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Foren => Mikroskopie-Forum => Thema gestartet von: Maggus in Juli 08, 2009, 18:33:58 NACHMITTAGS

Titel: Umbau meines Messmikroskops
Beitrag von: Maggus in Juli 08, 2009, 18:33:58 NACHMITTAGS
Hallo Forengemeinde!

Vor einiger Zeit bekam ich einen Tubus des „Leitz Multipurpose Measuring Microscope“, zwei passende Messokulare, ein Objektiv (allderings nicht von Leitz) und einen recht stabilen Mikrometer-Koordinatentisch geschenkt. Für diese Komponenten baute ich ein Stativ mit einfacher Beleuchtung im Fuß, mit dieser Aperatur konnte dann z.B. die Steigungen eines Gewindes, Flankenwinkel usw. gemessen werden.

(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures001/14099_13345094.jpg)

In letzter Zeit kam dann der Wunsch nach höherer Vergrößerung auf, um auch kleinere Dinge betrachten zu können. Für ein Objektiv mit höherer Vergrößerung wurde auch eine stärkere Beleuchtung als die vorhandene notwendig, weshalb ich anfing, mich auf Mikroskopie.de über die Köhlersche Beleuchtung schlau zu machen. Ich habe dann versucht, die theoretische Köhlersche Beleuchtung so gut wie möglich in die Praxis umzusetzten, das ist dann dabei herausgekommen:

(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures001/14099_10277974.jpg)
Links der Zylinder ist das Lampenhaus, aus dem ein Messinghebel zur Verstellung der Leuchtfeldblende ragt.

(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures001/14099_18743751.jpg)

(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures001/14099_30296325.jpg)
Hier ein Blick von hinten in das Lampenhaus. Man sieht die Glühbirne (nach vorn und hinten verschiebbar), die Kollektorlinse und die Leuchtfeldblende.

(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures001/14099_34189791.jpg)
Das Bild der Lampenwendel wird dann durch einen Spiegel umgelenkt und auf die Aperturblende (in dem Aluring mit dem Messinggriff) projeziert.

(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures001/14099_59604175.jpg)

(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures001/14099_27852085.jpg)

Über der Aperturblende liegt die Kondensorlinse, die die Leuchtfeldblende in die Objektebene abbildet. Der ganze „Kondensor“ – also Aperturblende und Kondensorlinse – ist natürlich höhenverstellbar, sodass das Bild der Leuchtfeldblende scharf gestellt werden kann.
Das Zentrieren des Kondensors funktioniert über ausrichten des Kondensorhalters (der Alu-„Flansch“) und verdrehen des Spiegels.

(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures001/14099_1084827.jpg)
Der Feintrieb besteht aus einer Mikrometerschraube, mit der der Tubus in einer Schwalbenschwanzführung nach oben und unten gefahren wird.


Dass diese ganze Konstruktion nie und nimmer an ein ordentliches Mikroskop heranreicht ist mir natürlich klar, für mich standen der Spass am Basteln und mit möglichst wenig finanziellen Mitteln auszukommen an erster Stelle. Alles Matierial stammt aus der Restekiste.
Ich hoffe, ich konnte euch mit meinem kleinen Umbau etwas unterhalten ;-)

Grüße,
Markus

Titel: Re: Umbau meines Messmikroskops
Beitrag von: Detlef Kramer in Juli 08, 2009, 19:18:20 NACHMITTAGS
Alle Achtung! Ich bin beeindruckt. Mir fehlen leider die Werkzeuge und das nötige handwerkliche Wissen.

Herzliche Grüße

Detlef Kramer
Titel: Re: Umbau meines Messmikroskops
Beitrag von: liftboy in Juli 08, 2009, 19:28:06 NACHMITTAGS
Hut ab!
Eine saubere technische Leistung.
Meine Hochachtung.
Gruß
Wolfgang
Titel: Re: Umbau meines Messmikroskops
Beitrag von: Maggus in Juli 13, 2009, 11:59:11 VORMITTAG
Hallo und Danke für das Lob  :)

Herr Bollmann hatte mir vorgeschlagen, die Vierkantsäule mit einem Stopfen oben zu verschließen, rein um der Optik Willen. Da ich kürzlich sowiso im Baumwarkt war, habe ich gleich noch eine solche Verschlusskappe mitgenommen, hier also nochmal ein Foto:

(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures001/14496_37637549.jpg)

Grüße,
Markus