Guten Abend,
ich habe es einfach nicht gewusst: Mikrokosmos gibt es nicht mehr. Heute kam das letzte Heft (ich lebe im Süden Österreichs, daher dauert der Postweg über die Alpen wohl etwas länger).
Das ist wirklich traurig.
Viele Grüße
Wilhelm
Hallo Wilhelm,
hatte ihn auch bis zum Schluss abonniert.
Zu diesem Thema gibt es mehrere "Threads" im "Mikro-Cafe".
Schöne Grüße
Jörg
Hallo,
Zitatich habe es einfach nicht gewusst:
um es mit dem alten "Spiegel"-Werbespruch zu halten:
Forum-Leser wissen mehr! ;)
http://www.mikroskopie-forum.de/index.php?topic=21669.60
Lieber Herr Piper,
Mit dem Mikrokosmos ist ja auch das 'offizielle Organ der deutschen Mikroskopischen Gesellschaften' gestorben - ohne dass es Herausgeber und Verleger nötig hielten, diese über das bevorstehende Ende zu informieren.
Sie haben es angedeutet, dass all Ihre Versuche, wenigstens den traditionsreichen Namen zu retten, gescheitert sind. Wobei die Gründe hierfür nicht offen liegen - aber das muss vielleicht auch nicht in aller Öffentlichkeit breitgetreten werden.
Wichtiger wäre die Frage, ob die neue Zeitschrift 'Mikroskopie' diese Funktion eines 'Organs der Vereinigungen' weiterführen möchte, und, um zeitgemäß zu sein, eventuell auch Eines der 'Mikro-Foren' werden könnte? Würden Sie als Herausgeber auf die Vereine zugehen wollen, oder sollen diese aktiv werden?
Und, gibt es Zustimmung hier im Forum, einzelne Beiträge, Bilder und Diskussionen durch eine resumierende Publikation in der 'Mikroskopie' gewissermaßen auf ein höheres Nineau zu liften? Indem die wilden 'Threads' zusammengefasst, redigiert und mit Quellenverzeichnis auf ein wissenschaftliches Niveau gebracht werden? Was viele, auch sehr berechtigte Fragen aufwirft: Die der Urheberschaft, Einwilligung aller Beteiligten, Copyrights der Bilder etc. etc.
Ich hielte es für einen interessanten Ansatz, die unterschiedlichen Qualitäten beider Medien zu kombinieren: Schnelligkeit und kooperative 'Schwarmintelligenz' des Internets, jedoch chaotisch, oft Spreu und Weizen gemischt, und, auf der Seite, die Vorzüge dss Printmediums: Seriosität, Peer-Reviewed und Beständigkeit, am besten jahrgangsmäßig gebunden in Buchform. Aber: Die leidigen Kosten. Natürlich nutzt man gerne das kostenlose Forum und Internet völlig usonst. Nicht vergessen möchte ich bei dieser Gelegenheit, den Organisatoren dieses Forums und seinem Betreiber den herzlichsten Dank auszusprechen! Das ist eigentlich gar nicht 'normal', dess sich Jemand die große Mühe macht, so etwas zu betreiben - völlig umsonst!
In meinem Bücherschrank könnte ich mir neben den mehreren Metern Mikrokosmos sehr gut eine Fortsetzung in der Form eirer 'Mikroskopie & Best of Mikro-Fora' vorstellen, und denke, dass durch die Unterstützung der Vereinigungen und der verschiedenen deutschsprachigen Mikroskopie-Foren eine kritische Masse zusammen käommen könnte, die den Fortbestand wenigstens einer Deutschsprachigen Zeitschrift auch für die fernere Zukunft garantieren würde.
Deshalb: Die deutschsprachigen Mikroforen und Vereine haben insgesamt mehrere Tausend Mitglieder*): Wenn also wir uns nicht darum kümmern, wer sollte es sonst?
Bei den Tübinger Mikroskopkern habe ich schon kräftig geworben!
Mit herzlichen Mikroskopiker-Grüßen,
Alfons
*) Gute Frage, wie viele Mikroskopiker sind eigentlich in Vereinen, Arbeitsgemeinschaften etc. organisiert und wie viele Mitglieder haben die Foren insgesamt?
Guten Morgen,
ich bin zwar einer der "Jüngeren" hier im Forum, aber wenn ich mir vorstelle, dass die Beiträge zu botanischen Präparaten, die Abbildungen und Kommentare zu alten Mikroskopen, sowohl allgemein als auch Markenspezifisch, die Besichtigungsvorschläge für den interessierten Mikroskopiker und so manches andere aus den Tiefen des Forums den Weg in die neue Zeitschrift fänden - alleine dies wäre für mich ein Grund, sie zu abonnieren.
