Liebe Rätselfreunde,
erstens, um mein neu erworbenes ZEISS IM (nicht IM 35) vorzustellen, das mir schon vom ersten Tag an unglaublich Freude macht, und zweitens, um dafür zu sorgen, dass Ihr am Tag der Arbeit nicht ganz arbeitslos seid, folgendes "Rätsel".
Die beiden Aufnahmen wurden am IM im Phasenkontrast aufgenommen mit einer Kamera-Adaption (Nr. 456029 und S-KPL) Objektiv Neofluar 40/0,75 Ph2. Ein Bild mit der Canon EOS 60D und eines mit der 5D MK2 als Ausschnittvergrößerung. Welches wurde nun mit welcher Kamera aufgenommen? Und welche Variante ist die qualitativ bessere?
(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures004/149375_17194856.jpg)
(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures004/149375_32229931.jpg)
Bearbeitet wurden die RAW-Bilder mit exakt gleichen Einstellungen. Die einzigen Unterschiede sind die leicht unterschiedliche Kamera-Ausrichtung und die nicht hundertprozentig genaue Ausschnittvergrößerung.
Hallo Bernd,
ich kenne beide Kameras nicht. Aber Bild 2 ist etwas knackiger. Somit würde ich es der höherwertigen Kamera zuordnen.
Glückwunsch zum IM!
lg
anne
Liebe Anne,
danke für die schnelle Reaktion! Auflösen möchte ich aber bei der ersten Antwort noch nicht, mal abwarten, welche Kommentare sonst noch kommen.
Lieber Bernd,
Kontrast macht subjektiv einen besseren Bildeindruck. Aber wenn ich mir den Inhalt der Linsen anschaue, dann ist dieser auf Bild 2 besser aufgelöst.
Also auch objekiv die bessere Qualität.
Und wenn Du schon soooo fragst, dann ist sicherlich das bessere Bild mit der billigeren Kamera aufgenommen?
Viele Grüße
Wolfgang
Lieber Wolfgang,
auch Dir herzlichen Dank für die Einschätzung! Da Anne die Kameras nicht kennt und sie damit wahrscheinlich nicht alleine ist, noch der Hinweis, dass die 5D MK II eine "Vollformat-Kamerra" ist und die 60D eine mit APS-C Sensor.
Hallo Bernd,
ich nehme an, dass Du mit IM ein inverses Mikroskop meinst? oder?
jedenfalls herzlichen Glückwunsch.
Sowas hast Du doch schon lange gebraucht.
Herzliche Grüße
Herbert
Lieber Herbert,
klar erkannt, das IM ist natürlich das inverse Mikroskop von ZEISS. Ein ordentlicher Klotz auf dem Tisch. Aber für den Tümpler ideal und für mich ganz besonders, denn ich konnte es noch nie leiden, die Tiere unter dem Deckglas langsam sterben zu sehen oder sie einquetschen zu müssen, um sie ruhigzustellen.
Außerdem habe ich an diesem IM neben Hellfeld auch Phasenkontrast und nach Anhebung des Tisches sogar DIK. Auflicht-Fluoreszenz ist ebenfalls vorhanden. Da bleiben kaum noch Wünsche offen.
Hi Bernd, after playing with white balance and contrast I find the backgroud of the 1st image is cleaner, therefore I regard the 1st image as the better one. Whether that would be the one of the better camera, I don't know.
Best wishes, René
Hallo zusammen,
da sich die Beteiligung in Grenzen hält, hier die Auflösung: Bild 1 ist die Ausschnittvergrößerung (EOS 5D MK II), das zweite EOS 60D.
Ich selbst schließe mich René an, auch wenn das Bild auf den ersten Blick nicht so "knackig" aussieht. Es entspricht farblich eher den durchs Okular gesehenen Farben. Es wäre zwar auch kein Problem, das zweite dementsprechend anzupassen, aber mit deutlich höherem Aufwand.
Es ist mir auch klar, dass ein einziges Beispiel keine wirklich tragfähigen Aussagen zulässt. Ich werde bei Gelegenheit weitere Vergleiche anstellen, dazu dann statische Motive benutzen, um gleiche Voraussetzungen zu schaffen.
