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Foren => Mikrofoto-Forum => Thema gestartet von: Johannes Kropiunig in Mai 16, 2016, 18:09:33 NACHMITTAGS

Titel: Im Rausch der Tiefe (Le grand bleu) DVD in DIY CLSM
Beitrag von: Johannes Kropiunig in Mai 16, 2016, 18:09:33 NACHMITTAGS
Kurzbeschreibung:

Jaques und Enzo sind schon als Kinder zwei begeisterte Tiefseetaucher. Zwanzig Jahre später treffen die beiden wieder aufeinander. Jacques ist inzwischen Taucher im Dienst der Wissenschaft und Enzo hält als Bilderbuch-Macho seinen Weltmeistertitel im Tiefseetauchen. Es ist der Wiederbeginn einer von Rekordsucht geprägten Freundschaft. Die Haßliebe der beiden Männer spitzt sich schließlich in einem dramatischen Zweikampf zu...

Hallo,

genug blabla, hier ein kleiner Ausschnitt aus der DVD.
(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures005/195692_58791204.jpg) (http://s1116.photobucket.com/user/Googol1972/media/Blue%20Eye%20Bilder/DVD_zps5vcnbsy7.png.html)
Blue Eye: konfokales Sperrholz Laser Scan Mikroskop, Laser @405nm,  Neofluar 40/0.75, Rasterabstand 0.109µm

Als Falschfarbenbild, wobei die Messwerte der einzelnen Pixel farbig dargestellt werden.
(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures005/195692_28358509.jpg) (http://s1116.photobucket.com/user/Googol1972/media/Blue%20Eye%20Bilder/DVD%20Falschfarben_zpseu6lwcmm.png.html)
Lookup Tabelle: Fire Lut

Viele Grüße,
Johannes

Edit: Titel um DIY CLSM erweitert
Titel: Re: Im Rausch der Tiefe (Le grand bleu) DVD
Beitrag von: reblaus in Mai 16, 2016, 19:47:56 NACHMITTAGS
Hallo Johannes -

glatter Wahnsinn - meine volle Bewunderung für Dein Konstrukteurstalent!
Kannst Du noch gelegentlich ein aktuelles Foto von Deinem XyloLaScanoScop einfügen?

Viele Grüße

Rolf

Titel: Re: Im Rausch der Tiefe (Le grand bleu) DVD
Beitrag von: Johannes Kropiunig in Mai 16, 2016, 20:34:22 NACHMITTAGS
Hallo Rolf,

vielen Dank für das Lob! Das Prinzip ist eigentlich recht einfach und beruht auf meinen Makroschlitten.
http://s1116.photobucket.com/user/Googol1972/media/IMG_3665_zpsfr5b9glk.jpg.html
Nur sind es bei Blue Eye halt 3, für jede Achse einer, und die Probe wird unter einem fein fokussierten Laserstrahl bewegt, wobei kontinuierlich die Helligkeit gemessen wird. Der Teufel steckt dann im Detail.

Die Bilder sind zwar schon etwas älter, aber viel anders sieht es derzeit auch nicht aus. Einzig die Motoren haben Kühlkörper verpasst bekommen und die Elektronik wurde verbessert.
http://s1116.photobucket.com/user/Googol1972/slideshow/Blue%20Eye

Viele Grüße,
Johannes
Titel: Re: Im Rausch der Tiefe (Le grand bleu) DVD
Beitrag von: peter-h in Mai 16, 2016, 22:43:17 NACHMITTAGS
Hallo Johannes,

ich staune ! Meine Fragen dazu:
- auf welche max. Größe hast Du den Laser in der Objektebene bekommen?
- wie groß sind Deine Blenden?
- PMT oder Diode als Empfänger?
- welche Geschwindigkeit bekommst Du damit , Pixel/s ?
- Software zu 100% Eigenbau?
- wie ist die max. Bildgröße in Pixel x Pixel?

Ich hoffe das erschlägt Dich nicht.
Viele Grüße
Peter
Titel: Re: Im Rausch der Tiefe (Le grand bleu) DVD
Beitrag von: Johannes Kropiunig in Mai 17, 2016, 20:12:21 NACHMITTAGS
Hallo Peter,

über dein Interesse freue ich mich besonders, schon alleine weil du auch immer so schöne Messkurven zeigst und die Folgenden daher sicher nach ihren Wert beurteilen kannst.

