Hallo,
nachdem ich jetzt auch schon einige Versuche mit dem Fotografieren von Insekten unter dem Mikroskop gemacht habe, hätte einmal ein paar Fragen an alle Stacking-Experten zum Thema der Insekten-Makrofotografie.
1. Wie positioniert ihr die Insekten unter dem Mikroskop, auf den Bildern hier im Forum sieht es häufig so aus, als ob die Insekten von vorne fotografiert sind, unter dem Mikroskop müsste das Insekt hierfür aber "stehen", da das Objektiv logischerweise über dem Objekt ist, und man daher von oben auf das Insekt blickt. Bei mir gipfelte das dann darin 10 Minuten zu versuche eine wenige mm große Fruchtfliege auf ihre Flügel gerade "hinzustellen", sodass ich ihren Kopf von oben fotografieren konnte. Geht das irgendwie einfacher? Das Problem ist auch, dass sich die Fruchtfliege während des Fotografierens (wegen der vielen Bilder eine Zeitspanne von 5-10 Minuten) kaum merklich geneigt hat und dadurch das Stacken nicht mehr funktioniert hat.
2. Wie viele Bilder verwendet ihr beim Stacken? Häufig haben die hier gezeigten Bilder insbesondere von Insekten (von Heike und co. ) eine unglaubliche Schärfe, die ich selbst beim Stapeln von über 100Bildern nicht erreichen konnte.
3. Wie beleuchtet ihr? Ich habe schon herausgelesen, dass Jansjös von Ikea beliebt sind. Ich verwende momentan eine Lidl Schreibtischlampe, das ist, weil nur von einer Seite beleuchtet wird nicht ideal.
4. Bietet sich bei Insekten eine besondere Perspektive an? Bei mir gestaltete sich eine gezielte Perspektivwahl wegen der Positionierung und Stabilisierung des Insekts (siehe Punkt 1) eher schwierig.
5. Wie "exzessiv" bearbeitet ihr eure Bilder? Sofern meine Insekten sauber waren, musste ich da eigentlich nur mit gimp ein wenig schärfen. War Staub vorhanden vielleicht mit dem "Stempel" ein bisschen putzen. Ich kam da aber maximal auf 5-10min pro Bild. In einigen anderen Threads waren bis zu 3 Stunden angegeben, meine vielleicht etwas unbedarfte Frage: Was kann man an einem Bild so lange bearbeiten?
6. Welches Stackingprogramm verwendet ihr? Ich benutze momentan die Testversion von Zerene. Ich habe auch mal picolay ausprobiert, da kamen aber leider nur "verwackelte" Ergebnisse heraus.
7. Habt ihr angesichts der Fotos unten sonst noch Verbesserungsvorschläge?
Die Fotoadaptation wurde in dem Thread hier: https://www.mikroskopie-forum.de/index.php?topic=20754.0 beschrieben.
Flügel der besagten Fruchtfliege, die mich fast in den Wahnsinn getrieben hat ;):
(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures004/156388_63804422.jpg) (http://s831.photobucket.com/user/jan_rosenboom/media/fluumlgel_zpsebd98b7a.jpg.html)
Spinne von unten:
(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures004/156388_11953381.jpg) (http://s831.photobucket.com/user/jan_rosenboom/media/spinne_zps2030eea1.jpg.html)
Zu Punkt 6: Hier jetzt einmal die besagte Fruchtfliege vor (nur gestapelt) und nach Bildbearbeitung (nur mit gimp). Hier habe ich noch mit dem "Stempel" (dem "Klonen" Werkzeug von gimp) die Schärfe des Auges erhöht. Außerdem habe ich das gesamte Bild mit "Unscharf maskieren" geschärft. Das Ganze hat aber auch nicht mehr als 10min gedauert.
(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures004/156388_39621932.jpg) (http://s831.photobucket.com/user/jan_rosenboom/media/2014-09-07-162744ZSPMax_zpsd255ddf2.jpg.html)
(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures004/156388_56725364.jpg) (http://s831.photobucket.com/user/jan_rosenboom/media/fliege_zps635027eb.jpg.html)
Viele Grüße und schon einmal vielen Dank für Antworten und Ratschläge
Jan
Hallo Jan,
ich bin selber noch nicht so lange am Fotografieren mit dem Mikroskop aber das Problem, das die Insekten aufrecht stehen, habe ich so gelöst, das ich auf einen Objektträger etwas Wachs geträufelt habe und das Insekt dann hineingestellt hab, das hat sehr gut funktioniert.