Zitat von: Bernd Kaufmann in Mai 01, 2014, 16:05:23 NACHMITTAGS
Aber für den Tümpler ideal und für mich ganz besonders, denn ich konnte es noch nie leiden, die Tiere unter dem Deckglas langsam sterben zu sehen oder sie einquetschen zu müssen, um sie ruhigzustellen.
Hallo Bernd,
natürlich ist ein Inversmikroskop da recht praktisch, aber es ist dennoch kein absolutes Muss, denn schließlich kann man die Organismen auch in etwas großvolumigeren Kammern schwimmen lassen, auch an einem aufrechten Mikroskop. Die Ausgabe oder Bastelei dazu ist in jedem Fall billiger/weniger aufwendig als ein Inversmikroskop (für den Fall, dass man schon ein aufrechtes M. besitzt). Wobei ich Dir trotzdem dazu gratuliere.
In dem Zusammenhang eine zweite Frage: Wenn Du also bei dem Foto keinen Objektträger mit Deckglas genommen hast, was dann? Ist es durch einen Petrischalenboden fotografiert oder durch ein Deckglas - und falls durchs Deckglas, was hast Du für ein Behältnis für die Tümpelprobe benutzt?
Viele Grüße
Sebastian
Lieber Bernd,
auch ich habe ein paar Frage zum Deinem "Setting":
1) Hast Du eine Blitzeinrichtung an Deinem IM? Vermutlich flitzen die kleinen Algen doch hin und her.. ???
2) Wie auch schon Sebastian fragte: Objektträger? Petrischale?
3) Welchen Kondesnor benutzt Du?
4) Wie funktioniert denn DIK "durch Anhebung des Tisches"?
Kannst Du vielleicht einmal Bilder von Deinem IM posten?
Herzliche Grüße
Peter
Hallo Sebastian,
dass ein IM für den Tümpler ein absolutes Muss ist, würde ich auch nie behaupten. Aber für mich ist es ein aus Kostengründen immer wieder zurückgestellter Traum, der jetzt in Erfüllung gegangen ist. Hohlschliff-Objektträger und andere Konstruktionen sind mir wohl bekannt und wurden auch verwendet, aber so richtige Freude kam dabei nicht immer auf.
Es wurde durch das Deckglas fotografiert und es ist eine pfiffige Konstruktion, die dazu verwendet wird:
(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures004/149445_6846158.jpg)
Sage noch einer, dass gewisse Rebläuse Schädlinge sind! ;D In diesem Zusammenhang auch noch einmal ein öffentliches Dankeschön an Rolf (reblaus), der mir dieses Gesamtpaket besorgt hat und mit Rat und Tat sowie vorbildlichem Service zur Seite stand.
Lieber Peter,
1) Nein, ich habe leider keine Blitzeinrichtung und weiß auch nicht, wie sie narrensicher zu verwirklichen wäre. Bei der Kameranutzung im Lifeview kommt der Blitz immer mit zu langer Verzögerung. Außerdem ist die Einspiegelung am aufrechten Mikroskop zwar schon relativ einfach realisierbar, aber am IM dann doch etwas aufwändiger. Oder hat jemand eine gute Idee? Ich wäre schon dankbar dafür!
2) Objekträger s. o., ein Alu-Objektträger mit daruntergeklebten Deckgläschen. Dadurch entsteht ein komfortabler runder Pool für meine Winzlinge, im Vergleich zu anderen Lösungen. Legt man darauf ein weiteres Deckglas, hört auch sofort das Zittern der ganzen Soße auf.
3) Der Kondensor ist ein 46 52 73 Inko, mit DIC-Prismen und Phasenkontrast.
4) Blöd ausgedrückt, sorry. Natürlich ist die Anhebung des Tisches notwendig, wenn man DIC-Stühlchen verwendet, weil dann die Objektive "länger" werden.
