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Foren => Mikroskopie-Forum => Thema gestartet von: Rallion in April 04, 2015, 00:53:52 VORMITTAG

Titel: Gebrauchtes Polarisationsmikroskop wo kaufen?
Beitrag von: Rallion in April 04, 2015, 00:53:52 VORMITTAG
Hallo Leute,

bin auf der Suche nach einen gebrauchten Pol-Mikroskop, habe aber bisher nichts im Internet finden können. Ich weiß, das ein derartiges Gerät nicht billig ist, wäre dabei durchaus bereit bis zu 10000€ für ein gebrauchtes Mikroskop zu zahlen, da ein neues bei Olympus das doppelte kosten würde. Ich arbeite in der Universität mit den Modellen von Olympus (BH2, BX40 oder BX51) und könnte mir vorstellen ein derartiges Gerät mir auch privat zuzulegen.
Wie die Mikroskope in der Uni benötige ich für die Bearbeitung von kalkigen Nannofossilien besonders große Vergrößerungen, daher sollte das Mikroskop 10x Okulare, ein geeignetes 100x oil Objektiv und möglichst auch einen zusätzlichen Magnification Changer (bei BH2 mit 1, 1.25 u. 1.5; bei BX51 mit 1, 1.25, 1.6, 2.0) besitzen um auf Vergrößerungen von bis zu 2000fach (bei BX51) zu kommen. Es sollte ein gute Lichtanlage besitzen, entweder 100W Halogen oder vergleichbar helle LED Technik. Es sollte einen für die Polarisationsmikroskopie üblichen Drehtisch aufweisen. Des weiteren sollte es sich um ein echtes Pol-Mikroskop mit Polarisator und Analysator handeln. Ich würde Geräte von Olympus bevorzugen, da ich mit diesen schon gearbeitet habe aber ich könnte mir aber auch andere Hersteller vorstellen, sofern das Gerät die obigen Kriterien erfüllt.
Vielleicht könnte einer von euch mir da weiterhelfen, etwa dabei einen adäquaten Fachhändler oder einfach nur jemanden der ein solches Gerät zu verkaufen hätte zu kennen.

Gruß,

Christian
Titel: Re: Gebrauchtes Polarisationsmikroskop wo kaufen?
Beitrag von: Peter V. in April 04, 2015, 07:58:58 VORMITTAG
Hallo,

Herzlich Willkommen in unserem Forum! Was Du suchst, ist tatsächlich auf dem Gebrauchtmarkt - der ja eher von biologischen Mikroskopen oder Auflichtmikroskopen für die Materialanalyse dominiert wird - eine Ringeltaube, insbesondere bei offenbar sehr hohem Qualitätsanspruch, verbunden mit einigen Besonderheiten wie einem Vergrößerungswechsler. Komplette Polmikroskope der Klasse Olympus BX (oder von vergleichbaren Herstellern) werden gebraucht selten angeboten. Allerdings stellt sich mir die Frage, ob Du wirklich ein "echtes Polmikroskop" benötigst? Das zeichnet sich nämlich nicht nur durch Drehtisch, Polarisator und Analysator aus, sondern viele weitere Merkmale wie z.B. durchgehend spannungsfreie Optik, einen drehbaren Analysator, Kompensatorschlitz, Einrichtung zur Konoskopie (Bertrandlinse). Brauchst Du das alles wirklich oder sind die Universitätsgeräte einfach nur als vollständige Polmikroskope für Deine Zwecke über-ausgestattet? Führst Du denn polarisationsoptische Messungen an den Nanofossilien durch, die all diese Eigenschaften eines Mikroskops voraussetzen? Das kannst natürlich nur Du selbst beurteilen. Meine Frage geht eben dahin, ob nicht evetuell ein hochwertiges "biologisches" Mikroskop mit zusätzlichem Drehtisch, Polarisator und Analysator ausreicht. Früher wurden solche Geräte oft auch "biologische Polmikroskope" genannt, bei Leitz gab es mal ein explizites "Ortholux Biopol" - also letztlich ein für biologische Anwendungen abgespecktes Polmikroskop.

Gehen wir aber zunächst einmal davon aus, dass Du tatsächlich ein solch komplettes Polmikroskop suchst: Dass Du das (auch gebraucht) tiefer in die Tasche greifen musst. ist Dir ja glücklicherweise klar, denn oft werden wir hier von Neulingen mit recht unrealistischen Preisvorstellungen konfrontiert. Ob Du Dein Traumgerät (insbesondere in der Ausstattung mit dem 100er-Objektiv und dem Vergrößerungswechsler) so komplett auf Anhieb bekommst, wage ich fast zu bezweifeln.  

Dass es im Internet "nichts" gibt, kann ich so nicht sagen. Mir sticht schön längere Zeit dieses Gerät ins Auge:

http://www.ebay.de/itm/Carl-Zeiss-Photo-Mikroskop-POL-Phomi-Polarisation-/261836794372?pt=LH_DefaultDomain_77&hash=item3cf6b06a04

Dann gibt es noch dieses Gerät. Sicher auch ein gutes Polmikroskop, wenn auch mit dem Sofortkaufpreis für ein derart altes Gerät deutlichj überteuert:

http://www.ebay.de/itm/Carl-Zeiss-Photo-Mikroskop-POL-Phomi-Polarisation-/261836794372?pt=LH_DefaultDomain_77&hash=item3cf6b06a04

Immerhin hat es ein 100er-Objektiv und ist relativ einfach mittels LED aufrüstbar (dafür haben wir hier im Forum Experten).

Ich habe jetzt nicht gezielt gesucht, aber international müsste sich unter den Suchbegriffen "Polarising Microscope" oder "Polarizing Microscope" schon hin und wieder etwas finden. Ich fürchte aber, dass Du zunächst Abstriche machen musst, z.B. beim Vergrößerungswechsler. Vielleicht reicht aber auch ein 20x-Okular und vielleicht muss das ja auch nicht unbedingt ein Polokular sein. Wie gesagt: Die Notwendigkeit einzelner Aussattungsmerkmale kannst nur Du selbst beurteilen.

Ansonsten kannst Du tatsächlich nur einmal bei Händlern nachfragen: Mir fallen folgende Firmen ein, bei denen evtl. die Chance besteht, ein derartiges Mikroskop zu bekommen. Du musst überall explizit nachfragen, denn die Webauftritte einiger Händler sind nichtssagend oder seit Jahren nicht "gepflegt":

Optovid (http://www.optovid.de/)

Mikrovid (http://www.mikrovid.de/)

Jülich (http://www.juelich-bonn.com/)

Abro in den Niederlanden (http://www.microscopen-specialist.nl/)

bw-optik (http://www.bw-optik.de/) (Zeiss Jena-Geräte)

http://www.mikroskop-online.de/ (http://www.mikroskop-online.de/)

Weil es so schön zum Thema passt - hier ein Bild meines aktuellen "Lieblings", ein Zeiss WL Pol (sogar mit 100er-Objektiv und LED):

(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures004/169576_16931803.jpg) (http://s260.photobucket.com/user/liebelken/media/liebelken065/WLpol1_zpsfymxcalp.jpg.html)


Herzliche Grüße und viel Erfolg!
Peter








Titel: Re: Gebrauchtes Polarisationsmikroskop wo kaufen?
Beitrag von: Rawfoto in April 04, 2015, 08:45:53 VORMITTAG
Guten Morgen

Also einer meiner US-Lieblingshändler hat da jede Menge zu bieten:

http://spectraservices2.com/Merchant2/merchant.mvc?Screen=CTGY&Store_Code=SS&Category_Code=UMICPOLOLYMPUS

Liebe Grüße

Gerhard
Titel: Re: Gebrauchtes Polarisationsmikroskop wo kaufen?
Beitrag von: Dünnschliffbohrer in April 04, 2015, 09:32:12 VORMITTAG
Hallo Christian,

ich möchte zwar nicht Schleichwerbung betreiben, sieh aber mal bei Thilo Immel http://www.thilo-immel-optics.de/komplettmikroskope.htm nach. Der hat z.Zt. eine Standard Junior Pol und und ein Standard 25 Pol im Angebot.