Als Beleuchtung benutze ich eine LED Taschenlampe, die sehr hell ist. Die ist auf ein Gestell mit einer Klammer befestigt, so kann ich sehr nahe ran, auch wenn ich das 40er Objektiv benutze.
Zum Stacken nehme ich das kostenlose Programm Combine Z. Bin sehr zufrieden damit.
Werde jetzt gleich versuchen mein Foto von der Fruchtfliege von Gestern hochzuladen, da kannst Du dir das Ergebnis mal anschauen.
Hm aber ich muss schon sagen, was da Heike abliefert ist schon erste Sahne.
Gruß Heiko
Hallo Jan, hallo Heiko
Wenn ihr etwas über die Technik zur Fotografie von Insekten wissen wollt, dann schaut mal hier:
http://hdds-mikrowelten.de
Unter Aufnahmetechnik ist alles beschrieben, was für den Anfang wichtig ist. Es macht mir immer wieder Spaß, Anfänger auf Kurs zu bringen. Wie ein Lehrling besser als sein Meister wird, kann man am Beipiel von Heike sehr gut sehen.
Herzliche Grüße
Horst-Dieter
Hallo Jan,
zu Deiner Frage, wie man die Objekte befestigt, wollt ich Dir meine Version zeigen. Das Korkstück
hab ich auf der Murmel mit Heißkleber festgepappt.
Simpel, einfach herzustellen und sehr effektiv. Es ist damit praktisch jede Positionierung möglich.
Das Insekt klebt an einem Stück Lötzinn. Lötzinn hat den großen Vorteil, das es nicht schwingt.
(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures004/156406_18463716.jpg)
Ich mache so im Schnitt zwischen 40 und 80 Einzelbilder, das reicht meistens aus. Je kleiner das Objekt ist, desto mehr Bilder müssen gemacht werden, aber das wirst Du sicher auch noch merken.
Ja, die Jansjös sind sehr gut für diesen Zweck geeignet. Es ist aber so eine Art Glaubensfrage, ob Blitz oder Dauerlicht. Das muss jeder für sich selber entscheiden. Ich nehme entweder 3-5 Jansjös, oder eine LED-Ringleuchte, die ich etwas umgebaut hab, damit ich sie über das Objekt stellen kann. Nimm aber auf jeden Fall mindestens zwei Lampen, die sich ungefähr gegenüber stehen, dann sind Deine Objekte viel gleichmäßiger ausgeleuchtet.
"Exzessives" Bearbeiten, naja.....die normale Routinearbeit geht schnell, etwas länger kann es dauern, wenn man ein Objekt freistellen möchte, weil z.Bsp. der Hintergrund nicht gut ist, oder es sind zuviele Überstrahlungen vorhanden, was bei hellen Härchen sehr schnell passiert. Dann sind in der Tat 2-3 Stündchen Arbeit angesagt.
Ganz wichtig ist ein Diffusor. Da gibt es mindestens Tausend Möglichkeiten, sich so etwas herzustellen. Bewährt haben sich die einfachen, weißen Einwegtrinkbecher. Man kann aber auch einen Diffusor aus weißem Stoff herstellen, oder aus Papier.
Die drei Hauptprogramme zum stapeln sind Zerene, Picolay und Helicon Focus, wobei Picolay völlig kostenlos zu haben ist. Ich stacke mit Zerene.
Deine Fotos sind gar nicht mal so schlecht, naja, bis auf die Droso......Du hast allerdings viele Spitzlichter, vermutlich, weil Du keinen Diffusor verwendet hast. Versuchs doch mal mit so einem Becher.
Auf die richtige Höhe schneiden, dann ein Loch in den Boden, groß genug, dass das Objektiv durchpasst, drüber stülpen, fertig.
Aber, tröste Dich, meine allerersten Versuche sahen genau so aus, wie Deine.
Gruß
Heike
Hallo,
schon einmal vielen Dank für die Antworten. Auf die Idee mit dem Wachs bin ich auch schon gekommen, ich hatte das aber noch nicht probiert. Ich werde in den nächsten Tagen einmal derartige Versuche anstellen. An Heike: Der Aufbau ist toll, ich glaube ich werde auch mal etwas in dieser Richtung improvisieren.
