Hallo,
angeregt durch diesen Beitrag von Klaus Herrmann (http://www.mikroskopie-forum.de/index.php?topic=24820.msg185457#msg185457) habe ich einmal eine Frage in die Runde. ich selbst habe bislang von UV aus (Über?-)Vorsicht stets die Finger gelassen, insbesondere von UV-LEDs. Allerdings würde ich auch gerne einmal (unter entsprechender Vorsicht) Versuche mit UV unternehmen wollen. Wie kann man (über die normalen Maßnahmen wie "nicht in die UV-Quelle schauen" hinaus) einen zusätzlichen sicheren Augenschutz erreichen? Reicht da tatsächlich so eine (http://www.ace-markenshop.com/draeger-schutzbrille-x-pect-8320.261339.html?p=16&gclid=CKjt28qUjsoCFUNmGwodeFwPuw) Brille? Es gibt ja eine recht umfangreiche Auswahl diverser UV-Schutzbrillen (https://www.esska.de/esska_de_s/Arbeitsschutz-Sicherheitsschuhe/Augenschutz/Arbeitsschutzbrillen/UV-Schutzbrillen.html). Hätte man mit einer solchen Brille hinreichenden Schutz auch bei Anwendung einer starken UV-LED bei evtl. kurzem versehntlichem Blick in die LED oder etwas längerer Exposition gegenüber Streu- bzw. Reflexionsstrahlung? Gerne bin ich auf für eine konkrete Empfehlung offen, da ich mir nicht sicher bin, wie stark diese einzelnen UV-Schutzbrillen nun tatsächlich Strahlung blocken bzw. abschwächen. Kann man das irgendwie erkennen?
Und wieso sind eigentlich Schwarzlichtlampen (zur Geldscheinprüfung) oder UV-Röhren zur Desinfektion der Raumluft diebszüglich unkritisch? Hängt das allein von der Strahlungsintensität oder auch von der Qualität der UV-Strahlung ab?
Da wir ja hier einige Physiker unter uns haben, hoffe ich auf Antwort.
Herzliche Grüße
Peter
Hallo Peter
Bei den UV-Brillen gibt es unterschiedliche Qualitaetsklassen, wenn Du bei Edmund Optics ins lieferprogramm schaust findest auch die Datenblaetter ...
Bei der UV-Fotografie kommst Du mit den klassischen Ovjektive auf max. 350 nm, ich verwende eine 365 nm Led. Um versehentliches hineinschauen auszuschlissen arbeite ich mit dem Monotubus und dem Live Bild der Kamera ...
Mit der klassischen Canon/ Nikon ist da keine Fotografie mehr moeglich, Du brauchst eine entsprechende Monochrome ...
Das Streulicht bekommst Du mit den UV Schutzschilden der Hersteller in den Griff, die sperren auch noch kuerzere Wellenlaengen, Olympus gibt 320 nm an.
Liebe Gruesse
Gerhard
Hallo,
gerade gefunden....ob das mal immer so gut war ???
Video (https://www.deutsche-digitale-bibliothek.de/item/FOFOMSFC5CJ6HTNOWYD76Y63PQYCLMMD)
Ich erinnere mich auch noch gut an die Sitzungen mit der dunklen Brille bei unserem Hausarzt unter der Höhensonne (https://de.wikipedia.org/wiki/H%C3%B6hensonne) ("Das arme Kind ist ja immer so blaß, das braucht Höhensonne") :-\
Strahlende Grüße
Peter
Zitat von: Peter V. in Januar 03, 2016, 18:31:24 NACHMITTAGS
...
Da wir ja hier einige Physiker unter uns haben, hoffe ich auf Antwort.
....
Lieber Peter,
das ist nicht nur eine physikalische Frage, sondern auch eine medizinische.
