Hallo zusammen,
an dem Objektivrevolver von meinem neuen Zeiss GFL befinden sich insgesammt 5 Objektive,
bei einigen ist die Bezeichnung "Ph" aufgraviert.
Für viele sicherlich eine dumme Frage,
aber es wäre nett, wenn mir jemand erklärt,
für welche Zwecke diese Objektive eingesetzt werden.
Viele Grüße
Burkhard
Hallo Burkhard,
PH bedeutet Phasenkontrast; aber auch hier möchte ich Dich zunächst mal auf die Mikrofibel verweisen oder auch auf Christian Linkenhelds "Mikroskopie.de" (Link dorthin in der Header-Zeile dieser Seite).
Gruß !
JB
Hallo Herr Boschert,
ich habe mich inzwischen kundig machen können, was PH bedeutet. Desweiteren steht auf dem Kondensor auch noch die Bezeichnung Inko, womit wieder eine neue Frage aufkommt, was das bedeuten möge.
In der Druckschrift von Wilfrieds Link ist jedenfalls nichts darüber erwähnt.
Viele Grüße
Burkhard
Hallo Burkhard,
Inko steht für DIC= Differentieller Interferenzkontrast. Weil der so kinderleicht einfach zu erklären ist spare ich mir das hier ;D
Aber ich meine, dass Christian Linkenheld eine schöne Erklärung der Funktion hier unter Rezepte hat.
Der hat auf der Rückseite so ein komisch geschwungen geformtes "Montageloch". Den Deckel kann man einfach abheben, der ist nur mit einem Gummistopfen festgesetzt. Dann sieht man auch, ob DIC-Prismen drin sind.
Wenn die in Ordnung sind ein wertvolles Teil!.
Da sich das so etappenweise entwickelt, wirst Du jetzt sicher noch sagen, dass da oben ein Zwischentubus ist mit so einem breiten Schieber... ???
Hallo Herr Herrmann,
der Kondensor hat unten eigentlich keine Öffnung, außer die für die Optik selbst.
Es stimmt, so einen Zwischentubus wie Sie sagen, habe ich auch dazu,
dessen Bedeutung mir noch nicht ganz bewusst ist und hätte auch noch danach gefragt.
Man muß eben erstmal das eine nach dem anderen verdaut haben, wie beim Essen eben auch.
Viele Grüße
Burkhard
Zitat von: GFL in Juli 13, 2009, 15:57:37 NACHMITTAGS
Desweiteren steht auf dem Kondensor auch noch die Bezeichnung Inko, womit wieder eine neue Frage aufkommt, was das bedeuten möge.
In der Druckschrift von Wilfrieds Link ist jedenfalls nichts darüber erwähnt.
Das ist einfach zu erklären, da es DIC zum Zeitpunkt der Boschüre noch gar nicht gab.
Offensichtlich wurde es nachträglich auf Inko erweitert, ein echtes Universalmikroskop in klein eben.
Du müsstest dann neben dem Optovar noch ein zweites Zwischenstück haben, wo man einen Polschieber oder einen
Inko Schieber reinschieben kann. Stell doch mal ein paar Bilder ein.
Das "alte Schätzchen" wird ja immer wertvoller, wo hast du denn das her, da wird man ja ganz neidisch :(
Gruss
Wilfried
Ich habe auch zwei Zwischenstücke dazu. Das eine ist das Optovar aus der alten Broschüre und das andere muß der Zwischentubus mit dem dicken Schieber sein, den der Klaus bereits angesprochen hat.
Bilder will ich gerne dazu einstellen, ich muß aber vorher noch in den "Forumsvorschriften" nachlesen, wie man das am besten anstellt. Wieso wertvoll und neidisch? Als "alter Hase" müßtest du doch das längst haben.
Viele Grüße
Burkhard
Hallo Burkhard,
was Wilfried meint ist eben die DIC-Ausrüstung, der Traum jedes Mikroskopikers. Ist normalerweise sündhaft teuer. Hat der "dicke Schieber" eigentlich auf der Oberseite eine römische I, II oder III eingraviert?
Gruß !
JB
Zitat von: GFL in Juli 13, 2009, 19:25:39 NACHMITTAGS
Wieso wertvoll und neidisch? Als "alter Hase" müßtest du doch das längst haben.
Ja an meinem Zeiss Universal, aber eben noch nicht an dem von mir innig geliebten GFL.
viele Grüsse
Wilfried
Also ich bitte Euch! Ich habe Fachleuten, zu denen ich mich ja nun noch nicht zählen kann, gehört,
daß es antiquierte Technik ist und die neuen Objektive mit unendlicher Tubuslänge sowieso viel besser sind.
Den Schieber habe ich mal rausgenommen, ging aber erst nach Lösen einer Klemmschraube und es ist eine III aufgraviert. Was hat denn das zu sagen? Muß ich den Schieber mit I und II auch noch haben, um das Mikroskop vollwertig nutzen zu können?