Da ich aber DIC vorwiegend am Standard 18 verwende, wären immer wieder Umbauten nötig. Deshalb gebe ich mich vorerst mal mit dem Phasenkontrast am IM zufrieden und warte auf einen Wechselrevolver, bei dem die Stühlchen bereits eingebaut sind. BTW: Falls jemand so ein Teil anzubieten hat, bzw. jemanden kennt, der jemanden kennt ... ;)
Hier noch zwei weitere Bilder zur besseren Demonstration:
(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures004/149445_51981274.jpg)
(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures004/149445_44258976.jpg)
Lieber Bernd,
die DIK-Stühlchen verlängern beim Zeiss-Standard-System immer das Objektiv (genauer die mechanische Tubuslänge). Die werksseitig vorbereiteten DIK-Revolver unterscheiden sich damit nicht von den nachgerüsteten. Das ist zumindest mein Wissenstand.
Was das Blitzen betrifft, ist eine Adaption am inversen Mikroskop eben so unproblematisch wie beim aufrechten Mikroskop. Ich poste hier ein Bild des von mir gebauten Spiegelkastens. Er hat in diesem Falle die Ringschwalbe und Ringschwalbenaufnahme des Standard-Systems und wird zwischen Stativ und Leuchte gesetzt. Rechts auf dem Bild ist ein Stativsystem zur Befestigung des Blitzes vor einem Kollektor zu sehen. Mit einer Zugstange wird wahlweise ein Strahlenteiler in den Beleuchtungsstrahlengang gebracht, der das 100% Beobachtungslicht auf 30% reduziert und dafür 70% des Blitzlichtes einspiegelt. Ich habe die Blitzproblematik auf der Seite unserer NWV etwas näher dargestellt ( www.nwv-hagen.de ). Der Spiegelkasten hat sich schon an vielen Mikroskopen bewährt und hat den Vorteil, das er praktisch an allen Mikroskopen mit einer angesetzten Beleuchtung und mit jedem funktionierendem Kamera-Blitzsystem eingesetzt werden kann.
Also, wenn sich das Konto etwas erholt hat und weiter ein Interesse besteht, ruhig einmal melden.
Beste Grüße von Jürgen aus Hagen
(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures004/149447_26969400.jpg) (http://www.fotos-hochladen.net)
Hallo Bernd.
Ich benutze immer ordentlich Wasser, so daß die Plankton-Lebewesen viel Platz haben. Ich habe eine Frage zum IM-Objektträger. Muß Dieser eine Bodenplatte in der Dicke eine eines Deckblattes haben? Also ein spezieller IM-Objektträger (aufgrund deines Bildes tippe Ich auf eine gebohrte Metallplatte mit unten aufgeklebtem Deckglas? Ah. Gerade gelesen:
Zitat2) Objekträger s. o., ein Alu-Objektträger mit daruntergeklebten Deckgläschen. Dadurch entsteht ein komfortabler runder Pool für meine Winzlinge, im Vergleich zu anderen Lösungen.
Das hört sich sehr interessant an durch die Verwendung zweier Deckgläser. Danke.
Liebe Grüße, Jorrit.
Zitat von: the_playstation in Mai 03, 2014, 15:29:05 NACHMITTAGS
Hallo Bernd.
Ich benutze immer ordentlich Wasser, so daß die Plankton-Lebewesen viel Platz haben.
Hallo Jorrit,
das freut wahrscheinlich die Organismen, aber da sie meist eher nach unten, in Richtung Boden tendieren, bekommt man mit viel Wasser beim aufrechten Mikroskop das Problem, dass man nicht mehr scharfstellen kann. Und ganz aus ist es bei Ölimmersion, denn dann schwimmt das Deckglas beim Einschwenken des Objektivs davon.
Hallo Jorrit -
(Bernd war schneller - aber da ich das schon mal geschrieben habe:)
aufgeklebtes Deckglas ist die preiswerteste Lösung - dann dann können die normalen Objektive, inclusive der Immersionsobjektive verwendet werden, die für 0,17 mm Glas berechnet sind. Nachteil ist der manchmal zu geringe Arbeitsabstand - aber viele interessante Organismen versammeln sich ohnehin nach kurzer Zeit am Boden. Wenn man versucht im Medium zu hoch zu fokussieren passiert Frontlinse und Deckglasboden nichts - man hebt lediglich die Küvette hoch und merkt, dass man halt nicht mehr weiter fokussieren kann.
