Hallo zusammen,
ich möchte gerne einen Mikroprojektor/Umlenkprisma (47 78 50) am Zeiss Standard betreiben.
1. Frage: Wie verhalten sich die unterschiedlichen Projektiv-Größen (63/80/100/125) am Projektor?
Werfen sie unterschiedlich große Bilder an die Wand?
2. Frage: Bei Verwendung eines normalen Kpl-Okulars ist das projizierte Bild
trotz heller LED-Beleuchtung recht dunkel.Wird das mit einem Projektionsokular heller,
oder muss ich eine Leuchte 60 verwenden?
3. Frage: Können am Zeiss Standard für diesen Zweck auch Jena-Projektive verwendet werden?
Viele Grüße
Stefan
Hallo Stefan,
die Projektionsokulare (Mipro und Projektiv) erzeugen Bilder von 2m Durchmesser in der 100-fachen Entfernung der Brennweite.
Beispiel: Mipro 63 macht ein 2m-Bild in der Entfernung von 6,3 m. Bei anderen Entfernungen entsprechend kleiner oder größer.
Die Helligkeit des Bildes hängt natürlich vom Durchmesser ab. Zur Projektion wird man starke Beleuchtung einsetzen müssen.
Unterschied Mipro zu Projektiv ("falscher" Name graviert, es ist ein Okular !):
Mipro hat kurze Eintauchtiefe in den Tubus, ragt aber nach oben weit bis sehr weit heraus.
Projektiv hat lange Eintauchtiefe in den Tubus, ragt aber nach oben einheitlich kurz heraus.
Beide haben Zwischenbilddurchmesser von 20mm, sehr hohe Austritsspupillen, und sind mit den normalen Okularen abgeglichen - deshalb keine Projektive !
Die Jena-Projektionsokulare passen nicht zum Zeiss System:
- Der Farbfehlerabgleich ist sehr unterschiedlich,
- der Zwischenbildabgleich ist 13mm statt 10mm.
Aber: Ein Bild gibt es immer...
Eine sehr praxisgerechte Projektionsalternative ist der Zeiss-Projektionsaufsatz mit 160mm Mattscheibe oder Glarex-Schirm, direkt auf den Tubuskopf aller Geräte.
Das gab es mit einem speziellen Teilerwürfel für 96% Projektion und 4% Binotubus als "Cytoskop" für das Standard WL.
Mit diesem Projektionsaufsatz hat man bei starker Beleuchtung auch kein Blendproblem wie im Binotubus.
Grüße
Christoph
Hallo Christoph,
vielen Dank für deine ausführliche Antwort! :)
Grüße
Stefan
Hallo Steffan -
ergänzend: Man ist heute duch Tageslichtprojektion und LED-Bildschirme derart verwöhnt, dass die Lichtschwäche der Projektion sehr gewöhnungsbedürftig ist - selbst das Bild auf einem Glarex-Schirm ist nur bei völliger Verdunkelung wirklich brauchbar.
Nicht umsonst wurden die Mikroprojektoren früher mit Kohlebogenlampen betrieben oder später mit 250 W Metallhalogen-Kurzbogenlampen.
Viel Erfolg
Rolf
Vielen Dank für die Info, Rolf.
Die Sache mit der Mikroprojektion ist reine Liebhaberei/Sammel-Leidenschaft,
nach dem Motto "Haben ist besser als wollen". ;)
Zum ernsthaften Arbeiten will ich sie nicht benutzen, aber was sehen möchte ich schon.
Ich werde mich also auf die Suche nach einem 63er "Projektiv" oder Mipro machen.
So ein Lollobusen wäre natürlich auch noch was...
Viele Grüße
Stefan
Hallo Stefan -
das verstehe ich vollkommen! Ich "hatte" auch schon mal all die erwähnten Vorrichtungen ;)
Viele Grüße
Rolf
Hallo Stefan,
das Mipro 63 macht ein Bild von 1m Durchmesser im Abstand von 3,2m - das dürfte vermutlich nicht praxisgerecht für eine Wohnung sein. Ein Okular Kpl 8x würde wohl besser passen mit Abstand 1,6m, bei gleicher Bildhelligkeit...
Die Projektionsokulare waren für große Räume gedacht, wie Hörsaal oder Klassenzimmer.
Das Mipro 63 und seine Brüder werden heutzutage mit Gewinn für die Mikrofotografie benutzt !
Grüße
Christoph
Hallo Christoph,
ein Kpl 8x habe ich zufällig da und hab´s gerade ausprobiert. Viel zu dunkel.
Wenn das Mipro tatsächlich die gleiche Bildhelligkeit liefert, sollte ich wohl eher
nach einer stärkeren Beleuchtung suchen.
Einen Hörsaal kann man damit unmöglich befeuern, höchstens nichtmal die Besenkammer. :D
Danke und Grüße
Stefan
Hallo Stefa, hallo Rolf,
Der Glarex-Projektionsaufsatz liefert mit einer 5W Hochleistungs-LED ein sehr helles Bild, welches auch im Tageslicht deutlich erkennbar ist. Ich betreibe den Glarex mit einer LED-Taschenlampe von ALDI, funktioniert prima.
Beste Grüße
Harald