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Foren => Mikroskopie-Forum => Thema gestartet von: Gregory in Dezember 27, 2015, 02:52:04 VORMITTAG

Titel: Freizeit mit dem Mikroskop von Martin Deckart
Beitrag von: Gregory in Dezember 27, 2015, 02:52:04 VORMITTAG
Liebe Mikroskopiker,

Eines meiner ersten Bücher über die Mikroskopie war das kleine Buch von Martin Deckart ,,Freizeit mit dem Mikroskop", 1972 Falken-Verlag, Erich Sicker, Wiesbaden, ISBN 3-8068-0291-2.

(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures005/185122_92919.jpg)

Weiß jemand etwas Biographisches über diesen Autor?

Ich wünsche einen guten Rutsch ins neue Jahr.

Gregor
Titel: Re: Freizeit mit dem Mikroskop von Martin Deckart
Beitrag von: Bernhard Kaiser in Dezember 27, 2015, 08:45:11 VORMITTAG
Hallo Gregor,

Karl Deckart, Eckenthal bei Nürnberg, der Neffe von Martin Deckart ist/war Mitglied der
"mikroskopischen Arbeitsgemeinschaft Mainfranken".
Vorsitzende dieser AG. sind Sissi und Achim Stanek.

Vielleicht erfahren Sie dort Näheres über M. Deckart.

mit freundlichen Grüßen
Bernhard Kaiser

Titel: Re: Freizeit mit dem Mikroskop von Martin Deckart
Beitrag von: Klaus Henkel in Dezember 27, 2015, 09:10:57 VORMITTAG
Guten Morgen Gregor!

Martin D. war Lehrer, vermutlich Gymnasiallehrer. Hier ein Auszug aus einem Personalbogen aus Preußen.
http://bbf.dipf.de/kataloge/archivdatenbank/digiakt.pl?id=p91347

Näheres können Sie eventuell von seinem Neffen Karl E. Deckart erfahren, dem Autor des Buches:
http://www.mikromakro.de/mikroskopia/s1.html

Karl D. war Vorstand der Mikr. Arbeitsgemeinschaft Mainfranken in Würzburg.

Gruß
KH


Titel: Re: Freizeit mit dem Mikroskop von Martin Deckart
Beitrag von: Gregory in Dezember 27, 2015, 11:29:31 VORMITTAG
Vielen Dank für die guten Hinweise. Werde versuchen, etwas mehr über Martin Deckart rauszufinden.

Viele Grüße,

Gregor
Titel: Re: Freizeit mit dem Mikroskop von Martin Deckart
Beitrag von: reblaus in Dezember 27, 2015, 11:47:00 VORMITTAG
Hallo Gregor - frohe Feiertage erst Mal -

eine Frage: Hier handelt es sich ja wohl um einen Nachdruck, denn 1974 wäre der Autor ja schon um die 85 gewesen. Gibt es da mehr Infos im Buch (dieser Verlag geht mit den Quellen meist sparsam um) ?

Viele Grüße

Rolf
Titel: Re: Freizeit mit dem Mikroskop von Martin Deckart
Beitrag von: liftboy in Dezember 27, 2015, 14:51:16 NACHMITTAGS
Hallo Rolf,

ich habe die Hardcover und die Taschenbuchausgabe, aber in beiden keine Info über den Verfasser; leider.

Grüße
Wolfgang
Titel: Re: Freizeit mit dem Mikroskop von Martin Deckart
Beitrag von: Heino Lauer in Dezember 27, 2015, 18:02:25 NACHMITTAGS
Lieber Rolf,

ein Nachdruck ist das 1972 erschienene Büchlein nicht, die DNB führt das Werk unter der Signatur: D 72/14887 als Ersterscheinung. Nachdrucke erschienen in den 80ern.

1975 erschien Deckart, Martin: Mikroskopieren - zum Zeitvertreib. Humboldt-Taschenbuchverlag. Dieses kleine Werk enthält ausgewählte Kapitel aus "Freizeit mit dem Mikroskop". Auf der Einbandrückseite findet sich ein Portrait; leider nicht viel mehr, aber so wissen wir jetzt zumindest, wie er aussah:

(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures007/185144_11965732.jpg) (https://flic.kr/p/Cx1gZs) (https://flic.kr/p/Cx1gZs)

Herzlicher Gruß

Heino
Titel: Re: Freizeit mit dem Mikroskop von Martin Deckart
Beitrag von: RainerTeubner in Dezember 27, 2015, 18:41:48 NACHMITTAGS
Hallo Gregor,

ich hab Dir eine PM geschickt.