Bezüglich des Arbeitsschutzes siehe z.B. hier:
https://www.google.de/url?sa=t&rct=j&q=&esrc=s&source=web&cd=20&ved=0ahUKEwiX95GgsI7KAhXBFQ8KHeTJADY4ChAWCGwwCQ&url=http%3A%2F%2Fwww.auva.at%2Fportal27%2Fportal%2Fauvaportal%2Fcontent%2FcontentWindow%3F%26contentid%3D10008.544736%26action%3Db%26cacheability%3DPAGE&usg=AFQjCNEZJ2IwjOEdCJLEPK2b8FazApnccw&cad=rja
viele Grüsse
Wilfried
Hallo zusammen,
wenn ich mich nicht täusche, habe ich hier auch eine 365 nm LED und habe einfach mal ein weißes Blatt Papier schön blau angestrahlt. Wenn ich dann ein Glas meiner Gleitsichtbrille (Rodenstock-Kunststoffgläser) zwischen Lichtquelle und Papier halte, kommt es nach meinem Empfinden zu einer totalen Löschung sichtbaren Lichtes. Ob da dann trotzdem noch für uns unsichtbare und schädliche UV-Strahlung durchkommt, kann ich nicht sagen. Aber irgendwie kommen mir manche Warnungen vor den UV-LEDs dieser Stärke doch leicht übertrieben vor.
Hallo Safari,
... welcher Geldschein? ;D
Der Versuch wurde jetzt mit Geldscheinen wiederholt, mit dem gleichen Ergebnis. Jetzt weiß ich wenigstens, dass ich keine Blüten in der Tasche und kein UV im Auge habe, wenn ich Geldscheine prüfe und die Brille aufsetze.
Hallo Peter,
Ich trage sogenannte Laser Safety Brillen, wenn ich mit UV Lampen arbeite (e.g. 50W Leitz Mercury HBO Lamp). Das Brillenmaterial ist klar, hat 93% Transmission von sichtbarem Licht und eine optische Dichte von etwa sieben Einheiten für den UV Wellenlängenbereich zwischen 200 und 400nm. Damit lässt diese Brille nur etwa 0.00001% des UV Lichtes durch. Die meisten billigeren Plastikbrillen haben nur einen Schutz von etwa 0.1% bis 0.01% gegen UV Licht. Dies ist meist nur genügend gegen das indirekte Sonnenlicht.
Es gibt einige Firmen (zum Beispiel http://www.thorlabs.us/newgrouppage9.cfm?objectgroup_id=762), die gute Schutzbrillen gegen UV Laser verkaufen. Leider sind heutige UV Dioden auch nicht mehr so schwach wie früher. Darum sollte man sich schon die besseren Brillen anschaffen und sich nicht nur auf einen billigen Plastik verlassen.
Um ungewollte UV Lichtstreuungen am Mikroskop zu verhindern, verwende ich das Leitz Ploemopak 2.2 mit dem Leitz Ortholux II. Diese Kombination funktioniert auch mit UV Dioden, obwohl dann der Anregungsfilter ziemlich überflüssig ist.
(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures005/185549_2231623.jpg)
Gruss,
Gregor
Hallo Safari,
Zitat
Klaus hat schöne Bilder mit dem neuem 20iger gemacht.
das war eine Anspielung auf meine üppige Rente von 150 Euro. Klaus' Bilder hatte ich gesehen. ;)
Hallo Gregor -
bei meiner Nichia-UV-LED 365 nm ist ein Anregungsfilter meist nicht überflüssig, denn es wird auch noch ein hinreichender Anteil an Blaulicht abgestrahlt. Das ist einerseits schade, weil Anregungsfilter Licht schlucken, aber andererseits von Vorteil, denn man sieht dann, falls die LED brennt wenn man sie versehentlich ins Blickfeld bekommt. Bei einer vor sich hin brutzelnden HBO-Lampe kann das natürlich nicht passieren.
Ansonsten nehme ich auch gerne die von Bernd beschriebene Schreibmaschinenpapierultravioetttestmethode und weiß, dass meine Colormatic-Brille mit Mineralgläsern bei 365 nm ziemlich undurchlässig ist.
Viele Grüße und Wünsche zum neuen Jahr!
Rolf
Hallo Rolf
Also bei mir ist in der UV-Fotografie kein Anregerfilter im Strahlengang, ich habe das Thema als UV-fotografisches interpretiert ...
Liebe Gruesse
Gerhard
Hallo Gerhard -
da hast Du natürlich recht - aber ich nahm auf Grund der anderen Beiträge (irrtümlich ?) an, dass es sich um Fluoreszenz-Anwendungen handele, zumal die UV-Fotografie ja doch Gerätschaften erfordert, die wohl den meisten nicht zur Verfügung stehen.
Viele Grüße
Rolf
Guten Tag
Dann bleibt es spannend was Peter wirklich will ...
Liebe Grüße
Gerhard
Hallo Peter,
das Thema hatte ich auch schon mal in die Runde geworfen.