Heute sind die Möglichkeiten Dank des Netzes ja ungleich besser, als zu meiner Zeit. Damals war es völlig unvorstellbar, als Student / finanziell normal bemittelte Privatperson an ein gebrauchtes Polmi heranzukommen - anderenfalls wäre aus mir vieleicht doch ein Petrograph geworden. Der Mangel eines eigenen Gerätes war für mich seinerzeit der Hauptgrund, diesem Fach den Rücken zu kehren. Daher finde ich es sehr lobenswert, dass du dich privat mit so einem Intrument ausstatten möchtest. Meine Kommilitonen sahen damals nicht einmal die Notwendigkeit eines eigenen privaten Stemi´s ein. Nachdem allerdings nach der Wende aufeinmal die vielen MBS 10 von Lomo günstig auf den Flohmärkten auftauchten, hatten sich dann doch mehrere wenigstens damit ausgestattet.

Viel Erfolg bei der Suche und Frohe Ostern,

- Dünnschliffbohrer
Titel: Re: Gebrauchtes Polarisationsmikroskop wo kaufen?
Beitrag von: TPL in April 04, 2015, 09:39:48 VORMITTAG
Hallo Christian,

Du hast die wichtigsten Eigenschaften eines Mikroskops zur Bearbeitung von kalkigen Nannofossilien (von manchen liebevoll optische Artefakte genannt ;)) genannt:

– einen für die Polarisationsmikroskopie üblichen Drehtisch (ganz wichtig: keinen zentrierbaren Tisch, sondern einen werkseitig fix zentrierten Tisch!),
– (hochwertigen) Polarisator und Analysator,
– hohe Auflösung bei starker Vergrößerung,
– eine ausreichend starke Beleuchtung,
– nicht explizit genannt, aber bei Deiner Marken-/Typenauswahl wird es deutlich: ein solides Stativ.

Nicht genannt, aber unabdingbar:
– die Objektive, v.a. das 100er, müssen im Strahlengang perfekt zentriert sein (sonst wandern die Nannos beim Drehen aus dem Gesichtsfeld),
– die Beleuchtungsapertur muss ebenfalls sehr hoch sein, um die Auflösung der Objektive auszunutzen.

Außerdem von Bedeutung sind ein Binokulartubus (wegen entspannter Suche über Stunden) und eine unkomplizierte Fotoadaption, die ebenfalls mit wenig Licht fertig wird (erfordert einen Trinokulartubus mit Schiebeprisma).

Andere Eigenschaften, die bei Polmikroskopen für die Petrographie wichtig bis unabdingbar sind (Konoskopie, Spannungsfreiheit der Objektive) sind für "Nannos" nicht erforderlich, insbesondere sind spannungsarme Objektive ausreichend. Auch ein (üblicherweise recht teurer) Vergrößerungswechsler ist nicht zwingend nötig, wenn Du die gewünschten Vergrößerungen jenseits von 1:1000 auch mit anderen Mitteln erreichen kannst (15x- oder gar 20x-Okulare). 10x-Okulare halte ich nicht für erforderlich, da die schwachen Vergrößerungen bei Nanno-Untersuchungen keine Rolle spielen.

Biologische Mikoskope erfüllen mehrere der "Muss"-Eigenschaften nicht, es sei denn, sie sind so modular, dass sich z.B. der übliche Kreuztisch gegen einen zentrierten Drehtisch wechseln und Polarisator/Analysator nachrüsten lässt. Das von Peter gezeigte Carl Zeiss STANDARD WL lässt sich für Deine Anforderungen weitgehend anpassen, aber es gibt ein paar konstruktive Eigenheiten dieser STANDARD-Stative, mit denen es schwierig wird: die verfügbaren Pol-Objektive sind zwar zentrierbar, aber der 100er-Achromat ist mit einer Apertur von 1,25 und einer nur mittelmäßigen Bildfeldebnung keine dauerhaft befriedigende Lösung. Die meisten "Nanno-Mikroskope", die ich kenne, haben als stärkste Objektive Plan-Apochromaten (63er/1,4 oder 100/1,4). Diese gibt es natürlich auch für die STANDARD-Serie, aber sie sind nicht zentrierbar (und der Revolver leider auch nicht). Deshalb wird es auch bei zusammengestoppelten Lösungen anderer Hersteller schwierig: entweder muss der Revolver zentrierbar sein, oder aber werkseitig so perfekt produziert und justiert, dass die Nannos auch bei stärkster Vergößerung nicht "auswandern". Also entweder ein Gerät mit zentrierbarem Revolver suchen oder aber selbst mit eigenen Präparaten überprüfen, ob die Zentrierung auch bei den starken Objektiven perfekt "sitzt".

Nochmal zur optischen Ausstattung: Du brauchst hohe Auflösung bei starker Vergrößerung. Allerdings ist beim 1000-fachen der numerischen Apertur des Objektivs die physikalisch bedingte Obergrenze des Sinnvollen erreicht. Darüber kommt nur "leere Vergrößerung", die keine weitere Auflösung bringt. Da es bei Nannos nicht um's Messen geht, ist leere Vergrößerung kein Gewinn und ich bin mir sicher, dass die Kombination aus einem hochaperturigen 60er oder 100er mit einem 15x-/16x-Okular technisch ebensogute Ergebnisse bringt wie der Vergrößerungswechsler.

Glückauf, Thomas
Titel: Re: Gebrauchtes Polarisationsmikroskop wo kaufen?
Beitrag von: Peter V. in April 04, 2015, 11:50:33 VORMITTAG
Hallo,

Danke, Thomas, dass Du die Erfordernisse an die Gerätschaften zur Untersuchung der Nannofossilien (die ich übrigens intuitiv eher als Nanofossilien - mit einem "n" - geschrieben hätte) so klar dargestellt hast. Diese Nannofossilien sind also die von unseren Hard-Rocker Olaf immer gerne so geringschätzig titulierten "Kakerlaken"?
Kannst Du (oder könnt Ihr, Christian) denn mal darlegen, was genau an diesen Fossilien untersucht wird, wenn keine "Messungen" durchgeführt werden? Könnt Ihr mal für uns Unwissende ein Präparat oder Beispiel zeigen?