Mit freundlichen Grüßen

Rainer

Titel: Re: Freizeit mit dem Mikroskop von Martin Deckart
Beitrag von: Gregory in Dezember 28, 2015, 00:35:48 VORMITTAG
Liebes Forum,

Vielen Dank für alle diese wertvollen Hinweise über Martin Deckart. Ich möchte an dieser Stelle die Gelegenheit nutzen, das neu erworbene Wissen zusammenzufassen.

Bereits heute habe ich eine Antwort von Karl Deckart erhalten. Wie schon erwähnt, Herr K. Deckart ist der Neffe von Martin Deckart. Ich kenne Karl Deckarts ausgezeichnete Arbeit in der Mikrophotografie, habe aber nie die Verbindung zwischen ihm und Martin Deckart hergestellt. :-[

Von diesem kurzen E-Mail Austausch zwischen Herrn Karl Deckart und mir kann ich zusammenfassend schreiben, dass Martin Deckart  in der Stadt Breslau lebte. Er war der Leiter des offiziellen Bildarchivs der Stadt Breslau. Er wurde im zweiten Weltkrieg schwer verletzt (Verlust des unteren Teiles eines seiner Beine). Martin Deckart war Mitarbeiter der Zeitschrift Mikrokosmos, Kosmos-Verlag. Karl Deckart hat mir auch eine eindrückliche Publikationsliste von Arbeiten seines Onkels zugestellt (siehe weiter unten).

Weitere Informationen und Hinweise über Martin Deckart, die ich freundlicherweise via unserem Mikro-Forum erhalten habe, sind:


Viele Grüße,

Gregor

Die eindrückliche Publikationsliste (Mikrokosmos) von Martin Deckart enthält Artikel von 1923 bis 1979. Die Artikel sind via http://www.zobodat.at/publikation_series.php?id=220 zugreifbar.