Such mal anch:
UV-Streulicht-Schutz Fluoreszenz
Plexiglas orange gibt es billig und sogar mit Zertifikat für UV-Undurchlässigkeit das ganze einfach am Mikroskop vorne befestigt und fertig ist der Spaß.
LG
Sascha
Hallo,
ZitatGuten Tag
Dann bleibt es spannend was Peter wirklich will ...
Liebe Grüße
Gerhard
eigentlich ganz einfach: Eine ggf. Empfehlung für einen sicheren "Augenschutz" bei "Umgang" mit UV-Strahlern, z.B. "frei" verbauten UV-LEDs wie in in besagtem Thread von Klaus. Dort setzt er ja z.B. eine UV-LED zur Beleuchtung eines Objektes unter dem Stemi ein. Dass man nicht direkt hineinschauen sollte, ist ja ohnehin klar, aber ich suche einfach zusätzliche Sicherheit. Meine Frage ging dahin, ob da eine solche einfache "Plastikbrille", wie sie als "UV-Schutzbrille" angeboten wird, hinreichend Schutz gewährt.
Herzliche Grüße
Peter
Hallo Peter,
der Absorptionsgrad der Brillen wird ja von den Herstellern angegeben, einige Beispiele wurden genannt. Wenn man vom direkten Blick auf die Diode einmal absieht, die Arbeitsschutzgrenzwerte für das Auge durch diffuse UV-Strahlung liegen in dem hier relevanten Wellenlängenbereich (UV-A) bei einer Dosis von 10000 Jm
-2 pro Tag, das entspricht größenordnungsmäßig 1 J/Tag auf das Auge (J = Watt*Sekunden). Da kannst Du eventuell selbst abschätzen, wie lange Du in die diffuse UV-Strahlung ohne Schutzfilter (und ohne absorbierende Zwischenoptik) blicken kannst. Hängt einfach vom gesamten Aufbau ab. ;)
ZitatUnd wieso sind eigentlich Schwarzlichtlampen (zur Geldscheinprüfung) oder UV-Röhren zur Desinfektion der Raumluft diebszüglich unkritisch? Hängt das allein von der Strahlungsintensität oder auch von der Qualität der UV-Strahlung ab?
Schwarzlichtlampen sind nicht automatisch unkritisch, alles eine Frage der Dosis. Das Spektrum ist i.A. vergleichbar mit UV-LEDs, auch um etwa 360 nm. Immerhin strahlt eine Schwarzlicht-Leuchtstofflampe etwa 15% der elektrischen Leistung als UV-Licht ab. Und mittlerweile sind das oft auch UV-LEDs. Aber man starrt ja auch nicht zum Gesichts-Bräunen stundenlang auf die Lampe. :)
Hubert
Hallo,
Peter Höbel hat doch schon öfter Filter vermessen, vielleicht könnte der ja einfach mal eine Polycarbonat Schutzbrille vermessen? Im Internet finde ich nur Spektren mit 0% Transmission im UV Bereich, aber keine mit OD als Messwert.
Auf einen wichtigen Aspekt bin ich bei einem UV-Schutz Anbieter gestoßen: Wenn die absorbierende Schicht nur eine Schicht ist, besteht die Gefahr, dass sie durch Kratzer unwirksam wird.
Bin sehr gespannt, was sich noch ergibt! Wäre da auch sehr interessiert, gerade beim Basteln geht ja durchaus mal ein Strahl daneben.
vlg
Timm
Hallo Timm,
Du willst mir wohl Arbeit zuspielen :D Es wird nix bringen, auch wenn ich 100 Brillen vermesse, denn wer hält sich an die Ratschläge? Bei der E-Bucht gibt es unzählige Anbieter von Plexiglas gelb zu sehr günstigen Preisen. Da bereits klares Plexi schon einen gewissen Schutz ab 340nm zeigt und mit Gelbfärbung kaum noch etwas zu messen ist, könnte man es mit diesem Hinweis belassen. Optische Dichte = 4.
(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures005/185633_27238366.jpg)
Wer zum Teufel will in eine UV-LED bei voller Leistung hineinsehen? Ich würde nie bei Schulversuchen oder mit größerem Zuschauerkreis mit einer UV-LED hantieren. OK - Privatmeinung ! Der Hersteller gibt auch eine Empfehlung, warum reicht diese nicht?
Gruß
Peter (H)
Hallo Peter V.!