Das, was Thomas als "Pflichtenheft" für ein gutes Nannofossilien-Mikroskop schreibt, ist ja vergeleichsweise einfach und "preiswerter" zur erfüllen. Dass wir hier nicht von irgendwelchen klapperigen Billig-Chinesen-Pseudo-Polmikroskopen für 2000 EUR oder noch deutlich geringerem Neupreis reden, ist wohl klar. Das sind dann die Mikroskope, die auch schon einmal gerne mit einem zentriebaren klapperingen Drehtisch kommen. Ich denke natürlich in diesem Fall nur in der Klasse hochwertiger, mechanisch grundsolider Markengeräte, und die müssen natürlich nicht unbedingt neueren Datums sein wie die BX-Reihe von Olympus. Aber Christian hat ja auch vom BH-2 gesprochen und selbst das ist ja nicht mehr sooo "taufrisch".  ;)

Bei den genannten Anforderungen denke ich aber ganz spontan an ein Leitz Orthoplan! Es war zu seiner Zeit (und die liegt ja noch nicht so lange zurück) vermutlich das Nonplusultra der Polmikroskopie. Mechanisch solider geht es eigentlich kaum, es ist absolut modular aufgebaut, kann also als nacktes Stativ mit einem hochwertigen Drehtisch und einem zentriebaren(!) Revolver ausgestattet werden, sodass Objektive ohne eigene Zentriermöglichkeit (die gab es meines Wissens ohnehin nur früher bei Zeiss und Wild) eingesetzt werden können. Und wenn es keine spannungsfreien Polobjektive sein müssen - umso besser. Hochwertige Plan-Apos oder Plan-Fluotare von Leitz - da wäre ja heranzukommen. Und Beleuchtungsmöglichkeiten gibt es beim Orthoplan ohne Ende bis zur LED-Adaption z.B. durch Herrn Hiller.
Und - was der größte preisliche Vorteil wäre: Wenn ich Dich, Thomas, richtig verstanden habe, bedarf es keines speziellen (teuren!) Pol-Binos/Tinos, also mit drehbarem Analysator, Kompensatorschlitz und Betrandeinrichtung. Und an der Sinnhaftigkeit bzw. Notwendigkeit des Vergrößerungswechslers hatte ich ja auch schon Zweifel angmeldet. Sicher ein "Nice to have", aber wohl nicht erforderlich bzw. genau so gut durch höher vergrößernde Okulare ersetzbar. Dann könnte man also ein normales Orthoplan-Stativ mit Polkondensor, Drehtisch, festem Analysator und hochwertigen Objektiven wie z.B. einem "biologischen" hochapertrigen Planapo oder Planfluotar ausstatten.Sehe ich das jetzt richtig? Und wenn es nicht auf Spannungsfreiheit oberhalb des Analysators ankommt, ist selbst ein Vergößerungswechsler für das Orthoplan ("Variotubus") mit etwas Geduld zu bekommen.

Ich sehe insofern wirklich gute Chancen, ein solches "Nanno-taugliches" Mikroskop für sogar deutlich unter 5000 EUR zusammenstellen zu können.

Ein wirklich tolles Gerät ist auch das "Jenapol", das Herr Woitzik auf seiner Seite www.mikroskope-online.de unter "Gebrauchte Mikroskope" > "Polmikroskop aus unserem Bestand" anbietet, sofern es mechanisch tadellos ist. Eine Nachrüstung mit einem 100er-Objektiv und höher vergößernden Okularen ist ja sicher möglich.

Herzliche Grüße
Peter

EDIT: Ich gehe mal davon aus, dass es sich um Bilder wie in dieser Arbeit (http://www.lwl.org/wmfn-download/Geologie_und_Palaeontologie_in_Westfalen/GuP_Heft_84.pdf) handelt. (Dort wurde auch ein BH2 mit 1500-facher-Vergrößerung verwendet, also vermutlich 100er-Objektiv und 15-fach Okular?)

EDIT2: Sehe gerade an Deiner Mailadresse, dass Du den oben zitieten Autor kennen müsstest  ;)


Titel: Re: Gebrauchtes Polarisationsmikroskop wo kaufen?
Beitrag von: Klaus Herrmann in April 04, 2015, 14:24:51 NACHMITTAGS
Hallo Christian.

An dieser Uni gibt es doch einen der auch ganz gut über Polarisationsmikroskopie Bescheid weiß, vielleicht kontaktierst du den Mal? ;)
Titel: Re: Gebrauchtes Polarisationsmikroskop wo kaufen?
Beitrag von: Peter V. in April 04, 2015, 14:39:04 NACHMITTAGS
Lieber Klaus,

ZitatAn dieser Uni gibt es doch einen der auch ganz gut über Polarisationsmikroskopie Bescheid weiß,

davon (http://www.mikroskopie-forum.de/index.php?topic=7338.msg50042#msg50042) habe ich auch gerüchtehalber gehört.  ;) (Ich habe bereits per PN an Christian auf dessen Homepage verwiesen, aber ob ein Hard-Rocker überhaupt mit "Kakerlaken-Mikroskopikern" spricht  ???  ;))

@Thomas und Christian: Ich frage nochmal genauer nach: Sehe ich es richtig, dass keinerlei genaue poloptische Messungen durchgeführt werden? Dann käme es ja letztlich nur auf eine solide Mechanik, die eine exakte Zentrierung erlaubt (also ordentlicher Drehtisch, Zentriermöglichkeit der Objektive) und hochvegrößernde hochaperturige Objektive an. Dann könnte man doch auch auf einen expliziten spannungsfreien Polkondensor verzichten und einen normalen hochaperturigen Durchlichtkondensor mit zusätzlichem Polfilter verwenden, was die Sache nach noch wieder einfacher und preiswerter machen würde.

Herzliche Grüße
Peter
Titel: Re: Gebrauchtes Polarisationsmikroskop wo kaufen?
Beitrag von: Mikroman in April 04, 2015, 15:39:55 NACHMITTAGS
Hallo,

ich habe neulich noch bei Hrn. Rasche, Fa. Optovid, Hemer, ein knappes halbes Dutzend Polmikroskope gesehen. Vielleicht einfach mal anrufen.

Gruß
Peter
Titel: Re: Gebrauchtes Polarisationsmikroskop wo kaufen?
Beitrag von: wilfried48 in April 04, 2015, 17:01:03 NACHMITTAGS
Hallo,

also wenn ich so die Bilder aus dem Netz von den Nannofossilien (z.B. aus der Dissertation von Christian) so anschaue,
so scheint die Polarisation hauptsächlich zur Kontrastierung bei sehr hoher Auflösung und Vergrösserung notwendig zu sein.
Dies stellt, wenn man das Präparat dreht, eine sehr hohe Anforderung an die Zentrierung von Tisch zu Objektiv und bestimmt den Preis
des Mikroskops.
Aber warum muss man denn für diese Anwendung das Präparat drehen ? Man könnte doch auch Polarisator und Analysator zur Kontrastmaximierung drehen. Dann hat man kein Justier- und Objektauswanderungsproblem und kann ein herkömmliches hochwertiges biologisches Mikroskop mit Planapo 100x verwenden.
Bei den antiken Polmikroskopen gab es auch Versionen ohne Drehtisch, aber mit gekoppelter Verstellung von gekreutzem Polarisator.

viele Grüsse
Wilfried
Titel: Re: Gebrauchtes Polarisationsmikroskop wo kaufen?
Beitrag von: TPL in April 04, 2015, 17:32:22 NACHMITTAGS
Lieber Peter,

ich bin ja kein richtiger "Kakerlakenforscher", sondern habe nur ein paar von denen intensiv bei der Arbeit zuschauen dürfen (das allerdings teilweise monatelang). Deshalb kann ich da nur nach dem urteilen, was ich erlebt habe und kenne dabei evtl. nicht alle Bestimmungsmethoden. Nach dieser Einschränkung: nein, polarisationsoptische Messungen werden nicht gemacht, sondern es wird nur der Pol-Kontrast zum Auffinden und Kontrastieren der im Hellfeld kaum erkennbaren kalkigen Nannofossilien genutzt. Um auch die Teile z.B. eines  Coccolithen sichtbar zu machen, die gerade in Auslöschungsstellung liegen, ist ein Finger ständig am Drehtisch, um mit kleinen Bewegungen synoptisch zu erfassen, was da ist, ob die Nannofossilien vollständig sind und um gegebenenfalls die Kristallite zu zählen, aus denen sie sich zusammensetzen.