Deckart M (1923/17): Absorptionsflüssigkeiten für Wärmestrahlen bei Projektionsversuchen. 17 165.
Deckart M (1923/17): Herstellung von Küvetten. 17 204.
Deckart M (1923/17): Mikrophotographie bewegter Objekte. 17 201 .
Deckart M (1924/25): Lebende Präparate projizieren. 18 70
Deckart M (1924/25): Stereoskopische Mikroprojektion. 18 130
Deckart M (1952/53): Die Nesselkapseln von Hydra. 42 265
Deckart M (1952/53): Ein koloniebildendes Pflanzentier (Ophrydium versatile). 42 184
Deckart M (1952/53): Oberflächenspiegel .42 144
Deckart M (1953/54): Eine reichhaltige Lebensgemeinschaft im Moor. 43 257
Deckart M (1953/54): Mattscheiben mit Klarglasstellen und Beschriftung. 43 215
Deckart M (1954/55): Das Spinnennetz als Mikropräparat. 44 23
Deckart M (1954/55): Die Fangblasen von Utricularia. 44 97
Deckart M (1954/55): Einzeller als Wirtstiere von Parasiten. 44 265
Deckart M (1954/55): Methoden stereoskopischer Mikrofotografie und Mikroprojektion. 44 261
Deckart M (1954/55): Mikroprojektion mit Quecksilberdampf-Höchstdrucklampe. 44 31
Deckart M (1954/55): Schiefe Beleuchtung. (Schiefe Beleuchtung, vereint mit Dunkelfeldbeleuchtung). 44 64
Deckart M (1954/55): Zu der Anweisung von Dr.F.Bukatsch über Selbstbau einer Bogenlampe. 44 143
Deckart M (1955/56): Antony van Leeuwenhoeks "Mikroskope". 45 208
Deckart M (1955/56): Der Blutkreislauf im Schwanz der Kaulquappe. 45 123
Deckart M (1955/56): Einfachste physiologische Versuche mit Pantoffeltierchen. 45 90
Deckart M (1956/57): Beobachtungen am Sonnentau. 46 265
Deckart M (1956/57): Der Kopf als Verschluß der Haustür? 46 145
Deckart M (1956/57): Der Kopf als Verschluß der Haustür? 46 239
Deckart M (1956/57): Eine Galle auf Lindenblättern und ihre Rätsel. 46 175
Deckart M (1956/57): Halbdurchlässige Spiegel aus "Mikrofilm". 46 22
Deckart M (1957/58): Die Larve der Büschelmücke. 47 265
Deckart M (1957/58): Pflanzensamen. 47 73
Deckart M (1957/58): Verwendung und Herstellung von Küvetten (Kleinaquarien). 47 142
Deckart M (1959): Abdrücke von Pflanzenteilen nach dem ROX-Replica-Verfahren. 48 313
Deckart M (1959): Die Elektronenblitzröhre als punktförmige Lichtquelle für Mikrofotografie. 48 332
Deckart M (1959): Die Kreuzspinne und ihr Netz. 48 192
Deckart M (1959): Küvettenbeleuchtung in Angleichung an mikroskopische Beleuchtungsmethoden. 48 29
Deckart M (1959): Zuckmücken-Larven kommen zur Welt. 48 65
Deckart M (1960): Brutpflege beim Kleinen Schneckenegel. 49 359
Deckart M (1960): Das Wimpertierchen Lionotus fasciola. 49 197
Deckart M (1960): Das Wimpertierchen Spirostomum ambiguum. 49 289
Deckart M (1960): Der Stiel von Glockentierchen. 49 244
Deckart M (1960): Glockentierchen auf den Tracheenkiemen der Eintagsfliegenlarve Cloeon. 49 179
Deckart M (1960): Naupliuslarve. 49 180
Deckart M (1960): Rückenschwimmer (Notonecta). 49 33
Deckart M (1960): Wasserassel (Asellus aquaticus). 49 70
Deckart M (1961): Der "Schnorchel" der Rattenschwanzlarve. 50 257
Deckart M (1961): Der Strudelwurm Polycelis nigra. 50 33
Deckart M (1961): Die Konjugation der Schraubenalge Spirogyra. 50 161
Deckart M (1961): Gallertkugeln des Wimperinfusors Ophrydium. 50 294
Deckart M (1961): Holz. 50 4
Deckart M (1961): Moostierchen (Bryozoen). 50 65
Deckart M (1962): Der Ball im Springbrunnen. Moostierchen und Kugelalge. 51 239
Deckart M (1962): Die Atmung wasserbewohnender Insekten. 51 1
Deckart M (1962): Koloniebildung bei Trompetentierchen. 51 212
Deckart M (1962): Larve einer Eintagsfliege. 51 106
Deckart M (1962): Mikrofotografie in Farben. 51 326
Deckart M (1962): Optische Belichtungsmessung für Mikrofotografie. 51 280
Deckart M (1962): Pantoffeltierchen - mit Farbstoff gefüttert. 51 277
Deckart M (1962): Pantoffeltierchen: Konjugation. 51 39
Deckart M (1963): Architekt unter den Infusorien: Thuricola folliculata. 52 321
Deckart M (1963): Die Schraubenalge. 52 33
Deckart M (1963): Dunkelfeldbeleuchtung mit Polarisationsfiltern. 52 161
Deckart M (1963): Ein praktisches Hilfsmittel beim Tümpeln. 52 239
Deckart M (1963): Fangblasen vom Wasserschlauch. 52 16
Deckart M (1963): Schneekristalle. 52 289
Deckart M (1964): Das Auge der Wirbeltiere. 53 353
Deckart M (1964): Das zusammengesetzte Auge der Krebse und Insekten. 53 293
Deckart M (1964): Die "Augen" niederer Tiere: Einfachste Organe der Lichtwahrnehmung. 53 33
Deckart M (1964): Ein Schmarotzer auf Fadenalgen. 53 136
Deckart M (1964): Fangmaske einer Libellenlarve. 53 114
Deckart M (1964): Glück muß man haben: Glücksfälle bei der Beobachtung von Pantoffeltierchen. 53 65
Deckart M (1964): Schneekristalle im Dauerpräparat. 53 328
Deckart M (1965): Auflichtbeleuchtung. 54 321
Deckart M (1965): Der Mund war kleiner als der Bissen: Der Wasserschlauch fängt eine Mückenlarve. 54 6
Deckart M (1965): Nur ein Wasserfloh. 54 289
Deckart M (1965): Ringelwürmer an einer Wurzel der Wasserpest. 54 78
Deckart M (1966): Das "giftige" Freibad . 55 1
Deckart M (1966): Das koloniebildende Rädertier Conochilus. 55 321
Deckart M (1966): Die parasitische Brut: Glochidien der Teichmuschel. 55 257
Deckart M (1966): Heilung für Millionen? Saugwürmer und Bilharziose. 55 230
Deckart M (1966): Mikroskopie ohne Gelehrsamkeit: Schauen als Hobby. 55 149
Deckart M (1967): Der Blumenstrauss im Plankton: Das Geißeltier Dinobryon. 56 33
Deckart M (1967): U-Boot unterm Mikroskop. Larven der Büschelmücke schweben in jeder Tiefe. 56 183
Deckart M (1968): Die vollkommene Injektionsspritze: Brennhaare der Brennessel. 57 378
Deckart M (1968): Ein Wasserfloh als Omnibus: Massenvorkommen von Rädertieren. 57 33
Deckart M (1968): Eine Kugelalge, die nicht Volvox ist. 57 289
Deckart M (1968): Zwei einheimische Stechmücken: Anopheles und Culex. 57 326
Deckart M (1970): Karl Löfflath - ein Nachruf. 59 193
Deckart M (1972): Pflanzengallen. 61 80
Deckart M (1974): Von der Zellkolonie zum Vielzeller - 1ebende Modelle eines wichtigen Entwicklungsschrittes. 63 58
Deckart M (1979): Schneekristall in farbigem Licht. Selektive Färbung durch Filter. 68 22
Deckart M, Löfflath K (1953/54): Ein Parasit auf Hydra. 43 202
Deckart M, Löfflath K (1955/56): Volvox, die Kugelalge. 45 145
Deckart M, Löfflath K (1960): Das Wimpertierchen Urocentrum turbo. 49 327
Deckart M, Löfflath K (1960): Fressgesellschaften bei Sonnentierchen. 49 118
Deckart M, Löfflath K (1962): Glockentierchen. 51
Titel: Re: Freizeit mit dem Mikroskop von Martin Deckart
Beitrag von: Bernhard Kaiser in Dezember 28, 2015, 08:58:18 VORMITTAG
Guten Morgen Gregor,