Zur Frage nach den Mitgliederzahlen könnte die Moderation ja vielleicht mal eine statistische Umfrage starten?
Freundliche Grüße
Wolfgang
Zitat von: l'œil armé in Februar 04, 2015, 09:33:29 VORMITTAG(...) Zur Frage nach den Mitgliederzahlen könnte die Moderation ja vielleicht mal eine statistische Umfrage starten?
Hallo Wolfgang,
eine Umfrage kann jeder registrierte Nutzer starten. Allerdings lohnt es sich, die Frage, die möglichen Antworten und die Erläuterungen vorab zu diskutieren, damit das Umfrageergebnis "brauchbar" wird und im Verlauf der Stimmabgabe (günstigerweise mit einer Frist) auch bleibt. Ich fände das ganz interessant...
Beste Grüße
Thomas
Ok, dann fange ich mal mit einem Beispiel für eine solche Umfrage an:
Ich bin
1.1 registriertes Mitglied in einer mikroskopischen Vereinigung/AG
1.2 Gastteilnehmer in einer mikroskopischen Vereinigung/AG
Mein bevorzugtes Interessen-/Arbeitsgebiet sind
2.1 Schnitt-Techniken und Präparation
2.2 Plankton-Mikroskopie
2.3 Mikropaläontologie
2.4 Polarisationsmikroskopie
2.5 Mikrophotographie
2.6 Mikroskope & mikroskopische Techniken/Verfahren
2.7 anderes
Ich bin am Bezug einer deutschsprachigen Mikroskopie-Zeitschrift in
3.1 gedruckter Form
3.2 online-Form
interessiert.
Die einzelnen Punkte können ja beliebig diskutiert bzw. geändert oder auch erweitert werden. Mein Text ist ausschließlich als Beispiel und etwaige Diskussionsgrundlage gedacht.
Freundliche Grüße
Wolfgang
Hallo zusammen,
Die Frage, wie man Artikel aus den Forumsbeiträgen zusammenzubasteln könnte, ohne den Urhebern auf die Füße zu treten, ist wohl nicht ganz einfach. In vielen Zeitschriften gibt es ja auch Kurzberichte, was es so Neues gibt, in der Welt. Insofern könnte man bei allgemeinen Neuigkeiten/Highlights allgemein darauf verweisen, dass im Forum darüber gesprochen wurde. Wenn es aber fachliche Beiträge werden, muss man wohl mindestens die Hauptautoren (und deren Bilder) extra fragen und alle anderen maßgeblich Beteiligten fair erwähnen.
Es gibt ja auch wissenschaftliche Fachartikel mit ellenlangen Autorenlisten, aber das wäre sicher umständlich und nicht zu vertretender Aufwand. Weiterhin ist jeder Zeitschrifenautor ja frei, die Forumsbeiträge nur als Anregung zu nehmen und selbst etwas zu schreiben, wobei natürlich auf die Quelle verwiesen werden muss, wenn sie maßgeblich ist und es fair zugehen soll.
Eine entsprechende Angabe der Internetadresse von Forumsseite und exaktem Beitrag, am besten noch mit Zeitstempel (da ja nachträglich geändert werden kann), wäre wieder etwas umständlich. Ein nachvollziehbares System, welche Änderungen wann gemacht wurden, hat ja zum Beispiel Wikipedia (siehe "Versionen" eines Artikels). Aber auch das würde eine Änderung des Forums verlangen, die ich jetzt nicht befürworten oder anregen will (nicht dass das Forum noch mit in den Abgrund gezogen wird!).
Frage an Alfons: Was genau leistet eigentlich ein "Organ" der Mikroskopischen Gesellschaften? Brauchen die Gesellschaften das dringend und zwingend? Und was haben die Mitglieder davon, schließlich bekommen sie mit Ihrer Mitgliedschaft die Zeitschrift nicht frei Haus.
Statistik: Gemessen an der Zahl der Forumsmitglieder etc. könnte man abschätzen, ob sich ein Einsammeln von Spenden oder "Beiträgen" (über PayPal? Bitcoins? sog. "Micropayments"? Crowdfunding? - Es gibt ja inzwischen auch nonprofit-Wissenschaftsjournals) lohnen würde in dem Sinne einer Nonprofit-Organisation/Zeitschrift bzw. von Teilen der Zeitschrift.
...alles nur Gedanken und Anregungen...
