektivs (zwischen den Linsen) oder aeusserlich zwischen den Metallhuelsen?
Im ersten Fall handelt es sich wahrscheinlich um einen Totalverlust, aber Sie koennten bei Zeiss anfragen. (Selbst beim Planapo 63/1,40 duerfte sich der Preis der Reparatur im Bereich des Anschaffungspreises fuer ein Gebrauchtobjektiv liegen.)
Im zweiten Fall koennte umgekehrte Lagerung helfen. Ich hatte das gleiche Problem bei einem NPL Fluotar. 23h am Tag "richtig herum", mit der Frontlinse nach unten, lagern und kontinuierlich das Oel mit Filterpapier absaugen.
Bei der Benutzung sollte herabfliessendes Oel staendig abgefangen werden werden, zB. mit einem Plastikkragen http://confocal-microscopy-list.588098.n2.nabble.com/oil-protection-for-objectives-on-inverted-scope-td6623321.html oder einem Haarband http://www.well.ox.ac.uk/cytogenetics/objective_hair_band.jpg
Beste Gruesse,
Jon
Hallo Sebastian,
falls Du meinst, dass sich eine professionelle Reinigung nicht lohnt und auch andere Methoden nicht zum Ziel führen - also bevor Du es wegschmeißt - kannst Du schauen, ob man es grundsätzlich auseinandernehmen kann und dann Dein Glück versuchen. Oder jemanden hier versuchen lassen. Ich selbst hatte bei meinem Objektiv Erfolg (ohne dass ich spezielle Tests und Vergleiche angestellt hätte, ob alles noch so ist wie vorher).
http://www.mikroskopie-forum.de/index.php?topic=16249.0
Besten Gruß
Sebastian
Hallo Sebastian,
ich bin zwar gar kein Fachmann, was die Reparatur von Objektiven angeht, aber ich könnte mir vorstellen, dass durch eine "schonende" Zentrifugation in einer Tischzentrifuge bei 1000xg
(wie sie beispielsweise in der Zellkultur verwendet wird zum Abdekantieren lebender Zellen) das Öl entfernt werden kann.
Praktisch würde ich das Objektiv stramm in Kleenex oder fuselfreie Tücher einwickeln und in ein 50 ml Falcon-Röhrchen stecken (im Laborjargon als Blaukappenröhrchen bezeichnet).
Man müsste sicherstellen, dass die Frontlinse nicht auf dem Röhrchenboden aufsitzt sondern der Druck sich am Gehäuse verteilt. Der Boden der Röhrchen ist konisch - das könnte helfen (einfach mal "50ml Falcon tubes" googeln). Oder man legt einen Sanitär-Dichtungsring geeigneter Größe aus Hartgummi dazwischen. Dann für 1h bei RT und 1000xg (je nach Rotordurchmesser 800-1200 UpM) zentrifugieren. Manche Zentrifugen kann man auch heizen - 37-40°C könnten das Öl flüssiger und damit leichter entfernbar/kriechbar machen?!
Ich würde diesen Versuch auf jeden Fall einem Zerlegen vorziehen (Was reinkriecht - kann auch wieder rauskriechen???! ;D
Good Luck!
Wolfgang
I would send the 63x one to Zeiss. If the oil didn't creep in between the lenses, the dismantling and cleaning would costs maybe 2 hrs per objective, well worth the repair if the scope is still in use (!) If you like to try yourself, google for Sini's work on the web. He's done plenty of those kind of objective dismantlings, clearly documented and described (in italian-- but hurrah for google translate). The centrifuging is an interesting idea too :D
All our immersion objectives on our inverteds are kitted with sanitair kit, just because of that problem. I have used both acrylate and silicone. The objective doesn't retract anymore, but that is on an inverted microscope no problem as the objective simply lifts the slide/chamber instead of crashing through it. Safe for students, inverteds are top ;D
HTH, René