Vielleicht meinst du das:
(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures007/185641_5257962.jpg) (http://www.fotos-hochladen.net)
Diese Filter gab´s vor vielen Jahren zum Aufstecken auf die alten Reichert Okulare.
Liebe Grüße
Franz
Hallo in die Runde,
ich weiß nicht, ob es an meinen unzureichenden Ausdrucksvermögen liegt, mein Anliegen verständlich vortragen zu können. Also - nochmal alles auf Anfang! ;):
Ich habe keinerlei Erfahrung im Umgang mit künstlichen UV-Lichtquellen, möchte aber auch gerne einmal Erfahrungen damit sammeln - allerdings ohne Augenschäden ;) Dabei geht es mir nicht nur um fest verbaute Fluoreszenzeinrichtungen, sondern auch um eine wie im Beispiel von Klaus Herrmann eingesetzte UV-Quelle, mit der er den "Zwanziger" Beleuchtet hat. Dass ich nicht beabsichtigte, direkt in eine solche Quelle zu schauen, dürfte sich eigentlich von selbst verstehen. Aber dennoch hat man es ja auch mit Streustrahlung, reflektierter Strahlung etc. zu tun und DAFÜR(!) suche ich einfach einen "sicheren" Schutz. Und meine Frage ging eben dahin, ob wohl die üblichen (nicht gelben/orangenen, sondern teils auch ungefärbten "UV-Schutzbrillen", die es für Hochgebirgler, Skifharer oder als allgemeine Schutzbrillen im Arbeitsschutzbedarf gibt, ausreichend sind. Leider fehlt mir die Vorstellung von der Intensität der UV-Strahlung einer solchen künstlichen Quelle im Vergleich beispielsweise zur Sonnenexposition. Ich habe infach keine konkrete Vorstellung davon und möchte mich deshlab maximal schützen.
Ich weiß beispielsweise nicht, ob UV-LEDs in Betrieb such "sichtbar" sind? Dürften sie ja eigentlich nicht sein - oder strahlen doch alle UV-Leds auch sichtbares Licht ab? Nun könnte es ja sein, dass man doch mal versehentlich eine solche LED kurzfristig in Betrieb hat, ohne es zu bemerken. Oder liege ich da falsch? Und für solche Fälle möchte ich mich einfach vorsehen, mich allerings nicht in einen Plexiglaswürfel "einhausen". :D
Vielleicht kann auch einmal einer der "Kundigen" Hinweise oder einen Überblick geben, welche UV-LED man für welchen Zweck sinnvoll einsetzen kann (Bauform, Watt, Wellenlänge). ich gebe zu, dass ich da einfach nicht den Überblick habe, ihn gerne aber einmal bekommen würde.
Hier ist beispielsweise wohl das Modell, was Klaus herrmann eingesetzt hat:
http://www.promicron.com/zubehoer/beleuchtung-fuer-mikroskope/led-beleuchtung/ultraviolet-led.html
Herzliche Grüße
Peter
Lieber Peter,
du hast dich schon verständlich ausgedrückt lieber Peter. In dem Link steht auch fett ein Warnhinweis:
Vorsicht:Dieses Gerät setzt während des Betriebs intensive ultraviolette Strahlung frei. Ein Großteil davon ist unsichtbar. Die Strahlung kann Ihrer Gesundheit schaden. Schützen Sie Ihre Augen und Haut während der Inbetriebnahme.
Ich habe natürlich im Betrieb eine Plexiglasscheibe davor, die nur für das Bild entfernt wurde. Im Moment ist sie unterwegs zu Bernd Wainzyk, der noch eine professionelle Modifikation machen wird. Wenn die fertig ist, werde ich sie hier vorführen.
Liebe UVler,
soeben habe ich mit der Physikalisch-Technische Bundesanstalt (PTB), Braunschweig telefoniert und bin auf offene Ohren gestoßen. Das Thema/Problem mit Power UV-LEDs ist bekannt, aber noch nicht angegangen. Der Wissenschaftler will sich weiter informieren und mir eine Antwort zukommen lassen. Dann gäbe es sicher keine Spekulationen, sondern belastbare Zahlen.
Warten wir es ab.
Gruß
Peter (H)
Zitat von: Safari in Januar 03, 2016, 22:53:15 NACHMITTAGS
Viel passiert ja nicht durch die UV Strahlung. Nennt sich grauer Star und die Operation dauert etwa 15 Minuten.