Dazu braucht man keinen drehbaren Analysator, aber eine sehr hochwertige Polarisator-Analysator-Kombination (Farbechteheit in Kreuzstellung, hohe Auslöschung, geringe IR-Transmission). Verstellbarer Schnickschnack schadet da nach meiner Erfahrung eher, denn was sich verstellen lässt, ist irgendwann auch mal ungewollt verstellt (und kostet unnötigerweise mehr).

Übrigens sind hochaperturige Durchlichtkondensor auch für ein Pol-Mikroskop "normal" (wg. Konoskopie).

Lieber Wilfried,

ich weiß, dass es ein ganz schlechtes Argument ist, aber ich habe noch kein Stativ für diesen Zweck gesehen, das mit einem gewöhnlichen Kreuztisch und gekoppelter Polarisator-Analysator-Kombination ausgestattet war. Bei petrographischen Messungen mit antiken Mikroskopen (bei denen man über den Stativhals ins Okular schaut) mag diese unergonomische Methode ja noch angehen, aber bei einem modernen, stabilen Stativ, dass von der Tischseite aus bedient wird, sind diese mechanisch gekoppelten Pol-Einrichtungen schlichtweg unpraktikabel.

@ Christian: mit "Giorgio Senzamamma" sitzt ja einer der weltbesten Nannofossil-Forscher an dieser Uni. Der dürfte Dir bekannt sein ;). Den kann man auch mal fragen...

Herzliche Grüße
Thomas
Titel: Re: Gebrauchtes Polarisationsmikroskop wo kaufen?
Beitrag von: Peter V. in April 04, 2015, 17:44:00 NACHMITTAGS
Lieber Thomas,

Danke für die Infos. Dann wäre es aber wirklich kein Problem. Ein ordentliches Orthoplan mit guter Plan Fluotar oder Planapo-Ausstattung, dazu der Orthoplan-Drehtisch, der wohl mechanisch und bezüglich der Präziszion über jeden Zweifel erhaben ist. Dazu ein Polkondensor oder ein Kondensor mit zusätzlichem Polarisator und ein ordentlicher guter Polfiterschieber als Analysator. Ich bin mir sicher, dass das - auch beim Händler - für ca. 2500 EUR - 3000 (maximal) zu realisieren sein müsste.

Was mich bei der von Dir beschriebenen Arbeitsweise wundert: Wenn man Proben derart durchmustert, wie kommt man da mit den unhandlichen Pol-Objektführern zurecht? Und ohne geht es ja bei 100er-Objektiv wohl kaum mehr.

Jedenfalls bin ich mir ganz sicher, dass die "üblichen Verdächtigen" (zum Beispiel Fa. Optovid) ein Mikroskop, das den Vorstellung von Christian entspricht, zusammenstellen kann. Nun weiß ich nicht, ob Christian sich noch in Bochum und Umgebung aufhält. Von dort ist es ja ein Katzensprung nach Hemer.

Herzliche Grüße
Peter
Titel: Re: Gebrauchtes Polarisationsmikroskop wo kaufen?
Beitrag von: Frank D. in April 04, 2015, 18:07:11 NACHMITTAGS
Hallo,

dem Buch von Gerhard Göke "Methoden der Mikropaläontologie" entnehme ich, dass die genaue Bestimmung der Nannofossilien (z.B. der Kalkflagellaten) für die altersmäßige Einstufung einer Sedimentschicht und damit für die Suche nach z.B. Erdöl wichtig ist.

Neben fluoreszenzmikroskopischen Beobachtungen, war/ist die Polmikroskopie, die laut Herrn Göke 1963 bei der Untersuchung von Mikrofossilien noch in den Kinderschuhen steckte, für die Untersuchung der chemischen Zusammensetzung der Gehäusewand im Dünnschliff hilfreich. Dazu wurden, die mit z.B. Rizinusöl aufgehellten Gehäuse, in polarisiertem Licht kontrastreich dargestellt. In wie weit daraus auf die chemische Zusammensetzung geschlossen werden konnte, ist mir nicht bekannt.

Zu den Nannofossilien steht im Göke, dass auch hier die Benutzung eines Polarisationsmikroskops, bei Vergrößerungen um die 1500-fach, zur Bestimmung angebracht ist. Allerdings besagt der dann folgende Satz: "Für einfache polarisationsoptische Untersuchungen kann jedes gewöhnliche Mikroskop mit Polarisationsfiltern ausgerüstet werden."

Es sollte also das von Peter verlinkte Phomi absolut ausreichen, zumal dieses und auch Peters hübsche Pol-WL im Göke abgebildet sind.

Herzliche Grüße
Frank
Titel: Re: Gebrauchtes Polarisationsmikroskop wo kaufen?
Beitrag von: Peter V. in April 04, 2015, 18:57:59 NACHMITTAGS
Lieber Frank,

aber das verlinkte Pol-Universal ist erheblich zu teuer!!! Finde ich.... Wenn es in absolutem Top-Zustand vom Händler käme, wäre der Preis vielleicht gerechfertigt. Aber als Ebay-Kauf? Niemals! Für ein Drittel - vielleicht....

Herzliche Grüße
Peter
Titel: Re: Gebrauchtes Polarisationsmikroskop wo kaufen?
Beitrag von: TPL in April 04, 2015, 20:03:35 NACHMITTAGS
Zitat von: Peter V. in April 04, 2015, 17:44:00 NACHMITTAGS(...) Was mich bei der von Dir beschriebenen Arbeitsweise wundert: Wenn man Proben derart durchmustert, wie kommt man da mit den unhandlichen Pol-Objektführern zurecht? (...)

Lieber Peter,

Pol-Drehtische müssen so leichtgängig sein, dass sie mit einem Finger ohne "Kraft" bedient werden können. Lässt man dann eine Hand am Feintrieb, kann die andere von unten an einem der beiden Objektführer-Knöpfe (wenn sie nicht so blöd montiert sind wie bei Leitz :P) und gegebenenfalls ein bisschen am Tisch drehen. Ich habe dazu die beiden Objektführer-Knöpfe am liebsten von mir abgewandt bei ungefähr 45° und 315°. Das ganze sieht für einen nicht-Eingeweihten nicht gerade nach der "Kunst der Fuge" aus, aber mit ein bisschen improvisiertem "Jazz" bleibe ich auch nach stundenlangem Mikroskopieren noch ziemlich entspannt ;D.

Herzliche Grüße
Thomas
Titel: Re: Gebrauchtes Polarisationsmikroskop wo kaufen?
Beitrag von: Rallion in April 05, 2015, 00:38:40 VORMITTAG
Hallo Leute,

danke für die vielen Antworten. Technisch, was also wirklich alles im Mikroskop vorhanden sein muss, bin ich jetzt nicht so versiert. Vielleicht auch deswegen nicht, weil an meinem Arbeitsplatz einfach gute Geräte vorhanden sind, über deren Anschaffung ich mir keine Gedanken machen musste. Aber es wurden schon einige weitere wichtige Aspekte angesprochen, unter anderem die Zentrierbarkeit und damit die technische Fähigkeit, dass beim Drehen des Arbeitstisches das Gesichtsfeld nicht verschoben wird. Meine Studien an der Uni sind im wesentlichen auf die quantitative Auszählung von Nannovergesellschaftungen ausgelegt, dass heisst ich zähle in einer bestimmten Anzahl von Gesichtsfeldern über 300 Fossilien aus. Des Weiteren muss ich ständig den Tisch drehen, da Teile der Nannos durch Auslöschungsmuster verdeckt sein könnten und so aus einem anderen Drehwinkel betrachtet werden müssen. Daher ist die Zentrierbarkeit aber auch die Drehbarkeit (leicht drehbarer Tisch) des Arbeitstisches für meine Arbeit tatsächlich essentiell.

