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Foren => Mikrofoto-Forum => Thema gestartet von: Michael Plewka in Mai 30, 2009, 19:34:23 NACHMITTAGS

Titel: Lembadion bullinum- Pellicula
Beitrag von: Michael Plewka in Mai 30, 2009, 19:34:23 NACHMITTAGS
liebes Forum,

hier zeige ich mal einen Ciliaten aus unserem Schulteich: das Schaufeltierchen (Lembadion sp.), das durch seinen riesigen Mund auffällt.:

(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures001/11896_27449260.jpg)

Im oberen Foto ist die Art für mich nicht bestimmbar (Foto von 2008). Um die Art zu bestimmen, muss man sich die Pellicula ansehen. Bei L. bullinum und L. lucens ist die Felderung viereckig, wobei L. lucens weniger Felderreihen aufweist. Das spricht bei die Art im 2. Foto für L. bullinum, hier mit Kieselalge als Beute:

(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures001/11896_51677864.jpg).


In jedem der Felder entspringen je 2 Cilien, die wegn der geringen Tiefenschärfe hier nicht sichtbar sind. Lediglich ihre Basis ist zu erahnen (Ausschnitt aus Bild 2):

(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures001/11896_38417648.jpg)

viel Spaß beim anschauen
+ schönes Pfingstwochenende wünscht Michael Plewka

Titel: Re: Lembadion bullinum- Pellicula
Beitrag von: steffenclauss in Mai 31, 2009, 11:42:37 VORMITTAG
Hallo Herr Plewka,

es freut mich hier im Forum wieder mal ein paar Ciliaten zu sehen. Haben Sie zu den Objekten Größenangaben?
Der für die Unterscheidung zwischen L. Lucens und L. bullinum wichtigstes Kriterium ist neben den Wimpernreihen, Befelderung der Pellicula und Caudalcirren vor allem die Größe.

L. lucens:  50-70 x 30-50 µm, selten bis 100µm lang
L. bullinum: 120-200 x 70-120 µm, meist um 140 µm lang
[aus Taxonomische und ökologische Revision der Ciliaten des Saprobiensystems. Bd III S 205ff ]

viele Grüße
Steffen
Titel: Re: Lembadion bullinum- Pellicula
Beitrag von: Michael Plewka in Mai 31, 2009, 18:00:06 NACHMITTAGS
hallo Steffen,
mit den Größenangaben ist das bei mir so eine Sache.... Bei den Aufnahmen zoome ich mit dem Kameraobjektiv viel rum, um den bestmöglichen Bildausschnitt zu treffen.
Zwar ließe sich letztlich über die Brennweitenangaben in den EXIF-Dateien auf den Abbildungsmaßstab schließen und dann über die Mikroskopvergrößerung ein Maßstabsbalken berechnen. Zum einen bin aber ich zu faul dazu, bzw. da liegt bei den Bestimmungskriterien  für mich nicht die Priorität, so lange wie es sich nicht um Größenordnungen handelt.
Zum andern ist es ja genau die Anzahl der Felder, in denen sich die beiden Arten auch (Literatur ebenda: S 213 oben) unterscheiden. und daran kann man eben erkennen, dass es sich um L. bullinum handeln muss, da die Anzahl der Wimpernreihen bei ca. 60 liegt (wenn man -ausgehend von den gezeigten Pelliculafeldern- auf die gesamte Oberfläche schließt).
beste Grüße Michael