- auf welche max. Größe hast Du den Laser in der Objektebene bekommen?

Ausgehend von diesem Bild:
(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures005/195780_4135664.jpg) (http://s1116.photobucket.com/user/Googol1972/media/Blue%20Eye/MikrometerLaser_zpsmnjei4fj.jpg.html)
Gehe ich von einem Brennpunkt von etwas kleiner als 1µm mit Deckglas bei Lufteinbettung und einem Neofluar 40/0.75 aus. Mit Eindeckmedium mag es vielleicht noch ein wenig kleiner sein.

- wie groß sind Deine Blenden?

Die Blende vor dem Laser ist gewaltige 2mm groß und dient eher dazu den leicht aufgeweiteten Strahl auf den Innendurchmessers des Objektives zu begrenzen. Da denke ich, dass eher die kleine Emitterfläche des Diodenlasers eine Rolle spielt. Bei dem Pinhole vor dem Detektor kann ich leider nur eine Schätzung abliefern, 30µm? . Das alte hatte ich mit etwa 40µm vermessen. Das nun verwendete lies im direkten Vergleich deutlich weniger Licht durch als ich es gegen das Licht einer Jansjö hielt. Zusammen, jetzt die angesprochenen Kurven, ergeben sie diese Auflösung in Z.

Datenscheibe einer Festplatte mit Klebeband fixierten Deckglas:
(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures005/195780_51887187.jpg) (http://s1116.photobucket.com/user/Googol1972/media/Blue%20Eye/Grafik_zps8q1fwkdk.jpg.html)

Zusammen mit der für die Bildendentstehung verwendeten Grauwerte für die Messwerte, sieht es dann so aus.
(https://www.mikroskopie-forum.de/pictures005/195780_53222078.jpg) (http://s1116.photobucket.com/user/Googol1972/media/Blue%20Eye/Grafik%202_zpswfwqhsmp.jpg.html)

Bei der flachen DVD war es kein Problem, bei anderen Objekten ist es mir ehrlich gesagt fast schon zu viel und überlege derzeit wieder einen Gang zurück zu schalten.

- PMT oder Diode als Empfänger?

Diode, und zwar eine fast unerschwingliche Osram Components SFH 229 um 79 Cent. Nur das Gehäuse ist fast bis zur Lichtempfindlichen Fläche abgeschliffen/poliert um das Pinhole möglichst knapp davor positionieren zu können.

- welche Geschwindigkeit bekommst Du damit , Pixel/s ?

Da kann ich bei weitem nicht mit den modernen System mithalten und ist abhängig von der Rasterweite und der gewünschten Qualität. Das Bild der DVD dauerte 24 Minuten, macht also 0,009 Pixel/s. In diesen 24 Minuten geschah jedoch eine Menge, 480400 Einzelschritte der Motoren, insgesamt 10240000 Messungen der Helligkeit und die Datenübertragung zum PC.

- Software zu 100% Eigenbau?

Mit Hilfe eines modernen Brieffreundes (Email) der mir diesbezüglich eine große Hilfe war und mir dabei auch viele Feinheiten der Programmierung beibrachte.

- wie ist die max. Bildgröße in Pixel x Pixel?

Da schlage ich wiederum moderne Systeme wohl um Längen. Blu Eye ist als Experimentalmikroskop ausgelegt und hat einige Reserven. Beispielsweise wäre es ein leichtes den Tubus gegen eine Kamera mit Makroobjektiv zu tauschen. Bei einer Bewegungsfreiheit des Tisches von 5cm in alle Richtungen wäre Stacking und Stitching eine leichte Übung. So muss ich wohl als Antwort liefern, bei einer Rasterweite von 0.109µm wäre die maximale Bildgröße 45871559*45871559 Pixel klein. Ausgehend von den 0,009 Pixel/s und mich nicht verrechnet zu haben, wäre das auch in einer Kleinigkeit von 600513 Jahren erledigt. Ich gebe zu, dass würde ich mir nur bei einem sehr sehr außergewöhnlichen Präparat antun.  ;D

Viele Grüße,
Johannes