Wenn man aber nun eine höhere Vergrößerung (1250x, 1500x) auch mit einer anderen Kombination von Objektiv (100x) und Okularen (12.5x, 15x) erreichen kann, warum haben dann unsere Geräte an der Uni einen Vergrößerungswechsler? Nur weil der Vertreter von Olympus ein guter Verkäufer war oder hat man damit tatsächlich einen Vorteil. Wäre halt schon wichtig, das zu wissen, da ich lieber am Anfang 1000€ mehr ausgebe, als hinterher etwas zu haben, wo ich dann doch feststelle, dass es nicht so meinen Wünschen entspricht.

Das Mikroskop sollte auch die Möglichkeit zum Hellfeld haben, da es seltene Fälle gibt, wo ich ein Fossil doch mal im Hellfeld sehen möchte. Bei den Geräten an der Uni erreiche ich dies durch das Drehen eines Polfilters, der sich oberhalb des Kondensors befindet.

Es sollte zudem auch optional die Möglichkeit (ggf. auch erst später Nachgerüstet) zum Phasenkontrast besitzen.

Polobjektführer? Sind das diese Vorrichtungen, wo das Präparat eingespannt wird, das dann über zwei etwas schwerer zu drehenden Schrauben in vertikaler und horizontaler Ebene bewegt wird? Des Weiteren haben beide Achsen auch eine Art eingebaute Schieblehre, wo man die Position eines besonderen Fossils notieren kann, um es später wieder zu finden. Ja so etwas brauch ich auch, die positionsgenaue Fixierung des Präparates ist wie die oben genannte Zentrierbarkeit essentiell.


@ Peter V.
Würde man dieses alte Zeiss entsprechend aufrüsten können. Wichtig wäre hierbei auch mindestens ein Binokkullar, da ich nicht stundenlang durch dieses Monokkular blinzeln wöllte. Und der Umbau auf eine entsprechend moderne Lichttechnik wäre auch essentiell. Als ich in England war, gab es dort ein ähnliches Gerät, die Optik war super, das Licht aber schon entsprechend antiquiert. Für ein kleines lichtschwaches 6V-Biernchen benötigte das gute alte Stück eine Trafo 10Kg schwer und mehr als doppelt so groß, wie ein Desktop-PC. Was würde so ein gute Nachrüstung kosten, und welche Teile würde noch benötigen, damit dieses Zeiss auf den von mir gewünschten Stand kommt.

Wie sieht es mit dem alternativ diskutierten Leitz Orthoplan aus, was kostet in etwa so ein Gerät neu und was müsste ich gebraucht darin investieren. Lässt es sich auch gut nachrüsten (Phasenkontrast, Vergrößerungswechsler, bessere hellere Led-Lichtechnik). Wenn es all die Bedingungen erfüllt, würde ich es mir gerne einmal bei dir anschauen, könnte dabei ein paar Präparate mit kreidezeitlichen Nannofossilien aus meiner Privatsammlung mitbringen.


@ RawFoto
US-Händler bin ich nicht so ein Freund von. Ich möchte nur ungern bis zu 10000€ bezahlen, um etas zu kaufen, was dann 4 Wochen zu mir braucht und auf dem Postweg verlorengehen kann. Außerdem wird Zoll fällig (ca. 20% des Kaufpreises) so kämen bei 10000€ Verkaufspreis noch mal 2000€ an Zoll dazu. Dann würde ich es lieber innerhalb der EU kaufen.

Titel: Re: Gebrauchtes Polarisationsmikroskop wo kaufen?
Beitrag von: Peter V. in April 05, 2015, 07:54:52 VORMITTAG
Hallo Christian,

Deine Ausführungen zeigen, dass Du tatsächlich bezüglich der Technik etwas "unbeleckt" bist. Das ist überhaupt keine Kritik, schließlich fahre ich auch mit meinem Auto, ohne mich mit den technischen Details auszukennen. Es ist halt ein Werkzeug, das die notwendigen Eigenschaften haben und funktionieren muss. Aber dafür gibt es ja dieses Forum! Und glücklicherweise gehörst Du ja zu den Leuten, die VOR einem Kauf fragen und dadurch nicht etwas Untaugliches oder Überteuertes erwerben. Leider erleben wir das auch häufiger.

ZitatDaher ist die Zentrierbarkeit aber auch die Drehbarkeit (leicht drehbarer Tisch) des Arbeitstisches für meine Arbeit tatsächlich essentiell.

Beide Eigenschaften sind eine Selbstverständlichkeit bei jedem guten Marken-Polmikroskop, das technisch in Ordnung ist, und zwar völlig unabhängig vom Alter. Da stehen 30 Jahre alte Geräte neuen Mikroskopen in nichts nach.

Zitat
Wenn man aber nun eine höhere Vergrößerung (1250x, 1500x) auch mit einer anderen Kombination von Objektiv (100x) und Okularen (12.5x, 15x)
Ja, kann man defintiv!

ZitatNur weil der Vertreter von Olympus ein guter Verkäufer war
Nun ja, das ist der Unterschied zwischen einem Privatmann und einem "Institut" oder einer Firma. Wenn ein anderer zahlt, gibt sich das Geld leichter aus. In vielen Instituten, öffentlichen Einrichtungen etc. finden sich daher über-ausgestattete Geräte/Einrichtungen, weil bestimmte Budgets einfach zur Verfügung standen und dann aus dem Vollen geschöpft wurde. Und Du siehst es doch an Dir selbst: Du benutzt Dein Werkzeug vermutlich meisterlich, hast Dich aber mit den technischen Details nicht auseinandergesetzt. Und so geht es den Beschaffern in den Instituten auch. Stünden Dir nun 25.000 EUR Fremdmittel zur Verfügung und Du müsstest ein Gerät anschaffen, würdest Du doch auch den Vertreter von Olympus, Zeiss, Leica etc. kommen und Dich beraten lassen. Dass der nicht bemüht ist, die in jedem Fall preiswerteste Lösung zu finden, wenn er dazu nicht genötigt wird, ist doch klar. Und auch gar nicht verwerflich. Das ist sein Job. Der Vertreter zeigt die Möglichkeiten auf und der Entscheider wird - so das Geld zur Verfügung steht - sich logischerweise für "das Beste" entscheiden, auch, wenn es vielleicht preiswerter ginge. Es ist ja auch keine Fehlberatung, wenn Dir der Mercedes-Händler die S-Klasse anbietet, obwohl vermutlich auch die C-Klasse reicht, wenn Du ihm keine preislichen Grenzen setzt.

ZitatDas Mikroskop sollte auch die Möglichkeit zum Hellfeld haben, da es seltene Fälle gibt, wo ich ein Fossil doch mal im Hellfeld sehen möchte. Bei den Geräten an der Uni erreiche ich dies durch das Drehen eines Polfilters, der sich oberhalb des Kondensors befindet.

Die Möglichkeit hat jedes Mikroskop. Polfiter auschwenken oder Schieber entfernen oder aus der Kreuzstellung herausdrehen - wie auch immer.