Viele Grüße
Sebastian
Hallo zusammen,
die Anregungen von Alfons weisen in die richtige Richtung. Das Ende des Mirokosmos und das Verschwinden des traditionsreichen Namens ist sehr schade. Vermutlich ist der Name "Mikrokosmos" das Einzige, womit sich u.U. noch Geld machen läßt, sonst hätte der Verlag die Rechte an dem Namen vermutlich auch aufgegeben. So ist derzeit das Mikroskopie-Journal die einzige deutschsprachige Mikroskopiezeitschrift und diese sollte auf jeden Fall eine Plattform (Organ ist ein Synonym für Zeitung, Zeitschrift) für alle deutschsprachigen Foren und mikroskopischen Gesellschaften sein!
Was die Artikel angeht, so stellt sich mir die Frage, ob denn nun jede Bastel- oder Reparaturanleitung unbedingt ein wissenschaftliches Niveau haben muss, oder ob es nicht ausreicht, einen Forenbeitrag ganz (wie z.B. Hans Jürgen Kochs botanische Artikel) oder auch nur die Quintessenz eines längeren Forenthreads (z.B. "wie wird der Schaden denn nun erfolgreich repariert?") ggfls. mit Zustimmung des Autors zu veröffentlichen. Eine Zeitschrift muss für mich auch einen gewissen Unterhaltungswert haben und das Beschriebene sollte auch für Amateure verständlich, nachvollziehbar und nachmachbar sein. Schließlich erzielt hier manch einer gute Ergebnisse mit geringem Aufwand! Spielt sich alles nur auf "aktuellem Forschungsniveau" ab, bleibt der Amateur auf der Strecke.
Seien wir mal ehrlich: mit den normalen, 08/15 Dokumentationsfotos in einem Bastelthread lässt sich nie und nimmer Geld verdienen. Ob das mit den hochwertigen Fotos aus dem Mikrofotoforum anders ist, möchte ich zumindest bezweifeln. Das Internet ist voll mit z.T. hochwertigen Fotos, die Preise dafür sind so im Keller, daß es sich kaum noch lohnt, Fotografen zu beauftragen. So wäre es dann eine Frage, ob und wie die Nutzungsbedingungen der Foren definiert sind, um Urheberrechtsstreitigkeiten auszuschließen, wenn Forenbeiträge gedruckt werden sollen.
Soweit mal mein Senf zu dem Thema.
Hallo, Diskutanten.
Nachdem ich die Beiträge in diesem Faden gelesen habe, glaube ich, daß hier als Zeitschrift eine Art von Kompendium von bereits in Foren veröffentlichter Beiträge beschrieben wird. Anscheinend soll die Redaktion diese Beiträge selbst suchen, ggf. aufarbeiten und mit Genehmigung des ursprünglichen Autors veröffentlichen. So kann aber keine Zeitschrift funktionieren, es sei denn, sie ist mit viel Kapital und entsprechendem Personal ausgestattet (vom Verkaufspreis einmal zu schweigen). Abgesehen davon: ich sehe die Mitglieder einer Redaktion solcher und ähnlicher Zeitschriften nicht unbedingt als "Jäger und Sammler".
Definieren wir doch die Zielgruppe einer solchen Zeitschrift: Es werden in erster Linie interessierte "Laien" sein. Daß manche dieser Laien auf ihrem Spezialgebiet mehr wissen und können als so mancher "studierte" Fachmann, sollte dabei durchaus als positiv gewertet werden. Und diese "Laien" sind doch durchaus daran interessiert, was andere Laien oder auch Fachleute zu sagen und zu zeigen haben.Wenn also aus diesem Kreis jemand in der Lage ist, in Foren zu veröffentlichen, dann sollte er doch auch daran interessiert sei, dies in aller Öffentlichkeit gedruckt zu sehen, also seine Arbeit bei der Redaktion einzureichen. In Gegenteil, er/sie hat doch durch die Reaktion von Forenteilnehmern schon eine Art "peer-review" erhalten und kann entsprechend reagieren.
Abschließend gesagt: Wenn dem Mikrokosmos nachgetrauert wird,in Ordnung, aber trocknet jetzt Eure Tränen. Es gibt eine neue Zeitschrift für die Anhänger der Mikroskopie. Aber Beiträge für die neue Zeitschrift müßt Ihr schon selbst erstellen und einreichen. Das war auch beim Mikrokosmos so. Da andere Zeitschriften dieser Art in englischer Sprache publizieren, ist hier die Chance,sich in eigener Sprache zu artikulieren.
Schönen Gruß aus dem Hintertaunus
Holger
Hallo Holger,
ZitatNachdem ich die Beiträge in diesem Faden gelesen habe, glaube ich, daß hier als Zeitschrift eine Art von Kompendium von bereits in Foren veröffentlichter Beiträge beschrieben wird. Anscheinend soll die Redaktion diese Beiträge selbst suchen, ggf. aufarbeiten und mit Genehmigung des ursprünglichen Autors veröffentlichen.
So hatte ich das nicht gemeint, denn das kann nicht funktionieren.