Die speziellen Objektive für Schalenböden um die 1 mm haben zwar zusätzlich einen größeren Arbeitsabstand, sodass man auch höhere Lagen im Medium erreicht, das wird aber durch geringere Apertur und schwächere optische Leistung erkauft. Sind eigentlich nur für Routinearbeiten sinnvoll, wenn's um Kontrolle von Gewebekulturen oder Isolieren von Organismen geht, die man nicht im Detail studieren möchte. Falls man ein LD-Objektiv möchte, bei dem man die Deckglasdicke bzw. die Bodenstärke der Küvette einstellen kann, braucht man auch einen dickeren Geldbeutel.
Viele Grüße
Rolf
P.S. Wenn man nicht immer Küvetten putzen will, kann man die Deckgläser auch einfach mit Vaseline aufkleben und nach Gebrauch wie üblich entsorgen (nach Bernd "Nomarski", der auch eine Luxusvariante der Küvette aus Acrylglas mit Einfräsung für das Deckglas benutzt, sodass dieses unten nicht übersteht)
Hallo Rolf,
Die Überlegung, daß sich z.B. Diatomeen, ... gerne am Boden aufhalten, ist mir auch schon durch den Kopf gegangen. Ob es auch optisch positive Auswirkungen bei einem normalen Mikroskop hätte, wenn das Licht des Kondensor über ein Deckglas ins Objekt trifft? Andererseits sind die Kondensor-Optiken bestimmt auf den dickeren Glasboden eines Objektträgers gerechnet.
Danke für die Informationen z.B. die mit Vaseline aufgeklebten Deckgläser. :)
Liebe Grüße Jorrit.
Hallo in die Runde,
mir ist da ebaymäßig eine Kammer zugeflogen, in die als Boden ein 31mm Deckglas eingeschraubt werden kann. Eine feine Sache, bei Bruch oder Verschmutzung leicht zu wechseln, wird sogar in der Spülmaschine sauber (die Detergentienreste sind aber für die Lebendbeobachtung nicht so gut :-) also nachspülen).
(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures004/149481_42200692.jpg) (http://s993.photobucket.com/user/liftboy/media/Invers_zps399644f9.jpg.html)
Von den Deckgläsern hab ich bei Interesse noch welche abzugeben.
Grüße
Wolfgang
Hallo Zusammen,
Zitat von: the_playstation in Mai 03, 2014, 16:31:53 NACHMITTAGS
Ob es auch optisch positive Auswirkungen bei einem normalen Mikroskop hätte, wenn das Licht des Kondensor über ein Deckglas ins Objekt trifft? Andererseits sind die Kondensor-Optiken bestimmt auf den dickeren Glasboden eines Objektträgers gerechnet.
Hallo Jorrit, wie die inversen Kondensor-Optiken genau optimiert sind, würde mich auch interessieren. Wie Du schon sagst, sind sie wahrscheinlich wie ein normaler Kondensor auf die Dicke eines Objektträgers gerechnet. Mit einem Deckglas wird man wohl eher nicht das optimale Ergebnis erzielen. Ein normales Objektträger-Präparat legt man ja auch umgedreht auf den Invers-Objekttisch.
Andererseits ist es bei inversen Mikroskopen oft der Fall, dass man durch (na klar) Luft und eine dickere Flüssigkeitsschicht (Wasser, Zellkulturmedien) und ggf. noch den erhöhten Plastikdeckel einer Zellkulturflasche (danach wieder Luft, dann Zellkulturmedium) mikroskopiert. Manchmal sind die Routinemikroskope auch gar nicht richtig köhlerbar. Also wie gesagt: Auf welche Medienschichten und -dicken diese Optiken gerechnet sind, würde mich auch interessieren.
Behältnis für Wasserorganismen:
Ich habe an meinem aufrechten Mikroskop ein 32er Objektiv mit langem Arbeitsabstand und dann noch das schon mal erwähnte Lomo 40er Wasserimmersionsobjektiv. Damit (und auch mit den schwächer vergrößernden Objektiven) kann man auf jeden Fall problemlos auf den Boden meines Behältnisses (nennt es Mini-Aquarium, Planktonkammer oder wie Ihr wollt) fokussieren. Das 40er Lomo erreicht natürlich an meinem Mikroskop keine so gute Abbildungsqualität. Mit einem 100er Ölimmersionsobjektiv habe ich es bei dieser Kammer noch nicht probiert, da dürfte es mit dem Erreichen des Bodens schwierig werden. Das Befestigen eines Deckglases (ob nun mit Vaseline oder durch die Adhäsions- und Kapillarkräfte des Wassers selbst) ist aber nicht das Problem. Aber da die 100er-Optik bestimmt auch durch die Flüssigkeitsschicht zwischen dem Kondensor gestört wird, denke ich, dass man mit einem 100er sowieso (also auch, wenn man ein Inversmikroskop besitzt) lieber "klassisch" mit normalem Objektträger und Deckglas mikroskopiert.