ZitatEs sollte zudem auch optional die Möglichkeit (ggf. auch erst später Nachgerüstet) zum Phasenkontrast besitzen.

Ist auch kein Problem, läßt sich eigentlich an jedem Mikroskop nachrüsten.

ZitatPolobjektführer? Sind das diese Vorrichtungen, wo das Präparat eingespannt wird, das dann über zwei etwas schwerer zu drehenden Schrauben in vertikaler und horizontaler Ebene bewegt wird?

So ist es!

ZitatDes Weiteren haben beide Achsen auch eine Art eingebaute Schieblehre, wo man die Position eines besonderen Fossils notieren kann, um es später wieder zu finden. Ja so etwas brauch ich auch, die positionsgenaue Fixierung des Präparates ist wie die oben genannte Zentrierbarkeit essentiell.

Dachte ich mir, bei den kleinen Strukturen geht es kaum anders.

ZitatWürde man dieses alte Zeiss entsprechend aufrüsten können. Wichtig wäre hierbei auch mindestens ein Binokkullar, da ich nicht stundenlang durch dieses Monokkular blinzeln wöllte.


Ja, kann man!

ZitatUnd der Umbau auf eine entsprechend moderne Lichttechnik wäre auch essentiell. Als ich in England war, gab es dort ein ähnliches Gerät, die Optik war super, das Licht aber schon entsprechend antiquiert. Für ein kleines lichtschwaches 6V-Biernchen benötigte das gute alte Stück eine Trafo 10Kg schwer und mehr als doppelt so groß, wie ein Desktop-PC. Was würde so ein gute Nachrüstung kosten, und welche Teile würde noch benötigen, damit dieses Zeiss auf den von mir gewünschten Stand kommt.

Gemessen an Deinen bereits 5-stelligen Preisvorstellungen für ein Mikroskop sind die Kosten dafür lächerlich gering. Sie liegen bei etwa 250 - 350 EUR komplett, also ggf. Umbau eines Lampenhauses auf LED mit Steuergerät. Ich benutze gerade an dem von mir gezeigten gezeigten Pol-WL diese Einrichtung (http://www.mikroskopie-forum.de/index.php?topic=1584.msg8301#msg8301) von Herrn Hiller und die ist in jeder Beziehung hervorragend. Das Stromversorgungsgerät ist nicht so groß wie ein Desktop-PC, sondern nur noch wie ein Maus und wiegt soviel wie zwei Tafeln Schokolade.


ZitatWie sieht es mit dem alternativ diskutierten Leitz Orthoplan aus, was kostet in etwa so ein Gerät neu und was müsste ich gebraucht darin investieren. Lässt es sich auch gut nachrüsten (Phasenkontrast, Vergrößerungswechsler, bessere hellere Led-Lichtechnik).

Das Orthoplan (http://earth2geologists.net/Microscopes/documents/Leitz_OrthoplanPolBrochure.pdf) gibt es nicht neu. Das Gerät ist aus den 70ern/80ern. Es war seinerzeit das wohl beste und teuerste Mikroskop überhaupt und für Privatleute absolut unerschwinglich. Und nach Meinung vielen Fachleute das beste Polmikroskop, das je gebaut wurde. Es kann auch mit aktuellen Mikroskopen problemlos mithalten und ist auch heute noch in vielen Instituten im Einsatz.
Die Kosten dafür sind mehr als überschaubar, bei Deinem potenziellen Investitionsvolumen bleibt noch problemlos Geld für einen schönen Amerikaurlaub übrig.

Hier ein Bild des Orthoplan pol (http://www.google.de/imgres?imgurl=http%3A%2F%2Fwww.ucl.ac.uk%2F~ucfbrxs%2Fmortars%2Forthoplan2.jpg&imgrefurl=http%3A%2F%2Fwww.ucl.ac.uk%2F~ucfbrxs%2FPLMlimes.html&h=378&w=283&tbnid=EwW8A1nBV8WgAM%3A&zoom=1&docid=be0oNP_P475YqM&ei=ptIgVdy3GM_laJyHgLAD&tbm=isch&iact=rc&uact=3&dur=1458&page=1&start=0&ndsp=36&ved=0CCEQrQMwAA), sogar zufälligerweise von "Deiner" ehemaligen Uni. 

ZitatWenn es all die Bedingungen erfüllt, würde ich es mir gerne einmal bei dir anschauen, könnte dabei ein paar Präparate mit kreidezeitlichen Nannofossilien aus meiner Privatsammlung mitbringen.

Ich denke, das ist das Sinnvollste. Näheres per Telefon oder PN.

Jedenfalls wirst Du - da bin ich mir ganz sicher - auch bei einem Kauf bei einem Händler zu einem Preis weit unter Deinem Budget bleiben können.

Herzliche Grüße
Peter
Titel: Re: Gebrauchtes Polarisationsmikroskop wo kaufen?
Beitrag von: Ronald Schulte in April 05, 2015, 12:11:12 NACHMITTAGS
Hallo,

Das bei ABRO nicht getestet wird kann ich nur bestätigen. Man muss da selber testen aber gut ist dann das man die Möglichkeit und Zeit auch bekommt um selber zu testen.
Den Preis ist es aber nur fragepreis. 30-40% kann man einfach abbekommen.

Grüße Ronald
Titel: Re: Gebrauchtes Polarisationsmikroskop wo kaufen?
Beitrag von: Rallion in April 05, 2015, 12:24:48 NACHMITTAGS
@ Peter V.

Irgendwie hat das mit der PM gestern bei mir nicht funktioniert, vielleicht schreibst du mir besser Emails an c.linnert@rub.de

Das mit meinen etwas geringeren technischen Verständnis stimmt wohl auch so, das Auto war hier ein sinnvoller Vergleich. Viele fahren es, manche auch besonders gut, aber es gibt nur wenige die das Verständnis haben, daran rum zu schrauben. Dafür werden halt Fachleute aufgesucht.

Wenn das Orthoplan aus den 70er und 80ern ist, dann ist es zeitlich so wie das Olympus BH2. Auch das Design des Korpus erinnert ein wenig daran. Wenn du weisst, wo ich am besten daran komme, würde ich so ein Gerät über das alte 50er Zeiss bevorzugen. Ich bin halt auf der Arbeit sehr zufrieden mit dem Olympus BH2, das Ortholpan dürfte also wohl wenigstens genauso gut sein. In dem Analysator (oder ist das der Polarisation) oben, oberhalb vom Revolver ist beim Olympus so ein Schieber, der auch den Polfilter einschiebt. Normalerweise ist dies ein Linearpolarisator, daher bekommt man halt diese typischen Auslöschungsmuster. Auf einer Fachkonferenz in Amerika im September 2013 habe ich erfahren, dass es wohl auch gut sein kann, die Nannofossilien aber Radiärpolarisation zu betrachten, wofür man einen entsprechenden Filter im Analysator benötigt. Gäbe es solche Radiärfilter auch für das Orthoplan zu haben? Wäre halt kein muss, habe sie auf der Arbeit auch nicht, würde es aber gerne mal ausprobieren.
Titel: Re: Gebrauchtes Polarisationsmikroskop wo kaufen?
Beitrag von: Jürgen Boschert in April 05, 2015, 12:35:07 NACHMITTAGS
Hallo zusammen,

natürlich gibt es zum Orthoplan auch die Möglichkeit, circular polarisiertes Licht anzuwenden.

Übrigens hatte ich mir das auch schon überlegt: Kann man sich die Kurbelei am Tisch nicht sparen, wenn man eben nicht linear sondern circular polarisiertes Licht verwendet ?