Bei der Drosophila muss man auch bemerken, dass ich das Ganze mit einem Zeiss Jena Semiplan 3,2x an einem Zeiss(West) Standard fotografiert habe. Das harmoniert nicht wirklich gut und führt von meinem Eindruck her auch zu Farbrändern. Ein Übersichtsobjektiv von Zeiss West habe ich aktuell nicht. Ein weiteres Problem ist, dass die kleinste mir zur Verfügung stehende Vergrößerung mit dem 3,2er zu groß ist um z.B. den Kopf einer Wespe ganz abzubilden, da durch die Fotoadaptation der Bildrand nicht fotografiert wird. Ich denke ich schaffe mir vielleicht noch einmal irgendwann ein 2,5x Objektiv von Zeiss West an, um die beiden Probleme zu lösen.
Viele Grüße
Jan
Hallo Heike, hallo Horst-Dieter,
das nenne ich mal richtig gute Tipps. Danke euch beiden, da ist noch viel Raum für Experimente :)
@Heike: was bewirkt dieser Difusor? Und stülpst Du den Plastikbecher so über das Objektiv, das es von innen her kommt oder von außen?
Das mit der Kugel ist natürlich super, damit ist ja die Lage des Objekts unheimlich variabel.
Machst Du den Zinn flüssig zum Aufkleben oder benutzt Du dann nochmal einen extra kleber?
Gut, ich mache die Aufnahmen unter einem Durchlichtmikroskop, der Arbeitsabstand ist sehr gering, ich werde mal sehen wie ich das umsetzen kann.
@Horst-Dieter: Ich bin auf alle Fälle dankbar für Hilfe und Tipps. Wenn man als normal Arbeitender Mensch finanziell begrenzt ist und sich eher etwas Basteln muss als sich teure Sachen kaufen zu können ist man sehr froh für solche Ideen wie sie z.B.: Heike mit der Murmel hat. Nur das mit dem Difusor, kann ich mir noch nicht so richtig vorstellen.
Hätte gerne ein Bild hochgeladen, aber das hat bis jetzt noch nicht funktioniert.
Gruß Heiko
Bild-reinstell-Versuch Nr.3
(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures004/156427_13497652.jpg)
Hallo Heiko,
der Diffusor spült das Licht weich. Der wird einfach über das Motiv gestellt, oben ist ein Loch drin, fürs Objektiv,
damit es eintauchen kann, dann kommt Licht von außen drauf, ganz einfach.
Das Zinn mache ich nicht flüssig, wo denkst Du hin? ;D
Nein, ich drücke die Spitze mit einer Zange platt und dann kommt da ein ganz kleines bisschen Kleber drauf.
So sieht das mit dem Diffusor aus:
(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures004/156429_20162796.jpg)
Gruß
Heike
Zitat von: Rheinweib in September 08, 2014, 17:46:18 NACHMITTAGS
Hallo Jan,
zu Deiner Frage, wie man die Objekte befestigt, wollt ich Dir meine Version zeigen. Das Korkstück
hab ich auf der Murmel mit Heißkleber festgepappt.
Gruß
Heike
hallo
und wer hat es erfunden ? nein, nicht die Schweizer ;D
wolfgang
Jaja, lieber Wolfgang
ich hab ja nicht behauptet, dass das meine Idee war, ich hab mir Deine Basis-Idee
nur für mich praktikabel zurechtgebastelt.
Apropos Erfindungen....wann sehen wir denn eigentlich mal ein Produkt Deiner geheimnisvollen "Wolf-Cam"?
Ist das Teil immer noch nicht fertig?
;) lieber Gruß
Heike
Hallo Heike,
vielen Dank für die Tipps, ich werde das auch mal versuchen.
Ist doch egal, wer es erfunden hat, man hilft sich einfach gegenseitig, haben doch alle die gleichen Interessen ;-)
So, nun muss es einfach nur noch klappen, Fotos einzustellen.
Gruß Heiko
So, ich habe heute Nachmittag einmal die Ocellen einer Wespe fotografiert, mit Diffusor-Becher.
Danach habe ich das Bild ordentlich bearbeitet, Heike, so langsam verstehe ich wie du 2h mit einem Bild verbringen kannst. An diesem habe ich 1 Stunde gesessen. Das erste Bild ist nach der Bearbeitung, das zweite davor. Schon erstaunlich, was man aus einem Bild herausholen kann.
