Hallo,
hat hier zufällig jemand interesse, die Zeit, das Know-How und die Ausrüstung, um Ooide plan zu schleifen und uns mit schönen Bildern zu beglücken? Die sind so zwischen 3 und 12 mm groß und vermutlich aus Calcit/Dolomit, habe aber noch kein Lösungsversuch unternommen.
(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures004/169700_45251306.jpg)
Ich sende gerne die eine oder andere Probe kostenfrei zu. Bei Interesse bitte PN.
Frohe Ostern
Carsten
Hallo Carsten,
Ooide bilden sich nach meinem, schon reichlich angegammelten Wissensstand aus Aragonit und kristalisieren danach häufig zu irgendeinem schwach magnesiumhaltigen Kalzit (Calcit?) um. Sie sind sehr einheitlich elipsoid (nicht so "kartoffelig" wie die rostbraunen Partikel in der oberen Bildhälfte), typischerweise nicht größer als ein paar Millimeter und... gähnend langweilig ;). Na gut, nicht ganz: das radialstrahlige Karbonat gibt ein nettes Auslöschungskreuz bei der Tischdrehung und manchmal ist im Zentrum der Anwachsringe irgendein anderer sedimentärer Partikel, den man dann bestimmen kann. Aber sonst...
Ist vielleicht etwas ganz anderes gemeint? Wie groß sind denn die Dinger?
Schönen Gruß
Thomas
Na ja, so ätzend langweilig sind sie ja doch nicht; hier ein Oolith bestehend aus herrlichen radialstrahligen Ooiden - paßt zu Ostern!
(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures004/169702_23042882.jpg)
Herzliche Güße,
Olaf
Hallo nochmal,
Zitatund manchmal ist im Zentrum der Anwachsringe irgendein anderer sedimentärer Partikel, den man dann bestimmen kann. Aber sonst...
Ist vielleicht etwas ganz anderes gemeint? Wie groß sind denn die Dinger?
Genau so ist das gemeint und so sind die auch entstanden. Ich habe die quasi noch rollen gesehen. Und groß sind die wie angegeben 3-12 mm.
Das Alter wird von mir Laien so auf maximal 10 Jahre geschätzt. Also geologisch eher ein jüngeres Gestein ;D.
Und ja, ich denke, da ist ein identifizierbarer Kristallisationskeim drin. Mir fehlen leider die Erfahrung und Ausrüstung für das Dünnschleifen.
Fundort ist etwa 200 m südlich von Bahnhof Berta im Hauptverkehrsweg der Festungsfront Oder-Warthe-Bogen
http://de.wikipedia.org/wiki/Festungsfront_Oder-Warthe-Bogen
(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures004/169705_30296746.jpg)
(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures004/169705_21176298.jpg)
Schönen Abend
Carsten
Hallo Carsten,
das sieht ja wirklich sehr interessant aus. Ooide entstehen normalerweise in tropischen/subtropischen Flachwasserbecken mit hohen Verdunstungsraten und ständigem Wellenschlag. Sie müssen ständig in Bewegung sein. Kannst Du noch etwas mehr zum "Biotop" sagen? Die nicht so durchgängig runde Form erinnert mich eher an Höhlenperlen (http://de.wikipedia.org/wiki/Spel%C3%A4othem#H.C3.B6hlenperlen). Warst Du in einem Tunnel oder Bunker der Anlage? Gab es dort auch Tropfsteine?
Beste Grüße
Gerd
Hallo,
ja, das werden wohl Höhlenperlen sein. Ich war in dem Hauptgang dieser Bunkeranlage, das sind so etwa 35 km Eisenbahntunnel. Durch einige fließt ständig etwas Wasser, wie auf meinen Bildern zu sehen ist.
Schöne Grüße
Carsten
P.S.: Ich habe zwei Proben versendet, vielen Dank.
Hallo Carsten,
vielen Dank für die Probe(n)
Die Dünnschliffe sind noch in Arbeit. Eine der "Perlen" wurde nur einseitig abgeschliffen und dann anpoliert. Das Bild zeigt ein Stück mit D(max)=11,6mm, fotografiert nur mit dem Makro-Objektiv. Also nicht ganz Mikroskopie-Forum konform. Trotzdem will ich es hier schon mal als kleinen Appetizer einstellen ;)
(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures004/170107_55371360.jpg)
Was das Objektiv und die Kamera hergeben - 1896x1896 jpg (http://www.optikpraxis.de/speicher/mikroskopie-forum/150414_duennschliffe/c.jpg)
Viele Grüße,
Raphael
Hallo Raphael,
ganz offensichtlich: keine Perlen vor die Säue! :D
Kannst du die Aufnahme wiederholen mit einem aufgelegten Deckglas, das mit Immersionsöl "angeklebt wurde? Und das, wenn du die Möglichkeit hast mit Auflicht-Pol. Ich vermute mal, dass das kein Auflicht-Dunkelfeld ist?
