Guten Abend
Ich möchte verschiedene Hölzer, welche ich als kleine Brettchen besitze, mikroskopieren.
Wie muss ich das Holz vorbereiten, damit ich selber Schnitte mit einer Rasierklinge herstellen kann?
Ohne Vorbehandlung ist es zu hart.
Vielen Dank für Tipps.
Gruss Horst
Lieber Herr Isele,
am besten in Essigsäure (z.B. Essigessenz = 20 % Eisessig) legen und am besten auch erwärmen; eventuell sogar kochen. Dann wird das Lignin schon weich.
Herzliche Grüße
Detlef Kramer
Hallo Herr Kramer
Vielen Dank für den Tipp.
Bleibt das Holz dann weich, oder muss ich immer frisch in Essigsäure ansetzen?
Gruss Horst Isele
Lieber Herr Isele,
einmal weich, immer weich!
Herzliche Grüße
Detlef Kramer
Lieber Detlef,
den Tipp mit dem Einlegen des Holzes in Essigessenz werde ich mir gleich einmal vormerken.
Hintergrund: über Pfingsten hatte ich das Glück, im Nationalpark Bayerischer Wald 2 Fruchtkörper der Rundsporigen Nadelholz-Scheinlorchel (Pseudorhizina sphaerospora) abzulichten und zu studieren. In meiner Dokumntation möchte ich auch das Substrat festhalten. Doch der umgestürzte Stamm befindet sich in der späten Optimalphase der Vermorschung und ist oben mit Moosen, Adlerfarn und Sauerklee bewachsen - kurz und knapp: Anhand der Rindenfragmente war uns keine Bestimmung möglich. Habe mir deshalb einen Aststummel aus dem morschen Holz herausgedreht, der mir noch recht fest und stabil erschien, und selbigen mitgenommen:
(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures006/13190_54861376.jpg)
Doch wie gehe ich jetzt am besten vor: Zuerst dünne Scheiben absägen, diese in Essigessenz kochen und dann mit der Rasierklinge feine Scheiben schneiden?
Herzliche Grüße aus Augsburg
Andreas
Lieber Andreas,
ja, Du schneidet am besten kleine Stücke (10 x 10 x 10 mm) mit der Haushaltssäge aus und legst die in Essigessenz. Erwärmen oder sogar Kochen beschleunigt das Ganze. Aber versuch ruhig erst einmal, ob es nicht so schon zu schneiden ist. So schwierig ist das gar nicht. Du musst nur die Schnittfläche stets feucht halten,
bevorzugt mit einer Mischung aus Ethanol (ca. 50%) und etwas Glycerol.
Herzliche Grüße
Detlef
Frage an die Holzexperten.
Macht es Sinn, Schnitte mit Phloroglucin leicht angesäuert zu untersuchen / färben? Ist ja ein Nachweis auf Lignin.
Grüße
Peter Höbel
Ja
Nein!
aber ich will es differenzieren, lieber Peter:
Phloroglucin-Salzsäure ist sehr spezifisch für Lignin. Jahrzehntelang haben wir diese Färbung in unseren Kursen angewandt, bis wir es satt hatten, dass unsere Objektive durch die HCl - Dämpfe verätzt wurden.
Mit ein bisschen Kenntnis der Anatomie und ggf. Fuchsin geht es doch auch.
Aber, so wie ich Dich kenne, wirst Du es ausprobieren - berichte!
Herzliche Grüße
Detlef