(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures004/156476_36655587.jpg) (http://s831.photobucket.com/user/jan_rosenboom/media/ocelle_zps90a0ecb2.jpg.html)
(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures004/156476_14079465.jpg) (http://s831.photobucket.com/user/jan_rosenboom/media/2014-09-09-183840ZSPMax_zps28a0bc3b.jpg.html)
Wie schaffe ich es eigentlich, dass die Bilder von Photobucket im Forum kleiner angezeigt werden? Die volle Bildschirmgröße tut ihnen nicht wirklich gut ;)
Viele Grüße
Jan
Zitat von: Heiko Ressin in September 09, 2014, 15:30:30 NACHMITTAGS
Ist doch egal, wer es erfunden hat, man hilft sich einfach gegenseitig, haben doch alle die gleichen Interessen ;-)
Gruß Heiko
Hallo Heiko
Du solltest wissen, dass Heike und ich gut bekannt sind. So kleine Kabeleien am Rande mache das Leben erst schön. Ich denke, dass Heike das auch so sieht.
Sieht sie, lieber Wolfgang ;D ;D
Hallo Jan,
na das sieht doch schon sehr gut aus. Ich habe fast das gleiche Bild vor längerer Zeit auch mal gemacht.
Wenn ichs wieder löschen soll, sag Bescheid.
(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures004/156481_51178158.jpg)
Gruß
Heike
Hallo Heike,
nein musst du nicht, ich habe mein Bild jetzt noch mal verkleinert, ich finde das bekommt ihm sehr gut. Sieht jetzt fast schon ähnlich aus, ;)
(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures004/156483_14543660.jpg) (http://s831.photobucket.com/user/jan_rosenboom/media/ocelle_zpsca310a4a.jpg.html)
Viele Grüße
Jan
Zitat von: JaRo in September 08, 2014, 12:57:00 NACHMITTAGS
Zu Punkt 6: Hier jetzt einmal die besagte Fruchtfliege vor (nur gestapelt) und nach Bildbearbeitung (nur mit gimp). Hier habe ich noch mit dem "Stempel" (dem "Klonen" Werkzeug von gimp) die Schärfe des Auges erhöht.
Hallo Jan
das würde mich jetzt aber interessieren: wie schärft man denn mit dem Klonen Werkzeug? Ich dachte ich kenne GIMP ein bißchen, aber das ist mir neu. Oder hast Du Dich eventuell im Werkzeug verschrieben?
Dein Droso Stack sieht wirklich etwas eigenartig aus, gar nicht nur wegen der Spitzlichter: das ganze sieht eher wie ein Einzelbild aus dem Stapel aus, als der Stapel selber! Der Bereich des Kopfes ist doch noch ziemlich unscharf. Wie kontrollierst Du denn die Schärfe beim fotografieren? Ich denke Du hast hier viel zu früh aufgehört die Schärfeebenen abzugrasen!
Viele Mikrogrüße
Bernhard
Hallo,
ich habe mit dem Klonen Werkzeug ein paar scharfe Facetten über die unscharfen Bereiche des Auges kopiert, so war das gemeint. Ja die Drosophila ist nicht so gut geworden. Ich habe in der Tat nicht jede Schärfeebene fotografiert. Das ist bei Ocellen besser gelungen.
Viele Grüße
Jan
Lieber Jan, zum üben würde ich Dir aber etwas größere Motive empfehlen, eine Droso ist schon ziemlich knifflig.
Stubenfliegen z.Bsp. gibt es ja reichlich, die sind hervorragend geeignet. Das wäre auch ein Vorschlag von mir für Heiko R.
Gruß
Heike
Hallo Heike,
Das Problem ist, dass ich als Übersichtsobjektiv nur ein 3,2x Zeiss Jena habe, welches mit meinem Zeiss West Standard Farbringe etc. verursacht, auch das hat die Qualität der Drosophilabilder glaube ich stark verschlechtert. Und auch mit dem 3,2er konnte ich nicht den kompletten Kopf der Wespe abbilden. Für die Ocellen habe ich ein 10x-Objektiv verwendet, da es von Zeiss West ist harmoniert es weit besser mit der restlichen Optik.
Viele Grüße
Jan
Zitat von: JaRo in September 09, 2014, 21:16:39 NACHMITTAGS
Hallo,
ich habe mit dem Klonen Werkzeug ein paar scharfe Facetten über die unscharfen Bereiche des Auges kopiert, so war das gemeint.
;D ;D ;D auch nicht schlecht!