Gruß !

JB

Titel: Re: Gebrauchtes Polarisationsmikroskop wo kaufen?
Beitrag von: Peter V. in April 05, 2015, 12:44:35 NACHMITTAGS
Hallo Christian,

defintionsgemäß nennt man den Polarisator unterhalb des Präparates eben "Polarisator", den oberhalb "Analysator".

In der Tat stammen Olympus BH2 und Orthoplan grob aus der gleichen Zeit, das Orthoplan war allerdings wohl damals erheblich teurer. Wenn Du beide Geräte mechanisch vergleichst, weißt Du sofort, warum  ;) Schwere, solide Metallkonstruktionen z.B. der Triebmechanik statt "Joghurtbecherplastik", wie Florian es immer zu nennen pflegt. Damals galt Olympus eher etwas abschätzig als "japanischer Billigheimer" und preiswerte Alternative zu den teuren deutschen Mikroskopen von Zeiss und Leitz. Kaum zu glauben, aber wahr: Seinerzeit war ein vergleichbar ausgestattetes BH-2 preiswerter als ein Zeiss Standard, Letztere bekommt man ja heute (zumindest in den biologischen Versionen) quasi "nachgeschmissen". Mittlerweile wird speziell das BH-2 sehr geschätzt und liegt auf dem Gebrauchtmarkt sogar preislich oft über den damals teureren Zeiss- und Leitz-Mikroskopen. Vermutlich, weil sie einfach seltener sind. Die Optik war bei Olympus aber immer schon absolut ebenbürtig und auf höchstem Niveau.

ZitatAuf einer Fachkonferenz in Amerika im September 2013 habe ich erfahren, dass es wohl auch gut sein kann, die Nannofossilien aber Radiärpolarisation zu betrachten, wofür man einen entsprechenden Filter im Analysator benötigt.

Vermutlich ist damit gemeint, dass zusätzlich in den Kompensatorschlitz ein sogenanntes "λ/4-Plättchen" eingefügt wird. (ich hoffe, ich erzähle jetzt keinen Blödsinn. Olaf, hilf!  ;)) Das ist natürlich problemlos möglich bei jedem Polmikroskop, auch bei Deinem auf der Arbeit.

Herzliche Grüße
Peter




Titel: Re: Gebrauchtes Polarisationsmikroskop wo kaufen?
Beitrag von: Rallion in April 05, 2015, 17:25:57 NACHMITTAGS
Sehe gerade bei Optovid ein Leitz Ortholux (Preis auf Anfrage). Ist dies der Vorgänger oder der Nachfolger des Orthoplan und ist dies auch vergleichbar gut? Wenn ich dort anrufe, welche Preisvorstellungen seitens des Händlers wären bei der genannten Ausstattung gerechtfertigt und was wäre zu teuer. Könnte man es lichttechnisch noch aufrüsten (50Watt Halogen sind immer noch dunkler als die 100W in dem BH2 auf meiner Arbeit), vielleicht auch mit LED? Was müsste ich dann noch für fehlende Teile investieren, wie 100er Objektiv und 12.5er Okkulare und wie leicht oder schwer sind diese zu bekommen?

Habe ich es jetzt auch richtig verstanden, dass 3500€ für das verlinkte alte Zeiss bei Ebay deutlich zu viel wären? Ich glaube Peter schrieb ein Drittel davon wären ok. Man könnte ja Preisvorschläge machen und mit dem Anbieter handeln.
Titel: Re: Gebrauchtes Polarisationsmikroskop wo kaufen?
Beitrag von: Peter V. in April 05, 2015, 17:52:11 NACHMITTAGS
Hallo Christian,

nun bitte nichts übereilen!!! Ein Ortholux pol kannst Du Dir auch bei mir anschauen. Das ist natürlich der Vorgänger vom Orthoplan und stammt eher aus den 60ern. Ich denke, es ist wirklich das Beste, Du kommst zunächst mal hierher und schaust Dir Geräte an, damit Du überhaupt einmal eine Vorstellung bekommst. Optovid ist in deinem Fall sicher eine gute Adresse, Herr Rasche hat sicher wesentlich(!) mehr Mikroskope in seinem Bestand als auf der Webseite aufgeführt und Hemer ist ja vonm Bochum aus in gut 50 Minuten zu erreichen. Es ist klar, dass ein Händler natürlich andere Preise nehmen muss als auf Ebay - er muss davon leben, Steuern zahlen, leistet Gewährleistung und die Geräte sind in gutem überholten Zustand. Insbesondere der Zustand ist bei Ebay immer fragwürdig. Klar - die meisten Dinge kann man richten, aber auch nicht alles. Das beste Beispiel ist mein gezeigtes schwarzes Zeiss WL. Es sah äußerlich gut aus, bedurfte aber tatsächlich einer grundlegenden Überholung, weil fast alle Verstellung dejustiert und fast alle Verstellmöglichkeiten verharzt waren. Und genau dieser Tisch (der möglicherweise an dem altem Phomi-Polmikroskop auf Ebay auch verbaut ist) weist eine konstruktive Merkwürdigkeit auf: Eines der entscheidenden Kugellager ist "verpresst" und nicht zu öffnen und kann deshlab nicht gereingt und neu gefettet/geölt werden. Das bedeutet, dass dieser Tisch (trotz weitestgehender Überholung) Deinen Ansprüchen nach absolute Leichtgängigkeit ziemlich sicher nicht genügen würde. Was machst Du, wenn das bei dem Ebay-Gerät ebenfalls der Fall ist? Das alles ist der Grund, warum ich für das Ebay-Gerät - würde ich es haben wollen - vielleicht maximal 1000 EUR zahlen würde, und das auch mit Bauchschmerzen. Und aus Erfajhrung weiß ich, dass Leute, die solche abstrusen Preisvorstellungen haben, sich üblicherweise nicht auf ein realistisches Maß herunterhandeln lassen. Hat ja offenbar auch noch niemand versucht, das Gerät steht schon lange bei Ebay. Könnte ich mich davon überzeugen, dass alles tadellos funktioniert, würde ich evtl auch mehr zahlen und bei einem Händler sowieso. Preise für fehlende Objektive und Okulare kann man so pauschal nicht nennen, auch das hängt es wieder sehr davon ab: Welcher Hersteller, welches Baujahr (Generation), Händler oder privat.....
Und nochmal: Licht ist heute bei keinem Mikroskop mehr das Problem, man kann jedes Mikroskop mit LEDs nahezu beliebiger "Leuchtstäke" nachrüsten. natürlcih nicht mehr herstellerseitig, aber z.B. schon merhfach erwähnter Herr Hiller findet da immer eine Lösung.

Herzliche Grüße
Peter
Titel: Re: Gebrauchtes Polarisationsmikroskop wo kaufen?
Beitrag von: olaf.med in April 05, 2015, 18:28:48 NACHMITTAGS
Lieber Peter,

für zirkular polarisiertes Licht benötigt man 2 λ/4-Plättchen, eines vor und eines hinter dem Objekt, beide unter 45° zu den Schwingungsrichtungen der Polarisatoren orientiert und im besten Fall sogar wellenlängenmäßig genau aufeinander abgestimmt. Im zirkular polarisierten Licht kann man aber einige Untersuchungen nicht durchführen, z.B. den Test auf Pleochroismus. Daher kurbelt der Pol-Mikroskopiker gerne und verzichtet auf zirkulares Licht.