besten Dank für Ihre Idee und Ausführung, einen bekannten Mikroskopiker wieder ins Gedächtnis zu rufen.Die Veröffentlichungen aus den 50/60-Jahren waren mir z.Tl. bekannt, aber über den Autor wusste ich nichts.

mit freundlichen Grüßen
Bernhard Kaiser

Titel: Re: Freizeit mit dem Mikroskop von Martin Deckart
Beitrag von: Gregory in Dezember 29, 2015, 00:07:33 VORMITTAG
Lieber Bernhard,

Vielen Dank. Ich freue mich, dass mein Suche, mehr über einen ausgezeichneten Autor rauszufinden, positiven Anklang findet.

Es war an dieser Weihnachten, wenn mich plötzlich ein merkwürdiges Gefühl übermannte. Anstatt mit Hilfe des Orthoplans oder eines meiner anderen „Giganten“ beäugte ich meine alten Dauerpräparate mit einem einfachen Wolfe Wetzlar Mikroskop (siehe Bild unten rechts). Es ist dem Kosmos Mikroskop Humboldt von 1972 sehr ähnlich hat aber einen wesentlich stabileren Hufeisenfuss. (Das alte Kosmos Mikroskop, das von der Firma Hertel & Reuss hergestellt wurde, war mir lieber.)

Unmittelbar beim Holzkasten des Wolfe Wetzlar Mikroskops war auch eines meiner ersten Bücher über das Thema Amateurmikroskopie. Heute kann ich mit guter Gewissheit sagen, dass dieses Buch von Martin Deckart sehr wesentlich dazu beigetragen hat, meine starke Verbindung zur Mikroskopie zu schaffen. Jetzt fragte ich mich natürlich, was ich denn eigentlich über diesen Autor weiss. – Dank den guten Hinweisen von Mitgliedern dieses Forums, muss ich jetzt das neue Jahr nicht mit dieser Bildungslücke anfangen. - Vielen Dank.

Wünsche ein gutes and fröhliches Neujahr. Möge es uns viele schöne Stunden am Mikroskop bescheren.