Vielleicht hätte ich schreiben sollen "man möge die Messlatte für eingereichte Beiträge nicht
zu hoch hängen!"
Zitat von: ruhop in Februar 04, 2015, 18:58:14 NACHMITTAGS(...) er/sie hat doch durch die Reaktion von Forenteilnehmern schon eine Art "peer-review" erhalten und kann entsprechend reagieren. (...)
...interessanter Ansatz!
Hallo Holger,
die Idee gefällt mir: der Autor veröffentlicht sein Manuskript zuerst im Forum und weist dabei idealerweise darauf hin, dass es bitte für einen späteren Abdruck durchgesehen und korrigiert werden soll. Nach einer gewissen Zeit und entsprechenden Umarbeitung ist das Manuskript dann druckreif. (Die Entscheidung darüber verbliebe allerdings bei den Herausgebern der Zeitschrift).
Dann haben es allerdings auch schon viele gelesen und damit fiele evtl. Neugierde als Antrieb zum Kauf der gedruckten Artikel weg. Aber der Reiz läge in der Dauerhaftigkeit eines schönen Druckes.
Schöne Grüße aus der Eurasischen Steppe
Thomas
Hallo Holger,
Zitat von: ruhop in Februar 04, 2015, 18:58:14 NACHMITTAGS
Nachdem ich die Beiträge in diesem Faden gelesen habe, glaube ich, daß hier als Zeitschrift eine Art von Kompendium von bereits in Foren veröffentlichter Beiträge beschrieben wird. Anscheinend soll die Redaktion diese Beiträge selbst suchen, ggf. aufarbeiten
Eine Zeitschrift, zumal und wenn sie völlig unabhängig von diesem Forum hier existiert, kann natürlich tun und lassen was sie will. Es ist nur einer von mehreren Gedanken, die hier in den Diskussionen herumschwirrten, ob sie sich nicht "eine Scheibe abschneiden" könnte von dem Forum, bzw. aus den vielfältigen Inhalten etwas aufgreifen und nutzen könnte - weil die These im Raum steht, dass das Forum anscheinend weniger Schwierigkeiten als eine Zeitschrift hat, interessante und nützliche Themen zu produzieren. Aber andererseits eine Zeitschrift auch ihre Vorteile hat.
Zitat von: Alfons Renz in Februar 04, 2015, 08:49:27 VORMITTAG
Ich hielte es für einen interessanten Ansatz, die unterschiedlichen Qualitäten beider Medien zu kombinieren: Schnelligkeit und kooperative 'Schwarmintelligenz' des Internets, jedoch chaotisch, oft Spreu und Weizen gemischt, und, auf der Seite, die Vorzüge dss Printmediums...
Unmöglich, da etwas zusammenzubringen?
Zitat von: TPL in Februar 04, 2015, 19:39:27 NACHMITTAGS
Dann haben es allerdings auch schon viele gelesen und damit fiele evtl. Neugierde als Antrieb zum Kauf der gedruckten Artikel weg. Aber der Reiz läge in der Dauerhaftigkeit eines schönen Druckes.
Vorteil des Forums: Es ist möglich, fast beliebig viele Bilder und Filme einzubinden. Vorteil einer Zeitschrift: Poster als Beilage für die Wand...
Übrigens ist eben auch die Dauerhaftigkeit von guten Artikeln in einem Internet-Forum so eine Sache. Eine 60 Jahre alte Zeitschrift kann man sich besorgen. Das Experiment, ob das mit 60 Jahre alten Internetseiten auch geht, läuft noch...
Viele Grüße
Sebastian
Liebe Diskutanten,
drei ganz persönliche Anmerkungen zu den Beiträgen oben:
1) Wenn ich meine Arbeiten veröffentlicht haben möchte, schreib ich den Artikel selbst! Dann weiß ich, was drin steht und jeder andere weiß ggf., wer den Mist verzapft hat!
2) Ich habe weder Zeit noch Lust, aus anderer Leute Forumsbeiträge Artikel für welche Zeitschrift oder Forenrubrik auch immer zu schreiben. Falls ich eine Originalarbeit schreiben möchte, dann siehe 1). Reviews oder Übersichtsartikel kann sowieso jeder schreiben, wann und wie er lustig ist.
3) Welche Zeitschrift druckt bereits (im Forum) veröffentliche Artikel ab? Normalerweise muß man beim Einreichen eines Manuskripts bestätigen, daß die Arbeit noch nicht anderswo veröffentlicht wurde!
Viele Grüße
Bernd
Lieber Bernd,
Deine drei Punkte verstehe ich gut. Aber wenn ich es recht verstehe, geht es um eine "Nische" für eine Zeitschrift, für die diese hehren Regeln wissenschaftlichen Publizierens nicht oder nicht so streng gelten müssen. Und Holgers Ansatz (eigene Manuskripte hier zum "Review" einstellen) finde ich wirklich da schon einen sehr Guten!
