Hallo.
Nach den Fühlern von zwei Schmetterlingen heute ein Bein. Zuerst der "Schulteransatz":
(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures005/193223_36960994.jpg)
Und hier die Fußkralle mit Gegenplatte, die ähnlich einem Daumen funktioniert:
(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures005/193223_52632002.jpg)
Hier zwei Vergrößerungen der "Daumenplatte". Es ist interessant, daß Schmetterlinge nahezu überall auf ihrem ganzen Körper Schuppen besitzen. Egal ob am Fuß, Bein, Körper, Kopf, den Fühlern oder den Flügeln. Nur die Augen sind schuppenfrei.
(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures005/193223_19629870.jpg)
(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures005/193223_10928936.jpg)
Hier ein Bild vom Kopf. Leider nicht optimal gelungen. Aber man sieht, daß auch der Kopf nur so vor Schuppen und Härchen strotzt:
(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures005/193223_22040085.jpg)
(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures005/193223_52279745.jpg)
(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures005/193223_3778325.jpg)
Liebe Grüße Jorrit.
die Schuppen und Haare machen eine bildhauerische Darstellung schwierig , danke jorrit , gruß carypt
Hallo Jorrit
wer hilft Euch eigentlich bei der Präparation für das REM? Das ist ja nicht ganz so trivial.
Viele Mikrogrüße
Bernhard
Hallo Bernhard.
Niemand. Das Präparieren ist aber recht einfach. Zumindest bei Insekten. Teil Abschneiden, (mit einer Pinzette) auf das kleine, runde, doppelseitige Klebepad kleben, daß auf einem kleinen AluPin klebt, Den Alupin mit den Teilchen in die Sputterkammer stecken. Der Sputter pumpt die Sputterkammer luftleer und bedampft die Pinoberfläche fein mit Gold. Danach entnimmt man vorsichtig den Pin und steckt Ihn in die Vorrichtung (Loch) im REM Präperatehalter. Das Ganze dauert nur wenige Minuten. :)
Liebe Grüße Jorrit.
Hallo Jorrit,
Eure Bilder sind ja doch etwas unscharf. Versteh mich nicht falsch: Ihr habt eine schönes (und für eine Mikrogruppe ungewöhnliches) Hightech-Spielzeug und ich bewundere Euch, dass das Gerät überhaupt läuft.
Was mich interessiert: Sind die Unschärfen nur bedingt durch Unzulänglichkeiten bei der "improvisierten" Bildverarbeitung (über die Soundkarte) oder gibt es auch noch diesbezüglich "Optimierungsbedarf" im Gerät selbst. Oder anders gefragt: Ist das REM selbst von der Funktion her einwandfrei?
Herzliche Grüße
Peter
Hallo Peter.
Es gibt einige Aspekte, die man berücksichtigen muß.
1.) Präparatevorbereitung und das Präparat selbst.
Wir haben z.B. immer 3-4 Untersuchungsobjekte auf einem Pit / Tellerchen. Daher kann es zu Störungen von den anderen Objekten kommen. Der eine Fühler z.B. ist wesentlich schärfer geworden als z.B. der Kopf.
2.) Da die Glühwendel recht teuer ist, arbeiten wir mit einer verringerten Heizspannung, damit die ca. 400 Euro teure Glühwendel länger hält. Sie wird durch rückschlagende positive Teilchen bombardiert. Bei verringerter Heizung nimmt das Bildrauschen leider zu. Ohne Sponsor ist das aber schwierig.
3.) Die Aufbereitung des Signales. Hier kann es durch Masseschleifen, ... zu div. Störungen, ... kommen. Auch könnte man durch ein mehrfaches Scannen das Rauschen minimieren.
4.) Durch längeres Warten könnte man ein höheres Vakuum erzeugen. Dann könnte man mit einer anderen Heizwendel und anderem Sputtermaterial arbeiten. Das würde die Qualität noch einmal merklich steigern. Eckard nutzt wahrscheinlich ein anderes Material in der Glühwendel und beim Sputtern.