Viele Grüße
Burkhard
Hallo Burkhard,
nein, das bedeuted lediglich, dass Du tatsächlich den Mercedes unter den Kontrastverfahren hast - eine DIC-Ausrüstung oder Interferenzkontrast nach Nomarski.
Nur mal so zum Einschätzen für Dich, rein pekuniär: ein solcher Schieber in einwandfreiem Zustand geht üblicherweise für mehrere Hundert Euronen bis zu 1 kEuro über die Theke. Aber das Entscheidende ist - freu´ Dich schon mal drauf, was man damit alles machen kann.
Gratuliere !
JB
Hallo Burkhard,
ich weiß ja nicht, was Du für das Mikroskop bezahlt hast, aber das scheint ja ein unglaublicher Glücksfall zu sein! Du hast wohl ein Mikroskop mit DIK ( DIC ) - wovon fast jeder hier träumt, aber es sich nicht leisten kann oder die Teile einfach nicht bekommt. Der DIK-III-Schieber wurde letztens allein bei ebay für 800 EUR angeboten.
Unglaublich...wo bekommt man als absolute "Laie" / Anfänger solche Mikroskope angeboten??? Schade, daß sich so etwas nicht mal zu mir verirrt.... :(
Viel Spaß mit dem schönen Gerät!
Hier gibt es übrigens eine Anleitung, wie man Bilder in das Forum einstellt. Laß uns doch mal optzisch an Deinem schönen Mikroskop teilhaben....
Herzliche Grüße
Peter
Nun macht ihr mich aber alle verlegen, Jungs! :-[
Ich hätte jetzt gedacht, daß ein jeder von Euch mindestens einen Rolls-Royce dagegen auf dem Tisch stehen hat!
Hallo Burkhard,
nun, es haben ja schon Einige DIK - aber nicht alle! Das Problem ist, daß man auf dem Gebrauchtmarkt - sei es ebay oder sonstwo - praktisch NIE ein komplettes DIK-Mikroskop bekommt, also mit den entsprechenden Prismen für "unten" und "oben". Und einzeln werden die Teile selten angeboten, zumdem gibt es von Zeiss verschiedene DIK-Verfahren und man muß eben auch zueinander passende Teile finden. Und wenn diese mal angeboten werden und nicht delaminiert sind, kosten sowohl der INKO-Revolver als auch die Schieber so um 700 - 1000 EUR.
( der letztens bei ebay für 800 EUR angebotene Scheiber war sogar am Rand leicht delaminiert ).
Ungewöhnlich ist auf jeden Fall, daß ein absoluter Anfänger in's Blaue ein sehr altes Mikroskop kauft es sich plötzlich als mit extrem wertvollen Zusatzteilen bestückt herausstellt. Aber hier hat ja auch schon mal jemand gepostet, in einem alten Präparatekasten - ersstanden auf dem Flohmarkt für ein paar EUR - ein Diatomeen-Präparat gefunden zu haben, auf dem sich ein Aufkleber von "I.D. Möller" befand....
Herzliche Grüße
Peter
Das GFL ist eine Art Rolls Royce. Nach 50 Jahren immer noch top !
Und so viel besser sind die neuen unendlich Optiken nun auch wieder nicht. Schon eher wegen der neueren besseren Glassorten und der besseren Vergütung aber nicht wegen dem unendlich.
Das "unendlich" wurde vor allem deshalb eingeführt, damit man den Strahlengang zwischen Objektiv und Tubuslinse
beliebig erweitern kann ohne jedesmal spezielle Krorrekturoptiken für die Tubuslänge zu benötigen.
Ich sagte ja schon, ich bin immer wieder überrascht, wie wenig Unterschied ich sehe, wenn ich mit Problemproben
von den grossen modernen Forschungmikroskopen bei uns im Institut spasseshalber zu dem kleinen GFL -Briefbeschwerer auf meinem Schreibtisch wechsle.
viele Grüsse
Wilfried
Hallo Peter,
ich hätte zum selben Kurs auch ein Zeiss Universal haben können. Aber das war mir irgendwie zu unförmig, deswegen habe ich mich für das handlichere Modell entschieden. Aber wenn ich die Preise lese, die du mir da um die Ohren haust, wird mir echt schwindelig.
Apropos Präparate: Von der hohen Kunst der Präparation verstehe ich natürlich genauso wenig. Aber erste Proben aus dem Gartenteich sollten für den Einstieg reichen.
Gruß
Burkhard
Auf jeden Fall möchte ich mich nochmal für eure Wertschätzungshilfe bedanken. Ich könnte dem Gerät als Laie nun wirklich nicht ansehen, wie heiß begehrt es ist trotz des hohen Alters. :)
Und inzwischen hat man mir auch schon begreiflich gemacht, daß ich den Schieber I und II gar nicht benötige.
Schieber II ist für die Universale und Phomis, aber wofür ist Schieber I?
