Mikro-Forum

Foren => Mikroskopie-Forum => Thema gestartet von: beamish in April 09, 2016, 16:38:03 NACHMITTAGS

Titel: Newton NM1
Beitrag von: beamish in April 09, 2016, 16:38:03 NACHMITTAGS
Hallo,

wie betreiben die das 60x und sogar ein 100x/Öl ohne Kondensor? Oder habe ich da was übersehen? Das Gerät hat ja scheinbar nicht einmal eine Lochblende, wie z.B. beim Swift.
http://www.newtonmicroscopes.com/products.html
Herzlich
Martin
Titel: Re: Newton NM1
Beitrag von: beamish in April 09, 2016, 17:19:14 NACHMITTAGS
Hier habe ich schon eine Antwort gefunden:
http://www.microscopy-uk.org.uk/mag/artdec13/rjk-Nm1-Newton-Microscopes.pdf
Der Konstrukteur(?) ist offenbar der Meinung, daß ein Kondensor nicht notwendig ist (S. 26)....
Da würde ich gerne Bilder sehen.

Grüße
Martin
Titel: Re: Newton NM1
Beitrag von: Lupus in April 09, 2016, 17:45:05 NACHMITTAGS
Hallo,

das Mikroskop ist nach Darstellung des Herstellers speziell für die Diagnose von z.B. Tropenkrankheiten durch Blutuntersuchungen vor Ort gedacht. Die Beleuchtung scheint nicht für optimale Abbildungsqualtät ausgelegt zu sein, sondern verwendet einfach eine LED unmittelbar unter dem Objektträger. Für solche Zwecke dürfte das auf jeden Fall reichen. Sozusagen die einfachste Variante einer kritischen Beleuchtung ohne Leuchtfeldblende, also mit relativ viel Streulicht. Ein Beispiel für die schlechtere Bildqualität sieht man hier auf Seite 5 des Dokumentes (auch ein Vergleich mit einem "Smartphonemikroskop", was hier auch schon einmal diskutiert wurde):
http://www.newtonmicroscopes.com/publications/Schisto_2014.pdf

Hubert
Titel: Re: Newton NM1
Beitrag von: TPL in April 09, 2016, 22:25:22 NACHMITTAGS
Lieber Martin,

wie Hubert schreibt: ursprünglich war eine sehr konkrete Anwendung in der vor-Ort-Diagnostik von Tropenkrankheiten  (http://hstrial-kdunning.homestead.com/)geplant, bei der Bildqualität nicht gefordert war. Das Exemplar, das ich seinerzeit mit einem 60er-Objektiv einmal testen konnte, gab ein unerwartet gutes Bild von einem Mundschleimhaut-Abstrich. Dadurch, dass die LED sehr nah am Präparat platziert ist, reicht die Helligkeit gut aus. Ohne zu doll in die geometrische Optik einzusteigen: für mich sah es so aus, als sei der LED-Emitter ziemlich nahe der vorderen Brennebene platziert.
Bei den schwächeren Vergrößerungen fand ich die Abbildungsqualität übrigens recht gut. Das mag aber an den (von der Dicke her ziemlich perfekt eingedeckten) Ausstrichen und einer Reihe kommerzieller Test-Präparate gelegen haben.

Viele Grüße
Thomas