Review-Artikel kann es ja zusätzlich geben. Und auch dafür werden sich vielleicht Autoren und Leser finden, die diese Form der Publikation mögen. Es müssen ja nicht die Selben sein...
Herzliche Grüße
Thomas
Liebe Diskutanten,
Zitat von: Bernd in Februar 04, 2015, 20:26:55 NACHMITTAGS
1) Wenn ich meine Arbeiten veröffentlicht haben möchte, schreib ich den Artikel selbst! Dann weiß ich, was drin steht und jeder andere weiß ggf., wer den Mist verzapft hat!
Selbst schreiben ist schon richtig, sollte ja derjenige, der ein tolles originäres Thema hat, auch tun. Aber im Gegensatz zu wissenschaftlichen Forschungsarbeiten sind im Forum eben schon auch Erklärungen usw., die eher Review-Charakter haben, und dann wird eh hauptsächlich vorhandenes Wissen neu aufbereitet.
Zitat von: Bernd in Februar 04, 2015, 20:26:55 NACHMITTAGS
2) Ich habe weder Zeit noch Lust, aus anderer Leute Forumsbeiträge Artikel für welche Zeitschrift oder Forenrubrik auch immer zu schreiben.
Wissenschaftsjournalisten und eher populärwissenschaftliche Autoren tun aber doch genau das. Die machen dann noch hier und da ein Interwiev mit einem Forscher und basteln eine Geschichte daraus, möglichst mit Unterhaltungswert. Sie selbst sind nicht an der Basis tätig.
Zitat von: Safari in Februar 04, 2015, 22:23:19 NACHMITTAGS
Die Konzeption für eine Zeitschrift sollte längerfristig aufgebaut sein und Leute die so etwas machen wollen davon leben können.
...
Ein tragfähiges Konzept sollte auch für die Mitarbeiter eine entsprechende Bezahlung vorsehen.
Das gilt zum Beispiel nicht für die Veröffentlichung in den "echten" Wissenschaftsjournals (siehe auch Diskussion über Elsevier im Mikro-Café). Im Gegenteil, da muss man oft noch Geld mitbringen (als
Autor, meine ich - der Verlag verdient natürlich - weil die Bibliotheken "Kaufzwang" haben). Insofern wieder ein Argument, so eine breitenwirksame Mikroskopiezeitschrift eher für Amateure aufzubauen (aber bitte nicht so flach wie viele Computerzeitschriften!). Was natürlich immer noch nicht heißt, dass man da ein sich selbst tragendes (nonprofit) oder gar Gewinn abwerfendes Konzept hinbekommt.
Viele Grüße
Sebastian
Lieber Herr Renz,
liebe Diskutanten,
weil ich persönlich angesprochen wurde, darf ich zu diesem Thema an dieser Stelle auf einige zur Diskussion gestellte Fragen eingehen.
Bereits Anfang des letzten Jahre Jahres hatte ich in meiner Eigenschaft als Herausgeber der Zeitschrift ,,Mikroskopie" sämtliche mir bekannten Mikroskopischen Vereinigungen bzw. Gesellschaften im deutschsprachigen Raum, zusätzlich auch in den Niederlanden, mit persönlichen Anschreiben, adressiert an die jeweiligen Vorsitzenden, auf unsere neue Zeitschrift aufmerksam gemacht. Jedem Brief lagen einige Flyer und ein gedrucktes Exemplar von Heft Nr. 1 zur Anschauung bei, verbunden mit der Bitte, diese Materialien bei der nächsten Vereinssitzung nach Möglichkeit einmal herumzureichen.
Grundsätzlich können die jeweiligen Vereinigungen unsere Zeitschrift auch für eigene Mitteilungen nutzen. Für solche Vereinsmitteilungen würden wir eine Heftbeilage vorsehen, welche dem zugehörigen Journal-Heft beiliegt. Unsere Abonnenten würden also neben dem eigentlichen Heftexemplar mit Fachartikeln auch ein solches Beiheft automatisch erhalten. Bei diesem Konzept bleibt es den Lesern und Abonnenten überlassen, selbst zu entscheiden, welche gedruckten Komponenten sie aufheben möchten. Zusätzlich könnten diese Beihefte, ebenso wie die eigentlichen Journal-Hefte, zum Download auf dem Verlagsserver hinterlegt werden.