Viele Grüße
Burkhard
Der Inko-Schieber I wurde nur kurze Zeit für eine frühe Ausführung des ihn aufnehmenden Zwischentubus POL gebaut. Dieser hatte im Gegensatz zu den dann später gefertigten Einheiten eine deutlich niedrigere Bauhöhe, woran er auch ausschliesslich erkennbar ist, da zu dieser Zeit keine Sach- sondern nur Seriennummern aufgraviert wurden. Ich kann nnoch die Seriennummernbegrenzung heraussuchen, anhand der dies eindeutig feststellbar ist. Der Schieber Inko I funktioniert nicht mit den neueren Inko Kondensoren des 1. DIC- Typs (Inko aufgraviert) am neueren Zwischentubus POL in den dieser aber körperlich hineinpasst. Schieber I benötigt immer den flachen Zwischentubus POL. Funktionell, d.h. von der Einbau-Orientierung des Hauptprismas entspricht Schieber I dem Schieber III, welcher für die STANDARD- Baureihe gedacht war. Schieber II ist den Tubuskopfgeräten vorbehalten und funktioniert nach Drehen des Zwischentubus POL um 180 Grad auch mit allen STANDARD Mikroskopen (Pfeilsymbol auf Kondensorscheibe Inko muss immer in die gleiche Richtung zeigen, wie Pfeilsymbol auf Inko Hauptschieber). Schieber III kann an Tubuskopfgeräten nicht funktionieren, da sein NOMARSKI- Prisma um 180 Grad falsch orientiert ist (zur Lage der Kondensorprismen). Es kommt zu Interferenzzstreifen.
Alle Inko Hauptschieber waren für maximalen Kontrast berechnet.
Das ist zwar bekannt und richtig, daß Schieber III nicht für die Tubuskopfgeräte, also Phomi und Universal, bestimmt war wegen der Einbaulage.
Aber mit einem Trick läßt sich der Tubuskopf bei diesen Geräten auch umdrehen, so daß man mit dem Schieber III an diesem Geräten im DIC arbeiten kann.
Der Anblick ist nur etwas ungewohnt, wenn die nicht benutzten Objektive im Revolver nach vorne zeigen und nicht nach hinten.
Für die Informationen zum Schieber I vielen Dank! Ich kenne nämlich keine Zeiss-Broschüre, in der dieser Schieber I erwähnt und beschrieben wird. So lernt man immer wieder ein Stück dazu.
Es gibt zum alten DIC von CARL ZEISS eine sehr knappe Bedienungsanleitung (4 Seiten), den großen Ph/ Inko Prospekt (1965/ 67) und einen 4seitigen Katalog von etwa 1978.
Interessant ist die DIC- Grundlagenbroschüre von Walter Lang (4 Teile, sehr ausführliche Erklärung, die schon oft abgeschrieben wurde (z.B. "Gerlach")). Auf Wunsch kann ich Kopien machen.
Frage: Wie geht das?: "Aber mit einem Trick läßt sich der Tubuskopf bei diesen Geräten auch umdrehen, so daß man mit dem Schieber III an diesem Geräten im DIC arbeiten kann."
Man lernt immer wieder etwas neues.
Hallo,
ZitatInteressant ist die DIC- Grundlagenbroschüre von Walter Lang (4 Teile, sehr ausführliche Erklärung, die schon oft abgeschrieben wurde (z.B. "Gerlach")). Auf Wunsch kann ich Kopien machen.
das wäre wirklich super! Am Besten hier unter
Mikro-Rezepte in Ermangelung einer Rubrik: "Gerätebeschreibungen" als herunterladbares PDF einstellen, dann haben alle was davon!
Darf ich noch eine immer wieder vorgebrachte Bitte äussern? Wenn möglich die Beiträge mit dem Vornamen unterschreiben, wenn das Duzen nicht zu unangenehm ist. Der Datenschutz ist mit Nennung des Vornamens noch einigermaße gesichert. Wenn man nicht gerade "Pätrquiano" heißt.
Ich fände es ziemlich blöd jetzt z.B.
Hallo Planapo 63 zu jemand zu sagen, von dem ich weiß, dass er
Fritz heißt :D
Nur eine individuelle Bitte, ohne dass ich wieder eine 10 Seitige Grundsatzdisskussion lostreten möchte!
Hallo,
schöne Idee vom Klaus, ich wäre dann unter Umstanden auch bereit, etwas in den Klingelbeutel zu schmeißen. ;)
Tip vom Achromaten an den Apochromaten:
Wenn man den Tubuskopf für die konstante Zwischenvergrößerung von 1,6 hat,
so kann man diesen um 180° verdreht am Mikroskop anbauen. Diesen Vorschlag hatte ich einem
Freund gemacht, er hat es ausprobiert und konnte mit seinem Schieber III am Phomi DIC machen.
Aus der Not heraus, weil er eben keinen Schieber II hatte. Und er hatte sich darauf gefreut wie ein Schneekaiser. ;D
Viele Grüße
Bernd
P.S.: Ich bin der mit dem seltenen Vario-Luminar und dem 100er-Planapo bei Frost in der Kühlbox.