Hallo Klaus
Zitatganz offensichtlich: keine Perlen vor die Säue! :D
Grunz
Ich habe wegen des spröden und poorigen Materials Bedenken, dass ich das Öl nicht mehr aus der Probe heraus bekomme. Mit Wasser probiere ich es aber später gerne mal. Das mit Auflicht-Pol wird schwierig, denn die Aufnahme entstand "nur" mit einem normalen Fotoobjektiv bei normaler Innenraumbeleuchtung. Es sollte ja nur mal zeigen, dass es da tatsächlich was zu sehen gibt.
An meinem Mikroskop gibt es nur eine Schwarz-Weiß Kamera. Dort kann ich dann zwar Auflicht (auch Pol) Fotos machen, die sind aber dann eben nicht so schön bunt ;)
Viele Grüße,
Raphael
Hallo Raphael,
Das ging ja schnell aber Du bist ja auch Schleifprofi. Ich habe auch ein paar Ooide/Pisoide in Kunstharz eingebettet und von einer Seite bearbeitet. Dünnschliff folgt als nächstes. Was bei meinen Exemplaren unter der Lupe sehr deutlich zu erkennen ist, dass es Bildungen im bewegten Wasser sind die sich zunächst als kleine unregelmäßige Kalzit- oder Aragonitkörnchen ausbildeten die dann agglutinierten und im bewegten Wasser dann zu der rundlichen Form weiter gewachsen sind. Ein interessantes Beispiel für die rezente Bildung dieser Gesteine unter quasi natürlichen Bedingungen. Wie meistens handelt es sich um einen Vorgang der chemischen CaCo2 Fällung aus einer übersättigten Lösung oftmals unter Beteiligung von Mikroorganismen.
Freundliche Grüße
Michael
Hallo,
mein Vertival freut sich schon scheckig auf Auflicht-Dunkelfeld-Pol. Ich muß nur noch die freundlicherweise erstellten Dünnschliffe/Anschliffe abwarten.
Ein allgemeiner Hinweis: ich bin bekennender Geocacher und arbeite gerade daran, aus diesem Fund einen sog. EarthCache zu erstellen. Dazu werde ich auf Dünnschliffe und Fotos (hoffentlich meine eigenen) zurückgreifen. Sollte ich alles vermasseln, auch gerne auf Bilder meiner Kugeln hier aus dem Forum (natürlich mit korrektem Zitat). Wenn jemand etwas dagegen hat, möge er laut schreien (oder für immer schweigen).
Schönen Abend
Carsten
Hallo, ich nochmal.
Zitatzunächst als kleine unregelmäßige Kalzit- oder Aragonitkörnchen ausbildeten
Ich werde das auch mal mit UV probieren, wenn ich mich recht erinnere, sollte Aragonit eine gelbe Fluoreszens zeigen?
Carsten
N Abend Michael und Carsten
Naja, Michael, eigentlich habe ich's eher so mit Glas, denn mit Steinen was das Schleifen angeht. Deshalb baue ich auch gerade die Objektträger selber ;) Es werden meine ersten Gesteins-Dünnschliffe, nachdem ich mir von Jürgen Schrodt etwas Literatur dazu organisiert habe - bin schon gespannt!
Auch bei meinen Proben zeigt sich (bis auf wenige Ausnahmen) Ein sichtbarer Kern. Er besteht aber nicht immer aus Agglomeraten, sondern manchmal auch aus einzelnen Splittern. Eine Kugel ist dabei die ein riesiges Agglomerat in der Mitte hat und nur eine rel. dünne Hülle. Leider sind mir schon zwei Plättchen beim umkitten gebrochen, da hatte ich mit etwas zu viel Gefühl ins zerbrechliche Zentrum gedrückt ;)
Geocachen ist lustig Carsten - das unterstütze ich natürlich! Ich hoffe nur, dass da dann keiner mit Eimern sammeln geht. Ein paar Jahre brauchts ja auch bis diese hübschen Gebilde nachwachsen.