Bisher war keine Vereinigung mit dem Anliegen an uns herangetreten, ihre Vereinsnachrichten abzudrucken, weshalb die bisher erschienen Hefte auch keine solche Beilage enthalten. Interessierte Vereinigungen können jederzeit gerne an den Verlag herantreten und Modalitäten für den Abdruck Ihrer Vereinsmitteilungen abstimmen. Unabhängig davon wird der Verlag die Nachfrage von Herrn Renz zum Anlass nehmen, seinerseits die uns bekannten Vereinigungen noch einmal anzuschreiben.
Die Drucklegung solcher Nachrichten muss natürlich finanziert werden, entweder indirekt über Abonnements (Gratis-Druck der Vereinsnachrichten, wenn mehr als ,,x" Heft-Abos vom Verein geordert wurden), oder über eine direkte Kostenrechnung, welche sich nach dem Umfang der jeweiligen Mitteilung richten würde.
Falls Forumsmitglieder interessiert sein sollten, einen von ihnen gestalteten ,,Thread" für einen Artikel aufzubereiten, sehe ich folgenden Weg:
Die maßgelblichen Mitgestalter des jeweiligen Threads sollten bzw. müssten sich in Eigeninitiative zusammenfinden und eine Autorengruppe bilden. Wer maßgeblich mitgeschrieben hat, darf bzw. sollte auch zu den Autoren gehören. Es bleibt der jeweiligen Gruppe natürlich selbst überlassen, zu entscheiden, welche Namen in welcher Reihenfolge erscheinen sollen, wer zu dem Autoren gehört und wer ggf. stattdessen in einer Danksagung erwähnt wird. Einer der Autoren, i.d.R. der Erstautor, müsste als korrespondenzführender Autor fungieren. Dann könnte diese Autorengruppe in üblicher Weise ein Manuskript erstellen und einreichen, so, wie dies jede andere wissenschaftliche Arbeitsgruppe auch praktiziert. Die Rechte an Bildern verbleiben bei den jeweiligen Autoren; d.h. die Bildautoren können ihre Bildwerke auch nach dem Abdruck für beliebige sonstige Zwecke weiterverwenden. Das Copyright an dem Beitrag als solches geht auf den Verlag über, wie auch sonst allgemein üblich.
Wer als Einzelperson einen Fachbeitrag in einem Forum platziert hat, kann natürlich auch diesen zu einem Manuskript ausgestalten und bei uns einreichen.
Wenn Teile eines solchen Artikels schon in einem Forum vorveröffentlicht sind, muss dies keinen Hinderungsgrund darstellen, einen hieraus weiterentwickelten Artikel anzunehmen. Auch ein solches aus Forumsbeiträgen resultierendes Manuskript würde, wie eingereichte Beiträge sonstiger Autoren bzw. Arbeitsgruppen auch, das von uns praktizierte Review-Verfahren durchlaufen. Der Korrespondenzautor wäre unser Ansprechpartner von der Einreichung bis zum Abdruck.
Die Anregung, auch Web-basierte Informationen zugänglich und bekannt zu machen, ist sicherlich interessant. Wir können in unserer Zeitschrift eine Rubrik ,,Web-News" einführen, in welcher in lockerer Reihenfolge auf besonders interessante Web-Beiträge zu mikroskopischen Themen hingewiesen wird. Hierbei kann es sich um Forumsbeiträge handeln, aber auch um sonstige für das Internet aufbereitete Informationen. Wer also einen ,,Internet-Schatz" hebt, kann mir gerne die Quelle (Link) schicken, am besten mit einigen kurzen Sätzen über den Inhalt und das, was dort besonders interessant erscheint. Wir können dann diese Info redaktionell verwerten und den ,,Schatz-Sucher", welcher uns den Hinweis gab, namentlich erwähnen.
Mit herzlichen Mikroskopiker-Grüßen
Jörg Piper
Zitat von: Piper in Februar 05, 2015, 10:48:42 VORMITTAG
Guten Tag, Herr Piper!
In Ihrem Beitrag schreiben Sie
"Das Copyright an dem Beitrag als solches geht auf den Verlag über, wie auch sonst allgemein üblich."
Nach dem hierzulande geltenden deutschen Urheberrechtsgesetz ist das nicht "allgemein üblich", sondern ausdrücklich untersagt. Den Begriff
Copyright selbst und dessen Bedeutung gibt es im deutschen Urheberrecht nicht. Das ist stets an die Person des Urhebers gebunden und bleibt es solange er lebt, danach geht es auf seine Erben über und bleibt wirksam bis 50 bzw. 70 Jahre nach dem Tod des Urhebers. Es ist unveräußerlich. Jeder Versuch das zu umgehen, ist ausdrücklich untersagt.