Hier zwei Stück meiner Mini-Aquarien (geklebt mit lebensmittel-/trinkwasserverträglicher Silikondichtung, außerdem inzwischen 20 Jahre alt und somit wohl gut "ausgedünstet", was toxische Stoffe betrifft) für die Arbeit am aufrechten Mikroskop:
(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures004/149500_59124950.jpg)
Frage an Rolf (reblaus): Was für Küvetten benutzt Du denn als "Aquarium"?
Schönen Sonntag
Sebastian
Hallo -
In der Praxis ist die Glas- bzw. Wasserdicke zwischen Kondensorfrontlinse ziemlich irrelevant, außer sie ist so dick, dass man bei starken Kondensorfrontlinsen diese nicht mehr nahe genug an das Objekt bringen kann um die Objektivpupille ganz auszuleuchten.
Deshalb werden für Inversmikroskope meist Kondensoren mit langem Arbeitsabstand verwendet, deren Apertur aber entsprechend gering ist (<= 0,63). Auch das ist meist irrelevant, da man in der Regel die Objektivapertur durch Zuziehen der Aperturblende etwas verringert und bei trockener Kondensorfrontlinse ohnehin nur 0,9 erreicht.
Die Bildqualität auch von DIC und Phase scheint mir durch Wasserschichten von 1-2 mm nicht beeinträchtigt zu werden, außer natürlich bei Trübungen und - bei Phasenkontrast - durch Partikeln außerhalb der Schärfenebene.
So kann man denn auch im Zeiss-Handbuch lesen, dass sämtliche Kondensoren aus dem Normalprogramm auch invers verwendet werden können - falls man mit dem geringen Arbeitsabstand auskommt. Während auf die einberechnete Deckglasdicke immer hingewiesen wird, habe ich analoge Hinweise für die Kondensorfrontlinse nie gefunden.
@Sebastian: Ich verwende die von Bernd abgebildeten Aluobjektträger und habe sie als "Küvette" bezeichnet. Gerade für Immersionsobjektive ist die inverse Position beim Tümpeln vorteilhaft, da viele Kleinorganismen dann auf dem Deckglasboden liegen während darüber noch genügend Platz für eine reichliche Schicht Kulturmedium ist. Bei aufrechter Position liegen sie hingegen auf dem Objektträger und der kann z.B. für ein 63er Öl mit seinen 0,09 mm Arbeitsabstand dann zu weit entfernt liegen, wenn man das Deckglas z.B. mit Füßchen versieht um ein wenig mehr Nahrung und Sauerstoff für etwas längere Untersuchungen zu haben.
Viele Grüße
Rolf
Zitat von: reblaus in Mai 04, 2014, 12:06:52 NACHMITTAGS
Auch das ist meist irrelevant, da man in der Regel die Objektivapertur durch Zuziehen der Aperturblende etwas verringert und bei trockener Kondensorfrontlinse ohnehin nur 0,9 erreicht.
Die Bildqualität auch von DIC und Phase scheint mir durch Wasserschichten von 1-2 mm nicht beeinträchtigt zu werden, außer natürlich bei Trübungen und - bei Phasenkontrast - durch Partikeln außerhalb der Schärfenebene.
Hallo Rolf,
gut, also höhere Aperturen, wo man den Kondensor immergieren muss (was ja wohl nicht allzu häufig gemacht wird), würden dann schon einen Objektträger statt einer Kammer/Schale/Flasche erforden. Und das mit den Trübungen und anderen Störungen ist ja auch nicht immer zu vernachlässigen.