Übrigens habe ich gar keine Zeit für solche Diskussionen. Es gibt Leute, die völlig verranzten Schund aufkaufen, und ich muss dann am Ostersonntag Zeiss-Pol-Tische zerlegen, von unsäglich verharztem Fett befreien, die Brösel von völlig zersetzten Antriebsrädern aus gekapselten Kugellagern entfernen (siehe oben), die passenden Neuteile anfertigen, gefühlte 500 Kugeln mechanisch reinigen und wieder einbauen etc., etc.....

Fröhliche Ostern,

Olaf
Titel: Re: Gebrauchtes Polarisationsmikroskop wo kaufen?
Beitrag von: Peter V. in April 05, 2015, 19:11:47 NACHMITTAGS
Lieber Olaf,

Zitat
Übrigens habe ich gar keine Zeit für solche Diskussionen. Es gibt Leute, die völlig verranzten Schund aufkaufen, und ich muss dann am Ostersonntag Zeiss-Pol-Tische zerlegen, von unsäglich verharztem Fett befreien, die Brösel von völlig zersetzten Antriebsrädern aus gekapselten Kugellagern entfernen (siehe oben), die passenden Neuteile anfertigen, gefühlte 500 Kugeln mechanisch reinigen und wieder einbauen etc., etc.....

Wer macht den so etwas?  :o  ;)

Gut, ich hätte Dir zu Ostern lieber ein Eierlager gegeben, aber Zeiss arbeitete halt mir Kugellagern....

(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures004/169686_66437411.jpg) (http://s260.photobucket.com/user/liebelken/media/liebelken068/Eierlager_zpsexkadnn9.jpg.html)

Österliche Grüße
Peter
Titel: Re: Gebrauchtes Polarisationsmikroskop wo kaufen?
Beitrag von: Peter V. in April 06, 2015, 12:30:28 NACHMITTAGS
Hallo,

Bist Du Dir sicher, dass das wirklich Deine Bochumer Mailadresse ist?

ZitatIrgendwie hat das mit der PM gestern bei mir nicht funktioniert, vielleicht schreibst du mir besser Emails an c.linnert@rub.de

Bei mir meldet sich leider immer nur der Postdämon zurück....

Herzliche Grüße
Peter


Titel: Re: Gebrauchtes Polarisationsmikroskop wo kaufen?
Beitrag von: Mikroman in April 06, 2015, 13:47:59 NACHMITTAGS
Hallo,

noch ein Wort zu den Händerpreisen, z.B. bei Optovid. Ich habe bei Hrn. Rasche schon einiges gekauft. Zugegeben - es waren in der Regel keine Ebay-Schnäppchenpreise. ABER (meine Vorredner haben es ja auch schon bestätigt) Hr. Rasche ist ein sehr kompetenter Geschäftspartner und seine Mikroskope sind bzw. werden vor Verkauf komplett überholt. Ich habe es schon erlebt, dass mir das Instrument beim Ausprobieren in seinem Laden durchaus okay vorkam. Er aber hatte noch etwas zu monieren und es mir dann tatsächlich in einem noch besseren Zustand ausgeliefert. Von daher kann ich ihn nur empfehlen. Garantie und Service sind natürlich immer inbegriffen.

Gruß
Peter
Titel: Re: Gebrauchtes Polarisationsmikroskop wo kaufen?
Beitrag von: Rallion in April 06, 2015, 19:11:09 NACHMITTAGS
@ Peter V

Stimmt, meine korrekte Email ist christian.linnert@rub.de oder alternativ c.linnert@ucl.ac.uk


Generell könnte ich unter der Woche nur Abends (ab 19 oder 19.30) vorbeikommen oder halt ein Tag am WE


Gruß,

Christian
Titel: Re: Gebrauchtes Polarisationsmikroskop wo kaufen?
Beitrag von: A_Wedemeyer in April 07, 2015, 09:41:08 VORMITTAG
Hallo in die Runde,

was mir in dieser Diskussion noch fehlt wäre die Frage,
ob Durchlicht reicht - es gibt auch Mikroskope für Auflicht-Polarisation
(oder beides in Kombination bzw. umschaltbar).
Das schönste, was ich dazu bislang persönlich gesehen habe wäre
ein Amplival Pol U (von Carl Zeiss Jena), in der Bucht bei guter Ausstattung
so 2000-2500 Euronen, wobei "gute Ausstattung" relativ ist...

Mikrogrüße
Axel
Titel: Re: Gebrauchtes Polarisationsmikroskop wo kaufen?
Beitrag von: Peter V. in April 07, 2015, 09:49:20 VORMITTAG
Hallo,

Auflicht-pol ist für den Fragesteller sicher nicht das richtige Verfahren. Und bei einem Amplival würde ich höchste Vorsicht walten lassen - da ist die Gefahr umfangreicher Verharzung sehr groß. Da würde ich nur zuschlagen, wenn ich mich vorher von der einwandfreien Funktion überzeugen könnte.

Herzliche Grüße
Peter
Titel: Re: Gebrauchtes Polarisationsmikroskop wo kaufen?
Beitrag von: Walter P. in April 17, 2015, 00:30:05 VORMITTAG
Hallo Christian!

Ich bin gerade über dieses Angebot gestolpert.

http://www.willhaben.at/iad/kaufen-und-verkaufen/antiquitaeten-sammlungen-kunst/zeiss-polarisationsmikroskop-profigeraet-116101933/

Das wäre schon eine schöne Basis. Bezüglich der Verhältnismäßigkeit des Preises können Dir sich andere Mitglieder im Forum etwas sagen.

Gruß
Walter

Titel: Re: Gebrauchtes Polarisationsmikroskop wo kaufen?
Beitrag von: Rallion in Mai 05, 2015, 22:39:55 NACHMITTAGS
Nach dem Peter mir ein Leitz Ortsplan gezeigt hatte, weiß ich so ungefähr, was ich gerne hätte. Für die Nannofossilien brauche ich keinen echten Pol-Kondensor und Pol-Analysator, da ich im wesentlichen die Polarisation für die Kontrastierung der Fossilien aber nicht für optische Messungen benötige. Daher würden ein normaler Phasenkontrast-Kondensor sowie ein einschiebbarer Analysator-Filter ausreichen. Als unterer Polfilter bräuchte ich halt einen Aufliegefilter, der im einfachsten Fall auch ein Fotofilter sein kann. Eine Auflichtpolarisation benötige ich gar nicht, da die Nannofossilien immer in Durchlichtpolarisation unter hoher Vergrößerung betrachtet werden.
Teile die ich aber von einem echten Polmikroskop benötigen würde, wären aber der zentrierbare Objektivrevolver sowie ein drehbarer Pol-Mikroskoptisch mit entsprechenden Objekthalter. Diese Teile benötige ich, damit das Gesichtsfeld auch beim Drehen des Tisches immer zentriert bleibt. Man könnte wohl auch zentrierbare Objektive verwenden, dann müsste ich aber bei jeden zusätzlichen Objektiv (etwa eines für Phasenkontrast) auf eine Zentrierbarkeit achten, weshalb mir ein Revolver mit dieser Fähigkeit lieber wäre. Daher wäre mir auch schon weitergeholfen, wenn einer von euch einen derartigen zentrierbaren Orthoplan-Objektivrevolver oder auch den Pol-Tisch mit Objekthalter für das Leitz-Ortholplan zu verkaufen hätte oder jemanden kennt, der so etwas über hat. Die restlichen Teile, die weitestgehend einem Biologen-Mikroskop dürften wohl auch beim Händler einfacher zu bekommen sein.

Gruß,

Christian