Selbstverständlich kann ein Urheber (zB ein Künstler oder Autor) gewisse Rechte Anderen übertragen, gegen Entgelt oder ohne, z. B. die Erlaubnis zum einmaligen oder mehrmaligen Abdruck eines Werkes (Artikels) in einer Zeitschrift oder die einmalige oder mehrmalige Erlaubnis an einen Verlag, ein Buch zu veröffentlichen.
Damit gehen jedoch keinerlei andere Rechte an den Verlag über als diejenigen, die ihm ein Autor expressis verbis eingeräumt hat. Kein Verlag kann einem Autor nach deutschem Recht alle Rechte an seinem Werk "abkaufen".
Der Hinweis "Copyright by [Verlag] bzw das © in einem Verlagserzeugnis ist nach deutschem Recht wirkungslos, weil im Urheberrechtsgesetz nicht definiert. Das UrhRG erlaubt nicht die Übertragung
aller Rechte an einem Werk an einen Dritten (Verlag z. B.), damit dieser nicht seine wirtschaftliche Machtstellung gegenüber dem Urheber ausnutzen kann, um ihn über den Tisch zu ziehen. Das ist also völlig anders als im angloamerikanischen Recht geregelt. Dort kann ein Urheber auf alle seine Rechte an seinem Werk verzichten, nach deutschem Recht ist ein solcher Verzicht nichtig.
Daß die meisten Verlage das © dennoch ins Impressum einsetzen, geschieht im Hinblick darauf, daß es überall "verstanden" wird, auch wenn es in nicht wenigen europ. Ländern wirkungslos ist. Es ist mir bekannt, daß es verantwortliche Mitarbeiter in deutschen Verlagshäusern gibt, denen diese rechtlichen Unterschiede und das UrhRG in toto unbekannt sind.
Ich hoffe, daß ich mit meinen Ausführungen etwas zur Aufklärung über das "©" beitragen konnte.
Beste Grüße
KH
Liebe Mikroskopiker/innen,
auch ich habe hierzu schon im Forum getrauert aber gleich auch gehandelt und mir ein Abo der neuen Zeitschrift bestellt und Manuskripte sind auch schon in Arbeit. Nur wenn genug Interessenten mitmachen wird aus diesem Projekt etwas dauerhaftes und wie mann sieht ist der Herrausgeber neuen Ideen sehr aufgeschlossen gegenüber, also mitmachen.
Viele Grüße
Michael
Hallo
Schön das nun dieser neuen Mikroskopie-Journal Zeitschrift mehr Wohlwollen und Chancen gegeben wird als früher ;-)
Ich bin Abonnent und sie gefällt mir aber schon sehr gut.
http://www.mikroskopie-forum.de/index.php?topic=18449.0
http://www.mikroskopie-forum.de/index.php?topic=19411.0
fg
Norbert
Guten Tag, Herr Henkel,
da ich kein Jurist bin und auch kein Verleger, bin ich für die von Ihnen angesprochene Rechtsproblematik eigentlich nicht der richtige Ansprechpartner, sondern dies wäre der Verlag. Ich wollte nicht das Urheberrecht in Frage stellen, sondern nur auf zwei Verwertungsaspekte hinweisen, die für potenzielle Autoren von grundsätzlichem praktischen Interesse sind, folglich keine Rechtsdiskussion anfachen, sondern Hinweise zur verlagsseitig praktizierten Handhabung geben.
(1) Zunächst einmal sollte erläutert werden, und dies war mein primäres Anliegen, dass jegliche (!) Abbildungen, also einfache Graphiken ebenso wie Sachaufnahmen oder auch sog. "Lichtbildwerke", welche in unserer Zeitschrift abgedruckt werden, nicht hinsichtlich ihrer weiteren Verwertung auf den Verlag übergehen. Der Autor kann also dieselben Abbildungen seinerseits in beliebiger Weise weiter verwerten und nutzen, auch für anderweitige Veröffentlichungen, auch ohne den Verlag zu fragen oder hierüber zu informieren. Dies ist bei den meisten internationalen (!) Fachzeitschriften ausdrücklich anders geregelt. Wenn Sie z.B. in amerikanischen Peer-Review-Journalen publizieren, gehen die Verwertungsrechte an den Abbildungen Ihrer Artikel nach dem dort in Anspruch genommenen Recht in den meisten Fällen auf den Verlag über. Dies haben Sie als Autor im Vorfeld zu akzeptieren und vertraglich zu unterschreiben, ansonsten wird Ihr Beitrag nicht abgedruckt. So einfach ist die dort praktizierte Handhabung. Aus diesen Gründen sind Sie als Autor, wenn Sie in solchen Zeitschriften publizieren, genötigt, ihre Abbildungen zu modifizieren oder gegen andere ähnliche Abbildungen auszutauschen, wenn Sie diese für einen späteren Artikel in einer andern Zeitschrift erneut verwenden wollen. Zumindest ist dies empfehlenswert, wenn man "Scherereien" im Vorfeld vermeiden will. Folgerichtig sollte von mir zunächst darauf hingewiesen werden, dass unsere Autoren solche "Scherereien" im Hinblick auf Abbildungen bei unserer Zeitschrift nicht zu "befürchten" brauchen, weil der Verlag seinerseits keine diesbezüglichen Rechte für sich in Anspruch nimmt.