Zitat von: reblaus in Mai 04, 2014, 12:06:52 NACHMITTAGS
Gerade für Immersionsobjektive ist die inverse Position beim Tümpeln vorteilhaft, da viele Kleinorganismen dann auf dem Deckglasboden liegen während darüber noch genügend Platz für eine reichliche Schicht Kulturmedium ist. Bei aufrechter Position liegen sie hingegen auf dem Objektträger und der kann z.B. für ein 63er Öl mit seinen 0,09 mm Arbeitsabstand dann zu weit entfernt liegen, wenn man das Deckglas z.B. mit Füßchen versieht...
Gut, das ist einleuchtend! Ein paar Situationen gibt's natürlich schon, wo ein Inverses eben unersetzlich ist.
Viele Grüße
Sebastian
Hallo, Bernd.
Da ich einige Tage abseits der elektronischen Welt weilte, kann ich erst heute meinen Senf dazu geben. Erst einmal: Bernd, herzlichen Glückwunsch zu diesem prächtigen Gerät. Ich hätte fast gelbe Augen vor Neid bekommen. Wirklich großartig.
Jetzt einmal zu der Kammerfrage. Es gibt Kammern für die Lebendbeobachtung. René hat mir freundlicher Weise eine zur Verfügung gestellt. Diese Art der Kammern hat a) einen Boden in Deckglasstärke, Durchmesser je nach Fabrikat 28 mm oder 33 mm. und b) oft einen fixierten Säulenaufsatz mit einem Volumen
von 1,5 bis 25 ml. Solche Kammern sind auch einigermaßen leicht (wenn man technisch ein wenig versiert ist) selbst herzustellen, ohne Luxusaufwand.
In der Limnologie und in der Meereskunde werden Inversmikroskope vorwiegend zur quantitativen Planktonanalyse eingesetzt. Das geht zurück auf UTERMÖHL (1958), damals Limnologe am MPI für Limnologie in Plön. In Zusammenarbeit mit KOLKWITZ entwickelte UTERMÖHL die Säulenverbundkammer, ebenfalls mit einem runden Deckglas als Boden. Letztere sind im Handel leider recht teuer. Glücklicher Weise sind mir einige Kammern mitsamt Aufsätzen bei Ebay ins Netz gegangen. Voraussetzung für die Arbeit mit diesen Kammern ist die Fixierung der Wasserprobe. Ich weiß, daß jetzt das Gros der hiesigen Tümplerfraktion in Tränen ausbricht und diesen "nogo" von sich weist. Aber Wissenschaft ist nun einmal kein Ponyhof. Wer die Planktonbiocoenose eines Gewässers qualitativ und quantitativ erfassen will, kommt um die Fixierung nicht herum. Der Sinn der Fixierung liegt darin, daß alle in der Wassersäule der Verbundkammer befindlichen Organismen auf das Bodenglas der Kammer sinken. Danach kann die Verbundsäule entfernt werden. Das IM braucht für diese Verfahren einen Tisch mit großem Loch in der Mitte und einen speziellen Objektführer, in den die Kammer eingeklinkt werden kann.
Da ich technisch gesehen immer noch zu unbedarft bin, um hier Fotos von Säulenverbundkammern einzubinden, kann ich Fotos nur auf Anforderung per Email verschicken.
So, ich hoffe, daß jetzt die Tümpelfraktion nicht meinen Ausschluß aus dem Forum beschließt.
Schönen Gruß aus dem Hintertaunus
Holger
Lieber Holger,
Du kannst sie mir per email schicken, dann stelle ich sie hier ein. Ich glaube schon, dass das von allgemeinem Interesse ist.
Herzliche Grüße aus dem Odenwald,
Detlef
Hier also Holgers Fotos zu den diversen Küvetten:
1. (https://www.mikroskopie-forum.de/pictures004/149709_65937164.jpg)
2. (https://www.mikroskopie-forum.de/pictures007/149709_3356319.jpg)
3. (https://www.mikroskopie-forum.de/pictures007/149709_3391368.jpg)
4. (https://www.mikroskopie-forum.de/pictures007/149709_4828372.jpg)
Dazu folgender Text:
1. In der Mitte und unten befinden sich die eigentlichen Zählkammern. Oben sieht man die Säulenaufsätze (unterschiedliche Volumina), die nach erfolgter Sedimentation des Planktons von der Zählkammer entfernt werden.