Gregor

(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures005/185200_45582897.jpg)
Titel: Re: Freizeit mit dem Mikroskop von Martin Deckart
Beitrag von: Agostino in Juli 19, 2016, 17:17:36 NACHMITTAGS
Liebe Interessierten,
durch Zufall bin ich auf diese Foren-Beiträge gestossen, da ich auf der Suche nach Veröffentlichungen meines Vaters Karl Löfflath war.
Martin Deckart war ein sehr enger Freund meines Vater - die beiden haben von 1952 bis 1970 sehr viel gemeinsame Mikroskopie-Unternehmungen getätigt.
Ich kann mich noch sehr gut an ihn erinnern, weil dieser freundliche alte Herr durch seinen Lehrer-Beruf in der Lage war, auch Kindern das, was sich auf dem Objekt-Träger abspielte mit einfachen Worten verständlich zu machen.
Komplettiert wurde diese Gemeinschaft durch Ernst von Khuon und den Verhaltensforscher Konrad Lorenz, die des Öfteren in meinem Elternhaus zu Gast waren.
- Über den Verkaufsteil dieses Forums konnte ich kürzlich den Jahrgang 1970 des "Mikrokosmos" erwerben: im Juliheft fand sich ein Nachruf von Martin Deckart auf meinen Vater.
Mit besten Grüßen
E.L. (Agostino)
Titel: Re: Freizeit mit dem Mikroskop von Martin Deckart
Beitrag von: Heino Lauer in Juli 19, 2016, 18:05:06 NACHMITTAGS
Lieber Herr Löfflath,

vielen Dank für diesen Beitrag! Gerne würde ich den Nachruf auf Ihren Vater lesen; leider fehlt ausgerechnet der Jahrgang 1970 des "Mikrokosmos" in den Digitalisaten des Oberösterreichischen Landesmuseums. Haben Sie vielleicht ein PDF für mich?

Herzlicher Gruß

Heino
Titel: Re: Freizeit mit dem Mikroskop von Martin Deckart
Beitrag von: Heino Lauer in Juli 19, 2016, 18:18:28 NACHMITTAGS
Lieber Herr Löfflath,

bitte keine Umstände; Rainer Teubner hat mir sowohl den Nachruf auf Ihren Vater als auch denjenigen auf Herrn Deckart freundlicherweise gerade zugeschickt.

Nochmals herzlicher Gruß

Heino
Titel: Re: Freizeit mit dem Mikroskop von Martin Deckart
Beitrag von: Herbert Dietrich in Juli 19, 2016, 18:44:13 NACHMITTAGS
An weitere Interessierte,

der Nachruf "Martin Deckart zum Gedenken" ist im 70. Jahrgang Heft 6 / Juni 1981 zu finden  und nicht im Jahrgang 1970

http://www.zobodat.at/pdf/Mikrokosmos_70_0001.pdf

Herzliche Grüße

Herbert

Titel: Re: Freizeit mit dem Mikroskop von Martin Deckart
Beitrag von: Agostino in Juli 20, 2016, 15:57:09 NACHMITTAGS
Liebe Interessierte:
Ich möchte mich noch sehr herzlich für den Hinweis zum Nachruf auf Martin Deckart der Mikrokosmos-Redaktion von 1981 bedanken.
Kleine Geschichte am Rande:
Als Martin Deckart 1970 den Nachruf auf seinen Freund (meinen Vater) Karl Löfflath verfasste, erhielt er ein Honorar vom Kosmos-Verlag. Dieses Honorar übersandte Herr Deckart postwendend an meine Mutter. - So war Herr Deckart. Ein feiner Mann, dem jedwede Überhöhung zuwider war - er hätte Hanseat sein können.
Titel: Re: Freizeit mit dem Mikroskop von Martin Deckart
Beitrag von: JanC in Juli 25, 2016, 22:53:58 NACHMITTAGS
Ja, das Buch von Martin Deckart hatte ich auch. Ein Detail hatte mich schon als Jugendlicher schmunzeln lassen (bin mir allerdings nur zu 95 Prozent sicher, dass es wirklich in dem Deckart steht und nicht irgendwo anders. Ich bitte also um Korrektur, wenn ich hier etwas falsches behaupte):
Ich meine, irgendwo in dem Buch geht es um das (?) Paarungsverhalten der (?) Fadenalgen (wohl der Spyrogyrae oder Konjugaten). Und da sähe man, bereits im Mikrobenreich, das leitende bzw. führende Prinzip des Männlichen. Der genaue Zusammenhang und das Zitat sind mir leider nicht mehr gegenwärtig. Kann das ein Besitzer des Buches bestätigen oder widerlegen?