Viele Grüße,
Raphael
Hallo,
Zitatsondern manchmal auch aus einzelnen Splittern
Bei gesprengten alten Bunkern muss man natürlich mit kleinen Eisenspittern (bzw. heute Rost-Splittern) rechnen.
Das wird auch eine Frage bei meinem geplanen EarthCache sein: wo kommt wohl das Eisen her, das man in den rötlich-bräunlichen Zonen der Pisoide sehen kann?
Mangels Eisen-Bergwerk wird das wohl Adolphs Kriegsschrott sein, der dort irgendwo vor sich hin rostet...
Hat jemand ein Magnetometer? Ah, ich komme auf dumme Gedanken.
Carsten
Hallo Michael,
Zitatchemischen CaCo2 Fällung
wenn schon, dann CaCO
3 das andere wäre eine ziemlich ungewöhnliche Legierung aus Ca(lcium) und Co(balt) ::)
Hallo Klaus,
Ja natürlich hast Du Recht.
Gruß
Michael
Hallo zusammen,
meine Schliffe habe ich nun (vorerst) für fertig erklärt und zum Großteil wieder an Carsten geschickt. So ganz zufrieden bin ich noch nicht, deshalb werde ich mit den restlichen Proben später nochmal einen zweiten Versuch machen. Gerade das Aufkitten kann noch optimiert werden. Ich verwendete einen 2K-Kitt der auch in der Optikfertigung zum Verkitten von Linsen und Prismen verwendet wird.
Probleme hatte ich auch wegen des spröden und teils offenpoorigen Materials. Da taten sich mit abnehmender Dicke bei manchen Proben ganze Löcher auf. Bei etwa 35µm Dicke hat es dann das erste Plättchen zerlegt und ich habe beschlossen auf zu hören. Darf sich das dann schon Dünnschliff nennen? Die haben normal 30µm ;)
Ein fertiger Schliff mit provisorisch (Wasser) angepapptem Deckplättchen. Beim verwenden von Kitt zum Einbetten "verschwindet" auch der Rest vom Kittrand um die Probe.
(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures004/170198_15221148.jpg)
Fertiger Dünnschliff
Da ich aber nur Objektive ohne Deckglaskorrektur habe, war das nur ein Versuch - alle Bilder entstanden ohne Deckglas.
Diese Probe ist deutlich kleiner (6mm) als die vor ein paar Tagen im Anschliff gezeigte.
Mit dem Makroobjektiv, konnten folgende Übersichtsbilder gemacht werden:
(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures004/170198_13863048.jpg)
"Hellfeld", Transmission
(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures004/170198_19857421.jpg)
Zwischen zwei gekreuzten Polfiltern
Und dann habe ich es doch noch durchs Mikroskop probiert - mit ein paar Einschränkungen, aber man sieht hoffentlich was gemeint ist. "Peitty Pictures" dürfen andere machen ;)
* Mangeld Durchlichtkondensor musste eine Schreibtischlampe herhalten die einfach unter dem Objekttisch lag.
* Weil ein 5x Objektiv das Kleinste ist was ich habe, musste sowas wie ein Mosaik gemacht werden
* Normal sitzt eine Industriekamera auf dem Metalloplan. Deshalb hatte die Spiegelreflex ohne Relaisoptik auszukommen.
(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures004/170198_21168757.jpg)
Hier in etwas größer (http://www.optikpraxis.de/speicher/mikroskopie-forum/150414_duennschliffe/mosaik_a.jpg)
Dünnschliff in Transmission, Probendurchmesser ca. 6mm
Und zum Spaß dann doch noch das 16er Objektiv für den Kristall in der Mitte:
(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures007/170198_20828998.jpg)
Zentrum der Perle
Vielen Dank Carsten für das Bereitstellen der Proben! Ich hatte viel Spaß und habe viel gelernt. Die nächsten Präparate werden besser ;)
Weiter Bilder folgen, so ich die nächsten Tage Zeit finde.
Viele Grüße,
Raphael
Hallo Raphael,
das sieht doch schon mal sehr gut aus für die ersten Versuche. Die konzemtrischen Anwachsungen sind gut zu erkennen. Neben Kazit oder Aragonit dürten wechselnde Anteile von Tonmineralen mit in die Höhlenperlen eingegangen sein und die verschiedenen Brauntöne erzeugen.