(2) Andererseits nimmt der Verlag sehr wohl das Recht für sich in Anspruch, einen Artikel insgesamt, so, wie er eingereicht und abgedruckt wird, seinerseits zu vervielfältigen und zu verbreiten. Daher ist auch JEDER Beitrag in unseren Heften mit dem allgemein bekannten Copyright-Zeichen versehen, und zwar nebst Jahreszahl, Name des Verlags, ISSN-Nummern für Print- und Online-Versionen sowie der DOI-Nummer. Der Verlag behält sich also das "Recht" vor, den betreffenden Artikel zu "kopieren" (= "copy right"), d.h. diesen in gedruckter Form und/oder digital zu verbreiten, z.B. auch zum Download anzubieten. Wenn uns ein Autor einen Artikel anbietet, setzen wir voraus, dass er hiermit einverstanden ist -, und dieses Voraussetzen eines autorenseitigen Einverständnisses zur Vervielfältigung und Verbreitung seines Artikels ist wohl im Verlagswesen "allgemein üblich", auch in unserem Land. Wer dies als Autor nicht wünscht bzw. ein so verstandenes "Copy Right" im wörtlichen Sinne als Vervielfältigungsrecht einem Verlag nicht zubilligen will, wird seine "Werke" gar nicht erst einem Verlag bzw. einer Zeitschrift anbieten, sondern ihm dürfte nichts anderes übrig bleiben, als diese selbst verbreiten, z.B. im Selbstverlag, auf seiner eigenen Homepage oder in einem Internet-Forum.
Weitere anstehende Rechtsfragen sollten zweckmäßigerweise von potenziellen Autoren, die an einer Zusammenarbeit interessiert sind, auf direktem Weg mit dem Verlag erörtert werden, falls autorenseitige Bedenken oder Meinungsverschiedenheiten zu verlagsseitigen Auffassungen bestehen sollten.
Viele Grüße
J. Piper
Hallo Herr Henkel,
Sie haben Recht und auch nicht. Das Urheberrecht ist zweifelsohne nicht antastbar und gesetzlich geregelt, das Copyright ist eine vertragliche Vereinbarung die sehr individuell gestaltet werden kann die Sie nicht eingehen müssen dann verkaufen Sie aber auch keine Bilder oder puplizieren keine Artikel in einem Medium das nicht Ihnen gehört.
Freundliche Grüße
ML
Mir scheint, viele haben etwas im Sinn, was es in englischer Sprache schon seit vielen Jahren gibt. Ich meine das englische Magazin "Micscape":
http://www.microscopy-uk.org.uk/mag/x_indexmag.html
Micscape erscheint monatlich. Alle Ausgaben werden archiviert. Das Archiv kann nach beliebigen Stichwörtern durchsucht werden und ist zudem über einen thematischen Baum aufgeschlüsselt. Die Autoren geben einstellfertige Dateien (meist HTML oder PDF) ab und haben so vollständige Kontrolle über ihren Beitrag -- und tragen damit auch die Verantwortung für ihren Inhalt. Wieviel Qualitätskontrolle die Herausgeber garantieren möchten, entscheiden diese. Micscape ist so wie es der Mikrokosmos einmal war: Eine unterhaltsame Zeitschrift für den engagierten Amateur mit vielen Anregungen und praktischen Anleitungen.
Genau betrachtet, ist Papier eigentlich gar kein gutes Medium für ein Periodikum zur Mikroskopie. Bilder werden in einer fixen Auflöung reproduziert, die durch das Druckraster vorgegeben ist. Viel besser ist es, Bilder für die Betrachtung am Bildschirm anzubieten, möglicherweise in alternativen Auflösungsstufen. Die neue Bildschirmgeneration (Stichwort "Retina"), bald Standard, bietet eine Qualität an, gegen die gedruckte Bilder geradezu armselig wirken. Und: Eine Zeitschrift in elektronischer Form erhebt keinen Anspruch auf Platz in meinen Regalen!
Mit bestem Gruß! -- felix
Moin moin
ZitatUnd: Eine Zeitschrift in elektronischer Form erhebt keinen Anspruch auf Platz in meinen Regalen!
stimmt so nicht, weil ich sie dann ausdrucken MUSS (Zwangshandlung) und dann auch Jahrgangsweise binden lassen muß
Ulrich