Mikro-Forum

Foren => Mikrofoto-Forum => Thema gestartet von: carpe diem in Mai 20, 2009, 18:58:09 NACHMITTAGS

Titel: Negative Neuigkeiten
Beitrag von: carpe diem in Mai 20, 2009, 18:58:09 NACHMITTAGS
Hallo geehrte Leser,
anbei einige Aufnahmen von Lackabdrücken der Unterseite eines Efeu-Blattes. Die Aufnahmen wurden nicht nachbearbeitet, es wurde mit einem Grünfilter gearbeitet.

10x-Objektiv:

(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures001/11599_57104612.jpg)

40x-Objektiv:

(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures001/11599_59587750.jpg)


Verbesserungsvorschläge & Co. sind gefragt!

Mit freundlichen Grüßen Sebastian
Titel: Re: Negative Neuigkeiten
Beitrag von: carpe diem in Mai 21, 2009, 16:25:40 NACHMITTAGS
Und hier einmal eine Aufnahme von einem Sternhaar  des selben Präparats. Im Dunkelfeld mit schiefer Beleuchtung aufgenommen:

(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures001/11629_37950174.jpg)


Verbesserungsvorschläge,Kritik, Fragen würden mich freuen!

Titel: Re: Negative Neuigkeiten
Beitrag von: volkera in Mai 25, 2009, 12:44:34 NACHMITTAGS
Hallo, Sebastian,

kannst Du etwas mehr erzählen über die angewendete Technik (Lackabdrücke)?

Sieht fast wie gezeichnet aus, v.a. die Spaltöffnungen...

Gruß, Volker
Titel: Re: Negative Neuigkeiten
Beitrag von: carpe diem in Mai 25, 2009, 15:08:16 NACHMITTAGS
Hallo Volker,
die von mir angewande Technik ist sehr einfach: Sie besorgen sich etwas Klarlack (Nagellack geht sehr gut),und streichen diesen so dünn wie möglich (schätzungsweise 0.1-0.2 mm) auf die Oberfläche aus ,die sie untersuchen möchten. Die "lackierte Stelle" lassen sie 15-45 min (je nach Lack-Typ) ruhen und aushärten. Danach ziehen sie das Gebilde vorsichtig mit z.B. einer Pinzette ab und legen es mit der struckturierten Seite nach oben auf den Objekttäger (bei Bedarf mit feinen Pinsel glatt streichen). Und dann einfach wie ein normales Präparat betrachten (ohne Deckglas). Besonders im Dunkelfeld kommen  Objekte wie z.B. das von mir gezeigte Sternhaar gut zur Wirkung. Desweiteren empfehle ich Ihnen, im Durchlicht einen Grün-oder Blaufilter zu verwenden und die Lichtintensität etwas zu drosseln, damit die feinen Strukturen schön herauskommen. Beachten sollten sie auch, dass der Klarlack Oberflächen (vornehmlich die der Pflanzen) zerstören/ zersetzen kann.

Ich hoffe ihnen weitergeholfen zu haben,
viel Spaß beim Ausprobieren! :)

Mit freundlichen Grüßen
Sebastian

     

Titel: Re: Negative Neuigkeiten
Beitrag von: Jürg Braun in Mai 25, 2009, 22:18:29 NACHMITTAGS
Guten Abend

Ich habe mal versucht von Hand einen Flächenschnitt der unteren Epidermis des Efeublatts zu machen. (Ist verdammt schwierig) Wie man auf den Bildern sieht, gibt es gute Gründe für einen Lackabdruck:gleichmässig dünn, kein geschnippel, nur eine Information darin enthalten, keine Chloroplasten die verwirren...
(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures006/11756_60800190.jpg)

Gruss in die Runde

Jürg

Titel: Re: Negative Neuigkeiten
Beitrag von: volkera in Mai 26, 2009, 12:07:55 NACHMITTAGS
Zitat von: carpe diem in Mai 25, 2009, 15:08:16 NACHMITTAGS
Hallo Volker,
die von mir angewande Technik ist sehr einfach: Sie besorgen sich etwas Klarlack (Nagellack geht sehr gut),und streichen diesen so dünn wie möglich (schätzungsweise 0.1-0.2 mm) auf die Oberfläche aus ,die sie untersuchen möchten. Die "lackierte Stelle" lassen sie 15-45 min (je nach Lack-Typ) ruhen und aushärten. Danach ziehen sie das Gebilde vorsichtig mit z.B. einer Pinzette ab und legen es mit der struckturierten Seite nach oben auf den Objekttäger (bei Bedarf mit feinen Pinsel glatt streichen). Und dann einfach wie ein normales Präparat betrachten (ohne Deckglas). Besonders im Dunkelfeld kommen  Objekte wie z.B. das von mir gezeigte Sternhaar gut zur Wirkung. Desweiteren empfehle ich Ihnen, im Durchlicht einen Grün-oder Blaufilter zu verwenden und die Lichtintensität etwas zu drosseln, damit die feinen Strukturen schön herauskommen. Beachten sollten sie auch, dass der Klarlack Oberflächen (vornehmlich die der Pflanzen) zerstören/ zersetzen kann.

Ich hoffe ihnen weitergeholfen zu haben,
viel Spaß beim Ausprobieren! :)


Das war neu für mich... vielen Dank für die Infos ...
die andere Frage ist, wie man so gute Längsschnittpräparate hinbekommt...

Volker Allwicher
Mit freundlichen Grüßen
Sebastian

     


Titel: Re: Negative Neuigkeiten
Beitrag von: Jürg Braun in Mai 27, 2009, 15:21:06 NACHMITTAGS
Das Blatt wurde, wie in historischen Büchern dargestellt, über den Finger gelegt und dann unter dem Stemi, 7x vergrössert, mit der Rasierklinge flächig geschnitten. Es gibt gute Gründe es sorgfältig zu tun, man will ja keine Blutspuren am Präparat. Leider wird der Schnitt so nicht gleichmässig dick. Doch meist lässt sich ein passende Stelle finden. Ein weiteres Problem ist, dass die Spaltöffnungen noch mit Luft gefüllt sind und schwarz unter dem Mikroskop erscheinen. Hier hilft es, mit dem Bleistift leicht auf das Deckglas zu trommeln.

Viel Glück beim schnippeln

Jürg