Gibt es hier so etwas wie einen Spamfilter? Safari, wenn Du Gesprächspartner suchst, empfehle ich Dir youtube- und Facebook-Kommentare.
Hallo Peter,
diese UV-LEDs liegen meist im nahen UV-Bereich, z.B. 365 nm, oder wie die beschriebene bei 390 nm. LEDs mit kürzerer Wellenlänge gibt es zwar auch, die haben einen sehr geringen Wirkungsgrad und entsprechend geringe Leistung, insofern beschränkt sich die Auswahl in der Praxis meist auf den UV-A Bereich. Bei diesen Wellenlängen wird fast der gesamte Anteil in der Hornhaut und der Augenlinse absorbiert. Eine fotochemische Wirkung auf die Netzhaut wie bei Weißlicht-LEDs ist daher das geringere Problem, aber auch nicht ganz vernachlässigbar - jedenfalls wenn man direkt in die LED blickt. Da ist die 390 nm LED sogar kritischer als die weiter im UV liegende 365 nm LED.
Ich habe den Arbeitsschutzgrenzwert für diffuse Bestrahlung schon erwähnt. Nur mal eine Abschätzung dazu: Wenn eine gerne verwendete 365 nm Nichia-LED maximal 0.5 W emittiert und dieses Licht etwa wie im Datenblatt 115° frei abstrahlt und Du z.B. 50 cm entfernt sitzt, dann trifft auf Dein Auge eine Leistung von etwa 1 W/m2. Bei dem Grenzwert wäre die Tagesdosis also etwa in 10000 Sekunden erreicht, das sind fast 3 Stunden. Nur mal so als Größenordnung, das gilt auch etwa für die kleineren Schwarzlichtlampen aus Leuchtstoffröhren. Also passiert für kurze Zeit ohne Schutz nicht allzu viel. Ganz was anderes ist es, wenn Du die Diode zur Durchlichtbeleuchtung einsetzt oder direkt in die LED blickst, aber darum ging es ja nicht.
Zu dem Thema gibt es zahlreiche Informationen im Arbeitsschutzbereich. Hier eine leicht verständliche Publikation wenn jemand tiefer einsteigen will:
http://www.baua.de/de/Publikationen/Fachbeitraege/F2115.pdf?__blob=publicationFile&v=6
Hubert
Lieber Klaus,
ZitatSchützen Sie Ihre Augen und Haut während der Inbetriebnahme.
Das ist ja - zum Beispiel - ein äußerst konkreter Hinweis ;D
Und das genau ist ja meine Frage: W I E ? Brille? Welche? Du hast ja offenbar die Lösung mit der Plexischeibe gewählt. Na, das ist doch schon einmal eine Information!
Herzliche Grüße
Peter
Zitat von: Peter V. in Januar 05, 2016, 13:29:23 NACHMITTAGS
DAFÜR(!) suche ich einfach einen "sicheren" Schutz. Und meine Frage ging eben dahin, ob wohl die üblichen (nicht gelben/orangenen, sondern teils auch ungefärbten "UV-Schutzbrillen", die es für Hochgebirgler, Skifharer oder als allgemeine Schutzbrillen im Arbeitsschutzbedarf gibt, ausreichend sind.
Hallo Peter,
Du solltest Deine Frage nicht nur auf Brillen beschränken - wie ja schon in manchen Beiträgen erwähnt wurde, ist das UV-Licht ja auch für die Haut nicht das Beste. Daher sind solche orangefarbenen Blenden usw. (sind UV-Filter immer orange?) sicher noch besser als eine Brille. Oder möchtest Du diesen Ski- oder Taucherbrilleneffekt in Form einer Gesichtsrötung/Bräunung ;) ?
Natürlich geht man gerne davon aus, dass die Haut ein bißchen mehr verträgt, als das Auge, aber so ein schwarzer Hautkrebs ist doch auch nichts Schönes... (und Manchen ist sogar ein kleines Fältchen, bzw. dessen Entfernung, schon viele Tausend Euro/Dollars wert - ich weiß, der Frauenanteil hier ist nicht so groß, und die mikroskopierenden Schauspielerinnen und Schönheitsköniginnen werden noch dünner gesät sein - und Dieter Bohlen hat auch kein Mikroskop, oder?).