2. Zählkammern, die sich auch für die Lebendbeobachtung eignen. Sie sollten bis zum Rand gefüllt sein und mit einer Glasplatte abgedeckt werden, damit bei der Bewegung des Kreuztisches die Wassersäule ruhig bleibt. Die Kammer rechts ist von der Art, die sich handwerklich Begabte aus einem Stück Plastikrohr und einem Deckglas (Durchmesser 33mm) selbst herstellen können.
3. Verbundkammer mit einem 50 ml Aufsatz. Dieser Aufsatz ist nicht unbedingt zu empfehlen, da Konvektionen und Wandeefekte (Adhäsion) eine vollständige Sedimentation stören können.
4. Objektführer für Zählkammern
5. Planktonkammer in Objektführer eingesetzt.
Ich hoffe, alles ist verständlich. Ansonsten, Holger, kläre auf.
Herzliche Grüße
Detlef
Hallo zusammen,
interessanter Faden zwischen Inversmikroskop und Planktonkammern! Ich habe dazu hier noch folgende zwei Threads gefunden:
http://www.mikroskopie-forum.de/index.php?topic=11367.0
http://www.mikroskopie-forum.de/index.php?topic=12979.0
...und wenn auch die nicht exklusiv im Forum angemeldete Welt daran teilhaben soll, müsste der Faden hier in den öffentlichen Teil verschoben werden - ist ja viel zu on-topic für das Café... :)
Viele Grüße
Sebastian
Hallo Sebastian,
ja, die Verschiebung in einen anderen Bereich möchte ich auch vorschlagen, wenn dies mit zumutbarem Aufwand möglich ist.
Bei der Vorstellung des IM habe ich vergessen, dass auch noch Polarisator und Analysator vorhanden sind und bestens funktionieren.
Lieber Detlef,
danke für die Verschiebung!
Zur Polarisation noch zwei Bilder als Nachtrag.
(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures004/149747_56150997.jpg)
(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures004/149747_64320972.jpg)
Lieber Bernd,
wenn ich das richtig sehe, dann hast du den Polarisator ziemlich dicht an der Lampe die keine LED ist (?). Die Wärme mag der Polfilter nicht so sehr, der wird dann "depolarisiert", wenn nicht ein gutes Wärmeschutzfilter vorgeschaltet ist.
Für die Polwirkung ist es natürlich egal, wo er sitzt muss halt zwischen Lichtquelle und Präparat sein.
Lieber Klaus,
vielen Dank für den Hinweis; aber selbstverständlich ist die Beleuchtung auf LED umgestellt. Ich habe nur noch ein Mikroskop, das kein LED hat, das ist mein LOMO Biolam M, bei dem das scheinbar nicht so einfach zu machen ist.
Lieber Bernd,
Zitatvielen Dank für den Hinweis; aber selbstverständlich ist die Beleuchtung auf LED umgestellt
dann kannst du cool bleiben! ;)
Ich seh auch auf dem Übersichtsbild den "Polken" von Bernd, der oben in dem 15 W-Lampengehäuse steckt.
Hallo Bernd,
gerade beim Biolam-M sollte das leicht machbar sein ; ist ja ein extra Lampenhaus mit einem separaten Lampenhalter. Die Apparate hab ich bei mir auf reichlich Watt Halogen umgestellt; die Kühlung besorgt ein eingebauter Computerlüfter, der an der Lampenspannung hängt und das "abkochen" wird durch einen Wärmeschutzfilter im Filterkasten erledigt (einen Filter kann ich Dir gerne zusenden).
Viele Grüäße
Wolfgang
Hallo Wolfgang,
das Thema sollten wir unbedingt separat besprechen, da bin ich sehr interessiert. Vor allem die Auflicht-HF und -DF Beleuchtung würde ich zu gern auf LED umstellen, wenn es dafür ausreichend helle LED gibt. Oder Deine Halogen-Alternative, falls LED zu schwach sein sollte. Die Durchlicht-Beleuchtung am Biolam nutze ich so gut wie nie, weil da genügend Alternativen zur Verfügung stehen. Aber Auflicht würde ich sehr viel mehr nutzen, wenn eine gute Beleuchtung zu realisieren wäre. Ich melde mich nächste Woche per PM. Danke für Deinen Hinweis!