Nein. Unser REM ist schon hervorragend. Trotz des Alters. Aber man muß auch bedenken, daß Wir nur eine kleine Mikrogruppe sind und bei uns die Teilnahme, ... völlig kostenlos ist (inkl. der Nutzung der Geräte, ...). Für unsere begrenzten Mittel denke ich holen Wir das beste raus.
Aber ich denke, die Fühler waren schon relativ gut und sauber gescannt. Selbst im Vergleich mit sehr teuren, modernen REMs ganz gut.
Vieleicht könnten Wir mal ein Präparat an Eckhard oder Wilfried schicken. Was Sie mit ihren REMs rausholen können?
Zitat(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures005/193241_35806901.jpg)
(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures005/193241_697819.jpg)
(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures005/193241_31401880.jpg)
(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures005/193241_3798470.jpg)
(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures005/193241_36713457.jpg)
Liebe Grüße Jorrit.
Hallo Jorrit
Ich finde die Ergebnisse beachtlich wenn man bedenkt das dieses Gerät nicht in einem Institut steht ...
Bei den Bilddaten stimmt die Gradation nicht. Man legt da eine Gamakurve drüber das der Kontrast nicht so hart ist. Dabei werden die Mitten und die Tiefen angehoben und die Höhen abgesenkt. Dann geht man von Monochrom auf RGB und macht dort die Bildbearbeitung ...
Die RGB Bilddaten schickst Du dann durch Picure +
Du wirst die Daten nicht Wiedererkennen 😊
Liebe Grüße
Gerhard
Hi Jorrit,
wieder sehr schön anzuschauende Aufnahmen!
Viele Grüße,
Christian
Hallo Jorrit,
Dein Schmetterlings-Thema bietet ja reichlich Anwendung für das REM. Ich finde die Bilder wirklich faszinierend. Sehr schön finde ich die Schuppen auf der "Daumenplatte".
Hast Du eine Erklärung dafür finden können, dass die Schmetterlinge weitestgehend mit Schuppen bedeckt sind? Eigentlich bringt so eine zusätzliche Schicht ja auch mehr Gewicht mit sich.
Viele Grüße,
Bob
Hallo Gerhard.
Danke für die Tipps. Ich werde versuchen, das mal zu testen.
Hallo Christian.
Danke für das Lob. Es gibt noch einige Bilder, die z.B. den Zusammenhang von Farbe und "Gitterstruktur" zeigen. :)
Hallo Bob.
Nicht 100%. Einmal wäre eine Veränderung des Fluges relevant. Z.B. ein chaotischerer Flug, um Freßfeinde zu irritieren. Eventuell aber auch eine Verringerung der Lautstärke aus gleichem Grund. Denkbar ist auch gar keine Erklärung. Das die Schuppen halt evolutionär übernommen wurden und da Sie nicht schädlich waren, wurden Sie nicht wegrationalisiert. Auch eine effektivere Wärmespeicherung ist als Grund denkbar. Oder daß die Schuppen beim "gefressen werden" unangenehm sind. Eine Frage, die man glaube ich nicht 100% klären / beantworten kann.
Liebe Grüße Jorrit.
Zitat....
Nein. Unser REM ist schon hervorragend. Trotz des Alters. Aber man muß auch bedenken, daß Wir nur eine kleine Mikrogruppe sind und bei uns die Teilnahme, ... völlig kostenlos ist (inkl. der Nutzung der Geräte, ...). Für unsere begrenzten Mittel denke ich holen Wir das beste raus.
Aber ich denke, die Fühler waren schon relativ gut und sauber gescannt. Selbst im Vergleich mit sehr teuren, modernen REMs ganz gut.
Vieleicht könnten Wir mal ein Präparat an Eckhard oder Wilfried schicken. Was Sie mit ihren REMs rausholen können?
...
Hallo Jorrit,
ich finde auch, dass es für ein nicht professionell gewartetes Gerät ordentlich läuft.
Falls ihr wissen wollt wo es bezüglich der ursprünglich erzielbaren Leistungsdaten steht, würde ich eher ein Testobjekt empfehlen, so wie es auch der Service benutzt. Kostet ca. 300.- Euro und besteht aus Gold Nanopartikeln mit Grössen zwischen 0,8nm und 50 nm auf einem Silizium oder Kohlenstoffträger.