Viele Grüße
Sebastian
-zur wahrung des sprachlichen Niveaus zurückgezogen-
Nun ein Beispiel mit 3 Brillen.
Diese alten Brillen dienten NUR dem Augenschutz gegen Splitter bei der Glasbearbeitung ! Trotzdem habe ich gemessen.
(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures005/185677_17766920.jpg)
Modell C ist eher für Fasching ;D
Dann der kleine Versuchsaufbau.:
(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures005/185677_61313933.jpg)
Die alte Mikrobank ist immer noch goldwert.
Die beiden A + B verhalten sich identisch, Modell C ist einfachstes Plexi.
Messungen:
Nichia UV-LED 365nm ohne sonstige Filter, Transmission für A + B noch 4 % , C noch 75 %
Nichia UV-LED 365nm mit Baader U-Filter , Transmission für A + B < 0,1 % , C noch 65 %
Damit gibt es wie auch bei Edmund Optics nachzulesen, klare Brillen mit sehr gutem UV-Schutz.
Weiter zeigt der Test auch, dass sichtbare Strahlung bei der UV-LED oberhalb von 380nm vorhanden ist, denn sonst dürften sich die beiden Messungen nicht unterscheiden. Am Spektralfotometer werde ich die beiden Brillen nicht messen, da es hier nur ein Beispiel sein soll.
(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures005/185677_7663573.jpg)
Einen schönen Abend, der Meßknecht
Peter (H)
Hallo Frieder,
Zitat
PUH, was war denn da für ein Übersetzer am Werk. Im Englischen lautet der Warnhinweis: "Protect your eyes and skin during operation."
das ist natürlich schon ein gewaltiger Fehler, der zu schweren Augenschädigungen führen kann, wenn man nicht im Duden nachliest. In USA wäre das sicher Basis für eine Millionenklage. Aber bei uns haben wir ja das Hirn eingeschaltet und werden nicht nur beim Einschaltvorgang die Augen schützen! ;D
Hallo Mikrotux:
der Plural von Spektrum lautet Spektren
Gruß vom Inschenör Peter aus Lorsch
Hallo,
noch ein Frage: ich habe hier mal beliebig ein Spektrum einer Nichia UV-LED (365 nm) aufgerufen:
http://ultravioletphotography.com/content/uploads/post-31-0-51643600-1415094890.jpg
Da scheint doch im sichtbaren Bereich praktisch keine Emission mehr zu sein. "Sieht" man denn noch, wenn diese LED eingeschaltet ist?
Herzliche Grüße
Peter
Zitat von: Peter V. in Januar 06, 2016, 13:53:00 NACHMITTAGS(...) "Sieht" man denn noch, wenn diese LED eingeschaltet ist? (...)
Lieber Peter,
ja, die Nichia UV-LED (365 nm) schimmert im Betrieb – deutlich erkennbar – violett. Wenn ich sie außerhalb des Mikroskop-Beleuchtungsrohres (oder in meiner Eigenbau-UV-Härtebox) verwende, setze ich eine orangefarbene Schutzbrille auf und vermeide den direkten Blickkontakt oder Beleuchtung von ungeschützten Hautflächen; z.B. meinen Händen.
Herzliche Grüße
Thomas
Lieber Peter -
darauf wurde in einigen älteren Zwirnen schon hingewiesen:
Auch wenn der Blauanteil relativ gering ist - er ist doch so stark, dass man auf Erregerfilter (Band oder Kurzpass) nicht verzichten kann, wenn man Fluoreszenz im Blaubereich untersuchen will - diese wird vom reflektierten Blauanteil überstrahlt. Kommt es einem nur auf grüne, gelbw, rote an reicht das Sperr-Kantenfilter hellgelb (Langpass).
Positiv zu werten ist, dass man die LED brennen sieht, falls die mal außerhalb des Mikroskops benutzt wird, z.B. fürs Bino.
Außerdem habe ich dadurch bemerkt, dass nicht alle meine Leuchten wirklich dicht waren, was normalerweise belanglos ist.
Vielleicht sind ja auch die Kurven im Datenblatt etwas euphemistisch dargestellt ...
Viele Grüße
Rolf
Lieber Thomas, lieber Rolf,
vielen Danke für die Info!
Herzliche Grüße
Peter
Die schön violette Quecksilberlinie bei 404,7 nm kann man noch gut sehen.