Das hast Du in 10 Minuten so hingekriegt? Das finde ich dann allerdings auch wieder bemerkenswert! Mit so einer Fotomontage wärst Du jetzt allerdings in jedem Naturfotografenforum stolzer Besitzer eines eigenen shitstorms ;D
Weiter frohes fotografieren wünscht
Bernhard
Hallo,
wie gesagt, normalerweise mache ich das ja auch nicht und entferne mit dem Werkzeug höchstens Staubkörner :)
Viele Grüße
Jan
Zitat von: JaRo in September 09, 2014, 21:26:32 NACHMITTAGS
Hallo Heike,
Das Problem ist, dass ich als Übersichtsobjektiv nur ein 3,2x Zeiss Jena habe, welches mit meinem Zeiss West Standard Farbringe etc. verursacht, auch das hat die Qualität der Drosophilabilder glaube ich stark verschlechtert. Und auch mit dem 3,2er konnte ich nicht den kompletten Kopf der Wespe abbilden. Für die Ocellen habe ich ein 10x-Objektiv verwendet, da es von Zeiss West ist harmoniert es weit besser mit der restlichen Optik.
Viele Grüße
Jan
Falls Du ein Okular verwendest, lass es einfach mal weg. Learning by ausprobiering.....
Mach ich an meinem uralt-Lomo auch so. Nicht Dein Standard macht die CA´s, sondern wahrscheinlich eine nicht passende Okluar/Obkektiv-Kombi.
Gruß
Heike
Hallo,
Heike, das meinte ich doch. Die Kombination der Optik passt nicht. Ich verwende die in dem anderen Thread genannte Fotoadaptation mit einem Mipro 63mm Projektiv. Das kann man nicht weglassen, dann passt der Bildausschnitt nicht mehr.
Viele Grüße
Jan
Also bei mir, am Lomo funktioniert das sehr gut, meine Objektive sind alles einfache Achromaten, kein Okular, direkt auf den Chip.
Das muss auch am Standard gehen, ist ja auch nur ein Stativ, wie mein Lomo. Bei stärkeren Vergrößerungen sieht es allerdings anders aus.
Die kann ich mit dem Lomo auch nicht machen (Objektiv+Okular), da kommt auch nur Mist bei raus. Dafür hab ich mein Epimik, mit Okular
und einer 50mm Relaisoptik dazwischen.
Gruß
Heike
So habe ich jetzt auch mal probiert, Ich habe das Okular und den Tessovar-Grundkörper weggelassen und bekomme die Wespe jetzt ganz drauf. 146 Einzelbilder, der Computer rechnet noch.
Viele Grüße
Jan
Hier jetzt das Ergebnis, ich hätte nie gedacht das das mit dem CZJ ohne Okular so gut wird. Danke für den Tipp Heike. ;)
Ich weiß rechts fehlt immer noch ein Stück.
(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures007/156501_54418141.jpg) (http://s831.photobucket.com/user/jan_rosenboom/media/wespe6komprimert_zpse05b9a64.jpg.html)
Viele Grüße
Jan
Sach ich doch ;D
und weit und breit keine Farbsäume...sooo muss das...jetzt noch ein bisschen finetuning mit Deinem Licht
und dann wird das was. Gefällt mir sehr. Besorg Dir mindestens zwei Lichtquellen, im Winkel von etwa 180° aufgestellt.
Oder besser drei (Jansjös)....oder kaltweisse LEDs..ist eigentlich wurscht, aber die besten Erfahrungen hab ich mit den
Schwedenfakeln gemacht, sie lassen sich wunderbar steuern.
Naja, das rechts ein Stück fehlt, das ist nunmal so, da geht es mir auch nicht anders.
Der Rest ist Geduld ohne Ende, viel Liebe und Neugier und ein konsequentes ignorieren der "Regeln" ;),
denn....letztlich zählt doch nur, was hinten rauskommt....
Ich hab an meinem "Memi" (Zeiss Epimik Auflicht-Industriemikroskop, MeMi=Messmikroskop) Leitz und Zeiss verheiratet...und?
Es funktioniert.......nur das zählt.
Gruß
Heike
Hallo Jan -
Glückwunsch zu dem Bild in Direktprojektion!
Wie Heike schon sagt: Als notorischer Empiriker muss ich hier zustimme - das Ergebnis zählt, und im Zeitalter der Bildbearbeitung und des Stackens gelten viele Regeln aus der Zeit von Abbe nur noch eingeschränkt.
Wenn du das nicht weiter erzählst verrate ich dir, dass ich in meiner wissenschaftlich aktiven Phase vor gefühlten 100 Jahren auch so fotografiert habe - sogar indem ich ein Olympus-OM2-Gehäuse auf das in unserem Institut hoch verehrte und voll funktionstüchtige Photomikroskop II gesetzt habe, weil dessen Fotoeinrichtung zu unpraktisch und umständlich war, wenn man nur mal 3 Bildchen schießen und dann das Filmende in der Dunkelkammer abschnipseln wollte (aus Sparsamkeit). Natürlich hat man dabei den Vorteil, dass etwa 8 Linsenflächen weniger vorhanden sind, was sicherlich dem Kontrast nur gut tut.