Das soll selbstverständlich nicht als Schelte gegen Autor verstanden sein. Dies Detail des Buches ist mir einfach in Erinnerung geblieben, wohl weil so eine Aussage, speziell in den 80ern, nicht unbedingt der Mode entsprach.

Ein sehr interessanter Thread übrigens. Vielen Dank.

Viele Gruesse,
Jan

 
Titel: Re: Freizeit mit dem Mikroskop von Martin Deckart
Beitrag von: Herbert Dietrich in Juli 26, 2016, 08:34:25 VORMITTAG
Hallo Jan,

ich zitiere aus Deckart, Freizeit mit dem Mikroskop, Ausgabe 1972 Falkenverlag, Seite 27, Überschrift Konjugation der Schraubenalge

"Der Faden, aus dem die Zellinhalte hervorstoßen, um in die des anderen überzugehen, ist männlichen Geschlechts. Dieses ist nicht nur beim Menschen, sondern
in der gesamten Natur das aktive, angreifende Element. Das weibliche wartet in der ganzen Natur darauf, daß es angegriffen und mehr oder weniger sanft bezwungen wird.
Das geschieht auch hier auf einer der primitivsten Stufen des Lebens Wir können also stets mit Bestimmtheit annahmen, daß der angreifende Faden männlichen,
der empfangende weiblichen Geschlechts ist." 

Herzliche Grüße

Herbert
Titel: Re: Freizeit mit dem Mikroskop von Martin Deckart
Beitrag von: Peter V. in Juli 26, 2016, 09:17:23 VORMITTAG
Hallo,

uiuiui....so etwas durfte man in den 70ern noch ungestraft schreiben.  ;) Klare Rollenverteilung - und zwar
Zitatmit Bestimmtheit
!


ZitatDas weibliche wartet in der ganzen Natur darauf, daß es angegriffen und mehr oder weniger sanft bezwungen wird.
:o

Das ist ja fast wie....

https://www.youtube.com/watch?v=072LrlGvSq8

oder

https://www.youtube.com/watch?v=m7iYyfsFnzk

Amüsierte Grüße
Peter
Titel: Re: Freizeit mit dem Mikroskop von Martin Deckart
Beitrag von: Herbert Dietrich in Juli 26, 2016, 10:18:17 VORMITTAG
Hallo Peter,

das hat man früher noch nicht so klar gesagt, dass Männer mit Kuchen und Kaffee gelockt werden müssen.
Dabei hat doch schon Jean-Henri Casimir Fabre festgestellt, dass Nachtfalterweibchen die Männchen über Kilometer weit anlocken!
Soviel zum starken Geschlecht.

Schmunzelnde Grüße

Herbert
Titel: Re: Freizeit mit dem Mikroskop von Martin Deckart
Beitrag von: limno in Juli 26, 2016, 11:50:46 VORMITTAG
Hallo Peter,
danke für die nostalgischen Werbefilmchen! :D
Die Definition männlich/weiblich (abgeleitet vom Menschen):Der stationäre Gamet (Eizelle) definiert das weibliche Geschlecht, das männliche sich über den mobilen Gameten. Alles Definitionssache und hat mit Wissenschaft im Sinne von Wahrheit und Erkenntnisgewinn streng genommen nichts zu tun.
OT: apropos Werbefilmchen: Hat jemand im Internet eigentlich mal jene Werbung für den Reiniger "Der General" entdeckt, wo die blonde Hausfrau mit Pferdeschwanz, beim erstmaligen Ausprobieren des Reinigers zum US-General wird? Kaum dass sie die Flasche, wie eine Waffe zum Kampf gegen alle Übel dieser Welt, in der Hand hält, ertönt der Marsch "Stars and stripes forever" (https://www.youtube.com/watch?v=-mRn9chmRAY). Mit freudigem Erstaunen erblickt sie, wie auf den Schulterklappen güldene Generalssterne erstrahlen.
Da stell' ich mir immer unsere "Flinten-Uschi" mit ihrer Betonfrisur vor ;)!
Mit klischeehaften Grüßen
Heinrich