Beste Grüße
Gerd
Hallo,
ZitatNeben Kazit oder Aragonit dürten wechselnde Anteile von Tonmineralen mit in die Höhlenperlen eingegangen sein und die verschiedenen Brauntöne erzeugen.
Das glaube ich nun nicht mehr. Da wird Quarzsand mit drin sein:
Ich hatte heute ein Gespräch mit einer Historikerin, die dort unter anderem für die legalen Führungen (die nur in trockenen Bereichen stattfinden) und den Denkmalschutz zuständig ist. Nach deren Angaben kommen die Pisoide dort sehr häufig an vielen Stellen vor. Allerdings noch nicht lange. Vor einer nicht genau genannten Zeit hat eine Gruppe Schatzsucher (nein, keine Geocacher) dort mit schwerem Gerät die Betonmauern des Haupteisenbahntunnels an vielen Stellen durchbrochen, weil man dort das Bernsteinzimmer vermutet hat. Gefunden hat man nur märkischen Heidesand. Der hat dort Quarzsand-Qualität: extrem fein und weiss. Und der rieselt durch alle Öffnungen wie in einer großen Sanduhr. Dieser Sand verstopft mittlerweile die Bunkereigene Abwasserkanalisation, was dazu führt, das das Wasser durch den Beton geht und irgendwann durch den Tunnel fließt, so wie auf meinen Bildern.
Die Historikerin vermutet, das dieses Pisoide aus der Betonverwitterung stammen, die Eisenfarbe aus der an einigen Stellen freigelegten Armierung und auch die Kristallisationskeime möglicherweise schlicht Roststücke sind. Dem wiederspricht aber der schöne weiße Kern in Raphael's Bild.
Schönen Abend
Carsten
Hallo Carsten,
ich habe mir gerade nochmal die aller ersten Bilder angeschaut und denke es könnte auch Lomonit (FeO(OH).nH2O) sein, das die Kugeln bräunlich färbt. Da reichen schon recht kleine Mengen. Könnte schon von der Betonarmierung stammen. Ja, und der Kalk wird schon auch aus dem Beton stammen. Ich habe hier auch eine alte Eisenbahnbrücke aus den 20er Jahren, unter der echte kleine Stalaktiten wachsen, aber die sind rein weiß.
Beste Grüße
Gerd
Hallo in die Runde,
Ich sage es sind weder Tonminerale noch Quarz sondern Calziumcarbonat und Eisenoxide. Wie ist eigentlich der geologische Untergrund der Region? Der dürfte im wesentlichen die Zusammensetzung des Grundwasser beeinflussen welches dort fließt.
Gruß
Michael
Hallo,
den Untergrund habe ich doch genannt, Quarzsand, bis in min. 30 m Tiefe.
(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures004/170213_13069983.jpg)
Carsten
Hallo Carsten,
Das ist keine genaue Angabe des geologischen Untergrundes. Der Quarzsand mag da ja verbaut sein aber was sind die Gesteine und die Formationen durch welche die Aquifere verlaufen. Wenn es Quartär ist und nur Lockergesteine im Untergrund sind wird es flächenhaft sicherlich kein reiner Quarz sein. Ich werde mal schauen ob ich eine geologische Karte der Region auftreiben kann.
Gruß
Michael
Hallo,
ZitatDer Quarzsand mag da ja verbaut sein
Der ist nicht verbaut, der ist NATÜRLICH einfach da. Überall. Wo kein Sand ist, ist Heide, lichter Kieferwald, Bunkerreste, Wasser oder eben SAND.
Carsten
Hallo Gesteinskundige,
würde eine Transmissionsmessung bei der Bestimmung der färbendenen Anteile helfen?
Zur Verfügung steht ein Spektralphotometer für messungen zwischen 300 und 900nm. Leider wäre der Messwert ein Mittelwert über die gesamte Probe, ich kann also nicht ortsaufgelöst messen.
Viele Grüße,
Raphael
Hallo Raphael,
Zitatwürde eine Transmissionsmessung bei der Bestimmung der färbendenen Anteile helfen?
Nein!