Die Auflösung für euer Gerät wurde von Leitz mit 7 nm angegeben:
http://www.mgoertz-gmbh.de/produkte_leitz_amr-1600t.htm
viele Grüsse
Wilfried
Hallo Jorrit,
du kannst mir gerne ein paar Flügelschuppen schicken. Nach Möglichkeit neben den präparierten auch welche ohne Sputter-Coating. Ich stelle die Aufnahmen dann hier rein.
Herzliche Grüße
Eckhard
Hallo Wilfried.
Danke. Die 300 Euro werden Wir aber lieber in die Instandsetzung und Verbesserung unser KF2 Mikroskope stecken. Dann haben alle Gäste etwas davon.
Hallo Eckhard.
Gute Idee. Ich werde Dir Schmetterlingsmatterial reservieren und schicken. :)
Herzliche Grüße Jorrit.
ich könnte mir denken , daß die längeren Schuppen strömungstechnisch vorteilhaft sind (wirbelverhindernd). Bei den Kleineren aber keine Ahnung , hilft es vielleicht bei Spinnenkontakt ? Sonnenschutz ? Kälteschutz ? oder behindert es Parasiten (Milben) . gruß carypt
Zitat von: the_playstation in April 10, 2016, 17:45:13 NACHMITTAGS
Das Präparieren ist aber recht einfach. Zumindest bei Insekten. Teil Abschneiden, (mit einer Pinzette) auf das kleine, runde, doppelseitige Klebepad kleben...
Hallo Jorrit,
wie jetzt? "Frisches" Insekt in feuchtem Zustand? Oder ist da nicht noch irgendwo ein Entwässerungsschritt, wenn schon keine Fixierung?
Besten Gruß
Sebastian
Hallo Sebastian.
Die Schmetterlinge waren schon recht trocken. Den Rest erledigt die Vakuum-Pumpe des Sputters, ... Nix Druck, nix Feuchtigkeit. :)
Liebe Grüße Jorrit.
Hallo Jorrit,
an das Vakuum hatte ich auch gedacht, aber da ist ja schon eine Beschichtung auf dem Insekt, durch die es dann "durchdampfen" müsste... Aber gut: Trockenes Chitin-Exoskelett...
Viele Grüße
Sebastian
Hallo Sebastian.
Die Beschichtung ist dünn und eher oben. Da findet sich Platz für die Feuchtigkeitsreste, um zu entweichen. Man sollte keine frische, fette, vollgefutterte Raupe reinlegen. Das gäbe eine ziemliche Schweinerei. ;) ;D
Liebe Grüße Jorrit.
Hallo Jorrit
Obstfliegen gehen auch, ohne großartiges Trocknen. Drei Tage liegen lassen und dann mit Gold sputtern. Drei Minuten bei 20 Milliampere geht hervorragend. Bei unserem uralten Sputtergerät haben wir dann eine Spannung von 1,68 KV anliegen. Weniger ist da manchmal mehr.
Unseren experimentierfreudigen Schülern gelingen da manchmal die wildesten Sachen, auch wenn Einem manchmal die Haare zu Berge stehen.
Herzliche Grüße
Horst-Dieter
Hallo Horst-Dieter
Danke für die Tipps. :) Vieleicht machen Wir auch mal regelmässigere Treffen am REM.
Hallo Sebastian.
Ich habe vergessen noch zu sagen, daß die Goldbedampfung ja erst im Sputter erfolgt, wenn ein gewisses Vakuum erzeugt ist, (bei der es gerade leitend ist, d.h. kein echtes Vakuum). Bis dahin ist aber das Insekt entweder von Restfeuchtigkeit befreit oder zerplatzt. Aufgrund der Größe der Alupits (Teller/Pin) werden sowiso nur kleine Teile wie Kopf oder Beine aufgeklebt. Kein ganzes Insekt, ausser es wäre sehr klein.
Liebe Grüße Jorrit.