Gruß - Werner
Hallo,
ZitatAußerdem habe ich dadurch bemerkt, dass nicht alle meine Leuchten wirklich dicht waren, was normalerweise belanglos ist.
Hier eine HBO 100 am Orthoplan im Einsatz (nicht bei mir). Wie man sieht: Da strahlt's oben aus der HBO-Leuchte noch reichlich hinaus und ich meine, dass die Hand auch nicht ganz unbestrahlt bleibt.... Die Lampe ist original - da fehlt meines Wissens nichts. Und im Raum befindliche andere Personen schauen ja durchaus auch einmal in das Licht.
(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures005/185750_931912.jpg)
Herzliche Grüße
Peter
Lieber Peter,
sooo reichlich strahlt es aus dem HBO-Leuchtenhaus (oben!) ja nun nicht heraus. Ich gehe davon aus, dass die Hand i.w. von der unteren Durchlichtbeleuchtung (vermutlich 100 W Halogen) beschienen wird. Sollte es Dir dennoch Sorgen machen, könntest Du eine große Blende (z.B. für Kaminrohre) mit zentralem Durchbruch über den Bajonettanschluss der AL-Beleuchtung ziehen. Das wäre nicht teuer und würde auch "thermisch" keine Probleme machen.
Viele Grüße
Thomas
Lieber Thomas,
anhand der "Lichtfarbe" meine ich, auf der Hand eher die Strahlung der HBO zu erkennen (etwas grünlich/bläulich). Ziemlich sicher ist aber der hintere Teil der linken Handauflage noch durch die HBO beschienen Es ist nicht mein Gerät, aber Deine Idee werde ich berücksichtigen, wenn ich an meinem Orthoplan eine HBO oder UV-LED einsetze (habe ich bislang noch nicht getan). Ich wundere mich nur, dass das so konstruiert wurde.
Herzliche Grüße
Peter
Guten Abend
Zu bedenken ist, die HBO gibt nicht nur Licht im UV-Bereich ab, deren Stektrum geht bis in den IR-Bereich ...
Liebe Gruesse
Gerhard
PS: in der klassischen UV-Fotografie mit UV-Objektiven wird das Licht mit Lichtschluckern abgehalten, dazu wird schwarz lackiertes Leder mit einer Staerke von 1mm dicke verwendet. Ich verwende diese Technik auch am STEMI und am Auflichtmikroskop bei seitlicher Belauchtung mit der 365 nm Led ...
Hallo zusammen,
Ich hatte ja versprochen das UV-Schutzschild hier vorzuführen, wenn es umgebaut ist; nun ist es fertig.
Den Schutz der Augen - die brauchen die Mikroskopiker ja schon - darf man mit UV-LED´s natürlich nicht vergessen. Bernd Wainzyk hat mir einen UV-Schutzfilter von einem Olympusmikroskop adaptiert an einen Plexiglas-Schutz, der eigentlich als Schutz gegen Lötspritzer gebaut war für das Löten unterm Stemi. Bernd hat nun in bewährter professioneller Sorgfalt eine Steckleiste an die Oberkante des Plexischildes gebaut. Kann ich multifunktional umstecken ans Olympus-Fluoreszenzmikroskop.
(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures005/185997_44089396.jpg) (http://s106.photobucket.com/user/microklaus/media/Mikropraeparate%202012/Micropaeparate_2013/800_IMG_0001_zpsyy9bcv0y.jpg.html)
(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures005/185997_37865793.jpg) (http://s106.photobucket.com/user/microklaus/media/Mikropraeparate%202012/Micropaeparate_2013/800_IMG_0002_zpsa7spgc1y.jpg.html)
(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures005/185997_26239109.jpg) (http://s106.photobucket.com/user/microklaus/media/Mikropraeparate%202012/Micropaeparate_2013/800_IMG_0004_zpso3aj7odq.jpg.html)
Hallo,
der letzte Beitrag ist nun über 5 Jahre alt. Ich kann aber fast nahtlos daran anknüpfen.
Ich suche für mein Standard 18 mit Auflichfluoreszenz eine Möglichkeit, das Streulicht von Blau, aber vor allem UV, soweit es geht zu unterdrücken. Lichtquellen sind Nichia-LEDs (365 nm und 467 nm).
Natürlich ist eine Brille Pflicht.
Meine Frage ist nun, was ist von dem orangefarbenen Plexiglas in diesem Zusammenhang zu halten? Es gibt Anbieter, die "UV-undurchlässig" (https://www.alles-aus-plexiglas.de/index.php?u=p&id=10603) angeben.