Herzliche Grüße,
Olaf
Hallo Carsten (und alle anderen Oxidliebhaber),
ich wäre sehr an grossen Ooiden interessiert. Ich arbeite an der University of Cambridge an stabilen Isotopen (d13C und d18O) und bin auf der Suche nach Höhlenperlen, die unter verschiedenen Temperaturen gewachsen sind. Um sinnvoll Analysen daran durchzuführen bräuchte ich zudem ein paar mehr Informationen. Neben den Höhlenperlen selbst benötige ich Wasser- und/oder Lufttemperatur der Pfütze oder der Kammer in der diese wuchsen, eine Wasserprobe von 50-100 mL (ohne Luft), das Entnahmedatum und den Ort. Besonders bin ich an sauberen Calcit- oder Aragonitperlen ohne Tondreck und möglichst aus sehr tiefen (1-6 °C) und hohen (23-30°C) Temperaturen. Ich weiss schon, das solche nicht überall zu finden sind ;)
Falls jemand solche Proben zur Verfügung stellen würde wäre das sehr cool!
Herzliche Grüsse,
Seb
Hallo Seb,
wende Dich einmal an: Prof. Dr. Detlef Richter, Institut für Geologie, Mineralogie und Geophysik, Ruhr-Universität, D-44780 Bochum, Germany, Tel.: 0049 234 3223253. Der hat sich sein Leben lang mit diesen Problemen beschäftigt. Ich befürchte nur, dass er auf eMails nicht antwortet, es bleibt also nur die Schneckenpost oder das Telefon.
Viel Erfolg, Olaf
Hallo Seb,
mit Höhlenperlen kann ich nicht dienen - nun kenne ich mich mit Mineralien nicht wirklich aus, deshalb folgende Frage:
Onkoide sind für Deine Untersuchungen unbrauchbar? Es gibt in meiner Nähe mindestens eine Quelle wo angeblich Onkoide zu finen sind. Im Sommer ist das Gewässer sehr warm, im Winter ziemlich frisch.
Viele Grüße,
Raphael
Hallo Seb,
mit Perlen kann ich Dienen. Mit wasser nicht.
Carsten
Zitat von: Seb in November 10, 2015, 09:53:30 VORMITTAG(...) ich wäre sehr an grossen Ooiden interessiert. Ich arbeite an der University of Cambridge an stabilen Isotopen (d13C und d18O) und bin auf der Suche nach Höhlenperlen, die unter verschiedenen Temperaturen gewachsen sind. Um sinnvoll Analysen daran durchzuführen bräuchte ich zudem ein paar mehr Informationen. Neben den Höhlenperlen selbst benötige ich Wasser- und/oder Lufttemperatur der Pfütze oder der Kammer in der diese wuchsen, eine Wasserprobe von 50-100 mL (ohne Luft), das Entnahmedatum und den Ort. Besonders bin ich an sauberen Calcit- oder Aragonitperlen ohne Tondreck und möglichst aus sehr tiefen (1-6 °C) und hohen (23-30°C) Temperaturen. (...)
Hallo Seb,
an der Ruhr-Uni muss es so einen Gastwissenschaftler geben, der etwas ganz ähnliches macht ;):
ZitatMy research focusses on speleothem-based paleoclimate reconstructions and clumped isotope paleothermometry. Carbonates are great archives of past climate and environmental conditions as they are ubiqitous, datable radiometrically, and host a plethora of chemical and mineralogical proxies. Extracting these indicators is great fun and highly informative for diverse fields in Earth Sciences. I monitor several cave systems in various climates to disentangle the processes that force geochemical changes in speleothems and carbonate systems. My regions of interest include India, Belize, Central Asia, Europe and Siberia.
Ich finde Karbonate auch ganz prima: die kann man ganz leicht weglösen und kommt dadurch ohne lästige Präparation an den ... Tondreck ;D.
Viel Erfolg
Thomas (ex-Tonmineraloge)
Hi all ihrs,
danke für eure schnellen Antworten!
re Olaf Med: danke, mit Detlef Richter bin ich schon lang in Kontakt ;-)
re Raphael: ne, sorry, Onkoide helfen (momentan) nicht, es sollen schon richtige Höhlenperlen sein. mglw. aber in der Zukunft mal...
re Carsten - hast du die Lokation und den Sammelzeitpunkt? Das wäre wichtig. hast du Fotos, Temperatur? Welchen Durchmesser haben deine Perlen?
re Thomas - ha, klar, geht schon, aber dann kann ich nicht mehr vernünftig Isotope messen ;-)
ja genau, und der Gastwissenschaftler bin ich...
aber eben nur als Gast
so, einen schönen Abend erstmal,
Seb