Dass man "eigentlich" Restfehler des Mikroskopobjektivs durch ein passendes Kompensationsokular o.ä. beseitigen müsse, wusste ich damals gottseidank noch nicht - sonst wäre ich vor lauter Bedenken nicht mehr zum Fotografieren meiner Ergebnisse gekommen.
Natürlich hat die "korrekte" Kombination auch ihre Vorteile - diese kommen aber in der Regel erst bei stärkeren Vergrößerungen mit Plano(apo)objektiven zum Tragen, wenn man z.B. histologische Schnitte untersucht. Du brauchst also Grundkörper und Mipro noch nicht wegzuwerfen ;D.
Mein subjektiver Eindruck war, dass bei der Direktprojektion oft weniger die Farberscheinungen am Bildrand, als vielmehr die Bildfeldwölbung stören - aber was soll's, wenn man eh Achromaten mit Bildfeldwölbung und Randfarben benutzt und in 100 Schichten stapelt?
Genauso wie sich die "Fehler" eines Objektivs und des dazu passenden Kompensationsokulars aufheben, könnte es z.B. auch vorkommen, dass die Bildfeldfeldwölbung des Objektivs durch die der Direktprojektion kompensiert wird. Nur Versuch macht kluch!
Weiterhin gutes Gelingen!
Rolf
Zitat von: reblaus in September 10, 2014, 10:51:45 VORMITTAG
Wie Heike schon sagt: Als notorischer Empiriker muss ich hier zustimme - das Ergebnis zählt, und im Zeitalter der Bildbearbeitung und des Stackens gelten viele Regeln aus der Zeit von Abbe nur noch eingeschränkt.
Hallo,
die Regeln aus der Zeit von Abbe gelten natürlich auch im Zeitalter der Bildbearbeitung und des Stackens noch!
Aber bei kleineren Vergrösserungen im Makrobereich und mit kleinem Bildausschnitt kann man die Bildfehler vielleicht durch Bildbearbeitung und Stacken kompensieren.
Das heisst ja nicht, dass die Bilder bei Anwendung der korrekten Theorie schlechter werden dürfen.
Das liese sich vielleicht an einem planaren Objektmikrometer sehr gut zeigen.
Dass bei nicht korrekt angewandter Kameraadaption hier Farbfehler und Bildfeldwölbung auftreten ist ja wohl nicht nur theoretisch, sondern im
forum schon zigmal praktisch gezeigt worden.
Nun könnte doch einer der Stacker im Makrobereich ein solches Objektgitter verkippen und dann durch Stacken mit vielen Bildern wieder scharf rechnen und mit dem Einzelbild des planen, nicht vekippten Gitters vergleichen.
Damit ich nicht falsch verstanden werde:
Auch ich finde, dass letztlich nur das Ergebnis zählt und finde die Bilder toll, die hier teilweise unter Verletzung der optischen Regeln im Makrobereich eingestellt werden. Nur ich wüsste auch gern auch noch warum das so ist.
viele Grüsse
Wilfried
P.S.:
In der Meisterbude der mechanischen Werkstatt eines Instituts für Angewandte Physik stand für jeden Wissenschaftler
zum Nachdenken folgender Spruch:
Der Theoretiker weiß ganz genau wie es geht, aber es geht nicht !
Der Praktiker weiß nicht wie es geht, aber es geht !
Hier noch eine Stubenfliege mit dem selben 3,2x Semiplan CZJ-Objektiv. Bei den Flügeln wurde ich zu ungeduldig und habe die Stack-Schritte vergrößert, leider.
(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures004/156561_22305323.jpg) (http://s831.photobucket.com/user/jan_rosenboom/media/fleigekomprimiert_zpsf6e58060.jpg.html)
Viele Grüße
Jan
Hallo,
das sieht doch schon richtig gut aus!
Herzliche Grüße
Peter
Hallo Jan,
sehr gut! Aber nicht die Geduld verlieren und die Schritte größer machen, weils dann schneller geht, damit versaust Du Dir das Ergebnis und ärgerst Dich dann.
Geduld ist neben der Technik die allerwichtigste "Zutat".
Gruß
Heike