Kann man darauf vertrauen? Wenn ich Peter (peter-h) richtig verstanden habe, reicht für diese Zwecke orangefarbenes Plexiglas in jedem Fall aus, auch ohne Zertifikat. Oder?
Hat da jemand Erfahrungen/Tipps?
Beste Grüße
Michael
die sollte ausreichen.
ca.6 teuro.
für maarten: von amazon.
link nicht mehr gespeichert.
Zitat von: güntherdorn in April 10, 2021, 22:40:23 NACHMITTAGS
die sollte ausreichen.
ca.6 teuro.
A link would be nice, thank you.
Maarten
Hallo Günther,
danke für den Tipp, aber eine Brille benutze ich ja schon. Allerdings ist es immer lästig, die über meine Computerbrille zu klemmen. Deshalb hatte ich an so etwas gedacht, wie damals Klaus Herrmann gezeigt hatte (siehe #38).
Beste Grüße
Michael
hallo michael,
diese uv-und sonstige schutzbrillen sind häufig so gross, dass sie über alle normal-brillen drüber passen.
ciao,
güntherdorn
Hallo,
ich darf noch einmal darauf hinweisen, dass der Originalhersteller von "Plexiglas" (das ist ein Markenname, der generische Name lautet Acrylglas) Musterstücke für 3 EUR anbietet, die exakt die Größe haben, die man für den Schutz am Mikroskop benötigt. Ich habe schon merhfach Muster in verschiedenen Farben (gelb, orange, umbra, farblos) als UV-Schutz für das Mikroskop bestellt. Jedes Muster kostet schlappe 3 EUR! Dafür kann man sie nicht selbst machen ;). Man kann auch mehrere verschiedene Muster auf einmal bestellen (habe ich vor wenigen Wochen noch gemacht). Man kann diese Platten biegen und z.B. mit Doppelklebeband, Klettband, Magneten oder aufwändigeren Konstruktionen am Mikroskop befestigen. Oder man bastelt sich mit einer Halterung ein mobiles Schild wie das von Klaus Herrmann Gezeigte.
Wie man sie biegt? Siehe hier (https://www.mikroskopie-forum.de/index.php?topic=22846.0)
Der Tipp von Lupus
ZitatHallo Peter,
wenn es sauber werden soll (Rest der Platte eben) dann am besten beide Plattenenden mit Holz o.ä. abdecken (z.B. mit Klammern) so dass nur der Bereich des Biegeradius unabgedeckt bleibt. Dann erwärmt man konzentriert den zu biegenden Abschnitt mit Föhn, der Rest bleibt dadurch unter der Erweichungstemperatur.
Hubert
hat gut funktioniert. Ich habe das in einem Schraubstock mit einem Heißluftgebläse gemacht und alles bis auf die Biegestelle mit dünnen Spanplatten abgedeckt.
Leider werden die Platten aktuell nicht mehr - wie noch vor ein paar Jahren - mit schön abgerundeten Ecken geliefert, aber das stört ja nicht wirklich.
Benötigt werden die transluzenten "Plexiglas GS"- Typen.
Hier die Bestellmöglichkeit:
https://www.plexiglas-shop.com/index.php?lang=1&lang=1&cl=alist&searchparam=&cnid=c140766119756693c197c53364d908be&attrfilter%5BTransparenz%5D%5BBlickdurchl%25C3%25A4ssig_%2528transparent%2529%5D=1&fnc=executefilter (https://www.plexiglas-shop.com/index.php?lang=1&lang=1&cl=alist&searchparam=&cnid=c140766119756693c197c53364d908be&attrfilter%5BTransparenz%5D%5BBlickdurchl%25C3%25A4ssig_%2528transparent%2529%5D=1&fnc=executefilter)
Unter "Details" kommt man zum Warenkorb bzw. Bestellformular.
Wer "biegen" möchte, sollte sich vielleicht gleich 2 Platten bestellen - falls der erste Biegeversuch "in die Hose geht" ;)
Herzliche Grüße
Peter
Hi Peter,
das ist genau die Antwort, die ich mir erhofft hatte!
Ich habe schon ein paar Muster bestellt und hoffe, dass ich dann sehenden Auges durch meine Fluoreszenzversuche komme.
Beste Grüße
Michael